Josephine Angelini - Göttlich verdammt [14 - 17 Jahre]

  • Die 16-jährige Helen lebt bei ihrem Vater auf Nantucket – und langweilt sich. Ihre beste Freundin Claire hofft, dass nach den Ferien endlich etwas Aufregendes passiert. Der Wunsch geht in Erfüllung, als die Familie Delos auf die Insel zieht. Alle sind hin und weg von den äußerst attraktiven Neuankömmlingen. Nur Helen spürt von Anfang an großes Misstrauen. Gleichzeitig plagen sie plötzlich düstere Albträume, in denen drei unheimliche Frauen Rache nehmen wollen. Es scheint eine Verbindung zwischen ihnen und Lucas Delos zu geben. Was dahintersteckt, erfährt Helen erst nach und nach: Lucas und sie stammen von Halbgöttern ab und sind dazu verdammt, einen erbitterten Kampf auszulösen – indem sie sich ineinander verlieben …


    Ein super romantisches Debüt einer talentierten amerikanischen Autorin! Mit diesem Auftaktband der "Göttlich"- Trilogie ist der Autorin Josephine Angelini ein Meisterstück geglückt. Die Handlung ist perfekt durchdacht und mit Fakten der griechischen Mythologie durchzogen, sodass diese Geschichte um Helen und Lucas nicht nur spannend und hochromantisch, sondern auch an etlichen Stellen sehr lehrreich ist. An manchen Stellen erinnert die Handlung zwar ein bisschen an "Twilight", aber das war keinesfalls störend, da Josephine Angelini eine komplett andere und bessere Geschichte geschaffen hat, die die nötige atmosphärische Dichte und Tiefe besitzt, um alle Altersklassen zu fesseln und nicht mehr loszulassen. Im Laufe der Geschichte tun sich immer wieder Geheimnisse und Mysterien auf, die den Leser zum miträtseln animieren, um sich danach komplett anders zu entwickeln. Die Handlung ist an keiner Stelle vorhersehbar und daher umso spannender.


    Die Hauptpersonen sind sehr facettenreich gestaltet und wirken sehr authentisch mit ihren Ecken und Kanten. Lucas und Helens Liebe zu einander ist hochromantisch und lässt vorallem die Leserinnen mitleiden und vielleicht auch mal ein Tränchen verdrücken. Auch die anderen Charaktere sind perfekt durchdacht und schaffen mit ihrem Witz und ihrem Charme eine wundervolle Stimmung, die dieses Buch zu einem wahren Leseerlebnis machen.


    Der Sprachstil ist locker und leicht zu lesen, die Seiten blättern sich förmlich von alleine um, sodass das Ende des Buches viel zu schnell erreicht wurde. Die Sprache an sich ist angemessen, weder zu hochgestochen noch zu flapsig.


    Das Cover ist zwar nicht das Allerschönste, aber dennoch schön anzuschauen und im Regal ist es ein Blickfang. Das die Ummantelung des Buches nicht einfarbig ist, wenn man den Schutzumschlag abnimmt ist ebenfalls ein großer Pluspunkt.


    Fazit: Eine spannende, hochromantische Geschichte, in der die griechische Mythologie eine wichtige Rolle spielt, für alle Altersklassen. Ich kann kaum Band 2 erwarten.

  • Helen ist ein Mädchen, dass jede Aufmerksamkeit scheut. Nicht nur das. Sie hat regelrecht Panik davor und bekommt starke Bauchschmerzen. So unauffällig wie möglich möchte sie leben, was ihr bisher auch relativ gut gelungen ist. Das alles ändert sich jedoch schlagartig als die Familie Delos auf die Insel Nantucket zieht.
    Seltsame Wesen verfolgen Helen plötzlich und flüstern ihr Dinge ins Ort. Als sie das erste Mal auf Lucas trifft, ist danach nichts mehr so wie es mal war. Ein jahrhundertalter Hass steigt in ihr auf und sie hat nur einen Wunsch - ihn zu töten. Sie versuchen sich so gut es geht aus dem Weg zu gehen, doch das ist leichter gesagt als getan. Und wäre das nicht schon schlimm genug, versucht irgendjemand sie auch noch zu entführen.
    Anscheinend kann nur die Delos-Familie ihr helfen und erklären, was mit ihr geschieht und was sie genau ist. Dabei kommen Helen und Lucas sich immer näher. Bis es fast zu spät ist...


