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'Der siebte Schwan' - Seiten 132 - 252
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Der Besuch bei der Tante ist seltsam und beängstigend, und irgendwie auch schwer verständlich. Oder ist sie „nicht ganz dicht“ und darum für *räusper* normale Menschen im Denken und Handeln nicht nachvollziehbar? In Verbindung mit Äußerungen später im Abschnitt vermute ich, daß sie (mindestens) zwei Kinder hatte, die fort sind, was immer auch „fort“ bedeuten mag. Dieses „hinter den Spiegeln“ kann ich dabei nicht so richtig deuten.
Überhaupt habe ich etwas Mühe, so richtig zu folgen. Nicht, daß die Handlung unklar oder zu schwierig wäre. Aber Realität und - ja was eigentlich vermischen sich so stark, daß ich das Gefühl habe, in der Luft zu hängen und nie so ganz sicher ob, ob es Realität ist, ein Traum oder sich das Ganze in einer eigenen Fantasywelt abspielt.
Seite 173, der erste Absatz nach der Vignette, scheint mir eine Schlüsselstelle im Buch zu sein.
Seite 176: (...) aber nicht alles vor hundert Jahren war schlecht. Etwas, was ich mir in letzter Zeit öfters gedacht habe, als ich Bücher las, die vor hundert Jahren und mehr geschrieben wurden und/oder spielten.
Seite 193, der Preis für etwas. Das Motiv erinnert denn an Michael Endes „Unendliche Geschichte“. Das ist jetzt nicht negativ gemeint. Es gibt einfach Motive, die ab einem bestimmten Zeitpunkt mit festen Bezugsgrößen verbunden sind. Zwar kenne ich den nur vom Fernsehen (bzw. DVD), doch der „Jahrhundertring“ aus dem Jahre 1976 ist ein ähnlicher Fixpunkt. Alle folgenden Inszenierungen (von Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen") mußten sich daran messen, und ich selbst erwische mich immer wieder beim unwillkürlichen Vergleich mit der Cherau’schen Inszenierung.
Von Sagen und Märchen Norddeutschlands habe ich so gar keine Ahnung. Sollte es bisher also Anspielungen gegeben haben, so habe ich sie (leider) nicht verstanden. Vielleicht kannst Du, Lilach, (am besten wohl im letzten Abschnitt erst) kurz erwähnen, welche bestimmten Sagen „verwurstet“ wurden, oder gibt es im Internet irgendwo eine Aufstellung darüber?
Fürs Protokoll einer Neuauflage: auf Seite 137, Zeile 17 ist ein Satzfehler: es muß wohl hinter den blinkenden Scheiben heißen.
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@ SiCollier:
Meine Güte, liest Du schnell, ich komm kaum hinterher
Zur Tante, ja, sie ist schon - sagen wir mal, normalitätsmäßig herausgefordert. Dass man nicht recht versteht, was sie eigentlich sagen will und was mit ihr los ist, liegt einfach daran, dass Mina es zu diesem Zeitpunkt auch nicht versteht. Man steckt das ganze Buch über eigentlich sehr fest in ihrer Haut - was sie nicht weiß oder nicht versteht, weiß man als LeserIn dann auch nicht. Aber, keine Sorge, es wird sich alles aufklären
Insgesamt, vielleicht sollte man nicht ZU viel den Kopf benutzen. Es geht gar nicht so sehr darum, alles gleich zu verstehen, was passiert. Was vielleicht hilft, um den groben roten Faden im Blick zu behalten: Das ganze Buch ist an einem ganz bekannten Märchenschema orientiert - auch die kleinen Vignetten haben damit zu tun. Guck Dir mal die kleinen Symbole ganz Schluss dieses Teils an, S. 252, glaube ich. Du findest sie auch in den Vignetten wieder, wenn auch auf andere Art. Diese Symbole sind der rote Faden, der, wie gesagt, aus den ganz klassischen Märchen kommt. Beispiel: Die sieben Raben.
Zu den norddeutschen Sagen, im Anhang ist mindestens eine Quelle angegeben, die man auch übers Internet kriegt. Es kommen aber, wenn ich mich richtig erinnere, jetzt noch nicht so viele Anspielungen vor. Oh, naja, doch: das mit den Blumen und auch die Geschichte von der Tänzerin. Ist aber nicht wichtig, das man die Sagen selbst kennt. Ich guck trotzdem auch mal, dass ich in meinem Blog vielleicht eine Liste mache von allen norddeutschen Motiven, die ich verwendet habe, da gebe ich dann Bescheid.
