Fragen an Katryn Berlinger

  • Hallo,


    woher kommen eigentlich die ganzen tollen Tortenrezepte die im Laufe der zwei Bücher gebacken wurden.
    Gab es diesen Champagner aus der Holzbirne wirklich?


    Gruß

  • Hallo Juliane,


    der Ursprung der Rezepte ist unterschiedlich.


    Die "Prinz-Regententorte" gibt es wirklich, wie sie zu backen ist, kannst Du überall nachlesen, in Büchern oder im Netz.


    Für die meisten Rezepte habe ich mich von Vorlagen inspirieren lassen und phantasievoll angereichert, wie z. B. die "Weincremetorte (Dekor).


    Madelaines "Erdbeertraum" dagegen stammt von mir - eine Genussvorstellung im Geiste.


    Auch die Champagnercremetorte entspringt meiner Vorstellung.


    Im "Kuss des Schokoladenmädchens" findest Du "Schokoladenbaisers", die "Dobos"-Torte, sächsische Eierschecke, Sachertorte, Bienenstich, Herrentorte: Rezepte findest Du im Netz.


    Für die "Schokoladentorte", die Madelaine zur Hochzeit ihrer Schwägerin Tereza backt, habe ich - wie so oft - ein vorhandenes Rezept abgewandelt und im Geiste ausgeschmückt, so wie im Buch beschrieben.


    Um mich zu inspirieren, habe ich einfach viele Rezepte gelesen, miteinander verglichen. Von meiner verstorbenen Mutter liegen mir noch handschriftliche Aufzeichnungen vor. Für die Romane jedenfalls habe ich Phantasie walten lassen.


    So, wie man es in der Küche ja auch macht. Man experimentiert, mal so, mal so.


    Ich hoffe, ich habe Dir damit helfen können - Mut zum Probieren sollte man schon selbst aufbringen!


    LG Katryn

  • BRATBIRNE


    Hallo Juliane,


    ja, sie gibt es wirklich! Ich wollte Madelaine die Idee zu einer ganz besonderen, exquisiten Torte schenken. Da ich die alten Streuobstwiesen bei Magstadt (nahe Stuttgart) kenne, kam ich auf die Idee, Obst in gegorener Form für ihre Torte zu verwenden. So wie man Weinschaumcreme eben auch nimmt.


    Ich recherchierte also und fand bei dem bekannten Weinmagazin"Vinum" einen Artikel zur schwäbischen "Bratbirne", sie ist seit Mitte des 18. Jahrhunderts im Schwäbischen heimisch.


    In Göppingen schenkt der Wirt des "Gasthofes Lamm" noch heute Birnenschaumwein aus.


    Du siehst, vieles in meinen Romanen, was Genuss angeht, ist eine Mischung aus Realität und Fiktion ;-)


    LG Katryn

  • Magstadt kenne ich gut. Wir stammen eigentlich aus der Ecke. Nur vor 3 Jahren sind wir unserer Liebe zur Nordsee gefolgt und wohnen seit dem hier an der Waterkant.
    Nur das es dort die Bratbirne gibt hat sich leider nicht bis zu mir rumgesprochen.


    Und danke für die Antwort mit den Torten. Die klassischen haben mir schon was gesagt. Nur bei ein paar war ich mir nicht sicher und Tortenrezepte liest meine Mum ja immer so gerne und probiert es auch aus. So hat sie auch eine Apfeltorte gemacht, die war gar nicht schlecht.
    Gruß

  • Hallo Juliane,


    Zufällle gibt`s: von Magstadt aus zur Waterkant. So einen Weg hat mein Ehegespons auch hinter sich ... von Stuttgart aus nach HH.


    Da sehen wir jetzt mal, was wir Gutes haben: vom Ländle das Herzhafte, vom Norden die frische Brise ;-)


    Buch ist unterwegs ... leider ist die erste Auflage schon dahingeschmolzen, dieses Exemplar entstammt einer Neuauflage in Lizenz. Inhalt unverändert :wave


    LG Katryn


  • So schnell hätte ich gar nicht damit gerechnet. Warten kann ich sehr gut und es ist ja auch nicht so, das ich keine Bücher mehr hier liegen hätte.