    Ich wollte das Buch schon sehr lange lesen, weil ich die griechische Mythologie unglaublich interessant finde und mich schon sehr lange dafür interessiere. Das alles gepaart mit einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte und es entsteht ein klasse Buch? Dem kann ich nur aus vollstem Herzen zustimmen.
    Ich konnte ohne Probleme in die Geschichte rein finden. Der Schreibstil war flüssig und leicht, sodass ich auch den verschiedenen Zusammenhänge in Bezug auf die griechische Mythologie, wie auch den Familienverhältnisse, leicht folgen konnte. Besonders Helen und Lucas, aber auch viele andere Figuren, waren liebevoll heraus gearbeitet und hatten dieses besondere Etwas ansich. Es war ein wahrer Genuss sie auf ihrem Weg zu begleiten und zu erfahren, was sie alles bisher erlebt haben.
    Und genau dieses besondere Etwas macht für mich den Reiz dieses Buches aus. Die Charaktere waren außergewöhnlich. Man hatte nicht das Gefühl, schon etwas dar gewesenes gelesen zu haben. Es war neu und aufregend. Mit Helen und Lucas habe ich so mitgelitten und mitgefiebert. Habe gehofft und gebangt, war dann fassungslos und am Boden zerstört und zum Schluss voller Wut und hatte doch wieder Hoffnung.
    Das Ende lässt einen mit einem lachen und einem weinenden Auge zurück und voller Vorfreude und Spannung auf den nächsten Teil. Ich bin gespannt, wie es mit Helen und Lucas weiter gehen wird und wie sich alles entwickeln wird. Ich kann den zweiten Teil kaum erwarten und bin mehr als froh, dass es bis dahin nicht mehr allzu lange ist.


    Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen und kann es mehr als nur empfehlen. Diesen wunderbaren, außergewöhnlichen und spannenden Lesegenuss sollte man sich nicht entgehen lassen. Unbedingt lesen, abtauchen und genießen!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Die Handlung fand ich mehr als packend, Bücher in denen die griechische Mythologie behandelt wird, konnte ich sowieso noch nie widerstehen :-]


    Die Charas haben mir alle ziemlich gut gefallen, ganz besonders die interessanten Geschwister von Lucas haben es mir angetan, hoffentlich sehen wir in den nächsten Bänden noch mehr von ihnen.


    Ich war sehr zufrieden mit diesem ersten Band um Helen und Lucas und hoffe einfach mal, das mir die weiteren Bände genauso zusagen. Hoffentlich dauert es nicht mehr zu lang bis die Fortsetzung erscheint.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Ich wusste ja schon immer das Honig gut ist :rofl :chen :lache...


    Zuerst muß man ja (leider) sagen, das dieses Buch wirklich schon EXTREME Twilight-Parallelen hat. Da wäre zuerst mal die unsichere Hauptfigur (auf die aber alle komischerweise zu stehen scheinen :pille ), die in dem Städtchen (hier mal auf einer Insel am A.... der Welt, statt im öden, veregneten Forks) allein beim Vater lebt, während Mama anderweitig beschäftigt ist (bzw. durchgebrannt). Dann die grosse Familie der Delos, die doch in der Art der Beschreibung bzw. viele Kids, alle gehen jetzt auf die Schule mit der Hauptperson, sind anders/seltsam , doch sehr an die Cullens erinnern. Und natürlich sehen sie auch alle toll aus :bonk. Natürlich gibt es die Situation des Leben-rettens und das Lüften des Geheimnisses der Familie, die Liebesgeschichte, die nicht sein dürfte, der Zusammenhalt und die Streitereien der Geschwister, die Familienoberhäupter die versuchen alle zusammenzuhalten...