Zum Preis, naja, es IST eine klassische Märchenfantasy-Geschichte, natürlich kommen traditionelle Motive vor. Das geht ja nun nicht anders. Ist doch prima, wenn Du gleich etwas damit verbinden kannst, dann fängt die Assoziationsmaschine an zu rattern
Danke auch wegen des Druckfehlers!
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Nur keine Angst, ab jetzt wird es langsamer. Meist habe ich übers Wochenende längere Lesezeit, während der oft bisweilen gar nicht. Drum habe ich etwas "vor-gelesen", um am Ende nicht zu sehr hinterherzuhinken. Und da wir heute Abend auf eine der in der hiesigen Provinz ziemlich seltenen Autorenlesungen gehen, komme ich vermutlich weder heute noch morgen, wo der Abend auch schon verplant ist, groß weiter.
Inzwischen habe ich das Nachwort gelesen und auch die dortigen Buchhinweise gefunden.
Danke für die Hinweise auch auf die Vignetten; das werde ich mir in Ruhe mal zu Gemüte führen.
* Notiz an mich: "Die sieben Raben" suchen und lesen. *
ZitatOriginal von Lilach
Aber, keine Sorge, es wird sich alles aufklären
Das habe ich mir auch so erhofft (bzw. erhoffe es für das Buchende). Mein gerade ausgelesenes ließ am Ende mehr offene Fragen zurück, als es zu Beginn aufgeworfen hat. Das war für mich als Leser sehr frustrierend. -
Ich bin eigentlich nicht offiziell eingetragen für die LR, da ich nicht wusste, wie ich zum lesen komme...
Aber ich bin im Moment gerade knapp über Seite 300 hinaus, und ich hoffe auch, dass sich so einiges am Ende auflöstDie Tante kam mir Anfangs nicht so schlimm vor, erst gegen ende von Minas Besuch war sie zum fürchten Wobei, dass eines der Kinder "Hinter den Spiegeln" verschwunden sein soll, hat mich irgendwie an "Alice hinter den spiegeln" erinnert.
Spannend ist ja auch irgendwo, dass es insgesamt ja vier "verschwundene" Kinder gibt, oder? Die zwei "Brüder" aus dem Medallion, und die Kinder der Tante... Ich glaube aber eher, dass es um die selben Kinder geht - vielleicht wurden sie der Tante weggenommen, es wird ja auch gleich zu beginn vom Arzt erwähnt, dass "das Leiden" in der Familie liegt, und die Tante betroffen ist.
Insgesamt gibt die Geschichte viele Rätsel auf, und es ärgert mich, dass ich oft nur ein paar Seiten am Stück lesen kann - ich glaube, die vielen Pausen machen es noch schwieriger, die Zusammenhänge zu verstehen...
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@ Takanari, es ist doch bestimmt nicht schlimm hier, wenn man nicht angemeldet ist, schätze ich.
Du hast ja auch so ein fixes Lesetempo, wie mir scheint! Finde ich bewundernswert. Ihr Schnell-Leser müsst allerdings, wie Du ja schon bissl vermutest, wirklich gucken, wie Ihr mit dem Buch dann zurecht kommt. Es ist eigentlich für ein gemächlicheres Tempo gedacht - eben passend zu einer Zeit ohne Autos und Flugzeuge ;-). Viele kleinere Dinge sind überall versteckt, ich weiß nicht, ob man sie mitbekommt, wenn man sehr schnell liest.
Mit dem "Kinderzählen" würde ich übrigens vielleicht noch nicht jetzt anfangen. Da kommt etwas später eine bessere Stelle dafür.
SiCollier , Du kannst Dir die Suche auch einfacher machen, wenn Du willst - guckst Du hier:
http://lilachmer.blogspot.com/…il-ii-sonne-mond-und.html
Und ich bin übrigens auch Deiner Bitte schon etwas nachgekommen und habe, ebenfalls im Blog, eine Liste mit norddeutschen Sagenmotiven angefangen, die im Schwan vorkommen (muss es gerade ausnutzen, dass ich mal ein bisschen Zeit habe). Die ist hier:
http://lilachmer.blogspot.com/…-nordische-motive-im.html
Wirklich praktisch, so ein Blog-Dingens!