    Ja,ja der Norden. Aber ganz ehrlich mir fehlt der Süden nicht, ausser ab und zu mal ein Gericht das man hier wirklich nicht bekommt. Wie Saure Kutteln, da haben wir schon einiges erlebt. Aber sonst fühlen wir uns hier so wohl, das keiner mehr hier weg will. Meine Oma ist ja noch mit 88 Jahren hier hoch gezogen, leider hat sie nicht mehr viel davon gehabt, aber auch sie hat den Norden sehr geliebt.


    Viele Grüße

  • Hallo Juliane,



    Zitat

    Original von Juliane


    So schnell hätte ich gar nicht damit gerechnet. Warten kann ich sehr gut und es ist ja auch nicht so, das ich keine Bücher mehr hier liegen hätte.


    ich bin gerne schnell. Sonst würde ich mich bald mit Post-its zumüllen. Ich hoffe, Amélie Suzanne Duharnais fühlt sich bei Dir wohl, egal ob Du sie nun auf den SUB oder das RUB stopfst.


    Ja, der Norden hat was, der weite Raum, der hohe Himmel, Nord- und Ostsee ... das ist schon schön.


    Saure Kutteln, tja, da muss man wohl selbst ran. So wie bei den Spätzle, handg`schabt. Früher hab ich das auch noch gemacht, mit zwei Wassertöpfen, ach, dafür braucht man wirklich viel Zeit und Muße. Heut bevorzuge ich (weil`s schneller geht) Pasta in allen Variationen.


    LG Katryn

  • Ich hoffe Amélie Suzanne Duharnais fühlt sich wohl. Momentan liegt sie noch auf dem SUB aber bald wird sie gelesen.


    Spätzle machen wir immer selber, nur nicht handgeschabt sondern mit der Presse. Da sind wir einfach Schwabe geblieben. Selbst meine große Nudelmaschine ist von der Alb. Aber wegen den Mengen wo man herstellen muss, wurde sie gegen eine normale ausgetauscht.
    Kutteln bzw. Pansen zu bekommen ist ein großes Problem. Wir haben schon alles erlebt seit wir hier wohnen, seit dem wurde das von der Wunschliste gestrichen.


    Viele Grüße

  • Hallo Juliane,


    Zitat

    Original von Juliane
    Spätzle machen wir immer selber, nur nicht handgeschabt sondern mit der Presse. Da sind wir einfach Schwabe geblieben. Selbst meine große Nudelmaschine ist von der Alb.


    Kutteln bzw. Pansen zu bekommen ist ein großes Problem. Wir haben schon alles erlebt seit wir hier wohnen, seit dem wurde das von der Wunschliste gestrichen.


    Was die Nudelpresse und das Handschaben angeht, da können wir Nordlichter üben und üben und werden`s wohl nie so perfekt hinbekommen wie Ihr.


    Auch mein Ehegespons schwärmte noch lange von Kutteln ... bis sie aus dem Geschmacksgedächtnis verschwanden. Ich bin, geb ich zu, eh kein großer Fan geworden, trotz Wolfram Siebecks Rezepthilfe.


    Hab noch einen schönen Tag!
    LG Katryn

  • Vielen Dank für die Infos zu den Rezepten. :wave
    Das hört sich immer alles so lecker an, beim Lesen bekommt man richtig Lust auf Süsses. :-)


    Was ich noch fragen wollte:
    Ich finde die Schreibweise deines Vornamens ungewöhnlich "Katryn". Hatte ich vorher noch nie gesehen.
    Woher stammt diese Version? Bis jetzt kannte ich nur Kathrin. :wave

  • Hallo Rosenstolz,


    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Ich finde die Schreibweise deines Vornamens ungewöhnlich "Katryn".


    genieß das Süße ruhig, wie gesagt, ich sehe noch immer diese fantastischen Torten vor mir, die meine Mutter früher für die große Verwandtschaft hergezaubert hat ... Mit dem Handwerklichen ist das ja so eine Sache, aber das Genießen kann ich nicht lassen.