    Das hat mich doch schon SEHR an Twilight erinnert. Aber eben NUR in dem Grundgerüst. Ansonsten kann ich nur sagen , gefällt mir "Göttlich verdammt" sehr viel besser als Twilight. Denn während in Twilight die Cullen-Vampire im Grunde absolut gar keine Vampire mehr sind und von denen nichtmal im Ansatz eine Gefahr ausgeht (mal im Ernst: die einzigen Vampire, die man auch als solche bezeichnen konnte waren da die Volturis, und die verliefen dann auch noch im Verlauf der Geschichte im Sande :bonk :bonk ) sieht es hier mit den Halbgöttern schon ganz anders aus. Man nimmt den Figuren das was sie sind und sein sollen ab.
    Ebenso gibt es eine Erklärung warum alle scheinbar in Helen (die erstens oft voll zickig ist und zweitens andauernd rumheult) verknallt sind: es liegt an ihrer Herkunft bzw. der Kette (quasi ist es dann ja ein Zauber der auf die anderen wirkt). Dagegen kann man bei Bella Swan aus Twilight nun echt nicht nachvollziehen warum die in ihrer neuen Gegend sofort bei allen beliebt ist (sie ist ein "Trampel", Kohle hat sie auch nicht groß.... man sollte erwarten das man an ihrer Stelle traurigerweise gemobbt wird und nicht das ihr alle Typen wie blöde nachrennen *lach*) - bei der wirkt kein Zauber ;-).


    Man kann sagen: ich halte die Geschichte um Helen und Lucas und die anderen für sehr viel gelungener (und im Grunde haben die Geschichten ja auch null miteinander zu tun, wenn man von den "Grundmauern" absieht) und bin ehrlich gespannt darauf, wie es weitergeht. Zumal hab ich von griechischer Mythologie keinerle Ahnung, werde das aber sicher bald nachholen (klingt spannend). Die einige Sache die ich da kenne ist die Geschichte von Orpheus.
    Irgendwie ist jede Figur in "Göttlich verdammt" spannend und interessant. Ob es die Zwillinge sind (die Heiler), Cassandra (und ihr Schicksal) oder auch Claire, Helens beste Freundin (die sicherlich mit Jason zusammenkommt, die sind auch echt knuffig zusammen) und alle anderen. Über Daphne bin ich mir nichtmal sicher ob sie jetzt nett ist oder ein Aas .... sie kommt mir nicht so astrein vor, zumal


    Ich bin gespannt !!!

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von RickyundMolly ()

  • Als Helen Hamilton nach den Sommerferien von ihrer Freundin Claire erfährt, dass eine neue Großfamilie auf die Insel gezogen ist, findet sie das nicht sonderlich interessant. Sie ist eher genervt davon, dass alle Leute so einen Wirbel um die Neuankömmlinge machen und will nichts von ihnen wissen. Das ändert sich jedoch schlagartig, als Helen einem der Söhne der Familie auf dem Schulflur das erste Mal begegnet: Lucas Delos. Anstatt, wie alle anderen Mädchen, hin und weg von seinem attraktiven Äußeren zu sein, empfindet Helen plötzlich einen so starken Hass auf ihn, wie sie ihn in ihrem ganzen bisherigen Leben noch nie empfunden hat. Doch sie verabscheut ihn nicht einfach nur, sondern will ihn tot sehen und geht sogar auf ihn los.


    Lucas kann den Angriff zwar abwehren, aber er scheint weit weniger überrascht von dieser Attacke zu sein als Helen selbst. Diese ist völlig verzweifelt und kann sich nicht erklären, was da nur in sie gefahren ist, immerhin hat sie Lucas noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen. Langsam befürchtet sie, dass sie nicht nur anders ist als alle anderen, sondern auch noch verrückt wird.


    Immer wieder treffen sie und Lucas aufeinander, wobei Helen sich jedes Mal anstrengen muss ihm nicht wieder an die Kehle zu springen. Sie hat keine Ahnung, was mit ihr los ist, bis ausgerechnet er sie schließlich darüber aufklärt, wer oder vielmehr was sie eigentlich ist: Helen und beinahe alle Mitglieder der Familie Delos sind Scions, die Nachkommen von Halbgöttern …



    Göttlich verdammt ist ein außergewöhnlich toller Trilogieauftakt, der vor allem das Herz von Romantic Fantasy Fans höher schlagen lässt. Josephine Angelini verbindet in ihrem grandiosen Debut die griechische Mythologie mit einer Liebesgeschichte so tragisch wie Romeo und Julia. Einmal angefangen, taucht man so tief in diese Welt hinein, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen kann.


    Besonders herausragend sind an diesem Roman vor allem die verschiedenen Charaktere, die man nicht wieder so schnell vergisst. Das betrifft sowohl die Protagonistin Helen als auch die gesamte Familie Delos.


