Mein Eindruck:
Nach zig Jahren habe ich heute diesen Film von Regisseur Clint Eastwood mal wieder gesehen und fand ihn immer noch mehr als sehenswert!
Der Film erzählt die Liebesbeziehung eines Mannes, Frank, Mitte 50, (gespielt von William Holden) und Breezy, einer jungen Frau, dargestellt von Kay Lenz.
Es ist ein ruhiger, aber intensiver Film. William Holden ist in diesem für ihn späten Werk hervorragend und der Charakter Breezy als offene und optimistische Person anbetungswürdig.
Es ist 1973, die Blüte der Hippiezeit in Kalifornien, und damit auch der Höhepunkt der Kluft zwischen den Generationen. Erstaunlich wie fair und hellsichtig Clint Eastwood die Situation in Szene setzt. Dazu gehören zum Beispiel die konservativen Ansichten der Gesellschaft, und wie das Paar sich gegen die Konventionen zueinander bekennen muss, aber das ist nicht leicht, besonders für Frank.
Frank agiert immer wieder mal zynisch, Breezy dafür schlagfertig. Der Film schwankt daher im positiven Sinne zwischen Melancholie und Optimismus. Die verträumte Musik von Michel Legrand passt gut zur Stimmung bzw. trägt optimal dazu bei.
Dass Clint Eastwood nicht nur der beinharte Darsteller von Revolverhelden in Italowestern oder Actionfiguren wie Dirty Harry ist, war lange bekannt. Dass er auch schon so früh in seiner Karriere Filme mit Emotionen drehen konnte, wurde dadurch kaschiert, dass er so realistisch, unaufdringlich und ruhig filmte. Deswegen ist Breezy ein kleines Meisterwerk und bis heute ein Geheimtipp!