'Der Kindersammler' - Seiten 401 - Ende

Ich bin durch.

Puh, ich muss sagen, das Buch lässt mich ziemlich bedrückt und auch ein bißchen traurig zurück. So viele zerstörte Leben...

So, ich musste gestern das Buch noch unbedingt zu Ende lesen.
Irgendwie war mir klar, dass Allora es irgendwie noch schafft sich verständlich zu machen, dass Felix im Pool liegt. Danach war es ja eindeutig wer der Mörder war.
Beim Ende gab es allerdings ein paar Dinge, die mir nicht ganz so gut gefallen haben - Zum Einen waren mir hier viel zu viele Zufälle: Ganz zufällig ist Mareike und Bettina genau zu diesem Zeitpunkt im Urlaub, als das mit Enrico aufgedeckt wurde. Ganz zufällig landet Bettina auf ihrer Wanderung mit den Kindern bei Enrico zu Hause. Und ganz zufällig fährt Jan genau an dem Tag zu Enrico als Anne die Entdeckung im Pool macht und als Mareike gerade nicht da ist. Das war mir dann doch alles zu viel des Guten.
Dass Anne am Schluss nun auch noch schwanger war fand ich auch etwas unnötig. Schade war auch, dass Mareike gar nicht mehr erwähnt hat, dass sie ja Alfred von früher kannte. Daher war die Passage am Anfang, als beschrieben wird woher Alfred Mareike kennt irgendwie unnötig.
Den Schluss im Gericht fand ich gelungen – schade war es nur, dass Jan leider nicht überlebt hat.

Ich denke, dass es für Carla ziemlich hart gewesen sein muss, als sie von Alfreds Verhaftung erfahren hat. Hier hat man wieder gesehen, wie extrem man sich in einem Menschen irren kann. Die Mehrzahl der Leute fand Enrico auf Anhieb symphatisch und sehr vertrauenserweckend.

Insgesamt hat mir der Roman – abgesehen von ein paar Einzelheiten – ziemlich gut gefallen. Auch den Schreibstil fand ich gut, vor allem die gelungenen und anschaulichen Beschreibungen der Toskana - da hat sich bei mir richtiges Urlaubs-Feeling eingestellt. Ich hatte mich zwar eigentlich auf einen Thriller eingestellt, fand es dann aber doch sehr gut solch ein Thema mal ein bisschen anders zu schreiben.

Das Anne nach so vielen Jahren endlich um ihren Sohn trauern kann und wieder ins Leben zurückkehrt ist tröstlich, wenn ich ihre erneute Schwangerschaft auch für ein wenig übertrieben.

Unglaubwürdig fand ich allerdings, dass Mareike - eine erfahrene Polizistin, die ihren Italienurlaub ja geplant hat wegen des Verdacht`s der Kindermörder könnte hier sein Unwesen treiben - nach dem Gespräch mit Anne, ihrer Partnerin nichts von der möglichen Bedrohung erzählt bzw. sie ständig mit den Kindern allein lässt. Ganz zu Schweigen von der nicht verhinderten Selbstjustiz.
Und der allen überlegene Alfred/Enrico kann seinem Zwang zu töten über 3 Jahre wiederstehen, aber als Jan ihm erzählt, dass seine Mutter ihn am Nachmittag abholen wird, da knebelt er ihn und legt sich in aller Seelenruhe schlafen??? Mal abgesehen davon, dass sich mir bei allen Ausschweifungen und Hintergrundinfomationen nicht erschliessen wollte, was diesen Zwang bei Alfred eigentlich ausgelöst hat?

Insgesamt wirkt alles doch sehr konstruiert.

Zitat

Original von Pusteblume 34
Ganz zu Schweigen von der nicht verhinderten Selbstjustiz.

Das hat mir gefallen, vor allem auch, wie das beschrieben wurde. Ja, sie hätte es verhindern können. Aber ich kann verstehen, dass sie es nicht wollte.

Buch hab ich Freitag Abend beenden dürfen.

Im letzten Abschnitt wurde es ja nun richtig spannend.

Anne kann endlich um ihren Felix trauern. Mareike und Bettina haben leider ihre Adoptivsohn verloren.

Alfred wurde im Gerichtssaal erschossen. Ich war erstaunt das Mareike nicht eingelenkt hat. Aber durch ihn hat sie ja ihren Sohn ebenfalls verloren.

Anne ist nun auch wieder schwanger. Das kam mir hier nicht ganz so passend. haben sie und Harald sich wieder angenähert? Konnte sie Kai einfach so vergessen? Sind so Fragen die mich hier noch interessieren würden.

Ansonsten hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen. Somit konnte ich es aus mein SUB befreien.