    Katryn war ursprünglich eine "Kathryn", irgendwann im Laufe der allgemeinen Veröffentlichungsgeschichte rutschte das H raus, ich sah den "Fehler", fand`s - wie Du sagst - "ungewöhnlich" und auf der Stelle gut.


    That`s all!
    LG KatrYn :wave

  • Ich bin ja auch ein Nordlicht, doch habe vor einigen Jahren auch begeistert begonnen, Spätzle selbst zu schaben. Gekaufte Spätzle gibt es bei mir nicht mehr, die haben mit meinen Leckeren nichts/kaum gemeinsam. Wenn ich keine Zeit habe/ bzw. die Küche nicht noch ein weiteres Mal aufräumen will - gibt es eben eine andere Kohlenhydratbeilage.


    Doch nun zur Frage: Katryn, zu welchem Zeitpunkt bist Du denn auf die Idee gekommen, eine Fortsetzung vom Schokoladenmädchen zu schreiben? Ist es entstanden aufgrund des Erfolges oder ist die Folgegeschichte nach und nach in Dir entstanden und drängte aufgeschrieben zu werden? Hat Madelaine nachts Dir weitererzählt? :write


    Diese Frage musst Du nun beantworten, ohne uns zuviel über die Fortsetzung zu verraten. :knuddel1Vielleicht finden wir uns ja zu einer weiteren Leserunde dafür zusammen?

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Hallo Gucci,


    Zitat

    Original von Gucci
    zu welchem Zeitpunkt bist Du denn auf die Idee gekommen, eine Fortsetzung vom Schokoladenmädchen zu schreiben? Vielleicht finden wir uns ja zu einer weiteren Leserunde dafür zusammen?


    je öfter Ihr jetzt alle über die Spätzle schreibt, desto mehr zieht`s mich ins Ländle ...


    So, jetzetle, 2009 kam "Der Kuss des Schokoladenmädchens" auf den Markt, gut fünf Jahre nach dem ersten Band.


    In dieser Zeit habe ich "Die Champagnerfürstin", "Im Schatten der Olivenbäume" sowie als Ina-Marie Cassens zwei Mittelalter-Romane ("Die Heilerin von Salerno" und "Der Fluch der Heilerin") geschrieben. Ersterer befasst sich mit der ersten Frauenärztin des Abendlandes ... Trota von Salerno.


    Nun, die Arbeit mit diesen unterschiedlichen Stoffen hat Madelaines Stimme nicht verdrängen können. Irgendwie "lebte" sie in mir weiter. Ich hatte immer das Gefühl, dass das Happy-end dieser Liebesgeschichte meine Heldin als Frau erst recht herausfordert. Madelaine war sozusagen vom Schicksal auf eine neue Startposition des Lebens gesetzt worden.


    Ich wollte unbedingt wissen, wie sie es schafft, mit einer Familie zurechtzukommen, deren Anschauungen und Regeln ihr völlig fremd sind.
    Sie geht schließlich ein großes Wagnis ein, steht unter großem Druck ...


    Und dann führte mich Madelaine zu einer schwerwiegenden Frage: Wie entscheidet sich frau, wenn sie zwischem Altvertrautem und nie erlebter Leidenschaft wählen muss? Zwischen dem Weg der inneren Freiheit, dem Wagnis einer großen Liebe - oder dem Glück der anderen.


    Ich litt jeden Tag mit ihr und ließ Madelaine alle Freiheiten.


    Gern mach ich eine weitere Leserunde, wenn Interesse besteht. Vielleicht im Herbst, wenn der "Kuss" ein weiteres Mal herauskommt?


    Im Moment muss ich heftig plotten. Mitte Juli kommt ja noch ein Ostseeroman auf den Markt: "Die Meeresflüsterin".