    Helen ist dem Leser von Anfang an sympathisch und macht im Verlauf der Handlung wohl die größte Entwicklung durch. Sie weiß zwar schon immer, dass sie irgendwie anders ist, immerhin ist sie stärker als alle anderen Mädchen in ihrem Alter und kann sogar schneller rennen als die Jungs, versucht dies aber immer zu verstecken. Am liebsten ist sie für alle, mit Ausnahme ihrer besten Freundin Claire, unsichtbar und bekommt sogar Krämpfe, wenn sie zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Sie ist zwar schüchtern, aber trotzdem kein stilles Mäuschen, das sich nicht behaupten kann und alles macht, was man ihr sagt.
    Umgeben von Lucas und seiner Familie blüht sie jedoch richtig auf, was wirklich toll mitzuerleben ist. Sie fängt an sich so zu akzeptieren, wie sie ist, und gewinnt dadurch an Stärke und Selbstvertrauen.


    Doch nicht nur Helen gewinnt sofort die Sympathie des Lesers, sondern eben auch die verschiedenen Mitglieder der Familie Delos, allen voran natürlich Lucas. Er ist unheimlich charmant und man merkt ihm an, dass er hin und her gerissen ist zwischen seinen Gefühlen für Helen und seinem Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein, insbesondere gegenüber seiner Familie. Im Gegensatz zu Helen, der er es viel zu lange verschweigt, weiß er vom ersten Augenblick an, dass er und Helen nie zusammen sein können wie ein richtiges Paar. Genau wie Helen verachtet er Helena und Paris aus den Geschichten um Troja, deren Liebe unzählige Menschen im Krieg zum Opfer gefallen sind, und könnte selbst nie so egoistisch handeln. Dennoch fiebert man natürlich mit ihrer Liebe mit und hofft, dass sie irgendwann eine Lösung finden werden um doch zusammen sein zu können.


    Die anderen Mitglieder der Familie Delos schließt man aber ebenfalls sofort ins Herz. Das betrifft sowohl die Zwillinge Ariadne und Jason, die genau wie Lucas und Helen 16 Jahre alt sind, den ein Jahr älteren Hector, Lucas Mutter Noel und manchmal auch die 14-jährige Cassandra. Sie alle unterscheiden sich voneinander, sie sind individuell, haben verschiedene interessante Fähigkeiten sowie Charaktereigenschaften und entwickeln sich im Verlauf der Geschichte. Von den Hauptfiguren bekommt man ein wirklich umfassendes Bild und lernt sie sehr gut kennen. Es ist schön zu sehen, wie herzlich sie Helen in ihre Familie aufnehmen, obwohl sie eigentlich einem feindlichen Haus angehört und auch noch aussieht wie eine Person aus einem Teil ihrer Vergangenheit, an den sie sich lieber nicht erinnern möchten. Sie haben sogar schon über Helen gewacht als die Furien, die den unkontrollierbaren Hass zwischen ihr und der Familie Delos ausgelöst haben, noch zu sehen waren.
    Die Szenen auf dem Anwesen der Delos vermitteln eine tolle Großfamilien-Atmosphäre, die man beim Lesen richtig genießt. Sie alle sind so lebendig und immer füreinander da, auch wenn es mal Streit gibt oder sogar zu einem richtigen Kampf kommt.



    Neben den fantastischen Figuren ist Josephine Angelini auch die Darstellung der verschiedenen Beziehungen besonders gut gelungen. Das betrifft sowohl die Freundschaft zwischen Helen und Claire, die so eng ist, dass sie jeden Streit übersteht, als auch die verschiedenen familiären Beziehungen. Man spürt, wie eng Helen und ihr Vater Jerry miteinander verbunden sind, auch wenn Helen viele Geheimnisse vor ihm hat.
    Das gleiche gilt für die Familie von Lucas. Die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern, Geschwistern, Cousins und Cousinen, etc untereinander sind alle sehr unterschiedlich, aber dennoch innig. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind, steht die Familie für sie an oberster Stelle und das merkt man auch.
    Die Romantik liefert natürlich vor allem die Beziehung zwischen Helen und Lucas. Diese ist zwar sehr kompliziert und scheint nahezu unmöglich, aber die Beiden empfinden schon nach recht kurzer Zeit so viel für den anderen, dass sie einander nicht mehr aufgeben können. Sie klammern sich an die Hoffnung eine Lösung zu finden, die weder sie selbst noch die ganze Welt in Verzweiflung stürzen wird.


