Inhalt (Klappentext):
Demons are preying on schoolchildren in her city, so Francesca Barnes does what any red-blooded librarian would do - she does some research and goes hunting.
But the books she finds in a secret cache don't tell her the whole story. Chess has no idea what she's just stepped into or just how special she is. Ryan is Drakul, part demon, and a loyal servant of the Order. He doesn't expect a motorcycle-riding librarian to be messing around with demonic forces, and he doesn't expect her to smell so damn good. But Ryan's got bigger problems. His partner has disappeared, and the forces of Darkness are rising.
Now Chess is Ryan's only hope of finding his partner, and Ryan is Chess's only hope of survival because the demons now know Chess exists and that she is the heir to a long-lost power that could push back their dark tide. If Ryan can keep her alive long enough, she just might be the key to destroying the demons completely. But Ryan doesn't know he's been betrayed by the very Order he serves. And if Chess does, by some miracle survive, he won't ever be able to touch her again. . .
Meine Meinung:
Als Hardcore-Lilith-Saintcrow-Fan, der ihre Jill Kismet und Dante Valentine Serie bis auf's letzte Buch ausgelesen hat, habe ich mich nun mal an eins ihrer früheren Werke gewagt. Sie hat nämlich vor oben genannten Serien einen ganzen Schwung Bücher bei Kleinverlagen veröffentlicht.
The Demon's librarian war mein erstes Experiment aus diesem Fundus und ließ mich - hm, gespalten zurück.
Das Buch handelt von der Bibliothekarin Chess, die unter ihrer Bibliothek einen Haufen alter Zauberbücher gefunden hat, sich nach den darin befindlichen Anweisungen Waffen und Tinkturen bastelt, die gegen Dämonen helfen, und fortan Jagd auf grausige Kreaturen macht, die Ratten, Katzen und Schulkinder hinunter in die Kanalisation zerren, um sie dort zu fressen.
Eines Tages gerät sie an den gutaussehenden und düsteren Ryan, Dämonenjäger von einem geheimnisvollen Orden und selbst zum Teil Dämon, der auf der Suche nach seinem Partner ist, welcher nach einem Besuch ihrer Bibliothek (auf der Suche nach besagten Zauberbüchern) verschwunden ist. Fortan gerät ihr Leben völlig aus den Fugen. Alle möglichen Dämonen stellen ihr nach, sie weiß nicht, ob sie Ryan fürchten oder küssen soll und scheint außerdem von besonderer Abstammung zu sein, die sie zu einer Auserwählten im Krieg zwischen Licht und Dunkelheit macht.
Soweit, so gut.
Der Anfang des Buches liest sich ungemein spannend, amüsant, witzig, aufregend ... zum Totlachen an manchen Stellen, zum Gruseln an anderen.
Der typische Stil der Autorin ist unverwechselbar, wenn auch nicht ganz so hochpoliert wie in ihren späteren Werken. Die Handlung zieht ebenfalls ganz gut an ... und beginnt dann leider zu plätschern.
Und plätschert.
und plätschert.
Bis es langweilig wird. Bis man sich fragt, worum es in dem Buch eigentlich geht. Ach ja, der Partner von Ryan. Aber der rote Faden geht immer wieder verloren, verschwindet in Dialogen, die zu Beginn sehr witzig, ab der Mitte aber ermüdend sind. Verwirrt sich in Selbstbetrachtungen, die sich zu oft wiederholen, bis man das Gefühl hat, Chess' Ängste und Ryans Begierden schon hundert Mal gelesen zu haben.
Zudem mangelt es an Rafinesse und Unvorhersehbarkeiten. In der Tat fühlt sich die Handlung so linear an, dass sie bald auch vorhersehbar wird.
Alles in allem musste ich mich ab der Mitte quälen, es weiterzulesen, und habe dann kurz vor Ende abgebrochen, weil ich wirklich jedes Interesse verloren hatte.
Das ist sehr schade, denn ich hatte auch eine verborgene Perle gehofft - die es aber nicht geworden ist.
Nichtsdesdotrotz ist das Buch durchaus unterhaltsam, zumindest im ersten Drittel - wenn man über einen Überschwall innerer Monologe, zu viele Wiederholungen und diese Linearität hinwegsehen kann.
Ich würde sagen, das ist so ein 6 von 10 Punkte Kandidat.
Noch zur Aufmachung:
The Demons Librarian ist ein typischer in Books-on-Demand-Manier gedruckter Titel: Also Übergröße im Vergleich zu normalen Taschenbüchern, broschürenartige Klappe, ziemlich dünn, aber auf den 220 Seiten sind ungefähr 500 normale Taschenbuchseiten untergebracht, durch die größere bedruckbare Fläche und kleinere Schrift.
Das Cover finde ich eher häßlich ... aber das mag dem Kleinverlag geschuldet sein, in dem es erschienen ist.
-- Elena