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Ich lese eigentlich überhaupt nicht schnell - ich habe eine Woche vor der LR angefangen
Ich lese nur immer auf dem Weg zur Arbeit, in der Pause, auf dem Heimweg, Abends... immer nur ein paar Seiten.
Da muss man echt aufpassen, den Anschluss nicht zu verlierenSpäter les ich dann weiter
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Bin gerade ganz glücklich, da ich an einer wunderbaren Stelle vorbei gekommen bin:
S. 193: "Ja, nur Wasser. Wie der Bach, von dem die Weiden leben. Wie die Schlei, die das Land geschaffen hat. Wie das gewaltige Meer, das alles umfängt.Wie wir,Mina. Nur Wasser. Wasser und ein bisschen Staub."
*hasch**sfz*
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Puh, also die Tante - im ersten Moment war ich mir nicht sicher ob ich alles richtig gelesen habe, aber die hat schon - ums mal unmärchenhaft zu formulieren - leicht eins an der Klatsche die Gute...
ansonsten hab ich mir ähnliche Gedanken gemacht wie Takanari:
warum hat es der Doktor ausgerechnet auf Kinder dieser Familie abgesehen? Liegt es vielleicht an irgendeiner - besonderen Begabung, die er irgendwie erforschen will?... auch Mina scheint ja irgendwie Dinge zu sehen die andere nicht sehen...
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Ich habe den Abschnitt noch nicht durch, aber die Tante fand ich auch krass . Aber gut, sie hat zwei Kinder verloren (eines scheint tot zu sein und eines ... irgendwo - vielleicht dort, wo Minas Brüder sind?) und dazu scheint sie auch jeglichen Halt in ihrer Familie verloren zu haben, es gab danach ja keine Besuche mehr.
Dass man da etwas im Kopf aufgibt, ist schon verständlich.Ich habe eine vage Ahnung, was es mit dem Titel, Der siebte Schwan, auf sich haben könnte. Mal schauen, ob ich recht behalte
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Endlich habe ich die letzten paar Seiten lesen können.
Mina verliert die Stimme und ich war regelrecht schockiert wie sie und später alsi ihr Lachen noch da ist sooo erleichtert. Sie ist ein schöner Charakter, manchmal in der Welt der Tater finde ich sie fehl am Platz und letztlich etwas dumm, aber sie lernt dazu und lässt sich fallen. Das gefällt mir.
Der Tanz und am Ende der Schatz... Nun ich bin gespannt, was es damit auf sich hat. Irgendwie habe ich etwas anderes erwartet, als das was sie schließlich gefunden hat. Trotzdem habe ich noch keine Ahnung wie es weiter geht und das gefällt mir
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@ Anahid, kann ich mir gut vorstellen, dass Du sozusagen etwas enttäuscht warst von dem "Schatz" - Mina war es auch, als ich ihr sagte, dass sie leider noch keine wirkliche Auflösung von irgendetwas bekommen würde Aber so ist das eben mit Schlangen, nicht? Trotzdem, der goldene Schlüssel wird durchaus noch wichtig werden. Wenn auch nicht so, wie man es vielleicht erwartet.
Was die Tante angeht, sie ist natürlich wirklich recht krass. Ich habe es mir so gedacht: Mina versucht zuerst, das Rätsel um die Spieluhr etc. auf "normalem" Weg zu lösen, wie ein gutes, vernünftiges, braves Mädchen. Deshalb geht sie zu der Tante. Die ist ja zuerst auch noch einigermaßen normal. Aber dahinter spielen sich längst andere Dinge ab, die Mina vielleicht früher einfach nie wahrgenommen hat. Die "normale" Welt ist nicht mehr normal. Und sie kann ihr auch nicht dabei helfen, die Rätsel zu lösen. Dafür muss Mina eben in die "andere" Welt eintauchen.
In der Märchenstruktur ist die Tante die Sonne, naja, das sieht man ja auch an dem zugehörigen Zinken. -
Zitat
Original von Anahid
Bin gerade ganz glücklich, da ich an einer wunderbaren Stelle vorbei gekommen bin:S. 193: "Ja, nur Wasser. Wie der Bach, von dem die Weiden leben. Wie die Schlei, die das Land geschaffen hat. Wie das gewaltige Meer, das alles umfängt.Wie wir,Mina. Nur Wasser. Wasser und ein bisschen Staub."