    Neben diesem tragischen Aspekt und den Momenten, in denen die Tränen unweigerlich fließen, gibt es jedoch auch viele humorvolle Szenen, bei denen man einfach nur Schmunzeln kann. Diese verdankt man häufig Helens bester Freundin Claire und ihren frechen Sprüchen. Doch auch Helens Kampftraining mit Hector bietet viele solcher Momente.


    Der Schreibstil von Josephine Angelini ist für ein Debut überraschend gut. Er ist mitreißend und sorgt dafür, dass man sich in die einzelnen Szenen gut hinein versetzen kann. Man hat die Charaktere beim Lesen stets vor Augen und kann ihre Handlung sehr gut nachvollziehen.
    Obwohl die meisten Szenen aus der Sicht von Helen geschrieben sind, sodass man sich mit ihr natürlich besonders gut identifizieren kann, hat sich die Autorin gegen eine Ich-Erzählung entschieden. Dadurch hatte sie aber auch die Möglichkeit ein paar Szenen aus der Perspektive anderer Figuren, beispielsweise Lucas, zu schildern, in denen Helen nicht dabei ist, oder den Blickwinkel zu wechseln um Geschehnisse um Helen noch geheim zu halten.


    Zum Ende hin steigt die Spannung noch einmal an und es passiert so viel, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen ehe man nicht die letzte Seite erreicht hat.
    Der einzige kleine Kritikpunkt ist, dass die Autorin am Ende eine scheinbare Lösung für den Hauptkonflikt in der Liebesbeziehung zwischen Helen und Lucas präsentiert, nur um dann ein neues Problem zu schaffen, dass viel weniger gravierend erscheint. An der Stelle wäre es vielleicht besser gewesen, den ursprünglichen Konflikt beizubehalten und sich die Lösung für später aufzuheben, wenn das Hindernis, da es sich ja ‚nur’ um den Auftakt einer Trilogie handelt, noch weiterhin bestehen bleiben soll. Da die Autorin aber wohl im zweiten Teil genauer und intensiver auf dieses neue Problem eingehen wird, kann das keinen Punktabzug rechtfertigen, zumal alles andere an diesem Buch so fantastisch war, dass es diesen kleinen Makel mehr als wieder gut macht.


    Das Ende ist, zum Leidwesen aller Leser, sehr offen gehalten und das Warten auf die Fortsetzung ist überaus qualvoll. Für diesen Folgeband gibt es aber immerhin viel Potenzial, nicht nur wegen der problematischen Beziehung zwischen Helen und Lucas, sondern auch auf Grund der vielen anderen aufgeworfenen Fragen. Wie werden sich bestimmte Mitglieder aus Helens und Lucas’ Familie noch verhalten? Kann man die Furien für immer loswerden? Was geschieht wirklich, wenn alle vier Häuser vereint werden? Und was hat es mit dieser Prophezeiung und Helens Rolle darin auf sich?
    All diese Fragen, aber natürlich auch die tragische Liebesgeschichte, werden mit Sicherheit dafür sorgen, dass man sich diesen zweiten Teil auf keinen Fall entgehen lassen wird.



    FAZIT
    Göttlich verdammt ist ein grandioses Debut von einer wirklich talentierten Autorin, von der man noch viel erwarten kann. Geschickt verknüpft sie die griechische Mythologie mit einer romantischen sowie tragischen Liebesgeschichte. Die Scions als Nachkommen von Halbgöttern bieten eine gelungene Abwechslung zu den vielen anderen fantastischen Wesen, die sich zur Zeit so häufig in Jugendromanen wieder finden.
    Die verschiedenen Charaktere sind nicht nur sympathisch, sondern auch sehr vielseitig und tiefgründig, sodass man auf keinen von ihnen verzichten möchte. Die Handlung ist spannend bis zum Schluss und obwohl es sich hierbei um einen Trilogieauftakt handelt, der dazu auch noch sehr offen bleibt, hat man dennoch nicht das Gefühl nur eine Art Einleitung zu gelesen zu haben.


    Mit dieser Serie hat Josephine Angelini eine Geschichte geschaffen, die einen auch noch lange nach dem Lesen und in den Pausen, sofern man denn in der Lage oder gezwungen ist, welche zu machen, beschäftigt.