    Bist Du mit diesem Buch ganz durch? Dann schreib mir einfach und sag mir, welchen Titel Du gerne noch lesen möchtest, ok?


    Erstmal danke für Dein Lob und dass Du dabei bist/warst!


    LG Katryn

  • Zitat

    Original von highandfly
    Gern mach ich eine weitere Leserunde, wenn Interesse besteht. Vielleicht im Herbst, wenn der "Kuss" ein weiteres Mal herauskommt?


    Im Moment muss ich heftig plotten. Mitte Juli kommt ja noch ein Ostseeroman auf den Markt: "Die Meeresflüsterin".


    Bei einer weiteren LR wäre ich auch gerne dabei - egal ob der "Kuss" oder Die Meeresflüsterin (ich komme von der Nordsee in Schleswig-Holstein)! :wave

  • Zitat

    Original von bibliocat


    Bei einer weiteren LR wäre ich auch gerne dabei - egal ob der "Kuss" oder Die Meeresflüsterin (ich komme von der Nordsee in Schleswig-Holstein)! :wave


    Ich wäre auch sehr gerne wieder dabei! Vorallem Madelaines Abenteuer haben es mir angetan... ;-)

  • An Ayasha, bibliocat, Gucci und Büchereulen-Nestlinge



    Hallo Ihr Lieben,


    danke für Euer Interesse an einer weiteren Leserunde. Das mache ich natürlich gerne. Schließlich gibt es für einen Autoren - außer "world 1.0"-Lesungen - nichts Schöneres, als einfach nur so mit seinen LeserInnen zu plaudern und zu hören, ob sie schnell in die Geschichte hineinfinden und das Buch wie einen inneren Film erleben.


    Gebt mir bitte noch etwas Zeit, ja? Im Moment bin ich am Plotten, werde mit dem Schreiben beginnen, dann kommt der Sommer, der neue Roman "Die Meeresflüsterin", ein Urlaub muss auch endlich einmal sein - und ab August beginnt das eigentliche Schreiben. Während dieser Phase mutiere ich normalerweise zur Auster.


    Wenn Ihr einverstanden seid, können wir trotzdem gerne im Herbst neu starten.


    Lasst uns nochmal drüber reden, ok?


    Für heute liebe Grüße,
    Eure Katryn


  • So ein schöner Zufall, "Die Heilerin von Salerno" habe ich mir erst kürzlich besorgt, ohne zu wissen dass du dahinter steckst, liebe Katryn.
    Durch einen anderen historischen Roman wurde ich auf Trota von Salerno aufmerksam und bin dann zu deinem Roman gekommen. :-) Jetzt bin ich natürlich doppelt gespannt.

  • Hallo Klusi,


    Du bist "meiner" Trota von Salerno begegnet! Super, das freut mich sehr.


    Über Jahrhunderte hinweg haben sich Wissenschaftler darum gestritten, ob es Trota als begabte, praktizierende und dazu noch schreibende Ärztin überhaupt gegeben hatte. Typisch männerzentrierte Wissenschaftsgeschichte eben.


    Ich habe mich der Auffassung amerikanischer Medizinhistoriker angeschlossen, die überzeugt sind, dass diese herausragende Medizinerin im 11. Jahrhundert in Salerno gelebt und gearbeitet hat. Zumal die italienische Forschung sie als Mitglied der seit dem 8. Jhd. bestehenden medizinischen Fakultät in Salerno ausweist.


    Für diesen Roman habe ich mich mit ihren überlieferten Traktaten befasst, Rezepte und Behandlungsmöglichkeiten für Frauenkrankheiten herangezogen - vor allem aber habe ich mich von Trotas Art zu schreiben und zu denken inspirieren lassen. Ich war sehr überrascht über ihren lebendigen Ton und ihre Offenheit in bezug auf Frauenfragen im Hinblick auf Krankheiten, Schwangerschaft, Geburt - und Schönheitspflege!


    War etwas harte Arbeit, faszinierend jedoch die Reise zurück ins MA und in den Orient.


    LG Katryn