'Der siebte Schwan' - Seiten 406 - Ende

  • So, ich bin gerade auf Seite 508, also knapp 40 Seiten noch zu lesen - das werd ich gleich anschließend erledigen.


    Gleich vorweg, auch ein Hinweis auf einen Tippfehler: Seite 472 unten, "ein kleiner Flecken Licht, den(n) sie mit einer Hand..."


    Ich muss sagen, ich fand, dass die Geschichte gegen Ende nochmal ordentlich Fahrt aufnimmt. Heute hatte ich zum Glück auch richtig Zeit, weiterzulesen.
    Als Mins in der Anstalt ist bekommt alles wieder einen viel realistischeren Touch und man fragt sich nicht ständig "ist das jetzt real oder..."


    Meine Lieblingscharaktere bisher? Karol und Tausendschön :-]


    Ich bin jetzt sehr gespannt auf das Ende!
    Also, auf gehts! :)

  • Ich bin seit gestern Abend durch, und es hat mir sehr gut gefallen. Ich kann nicht abstreiten, dass ich Anfangs probleme mit dem Stil hatte, und das ich - wie SiCollier schon irgendwo erwähnte - das Gefühl habe, die Geschichte nochmal lesen zu müssen, um sie wirklich ganz zu erfassen.
    Ich fand den Stil aber im Ganzen passend für die Geschichte.


    Sollte also noch ein Buch von dir rauskommen, würde ich es gerne lesen, Lilach :)


    Noch ein Tippfehler-Hinweis: Seite 538, zweiter Absatz.
    "Wie weit der Blick von hieraus ging..."
    Ich meine, es wäre "von hier aus" :)

  • Die Szenen in der Irrenanstalt. Vordergründig (also handlungsmäßig gesehen) ist alles klar beschrieben, aber hintergründig blicke ich (noch?) nicht so ganz durch. Die Sache mit den Schwänen beispielsweise. Ich habe keine Ahnung, was da bei mir klingeln sollte. :rolleyes


    Seite 463: „Es wäre nie schwierig, Entscheidungen zu treffen, wenn man immer sicher wüsste, was sie einem bringen werden“
    Ähm, ja, genau so ist es, und darum ist auch alles so schwer.


    Seite 490: Dem Fortschritt und der Vernunft kann man sich nicht in den Weg stellen. Sie sind allumfassend.
    Diese Doktrinen (Fortschritt / Vernunft) beanspruchen heute, rund hundert Jahre nach den Ereignissen des Buches, die absolute Wahrheit für sich. Ob das a) richtig und b) sinnvoll und nützlich ist, sei an dieser Stelle dahingestellt.


    Seite 547: „Das Leben, mein Liebchen“, sagte Mina schließlich leise, „kümmert sich nicht um Kriege. Wenn es entstehen will, findet es einen Weg, ganz gleich, wie unvernünftig es auch sein mag. (...)
    Wenn dem nicht so wäre, die Menschheit wäre längst ausgestorben.



    Die Besuche und Zustände in der Irrenanstalt waren heftig. Ich fürchte, die Menschenversuche (denn solche waren es wohl) paßten in die damalige Zeit. Was hat der Doktor eigentlich mit seinen Patienten im Keller angestellt, das habe ich nicht so ganz verstanden. Hat der sie operiert und Teile von Gehirn entfernt, Metallstäbe durch den Schädel „getrieben“? Aber vielleicht will ich das gar nicht so genau wissen ...


    Em Ende trennen sich wieder Phantasie und Realität. Obwohl, so klar wird es eigentlich nicht, was zur einen, was zur anderen Welt gehört, und ob nicht beide gleichermaßen real sind. Wer weiß, vielleicht werden wir eines Tages erfahren, daß das, was wir für Phantasie hielten, möglicherweise realer ist als die Realität, when we'll know „What Dreams May Come“.



    Insgesamt hat das Buch mir sehr gut gefallen :anbet; ich habe es gestern Abend ausgelesen und muß das sich jetzt erst noch ein bißchen setzen lassen.