*hasch**sfz*
Die Stelle fand ich auch wunderschön.
Überhaupt, das ganze Buch wimmelt nur so vor unglaublich schönen Beschreibungen.Die Tante, ich habe wirklich gedacht, dass sie Mina helfen könnte, aber so einfach ist es dann wohl doch nicht.
Ich denke, dass es in minas Familie wirklich verborgene Talente gibt und der Doktor es deswegen auf die Kinder abgesehen hat.
Vielleicht ist auch die Tante nicht nur am Verlust ihrer Kinder zerbrochen, sondern hatte auch diese besonderen Talente (auch wenn ich noch keine Ahnung habe, wie genau sie sich äußern könnten) und kam alleine damit nicht zurecht. -
Eulen, Ihr seid wirklich sehr lieb mit dem Schwänchen, vielen Dank dafür
Zu den Fragen wegen Doktor / Kinder etc. sage ich einfach an dieser Stelle mal noch nix, ist vielleicht bissl früh. Sonst nehm ich Euch die ganze Spannung. Okay?
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Zitat
Original von Lilach
Eulen, Ihr seid wirklich sehr lieb mit dem Schwänchen, vielen Dank dafürDas Schwänchen ist ja auch lieb zu mir und bereitet mir viel Vergnügen
Zitat
Zu den Fragen wegen Doktor / Kinder etc. sage ich einfach an dieser Stelle mal noch nix, ist vielleicht bissl früh. Sonst nehm ich Euch die ganze Spannung. Okay?Klar, zu früh etwas verraten bekommen, will wohl keiner.
Ich spekuliere in Leserunden einfach gerne vor mich hin und bin beim Weiterlesen gespannt, wie völlig falsch ich schon wieder gelegen habe. -
Zitat
Original von Lilach
Die ist ja zuerst auch noch einigermaßen normal. Aber dahinter spielen sich längst andere Dinge ab, die Mina vielleicht früher einfach nie wahrgenommen hat. Die "normale" Welt ist nicht mehr normal. Und sie kann ihr auch nicht dabei helfen, die Rätsel zu lösen. Dafür muss Mina eben in die "andere" Welt eintauchen.
Danke für den Hinweis, der mir beim Buchverständnis hilft. Da mir die geschilderte Welt prinzipiell aus einigen kürzlich gelesenen Büchern vertraut und recht präsent ist, hatte ich etwas Schwierigkeiten bei der "Einsortierung". Ich erinnere mich an eine Leserunde vor längerer Zeit, in der das Buch bei mir völlig anders ankam, als von der Autorin beabsichtigt. Das war damals sehr ... heftig, das Buch habe ich abgebrochen, und sogar "aus lauter Verzweiflung" einen Allerlei-Buch-Thread eröffnet. Das wird mir hier nun nicht passieren, weil die Unsicherheiten geklärt sind. -
Im weiteren Verlauf dieses Abschnitts hat es mich dann mal kurzzeitig rausgehauen. Minas Wanderung in den Wald hat mich teils arg irritiert, ich kam irgendwie nicht mehr recht mit, hab nicht verstanden, wie ich mir das Ganze vorstellen sollte.
Da kippte es dann erstmals etwas raus aus dieser wahnsinnigen Wohlfühl-Atmosphäre, die das Buch trotz aller Düsternis für mich hat.
Spätestens auf dem langen Weg ins Tal der Tänzerin war ich aber wieder komplett dabei und die Szenen mit Märthe und dem Teufelstanz waren einfach nur schön. Schön schrecklich und schön schön und schön bedeutungsvoll durch dieses Verführende, Sündige ... hach. Gänsehaut!Ich bedauere es momentan sehr, nicht viel mehr Lesezeit zu haben
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Zitat
Original von Mulle
Im weiteren Verlauf dieses Abschnitts hat es mich dann mal kurzzeitig rausgehauen. Minas Wanderung in den Wald hat mich teils arg irritiert, ich kam irgendwie nicht mehr recht mit, hab nicht verstanden, wie ich mir das Ganze vorstellen sollte.
