Susan Beth Pfeffer – Die Verlorenen von New York
Inhaltszusammenfassung
Seit ein Kometeneinschlag auf dem Mond diesen aus seiner Umlaufbahn verschoben hat, ist die Metropole New York kaum mehr wiederzuerkennen. Nur noch vereinzelt befahren Autos die sonst verstopften Straßen, beinahe alle Läden sind geschlossen und Lampen erleuchten nur noch hier und da die Fenster. Wer kann, flieht aus der Stadt und überlässt die Häuser und Straßen den Armen.
Doch auch Alex fehlen die Mittel um sich und seine zwei jüngeren Schwestern aus der Stadt zu bringen. Und so kämpft er täglich ums nackte Überleben. Denn die Eltern der drei sind unauffindbar und so muss Alex sie versorgen. Doch schon bald wird die Metropole von allen Lieferungen abgeschnitten und der Kampf um Lebensmittel und gegen den klirrenden Winter beginnt. Zu allem Übel breitet sich auch noch eine tödliche Grippe aus.
Meine Meinung zum Buch
Mir hat Susan Beth Pfeffers Fotsetzung von „Die Welt, wie wir sie kannten“ sehr gut gefallen. Denn die realistische Darstellung all der Schrecken macht das Buch so lebendig und lässt den Leser nicht mehr los. Zudem wird es niemals langweilig, da Alex immer wieder mit neuen Problemen zu kämpfen hat und diese, oft auf den unmöglichsten Wegen, in den Griff bekommt.
Alex' Charakter hat mich nicht sofort in seinen Bann gezogen, denn seine immer mal wieder auftauchenden mit Selbstmitleid getränkten Gedanken haben es mir nicht unbedingt angetan. Doch seine Entwicklung zum klar denkenden und trotzdem nicht gefühlslosen Menschen fand ich dann sehr glaubhaft. Unter den Charakteren stach für mich aber vorallem Julie, die zwölfjährige Schwester heraus, die meiner Meinung nach die größte Entwicklung gemacht hat: vom verwöhnten Kind zum verantwortungsvollen Heranwachsenden. Die wenigen anderen Charaktere waren insgesamt relativ einseitig dargestellt und konnten mich nicht unbedingt überzeugen.
Der Stil, in dem die Autorin ihre Geschichte erzählt, ist schlicht und unkompliziert, meist in kurzen aussagekräftigen Sätzen. Doch in diesem Band verzichtet sie auf die Tagebuchform (wie im ersten Teil), zu der der Stil für mich aber besser passte. Denn durch das Gefühl ein Tagebuch zu lesen war der Leser viel näher an der Hauptperson dran und nicht so distanziert wie in dieser Fortsetzung.
Fazit
„Die Verlorenen von New York“ ist ein äußerst lesenswertes Buch, dass durch seine fesselnde Handlung überzeugt, die Schlag auf Schlag vorangetrieben wird und für jeden nachvollziehbar ist, selbst wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Eine gelungene Fortsetzung, die allerdings nicht ganz an den Vorgänger heranreicht.