'In Nomine Mortis' - Seiten 001 - 124

  • Genervt bin ich meist eh, wenn ich das Buch aufschlage ... Ich finde es anfangs immer etwas schwer, in die Geschichte hineinzukommen, aber nach den ersten drei, vier Seiten - bevorzugt mit Beschreibungen der Umgebung oder so - läuft es dann richtig glatt und ich bin voll konzentriert. Dann macht es auch Spaß, das Buch zu lesen.


    Im Augenblick ist es einfach so, dass es mir völlig egal ist, wie viele Seiten ich lese und wie lange ich dafür brauche, ganz wichtig ist, dass es mir Spaß macht.

  • Der erste Abschnitt ist durch! :freude Und es hat viel Spaß gemacht, ihn zu lesen, auch wenn ich über diese lateinischen Einwürfe nicht hinwegkomme. Als Fußnote wäre die Übersetzung sinnvoller gewesen, um sich das Blättern zu sparen.


    Ich finde die Kapitel ganz angenehm unterteilt, sie sind zwar lang, aber die einzelnen Abschnitte in ihnen sind gut. So werde ich nicht "gezwungen", das Kapitel zu Ende zu lesen oder mitten in der Szene abzubrechen, sondern kann auch schon früher aufhören.


    Meister Philippe finde ich ja sympathisch und irgendwie auch durch seine Art faszinierend, andererseits finde ich ihn aber beinahe abstoßend. Mit dieser vorgetäuschten Freundlichkeit erinnert er mich sehr an Dolores Umbridge aus dem Harry-Potter-Universum. :rolleyes


    Und Ranulf ... Na ja, ich mag ihn zwar, aber ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass er die Frauen allesamt als Helferinnen des Teufels ansieht, sich von ihnen "verhexen lässt". Wenn man natürlich sein Leben lang irgendwie eingetrichtert bekommt, dass Frauen böse sind, und er selbst auch nie wirklich Kontakt zu ihnen hatte, dann wundert es mich allerdings nicht wirklich. Andererseits begeht er dann in Gedanken sofort Sünden, wenn er einmal einer Frau begegnet - mir scheint allerdings eher, nur um der Frau Willen, nicht, weil er Jacquette oder Klara Helmstede so anziehend findet.


    Und als "Ungläubige" ist es für mich auch schwer vorstellbar, so sehr an einen Gott zu glauben und ihn als den Lebensmittelpunkt zu sehen, obwohl niemand weiß, niemand beweisen kann, ob es einen Gott überhaupt gibt.


    Zu den Beschreibungen Cay Rademachers: Ich bin ja eh begeistert, wie deutlich er mir beispielsweise Paris gezeigt hat, aber diese Szene hat mich darauf hoffen lassen, dass bald wieder Frühling ist. :chen


    Zitat

    "Licht fiel in den Hof, der Brunnen leuchtete, zwischen den Säulen, welche den Kreuzgang trugen, glänzte die Luft wie goldene Schleier. Doch es war noch kühl zu dieser frühen Stunde [...]"


    Der Mann kann mit Worten umgehen, finde ich. Die Beschreibungen sind auch nie zu lang, gerade genug, um sich eine Szene ganz genau vorstellen zu können.


    Ach ja: Habe ich es eigentlich richtig verstanden oder interpretiere ich in Klara Helmstedes Verhalten zu viel hinein? Mir kam es bei der zweiten Begegnung mit Ranulf irgendwie so vor, als könnte sie durchaus Gefallen daran finden, sich mit ihm heimlich zu treffen - ob jetzt tatsächlich nur zum "Plaudern" oder um sich doch hin und wieder etwas näher zu kommen, wobei ich zur zweiten Beschäftigung tendiere. Ein allzu spannendes Leben führt sie ja nun nicht, da wäre etwas Abwechslung willkommen ...

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Es ist wirklich nicht leicht in die Geschichte rein zu kommen. Den Reisebericht nach Paris fand ich schon sehr langatmig geschildert. Generell sind sehr viele Informationen bisher ins Geschehene eingebunden, von denen ich nicht weiß, ob sie für den Fortgang der Geschichte gebraucht werden oder ob H. Rademacher uns einfach nur über alles mögliche (geschichtliche) informieren will. Etwas zu viel - für meinen Geschmack. Dadurch leidet der Lesefluss.


    Ich als beinahe menschlicher Staubsauger, was geschichtliche Infos und landschaftliche Beschreibungen angeht, bin davon begeistert. Hier gefallen mir aber andererseits auch die Dialoge - gemächlich und längere Berichte einer Person. Ich finde es nervig, wenn Dialoge zu kurz und zu hektisch geschrieben werden.




    Ich stelle gerade fest, dass der Mord und seine Aufklärung sowie das Rätsel um die Kogge für mich erst so richtig spannend werden, wenn ich eure Beiträge dazu lese. Erst jetzt frage ich mich wirklich interessiert: Was ist mit der Kogge vor ihrer Ankunft in Lübeck passiert?


    Ob sie - vielleicht - die Pest nach Paris gebracht hat? :gruebel Aber wie Larna schon schrieb: Hätte dann nicht schon längst die Besatzung erkrankt sein müssen?


    Mir fällt auch gerade der Mann in der Kirche ein, der lauthals davon sprach, dass die Juden die Brunnen vergiften, woraufhin die Haut der Männer und Frauen mit Furunkeln überzogen, sie Blut spucken und sterben werden - es klingt, als spräche er über die Pest. Aber woher sollte er davon wissen, wenn die Pest Paris noch nicht erreicht hat?




    Edit am 07.08.2011: Inzwischen habe ich nachgelesen, woher der Mann von der Pest wusste - es gibt ja bereits genügend Gerüchte aus dem Osten.