Vater, Mutter, Tod - Siegfried Langer

  • "Vater, Mutter, Tod" ist sehr gut geschrieben. Man wird ständig in die Irre geführt und ist gezwungen, den verworrenen Gedankengängen von Jacqueline zu folgen, die durch einen Schock den Verstand verloren hat. Das ist ein großer Pluspunkt in diesem Krimi. Doch dagegen sind leider die anderen Charaktere sehr schemenhaft. Sogar das Kind, um das sich doch ein großer Teil der Geschichte dreht. Der Autor geht nicht darauf ein, wie sich Siebenjähriger fühlt, der entführt wurde und der behandelt wird, als sei er ein anderer.
    Der Krimi ist gut konstruiert, aber doch zu steril, um wirklich ein Mitfiebern zu ermöglichen.

  • Das Buch fesselt sofort und man möchte es am liebsten am Stück lesen.
    Wer die Möglichkeit dazu hat - nur zu! Denn ich denke, lange Pausen tun dem Buch nicht gut. Zu verwirrend könnte sonst das eine oder andere werden.
    Also am besten lesen und nicht zuviel grübeln, sich von der Geschichte gefangen nehmen lassen und am Schluß staunen, wie gut alles zusammen passt. Und wie logisch dann doch alles erscheint.
    Siegfried Langer hat hier einen echten Pageturner geschaffen - ich freue mich schon auf sein nächstes Buch.


    Für "Vater, Mutter, Tod" gibt es von mir 8 von 10 Punkten.

  • Jacqueline Adam führt ein wundervolles Leben. Sie ist Architektin im renommierten Architekturbüro Friedrich Vogt & Simon Hall, glücklich verheiratet mit ihrem Mann René, einem Anwalt, und der siebenjährige Sohn Lukas macht das Familienglück komplett. Es könnte nicht besser laufen, wenn es auch in letzter Zeit etwas stressig in Jacquelines Leben war, aber sie hat es geschafft und mit ihrem Entwurf das Projekt Hotel "Le Mirage" als Auftrag für ihren Arbeitgeber sichern können. Leider blieb der Stress nicht ohne Folgen, häufige Kopfschmerzen quälen sie, doch dies ist nur ein geringer Preis für ihre momentanen Erfolg und wer weiß, vielleicht steigt sie sogar bald in die Chefetage auf - die Vorzeichen stehen günstig.


    Um etwas zu entspannen, trifft sich Jacqueline in der Mittagspause mit ihrer Mutter Roswitha Collin. Die beiden gehen shoppen und verbringen eine schöne Zeit miteinander, doch als sie sich trennen, fällt Jacqueline zum ersten Mal eine rothaarige Frau auf, die sie zu beobachten scheint. Als sie ihre Mutter darauf aufmerksam machen willen, ist diese verschwunden. Als Jacqueline an diesem Abend nach Hause kommt, ist sie immer noch etwas verwirrt, doch ein Schock trifft sie, als ihr Mann ihr klar macht, dass ihre Mutter bereits vor zwei Jahren verstorben ist. War der Stress in letzter Zeit zu groß, droht sie zusammen zu brechen?


    Doch Jacqueline will sich durchbeißen - zu lange hat sie für ihren Erfolg gearbeitet, als dass sie jetzt das Handtuch werfen würde. Zwar sucht sie auf Rat ihres Mannes einen Arzt auf, doch kürzer treten will sie nicht. Es belasten sie jedoch nicht nur ihre Kopfschmerzen und "Aussetzer", auch erscheint diese rothaarige Frau immer wieder in ihrer Nähe und scheint sie auf Schritt und Tritt zu beobachten. Was will diese Frau von ihr, ihr Leben zerstören, sie in den Wahnsinn treiben oder ist sie eine Gefahr für ihre Familie? Noch bevor Jacqueline sich dessen ganz klar wird, bricht eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes über sie hinein und droht, sie in die Knie zu zwingen ...


    Was ist Realität, was ist Wahn? Der Plot wurde ausgesprochen vielschichtig und spannend erarbeitet, ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt rausbekommen musste, was sich hinter Jacquelines "Aussetzern" verbirgt und wie sich die Geschichte auflöst. Die Figuren, allen voran Protagonistin Jacqueline wurden ausgesprochen facettenreich erarbeitet, ich kann nur sagen: Was für eine vielschichtige Persönlichkeit, der Wahnsinn, wobei ich mir hier allerdings gar nicht so sicher bin, ob ich der Dame gerne mal in der Realität begegnen wollen würde. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen fesselnd, sodass aus einem kurzen, abendlichen Anlesen des Buches ein nächtliches Durchlesen des Buches wurde und ich habe es nicht bereut, denn ich hätte unmöglich zwischendrin aufhören oder das Buch gar zu Seite legen können, wollen und mögen. Es ging einfach nicht, ich war so in der Geschichte gefangen, dass sie mich bis zum Ende nicht mehr aus ihrer Gewalt gelassen hat. Abschließend kann ich sagen, dass es sich hierbei um das erste Buch des Autoren handelt, das ich gelesen habe und das ich überaus beruhigt bin, "Sterbenswort" auf meinem SuB liegen zu haben, denn wenn ich mal wieder Nervenkitzel brauche, weiß ich genau, zu welchen Buch ich greifen werde.

  • Herzlichen Dank für die vielen Rezensionen!


    Die Rezensenten, die sich bis Samstag (25.01.) Mittag bei mir melden, erhalten ein Kindle-E-Book meines neuen Romans Leide! (heute erschienen) geschenkt.


    Und wer keine Rezension geschrieben hat, hat dennoch die Chance, den Roman zu gewinnen.


    Nähere Infos hier:
    http://siegfriedlanger.blogspot.de/2014/01/leide.html


    Viel Glück und liebe Grüße aus Berlin


    Siegfried Langer