    Noch fürs Neuauflagenprotokoll: auf Seite 411 ein Satzfehler. Erster Absatz (eigentlich zweiter): es muß wohl Keine einzige war weit genug, (...) heißen, weil es sich auf die „Lücken“ im vorigen Satz bezieht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ Takanari und SiCollier, freut mich sehr, dass es Euch gefallen hat!


    Ja, ich weiß, der Stil ist schwierig zum Eingewöhnen. Aber vielleicht ja doch eine ganz nette Abwechslung zu so vielen anderen Büchern, die nach diesen Schreibratgebern geschrieben werden, wo es immer heißt: Kürzen, kürzen, kürzen, alle Adjektive am besten streichen ... Ich persönlich mag Adjektive und finde sie sehr nützlich ;-) Außerdem denke ich, es ist doch schon auch inhaltlich ein Unterschied, ob man sagt: Er rannte, oder: Er ging schnell.


    Ich habe das Buch im Übrigen bewusst so geschrieben, dass man es vielleicht mehr als einmal lesen kann und doch immer noch was Neues drin findet. Ich les meine Bücher nämlich auch sehr gern mehrfach ;-)


    Zu den Menschenversuchen des Doktors, es ist im Grunde zwiespältig, wie so vieles in dieser Zeit. Eigentlich waren die Methoden damals, nach denen man "Irre" behandelt hat, schon sehr viel menschlicher als noch wenige Jahre vorher. Andererseits sind auch diese "menschlicheren" Methoden für uns heute oft grausig zu betrachten - zB diese stundenlangen Sitzbäder, von denen Mina ja auch Zeichnungen findet. Was diese Schädeloperationen betrifft, man hat schon eine ganze Weile mit dieser "Psychochirurgie" herumgespielt, teilweise bis in die 1970er Jahre, soviel ich weiß. Man dachte eben, wenn man etwas an bestimmten Hirnregionen verändert, welche entfernt oder still legt - halt auf recht brachiale Art - könnte man damit zB Epilepsie bekämpfen. Teilweise stimmt es wohl sogar, aber es kann eben fürchterlichste Begleiterscheinungen haben. Und dem Ganzen liegt natürlich diese grauenhaft paternalistische Einstellung zu Grunde, die ja die ganze Zeit damals geprägt hat - von wegen: Irre und Wilde und Landstreicher und was weiß ich sind halt nicht so richtig intelligent, deshalb müssen wir schlauen "Normalen" für sie denken und entscheiden, was das Beste für sie ist. Grrrg. Was dabei rauskam, konnte man dann ja in der Nazizeit sehen.


    Was die Schwäne angeht, es ist eigentlich ganz einfach und auch gar nicht so furchtbar wichtig für die Geschichte. Es sind ja insgesamt sechs Jungen, die beim Doktor gelandet sind - im Waisenhauskapitel findet Mina die Akte dazu. Sechs Jungen, die "anders" waren, besondere Fähigkeiten hatten - sechs Schwäne. Die Schwäne stehen eben für dieses "Andere", es geht nicht so sehr um biologische Verwandtschaftsverhältnisse, sondern sozusagen eine "Verwandtschaft im Geiste". Und Mina, die ja auch anders und besonders ist, ist eben der siebte Schwan, der ganz am Ende von den anderen abgeholt wird, als sie stirbt.


    Ansonsten, meine Güte, sind ja doch noch eine ganze Menge Druckfehler drin! Dabei hatte ich selbst nach dem Korrektorat nochmals nachgearbeitet ... Nu ja, es musste im Dezember wegen Terminänderungen sehr fix in den Druck gehen, da ist wohl bissl geschludert worden.

  • Aus Zeitgründen jetzt erst mal nur kurz dazu:

    Zitat

    Original von Lilach
    Ansonsten, meine Güte, sind ja doch noch eine ganze Menge Druckfehler drin! Dabei hatte ich selbst nach dem Korrektorat nochmals nachgearbeitet ... Nu ja, es musste im Dezember wegen Terminänderungen sehr fix in den Druck gehen, da ist wohl bissl geschludert worden.


    Ne, finde ich nicht. Da habe ich ganz andere Mengen von Satzfehlern in Büchern gefunden, von Großverlagen wohlgemerkt.


