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'In Nomine Mortis' - Seiten 296 - 396
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Das hat sich der Meister Phillippe ja schön ausgedacht.
Der Messerwerfer gesteht unter der Folter den Mord an
Heinrich von Lübeck und dem Domherrn und er kommt
in den Besitz des Buches.
Aber wenigstens teilt der Bader Ranulf mit, dass es der
Messerwerfer nicht gewesen sein kann.Steckt also wirklich Phillippe dahinter.
Vermutlich musste Heinrich sterben, weil er die Machenschaften der Bruderschaft
aufdecken wollte und er das Buch als Beweismittel in Sicherheit
bringen wollte.Irgendwas scheint im Land der Periöken passiert zu sein,
das keiner erfahren soll.Warum hat Helmstedte so viel Angst vor Phillippe?
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Phillippes Verhalten ist absolut typisch für einen Inquisitor. Er hat seinen Verdächtigen gefangen und der wird dann so lange gefoltert, bis er gesteht, was auch immer der Inquisitor hören will.
Der arme Bader, hat selbst die Folter überlebt, kein Wunder, dass er es nicht wagt, den Inquisitor darauf hinzuweisen, dass der Vagant nicht der Mörder sein kann.Ich denke, dass Helmstedte auch irgendwie Dreck am Stecken hat und sich deswegen vor Phillippe fürchtet, allerdings hatte damals wohl jeder Angst vor der Inquisition, ist man erstmal in deren Kerker gelandet, gesteht früher oder später jeder, dass was er sagen soll.
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Zitat
Original von Zwergin
Der arme Bader, hat selbst die Folter überlebt, kein Wunder, dass er es nicht wagt, den Inquisitor darauf hinzuweisen, dass der Vagant nicht der Mörder sein kann.Phillippe hat es wohl als Inquisitor sehr gut verstanden, die Leute zu bekehren, dass sie letztlich in seine Dienste getreten sind.
Er hat ja in ganz Paris seine "Informanten" verteilt... wurde ja mal erwähnt.
Ganz schöne Machenschaften kann man da nur sagen. -
Ein kleiner Zwischenstand - ich muss die Papierberge auf meinem Nachttisch verringern ...
Mir fehlt noch das letzte Kapitel in diesem Abschnitt. In den letzten Wochen habe ich sehr geschwankt, ob ich das Buch beenden will - seit gestern Abend allerdings weiß ich, dass ich es beenden werde. Beim Vorblättern sind mir einige Worte ins Auge gesprungen, die mich etwas nach Luft ringen lassen, wenn ich sie denn richtig interpretiere ...
Zu diesem Abschnitt aber: Bisher zog es sich noch immer. Eigentlich habe ich noch zwei weitere Bücher von Cay Rademacher auf der Wunschliste, aber wenn seine Bücher alle so geschrieben sind, dass Hinweise kaum bis gar nicht auftauchen und beinahe mehr Fragezeichen als Punkte gesetzt sind - ich weiß nicht. Spannend ist jedenfalls etwas anderes.
Nervig finde ich, dass Figuren vorgestellt werden, die nur alle fünfzig Seiten, wenn überhaupt, einmal erwähnt werden. Wo steckt zum Beispiel Helmstede? Na gut, inzwischen habe ich Klaras Brief gelesen, immerhin lebt er noch, und offensichtlich ist da etwas ganz und gar nicht in Ordnung.
Trotzdem ist das Buch auf seine Weise spannend - ich kann mich immer nur vor Rademachers Beschreibungen verneigen. So nah bin ich selten in einem historischen Roman dabei.
Und nun mein Lieblingsthema - die Kirche. Ehrlich, ich komme damit nicht klar - da sitzt dieser fette Bischof, kaum des Lesens kundig, im größten Prunk, frisst kandierte Früchte und vertreibt sich die Zeit mit seinem jungen Priester (Verstehe ich die Andeutung richtig? Ich glaube schon ... :gruebel), und in den Straßen von Paris verhungern die Menschen, geben Frauen sich für wenige Münzen her. Geändert hat sich nichts daran, meine ich, wenn ich nach Ostafrika blicke und dann über die Schätze nachdenke, die im Vatikan lagern müssen. Es ist mir schleierhaft, wie man da noch an die Kirche - Gott nehme ich einmal aus, der Glaube an Gott hat ja nicht zwingend mit dem Besuch der Kirche zu tun - glauben kann. Ich kann es jedenfalls nicht.
Ich kann mir vorstellen, dass Meister Philippe, der diesen Prunk nun auch nicht gutheißt, den Bischof nicht nur beim Handkuss vermutlich äußerst widerlich findet.
