Göran Tunström - Der Mondtrinker

  • Titel: Der Mondtrinker
    OT: Skimmer
    Autor: Göran Tunström
    Übersetzt aus dem Schwedischen von: Hans-Joachim Maass
    Verlag: Hanser
    Erschienen: August 1998
    Seitenzahl: 264
    ISBN-10: 9783446192942
    ISBN-13: 978-3446192942
    ASIN: 3446192948
    Preis: 19.90 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Erzählt wird eine zarte, einfühlsame Vater-Sohn-Beziehung im unwirtlichen, kargen Island. Pétur ist ein ruhiger, in sich gekehrter Junge, dessen Mutter schon früh in seiner Kindheit starb. Er versucht so still und unauffällig wie möglich zu sein, damit er den Vater bei den Vorbereitungen für seine Reportagen im Radio nicht ablenkt und auch sein abendliches Geigenspiel darf unter keinen Umständen durch Lärm gestört werden. Viele Jahre später kehrt Pétur an den Ort seiner Kindheit zurück, der Vater ist längst tot und er ist bemüht "das Leben zu ordnen, das einmal gewesen war und in der Rekonstruktion erneut Gestalt annimmt, eine mehr oder minder angenehme Unterhaltung über die Lächerlichkeiten, die insgesamt den Namen der Liebe tragen."


    Der Autor:
    Göran Tunström wurde 1937 in Värmland geboren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahre 2000 in Stockholm. Er ist einer der bekanntesten Schriftsteller in Schweden und wurde mit vielen wichtigen Preisen geehrt.


    Meine Meinung:
    Göran Tunström hat ein sehr einfühlsames Buch geschrieben, ein Buch das mal komisch, mal aber auch sehr traurig ist. Es ist die Geschichte über eine ganz besondere Vater-Sohn-Beziehung in Island. Dieses Buch ist geprägt durch eine leichte Melancholie, es ist an einigen Stellen auch sehr wehmütig, wird dabei aber nie kitschig-sentimental. Der Autor schafft es auf eine fast meisterliche Art und Weise Stimmungen zu schildern, da ist alles authentisch, aber eben auch respektvoll vor dem Empfindens seiner handelnden Personen. Obwohl der Autor Schwede ist, schildert er Island so, als hätte er dort selbst gelebt. Er schafft es, dieses ganz besondere Island-Flair seinen Lesern mitzuteilen. Ein Buch voller Wärme, voller erzählerischer Meisterschaft. Göran Tunström gehört ohne Frage zu den besten zeitgenössischen Erzählern Schwedens, wenn nicht sogar Skandinaviens. Dieses Buch berührt, es besticht durch den ruhigen Erzählfluss. Es ist ein Buch, dass viele Leser verdient hätte. Sehr empfehlenswert.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen - und kann Voltaires Rezension eigentlich nur zustimmen. Göran Tunström beschreibt im Buch sehr einfühlsam und ruhig diese spezielle Vater-Sohn-Beziehung. Gleichzeitig vermittelt er das Lebensgefühl der Isländer (speziell im Kontrast zu den Franzosenn :grin), diesem kleinen Land der Erde. Ein Buch, für das man sich durchaus etwas mehr Zeit nehmen kann, um diesen Eindruck auf sich wirken zu lassen...


    Von mir gibt's 9 Punkte.

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]