    Ich habe selbst schon Bücher Korrektur gelesen, ich weiß was das heißt. Und was das Schlimme ist: den letzten Satzfehler findet man beim ersten Aufschlagen der gedruckten Auflage. :fetch Und dafür hat man dann drei Mal Korrektur gelesen!


    Mehr später.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So, ich habe das Buch so eben beendet, und die Gedanken die jetzt so in meinem Kopf rumschwirren sind sehr eigenartig....


    - das Ende ist wunderschön, sehr melancholisch und passt toll zur Geschichte
    - ich habe mir irgendwie definitiv was anderes vorgestellt als ich den "Schwan" auf meinen SUB gelegt habe. Irgendwie ein total leichtes locker-flockiges Märchen das sich von selber liest. Das war definitiv nicht der Fall. Ich kann im Normalfall eigentlich wunderbar auch im Alltag lesen, auch wenn die Geräuschkulisse um mich rum einem Hubschrauberlandeplatz ähnelt, spielende Kinder, bellende Hunde, kreissägende Nachbarn - alles kein Problem. Aber zu diesem Buch brauchte ich absolute Ruhe, ich hab ganz viele Stellen nochmal gelesen, weil ich das Gefühl hatte aus Unkonzentriertheit etwas Wichtiges verpasst zu haben. Letztendlich bin ich mir wie meine Vor"schreiber" auch ziemlich sicher das ich es irgendwann demnächt nochmal lesen werde, beim zweiten Mal tut man sich vermutlich leichter alles zu verstehen.


    ich muss das jetzt auch erstmal setzen lassen. Normalerweise bin ich die erste die mit dem ausgelesenen Buch in der Hand ans Bücherregal rennt und ein neues rausholt, aber im Moment habe ich nicht so den Bedarf.


    das klingt jetzt alles schon fast wie eine Rezi fällt mir grade auf, allerdings will ich an der noch etwas feilen, sie kommt in den nächsten Tagen.


    auf jeden Fall bin ich froh das Lilach die LR begleitet hat, und viel Licht in so manches Dunkel bringen konnte. Und ich hoffe doch sehr das wir in Zukunft mehr von dir zu lesen bekommen!!

  • @ Maharet, ich habe, als das Buch dann rauskam, selbst auch das Gefühl gehabt, dass die Ankündigungstexte einem Leser eventuell ein falsches Bild von dem Buch vermitteln könnten. Das galt vor allem für den Amazon-Text, der ist ganz alt und stammt noch aus einer Zeit, als das Buch noch nicht fertig geschrieben war. Aber auch die eigentlichen Klappentexte sind nicht unbedingt genau so, wie ich sie vorgeschlagen hatte. Insofern ... Das, was Du schreibst, bestätigt da mein Gefühl. Andererseits, der Verlag schaut eben, wie er das Marketing am besten macht - also, nach seinen Erfahrungen am besten, und die Klappentexte gehören halt mit in diesen Bereich.


    Umso mehr freut es mich aber, dass Du's trotzdem gelesen hast, obwohl es Dir auch noch extra Konzentration abverlangt hat, finde ich so schön! Und - wenn man's mehrmals liest, hat man auch mehr für sein Geld ;-) Der Preis ist ja nicht so richtig billig beim Schwänchen, naja - weil's halt dieser Trade Paperback-Einband ist und eben auch recht dick. Dafür siehts aber auch nett aus im Regal, find ich ;-)

  • Ich hatte vom Klappentext her auch etwas anderes erwartet, aber was ich dann gelesen habe, hat mir sehr sehr gut gefallen.


    Ansonsten kann ich gar nicht viel zum Buch sagen, ich glaube, ich muss das ganze sich noch einen Tag setzen lassen.

  • Zitat

    Original von Lilach
    (...) die ja die ganze Zeit damals geprägt hat - von wegen: Irre und Wilde und Landstreicher und was weiß ich sind halt nicht so richtig intelligent, deshalb müssen wir schlauen "Normalen" für sie denken und entscheiden, was das Beste für sie ist.