  • Als ich das Buch gelesen habe, habe ich kein einziges Mal an die Twilight Bücher denken müssen. Erst jetzt im Nachhinein, wenn ich hier die Beiträge lese, wird es doch recht offensichtlich. Beim Lesen ist mir das aber nicht aufgefallen, weil man in der Eigenheit, die diese Geschichte besitzt, gefangen ist. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und ich habe auch die weiteren Teile mit Freude gelesen.

    »Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.«

  • Ich bin wirklich froh, dass ich es doch nicht nach den ersten 20 Seiten aus der Hand gelegt habe. Der Einstieg war ein Kampf und ich hatte das Gefühl, dass ich doch schon zu alt für "sowas" sei, aber es hat sehr schnell an Niveau gewonnen und bald wäre ich nicht mal auf die Idee gekommen, das Buch aus der Hand zu geben. Das Niveau hat sich auch bis zum Ende konstant gehalten und die Geschichte ist, meiner Meinung nach, zum Ende hin nicht abgeflacht, was mir sonst sehr oft erscheint bei anderen Büchern des Genres.
    Erfrischend find ich auch, dass die 2 Liebenden sich bei der ersten Begegnung an die Gurgeln gegangen sind, um sich umzubringen, statt sich schmachtende Blicke zuzuwerfen :D
    Wenn man darauf achtet finden sich einige Parallelen zu Twilight, wie in obigen Posts andere schon erwähnen, aber wenn man nicht die ganze Zeit danach sucht, dann erinnert nichts an Twilight. Es ist eine eigenständige und schlüssige Geschichte, wie ich finde.


    Das Buch würde ich jedem empfehlen, der gerne Bücher in der Richtung liest :)

  • Eine Rezi kann ich zu dem Buch nicht schreiben, da ich bereits nach 40 Seiten abgebrochen habe. Aber ich kann meine Gründe nennen, warum ich das Buch nicht gelesen habe:


    Sehr wichtig sind mir in einem Roman die Figuren und mit Helen wurde ich einfach nicht warm. Die Figur ist für mich nicht stimmig. Einerseits soll Helen ultraschüchtern sein, arbeitet aber im Laden ihres Vaters, wo sie sehr viel mit fremden Menschen in Kontakt kommt. Ein Widerspruch in sich.


    Die Eingangsszene, in der sie versucht ihren Vater zu einem Autokauf zu überreden, fand ich auch komplett daneben. Was waren denn das für Argumente? Helen hörte sich an wie eine verwöhnte Superzicke.


    Was ich ebenfalls völlig unglaubwürdig finde: Ein Mädchen, das total gut aussieht, selber davon aber nichts weiß. Nee, nee, das kann mir kein Autor verkaufen, das ist absoluter Nonsens. Wer hübsch ist, weiß das auch, kokettiert allenfalls damit, um nach Komplimenten zu fischen.


    Dann das dauernde darauf rumkauen, dass Helen sich ü-ber-haupt nicht für die neu hinzugezogene Familie interessiert. Glaube ich sowieso nicht, das wurde auch nicht besser, dass die Autorin es gefühlte zehnmal erwähnte.


    Und der Vater von Helen benimmt sich eher wie der große Bruder, aber nicht wie ihr erwachsener Vormund. Auch diese Figur konnte mich nicht überzeugen. Claire, Helens Freundin mit ihrer großen Klappe war erfrischend, aber sie reicht nicht aus, um mich das ganze Buch lesen zu lassen.


    Hinzu kommt noch, dass ich die ersten 40 Seiten lahm zu lesen fand. Viel überflüssige Infos, für mich ein Gähnfaktor.

  • Teilweise hatte ich Spaß mit dem Buch.
    Die Idee hat mir sehr gut gefallen. Sie birgt Potential, das leider nicht genutzt wurde. Es war mal was anderes als das ständige Vampir- und Werwolf-Gedöns, das man eine zeitlang überall gesehen hat.


    Leider hat die Autorin zwei schwerwiegende Probleme: eine umständliche, nervige Schreibe und eine unausstehliche Protagonistin.
    Helen fühlt sich schön und unwiderstehlich. Alle schauen sie an, was ihr natürlich total unangenehm ist. Klar. Deswegen erwähnt sie es auch in (gefühlt) jedem zweiten Satz. :rolleyes


    Echt schade um die schöne Idee.



    5 Punkte



    ASIN/ISBN: 3841501370

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


    Aktuell: Mai Thi Nguyen-Kim - Komisch, alles chemisch! | Jonathan Coe - Erste Riten

    SuB: 48

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Inkslinger ()