Und von der Kirche gleich zur Inquisition: Was bitte nützt die Folter? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein "erfoltertes" Geständnis der Wahrheit entspricht?
Ich fand die Szene im Folterkeller, noch vor der eigentlichen Folter, mehr als bedrückend. Im Grunde war dieses Warten auf die Folter schlimmer als die Folter selbst, obwohl ich bei der Folter innerlich einen Schritt zurück getreten bin, um nicht so genau sehen zu müssen, was mit Pierre de Grande-Rue passiert.
Mir tut der Vagant schrecklich Leid. Schon bevor der Bader erklärte, dass der Mörder Linkshänder gewesen sein müsse, war mir klar, dass der Vagant nichts mit den Morden zu tun hat. Es war offensichtlich, dass die Inquisition und damit Meister Philippe nur ein Geständnis haben wollten, um jeden Preis. Es wurde nichts hinterfragt, man ist trotz kaum vorhandener Beweise davon überzeugt, den richtigen Mann gesucht und gefasst zu haben und braucht das Geständnis quasi nur noch für das Protokoll.
Pierre de Grande-Rue war schon verurteilt, noch ehe er irgendwelche Geständnisse machte. Entweder starb er als verstockter Lügner unter der Folter oder als Mörder auf dem Scheiterhaufen.
Besonders interessant, wie man sich ein Geständnis, das schließlich kam, zurecht basteln kann, damit es auch passt. Angeblich war es dunkel in der Nacht, als Heinrich von Lübeck starb - so dunkel, dass Jaquette in der Nähe des Tatortes nichts erkennen konnte. Wie soll denn der Vagant da Zeugen erkannt haben, die ihn bei dem Mord beobachteten, um sich ihre Gesichter zu merken und sie anschließend umzubringen? Woher sollte er wissen, dass Heinrich von Lübeck viel Geld bei sich hatte, an dem er sich bereichern konnte, nachdem er sein eigenes Geld bei einer Schönfrau gelassen hatte? Angaben, die er nach der Folter machte, und doch nur dazu dienten, der Folter zu entfliehen.
Eine Frage noch: Glaubt Meister Philippe das, was er Bruder Ranulf über die Folter mitteilt? Ich jedenfalls hätte den Inquisitor während des Lesens liebend gern geschüttelt.
Mir war jedenfalls klar, dass Pierre de Grande-Rue nicht der Mörder sein kann, wenn auch erst seit dem Zeitpunkt, als ich ihn im Folterkeller erlebte. Ich bin gespannt, ob ich die Worte, die ich beim Vorblättern erfasst habe, in den richtigen Zusammenhang bringe.
Zu guter Letzt: Die Kogge segelt ins Land der Periöken, da bin ich mir sicher.
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Wow. Kann der Mann nicht immer so schreiben, wie er die Verfolgungsszene zwischen dem Schatten und Bruder Ranulf beschrieben hat? Verdammt gut, erst die Hektik, das Rennen durch Paris, das Drängen durch die Menschen - und dann das hastige Betreten der Kathedrale. Plötzliche Stille, die in Gedanken versunkenen Anwesenden, trotzdem noch die innere Angespanntheit.
Übrigens bin ich mit diesem Abschnitt durch. Und ich habe das Gefühl, dass es doch noch spannend werden könnte, obwohl ich es bedauere, dass es erst so spät passiert. Irgendwie denke ich, dass der letzte Abschnitt bei mir ziemlich schnell das Ende erreicht - so heiß auf das Weiterlesen war ich seit längerer Zeit nicht mehr.
Dass eine geheime Bruderschaft hinter den Morden stecken könnte, habe ich mir im vorherigen Abschnitt noch nicht vorstellen können. Nun aber, nach der nächtlichen Entdeckung Meister Philippes, nach dem Gespräch mit Klara - so unwahrscheinlich ist es gar nicht. Ob der Inquisitor der Schatten ist? Und selbst wenn nicht, was will der Schatten von Bruder Ranulf?
Ich überlege ja, wie ich es fände, wenn Klara und Bruder Ranulf gemeinsam durchbrennen würden. Aber ich weiß ja schon, dass es nicht der Fall sein wird - "... dass wir uns niemals wieder lieben würden." ... Der Satz hat mir irgendwie einen Stich versetzt. Es klingt endgültig, so, als ob sie sich niemals wieder sehen werden.
Und ich mag die Dienerin Magdalena, auch dafür, dass sie dieses Versteckspiel mitmacht. Vermutlich auch mitmachen muss, aber ich mag sie.
Auf in den letzten Abschnitt ...