    Na ja, so ganz ist diese Einstellung noch nicht verschwunden, wenn auch nicht unbedingt auf „Irre“ oder Landstreicher bezogen. Es gibt auch heute Themen, wo - wie drücke ich mich aus - Meinungsführende die Richtung vorgeben, das Ergebnis bestimmen und gefälligst jeder sich dieser Meinung anzuschließen hat. Wenn man anderer Meinung ist, sollte man diese tunlichst für sich behalten.


    Als mein Vater schon ein Pflegefall war und einen weiteren Schlaganfall erlitt, wurde er wegen vorübergehender geistiger Umnachtung (laienhaft ausgedrückt) in die Psychiatrie eingewiesen. Die Erfahrung mit den Ärzten damals hat dazu geführt, daß mein Vertrauen in die heutige Psychiatrie nicht allzu groß ist.


    Danke für die Erläuterung mit den Schwänen; ich habe das irgendwie zu wörtlich verstanden und war wohl etwas „betriebsblind“.


    :gruebel Also so viel anders, als ich es erwartet habe, war das Buch eigentlich gar nicht. Mein - schon mehrfach erwähntes - Problem war meist, daß ich die Übergänge von der realen in die irreale Welt nicht so ganz verinnerlicht habe. Ein weiteres war, daß ich - Asche auf mein Haupt - viele Märchenmotive nicht erkannt habe. :rolleyes Aber im Prinzip entsprach das Buch schon meinen Erwartungen.



    Auch von mir an dieser Stelle Dankeschön an Lilach für die Leserundenbegleitung. :wave Und auf das nächste Buch freue ich mich auch schon. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ SiCollier, das, was Du von Deinem Vater schreibst, ist sozusagen einer der Gründe für mich gewesen, dieses Thema Psychiatrie mit hineinzupacken, es quasi als Beispiel zu verwenden dafür, was man Menschen alles antun kann - wohlmeinend auch noch! - wenn man sie eben nicht wirklich als Menschen wahrnimmt. Du hast nämlich genau recht, diese Einstellungen gibt es heute immer noch, in schrecklich vielen Bereichen. Wenn man sich zB nur anschaut, wie manche Leute, auch und gerade Entwicklungshelfer, zT immer noch mit der sog. Dritten Welt umgehen ... Und in der Psychiatrie ist es besonders furchtbar, weil die Menschen dort besonders hilflos sind.


    Das muss für Dich auch eine ganz beängstigende Erfahrung gewesen sein. Und für Deinen Vater natürlich erst recht!

  • @ Lilach


    Mein Vater - damals konnte er nocht weitgehend sprechen - sprach von der schlimmsten Zeit seines Lebens, und er hatte den 2. Weltkrieg sowie Gefangenschaft mitgemacht. Nach etwa zwei bis drei Tagen waren die direkten Folgen weg, er wieder klar im Kopf. Aber wir haben gute vier Wochen mit den Ärzten gerungen, bis er wieder entlassen wurde. "Da muß doch noch was kommen," war das Argument. "Das ist der typische Patient für Komplikationen." Die kamen auch, an denen ist er letztlich gestorben. Vier Jahre später.


    Was mir das Ganze besonders suspekt machte (und macht) war die Tatsache, daß wir (die nächsten Angehörigen) nicht mal sein Bett auf der Station sehen durften. Das war wie militärisches Sperrgebiet. Ich frage mich heute noch, was die dort zu verbergen hatten bzw. haben.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ SiCollier, das muss ein Alptraum für Euch alle gewesen sein!


    Das Schlimmste ist, dass die Zustände in manchen Klinken auch heute noch nicht so sehr viel anders so sein scheinen. Ich habe irgendwann neulich einen Bericht gelesen, vielleicht auf Spiegel online, von einem Mann, der praktisch jahrelang versucht hat, aus der Psychiatrie rauszukommen ... Man möchte es eigentlich nicht glauben, so unfassbar ist das.


    Natürlich macht die Psychiatrie auf der anderen Seite auch viel Gutes. Eine Freundin von mir kämpft seit Jahren mit etwas, das sich inzwischen zu einer schweren Depression ausgewachsen hat - und dagegen kommt man mit Psychotherapie alleine eben einfach nicht mehr an. Da kann die Psychiatrie schon sehr helfen. Aber das, was Ihr durchmachen musstet ... Ich bin richtig betroffen. Sowas sollte einfach nicht passieren.