Das habe ich heute gelesen, bis zum Ende des Abschnittes. Durch den früheren Kommentar von Lilach hatte ich nun keine Probleme mehr, mir das vorzustellen bzw. einzuordnen (ohne denselben allerdings vermutlich schon).Edit bzw. Ergänzung
Abschnitt fertig.
Seite 202: Steine, sagt man, messen die Ewigkeit. Bäume messen die Zeit.
Sehr schön ausgedrückt, und bei ein bißchen Nachdenken durchaus zutreffend.Seite 207: Der Atem des Landes geht sehr ruhig, sehr langsam. Oft muss man sich konzentrieren, um ihn in all dem Lärm zu finden. Es kann ein Rauschen sein, oder ein Flüstern. Ein Hauch, der einen von ferne streift. Wenn man ihn findet, dann ... geht man los.
Auch wirklich sehr schön ausgedrückt. Und damit wird gleichzeitig ein Problem unserer Zeit in seinen Wurzeln bloß gelegt: wie soll man in dieser lauten, schrillen Zeit, den „Atem des Landes“ finden? Kein Wunder, daß die Verbindung zur Natur so gründlich verloren gegangen ist.Zu Seite 229: Aber so wenig, wie man einer Schlange vorwerfen konnte, dass sie einen listig ansah, so wenig konnte man es wohl einer Katze verübeln, wenn sie sich rätselhaft benahm.
Tja, Katzen. Das ist so eine Sache. Es gibt den schönen Spruch: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal. In meiner Funktion als Personal seit über 18 Jahren kann ich dies nur bestätigen.Wie erwähnt, hatte ich mit der Reise durch den Wald, dem Besuch der Schlangenwiese und dem Tanz in der Ruine nun keine Probleme. Das allerdings dank der früheren Hinweise von Lilach. Ich habe irgendwie immer noch nicht realisiert, daß es ein Fantasy-Roman ist; die Covergestaltung legt das auch nicht unbedingt nahe. Der Einbruch des Phantastischen geschieht so schleichend, so nahezu unmerklich, daß kein Bruch in der Erzählung entsteht und man aufpassen muß, in welcher Welt man sich befindet. Die genannten Szenen selbst empfand ich als so gut beschrieben, daß das Kopfkino nur so raste und ich den Walzer förmlich gehört und Mina umherwirbeln gesehen habe.
Diese Martha ist wohl Teil der Lösung, wenngleich ich überhaupt keine Ahnung habe, in welche Richtung ich denken oder suchen soll. Macht nix, ich bin hier ja nicht als Detektiv angestellt, sondern kann mich darauf verlassen, daß mir die Autorin (im Buch) alles erklärt.
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Es ist mir in dem Buch ganz wichtig gewesen, dass die Grenzen zwischen Realität und Phantasie fließend sind und immer in Bewegung bleiben. Ich denke immer, man kann auch in unserer Alltagswelt so vieles wirklich Magische entdecken, wenn man sich nur drauf einlässt ... Das Gefühl einer Verbindung zur Natur gehört vielleicht sogar dazu. Manchmal, auf dem Heimweg, steh ich an einer Ampel (die ist irgendwie immer rot ;-)) und guck in einen alten Baum, der da wächst. Drumherum ist Gewühle und Gedränge und Alltagshasten, und der Baum - steht einfach da, ruhig, in seiner eigenen Welt. So etwas rückt für mich alles in eine neue - vielleicht eher eine alte? - Perspektive.
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Zitat
Original von SiCollier
Seite 207: Der Atem des Landes geht sehr ruhig, sehr langsam. Oft muss man sich konzentrieren, um ihn in all dem Lärm zu finden. Es kann ein Rauschen sein, oder ein Flüstern. Ein Hauch, der einen von ferne streift. Wenn man ihn findet, dann ... geht man los.
Auch wirklich sehr schön ausgedrückt. Und damit wird gleichzeitig ein Problem unserer Zeit in seinen Wurzeln bloß gelegt: wie soll man in dieser lauten, schrillen Zeit, den „Atem des Landes“ finden? Kein Wunder, daß die Verbindung zur Natur so gründlich verloren gegangen ist.Für mich enthält dieses Zitat aber auch die Lösung für dieses Problem: "Oft muss man sich konzentrieren...", einfach mal kurz im Alltagsgerenne innehalten und sei es am Baum an der Fußgängerampel.