  • Zitat

    Original von Lilach
    Natürlich macht die Psychiatrie auf der anderen Seite auch viel Gutes. Eine Freundin von mir kämpft seit Jahren mit etwas, das sich inzwischen zu einer schweren Depression ausgewachsen hat - und dagegen kommt man mit Psychotherapie alleine eben einfach nicht mehr an. Da kann die Psychiatrie schon sehr helfen.


    Auch dafür kenne ich ein Beispiel; sinnigerweise war das das selbe Landeskrankenhaus wie das, in welchem vor Jahren mein Vater lag (aber eine andere Abteilung). Je nach dem, wie man es halt trifft.


    Vieles sollte nicht passieren - und tut es trotzdem. Das zählt mit zu den Rätseln des Lebens.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin nun auch durch, viel zu schnell, ich weiß, aber ich konnte nicht anders...


    Ich bin nun irgendwie so furchtbar traurig... ;-(


    Das mit den Schwänen hatte ich also richtig verstanden. :)


    Die Naturverbundenheit, die die Tater in dem Buch haben, gefällt mir sehr gut und das ist etwas, was ich in der heutigen Zeit so vermisse!
    Selbst wenn man wandern/trekken geht, nimmt man immer noch so viel mit. Ich wünschte, das wäre nicht nötig und man könnte einfach loslaufen... Aber so einfach ist das mit Essen/Trinken usw halt nicht... Leider!


    Das Cover + Schrift finde ich übrigens sehr sehr schön! :)


    zu der Anstalt und diesem Zitat von Lilach:

    Zitat

    Man dachte eben, wenn man etwas an bestimmten Hirnregionen verändert, welche entfernt oder still legt - halt auf recht brachiale Art - könnte man damit zB Epilepsie bekämpfen.


    Ja, man kann Teile des Hippocampus entfernen und das macht man heute auch oft. Und ja, dabei geht wohl diesen Menschen etwas verloren zB teilweise das Gedächtnis. Aber es geht den meisten danach wirklich sehr viel besser, sie können wieder Menschen sein und nicht zuckende ausgeschlossene Wesen.
    Außerdem sind die Methoden dabei heute natürlich ganz anders als damals ;) Es wird zB vieeel genauer gearbeitet.
    Aber ich denke, dass die "Verrücktheit" der Patienten in diesem Buch ja wirklich etwas Psychisches war, das man auf keinen Fall so hätte behandeln sollen.
    Vor allem nicht etwas so Wundervolles Fantastisches!
    manchmal wünsche ich mir, ich könnte anders sein und mit Blumen reden oder Elfen sehen ;)


    Aber was mir grad noch einfällt: was ist mit Karol passiert im Krieg? Hat Mina dann noch jmd anders geheiratet oder wieso 2 Eheringe?

  • @ Nightflower, nein, sei doch nicht traurig! Die Geschichte geht ja weiter, auch wenn sie halt nicht mehr im Buch steht. Mina ist ja gar nicht richtig fort, schließlich haben sie ja die anderen Schwäne abgeholt. Also ist sie bestimmt da draußen irgendwo ... Und Karol und alle anderen auch. Sie sind im Wald, der nie vergeht, bestimmt, und bald wird Minas Enkelin losgehen, um sie dort zu entdecken. Denke ich mir so. Bzw., hoffe ich. Man weiß es ja nicht genau. Aber es könnte so sein.


    Du musst nicht "anders" sein, als Du bist, um mit Blumen zu sprechen und Elfen zu sehen. Allein, dass Du es Dir wünschst und darüber nachdenkst, macht Dich doch schon zu etwas Besonderem. Das ist jedenfalls meine feste Überzeugung. Es gibt so viele wirklich eigenartige und wundersame Dinge in der Welt, gerade in der Natur ... Dass wir heute glauben, sie alle erklären zu können, heißt ja längst nicht, dass sie deswegen nicht mehr magisch wären. Die Welt ist eh immer so, wie man sie sieht, eine objektive Realität gibt es nicht. Und wie heißt es doch so treffend? "Die Gedanken sind frei" ... !


    Ah, was noch die Eheringe angeht: Es ist oder war jedenfalls häufig so, dass Witwen und Witwer auch den Ring des verstorbenen Partners trugen. Als Erinnerung eben. Deshalb hat sie am Ende beide.

  • Zitat

    Original von Lilach
    Dass wir heute glauben, sie alle erklären zu können, heißt ja längst nicht, dass sie deswegen nicht mehr magisch wären. Die Welt ist eh immer so, wie man sie sieht, eine objektive Realität gibt es nicht. Und wie heißt es doch so treffend? "Die Gedanken sind frei" ... !


    Damit ist, glaube ich, eines der Grundprobleme unserer Zeit angesprochen: der heutige Mensch lebt in dem Wahn, er könne die Natur / die Schöfpung / das Universum eines Tages bis ins letzte Detail verstehen und erklären. Und im Übrigen gibt es nur Materie. Aber das wird hier zu serh OT.


    Mit ein paar Tagen Abstand hat mir das Buch und die Art ver "Vermischung" von realer und Märchenwelt gut gefallen und ich hoffe auf mehr in der Richtung. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Lilach
    @ Nightflower, nein, sei doch nicht traurig! Die Geschichte geht ja weiter, auch wenn sie halt nicht mehr im Buch steht. Mina ist ja gar nicht richtig fort, schließlich haben sie ja die anderen Schwäne abgeholt. Also ist sie bestimmt da draußen irgendwo ... Und Karol und alle anderen auch. Sie sind im Wald, der nie vergeht, bestimmt, und bald wird Minas Enkelin losgehen, um sie dort zu entdecken. Denke ich mir so. Bzw., hoffe ich. Man weiß es ja nicht genau. Aber es könnte so sein.


    Du musst nicht "anders" sein, als Du bist, um mit Blumen zu sprechen und Elfen zu sehen. Allein, dass Du es Dir wünschst und darüber nachdenkst, macht Dich doch schon zu etwas Besonderem. Das ist jedenfalls meine feste Überzeugung. Es gibt so viele wirklich eigenartige und wundersame Dinge in der Welt, gerade in der Natur ... Dass wir heute glauben, sie alle erklären zu können, heißt ja längst nicht, dass sie deswegen nicht mehr magisch wären. Die Welt ist eh immer so, wie man sie sieht, eine objektive Realität gibt es nicht. Und wie heißt es doch so treffend? "Die Gedanken sind frei" ... !


    Ah, was noch die Eheringe angeht: Es ist oder war jedenfalls häufig so, dass Witwen und Witwer auch den Ring des verstorbenen Partners trugen. Als Erinnerung eben. Deshalb hat sie am Ende beide.


    Ah ok, nun verstehe ich das mit den Ringen, danke.


    Danke. Nun fühl ich mich schon besser :knuddel
    Ja, ich liebe die Natur und manchmal wünschte ich wir würden noch jeden Tag mit Kutschen oder Pferden durch die Gegend fahren/reiten! *träum*

  • Tut mir leid, ich hab es leider gar nicht mehr geschafft, den zweiten Buchteil zu kommentieren. Ich habe es letzte Woche zu Ende gelesen, hatte dann aber leider keine Zeit mehr zum Kommentieren, weil ich das Wochenende nicht zu Hause war, und mit ein paar Tagen Abstand verschwimmt immer alles, was ich schreiben wollte.


    In jedem Fall hat mir das Buch sehr, sehr gut gefallen! :-]
    Den sehr ... sahnigen Stil mochte ich total, auch wenn er mir in einem anderen Buch vielleicht nicht gefallen hätte. Zu dieser schweren, tragischen, bittersüßen Geschichte passt er aber hervorragend.


    Vielen Dank für dieses rundum stimmige, so liebevoll gemachte Buch. Dein Schwänchen ist etwas sehr besonderes, Lilach, hat mich sehr berührt und bewegt und dabei auch so sehr gefordert, dass ich danach erst mal etwas extrem Leichtes gebraucht habe :anbet