Erst mal die zweite Frage: Ja, alles rund um Rosenholz ist real. Um einen ganz unpassenden Vergleich heraunzuziehen: Genauso wie das Bernsteinzimmer. Hätte ich einen Krimi über die Suche danach geschrieben, würde ich natürlich eine fiktive Lösung erfinden. In "Zeugin der Toten" waren diese realen Fakten zu Rosenholz Ausgangspunkt der Frage: Wo sind die Registraturen La-Li geblieben? Sie sind bis heute nicht aufgetauct. Also ist das schon einmal ein spannendes Thema.
Über mich gab es in der damaligen Gauck-Behörde auch eine Stasi-Akte, obwohl ich im Westteil Berlins gelebt und gearbeitet habe. Ich hatte zudem Verwandte und Freunde in der DDR. Mein ehemaliger Lebensgefährte hat fünf Jahre in Bautzen gesessen. Aber: Man muss nicht zu allem einen persönlichen Bezug haben, um darüber zu schreiben. In meiner Familei hat es defintiv keine Zwangsarbeiter gegeben, trotzdem habe ich in "Das Kindermädchen" darüber geschireben. In erster Linie interessiert mich ein Thema. Erst in zweiter Linie frage ich mich, in wieweit meine eigenen Erfahrungen dabei eine Rolle spielen.
'Zeugin der Toten' - Seiten 001 - 082
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BND und CIA gleich? Ich vermute, da gäbe es manchen Aufschrei :)) - in Amerika ... Der BND ist ein Auslandsnachrichtendienst ohne militärische Berfugnisse. Damals war die DDR "Ausland", weshalb man sich mit Leidenschaft gegenseitig bespitzelt hat.
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Aber der BND und die CIA sind sich in einem Verhalten gleich: Beide sind Auslangsgeheimdienste und deshalb nicht für die Arbeit im Inland zuständig- das sind FBI und Verfassungsschutz- und beide sehen das im Einsatz nicht ganz so eng.
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Zitat
Original von beowulf
Aber der BND und die CIA sind sich in einem Verhalten gleich: Beide sind Auslangsgeheimdienste und deshalb nicht für die Arbeit im Inland zuständig- das sind FBI und Verfassungsschutz- und beide sehen das im Einsatz nicht ganz so eng.Und sie arbeiten tatsächlich auch mal zusammen? Da können die Unterschiede doch nicht so groß sein, wenn sie ,für das größere Wohl' arbeiten?!
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Ich konnte jetzt auch endlich mal ein paar Seiten lesen und musste feststellen, dass ich vielleicht nicht die richtige Altersgruppe für den Krimi bin, weil ich sowohl den Tiemi, als auch Monchichis erst einmal im Internet suchen musste, um mir ein Bild davon zu machen. Aber das ist ja nicht schlimm, so lerne ich noch was.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und die Atmosphäre im Kinderheim war sehr erdrückend. Wie die Heimleiterin hinter Marthas Radiogeheimnis gekommen ist, weiß ich noch nicht und deswegen werde ich jetzt weiterlesen. -
Ich bin jetzt auf Seite 83 und finde die Thematik um die Rosenholz Akten richtig spannend!!
Ob Judith damit etwas zu tun hat und was ist der Hintergrund zu der Familie aus Sassnitz?
Über die Verbindung zwischen BND und CIA habe ich auch gerätselt, aber da habe ich hier ein bisschen Klarheit gefunden. -
1985 wird in einem Kinderheim in Sassnitz mitten in der Nacht ein Kind unter mysteriösen Umständen aufgenommen. Ihre Gruppenerzieherin, Martha Jonas, hütet ein gefähliches Geheimnis.
Quirin Kaiserly sollte damals eine Familie beschützen (wovor?). Seither sucht er den Verräter der für das Scheitern von damals, wodurch die Familie ausgelöscht wurde, verantwortlich ist. Daran ist sein berufliches und privates Leben zerbrochen.
25 Jahre später: Als ihm jetzt brisantes Material von einer Frau mit Insiderwissen angeboten wird, unter der Bedingung es öffentlich zu machen, sieht er sich seinem Ziel etwas näher und geht darauf ein. Leider taucht die Informantin nicht zum verabredeten Termin auf.
Judith Kepler (alias Christel Sonnenberg) arbeitet als Cleanerin und wird zu einem Tatort gerufen.Was wurde aus Martha, hat sie die Rosenholz-Datei in den Briefkasten gelegt? Das würde bedeuten, dass sie für eine der westlichen Einrichtungen gearbeitet/spioniert hat und würde ihre Nervosität erklären.
Ich denke auch, dass es sich bei der Toten um "Aquavit" handelt, aber wer ist sie? Vom Alter her hatte ich auch erst die wahre Judith ins Auge gefasst, den Gedanken aber wieder verworfen da ich mir nicht vorstellen kann, dass ein BND Agent von dem Kind der Familie nichts wusste und diese wurde ja angeblich ausgelöscht. Allerdings ausschließen kann ich sie auch noch nicht wirklich.
Ich halte es auch nicht für einen Zufall, dass die Tote auf Judith`s Wohnung schauen konnte.Bis jetzt durchgehend spannend und mit glaubwürdig gezeichneten Charakteren. Ich bin gespannt....
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So - nun hab ich auch den ersten Abschnitt durch.
Hat ein wenig gedauert, aber nu bin ich dabeiMeine Intention war der Thriller dabei, weniger Judiths Beruf.
Auch wenn es interessant ist, einmal etwas darüber zu erfahren.
Das ist ja äußerst selten, da es sonst meist Kriminalisten oder Pathologen die Hautfiguren eines Thrillers sind. Zumindest bei denen, die ich meist lese.Und - kurioserweise, so wenig mir sonst die detailierte Beschreibung der Arbeit eines Pathologen ausmacht - hier bei der Beschreibung bin ich empfindlicher.
Keine Ahnung wieso - muß ich mal ergründenNoch kann ich allerdings mit Judth - so sie es denn ist als ehemalige Christel - nicht so viel anfangen. Sie ist mir noch zu unnahbar. Das wird aller Wahrscheinlichkeit nach in ihrer Vergangenheit liegen, aber deshalb habe ich trotzdem Schwierigkeiten, mit ihr warm zu werden.
Aber ich hab ja noch ein paar Abschnitte Zeit, daß sich das ändert.Der Teil mit Quirin und seiner Vergangenheit scheint mir auch sehr intressant zu sein - nur die Szene im Hotel mit den beiden Agenten gefiel mir nicht, ich fand sie ein wenig langweilig und (noch) überflüssig. Auch wenn ich vermute, daß sie zur Einführung der beiden gadacht war.
Das Thema DDR Vergangenheit und Agententätigkeit zu der Zeit als solches finde ich jetzt wiederum hochspannend.
Wohl weil ich die Zeit noch gut kenne, aber eben aus "Wessi" Sicht.
Was ein Tiemi ist weiß ich daher auch nicht, aber einen Monchichi kenn ich selbstverständlichUnd - im Gegensatz zu den meisten hier hat mich die Eingansszene - der Prolog - bisher am meisten gefesselt.
So düster und depressiv die Situation wirkte - mich hätte noch einiges interessiert, wie sich das Verhältnis Christels zu Martha entwickelt hat, wie weit es Christel gelungen ist dort klarzukommen, welche Methoden angewandt wurden...
Und - ob es sich wenigstens gerächt hat - die Methoden damals. -
Zitat
Original von Johanna
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Und - ob es sich wenigstens gerächt hat - die Methoden damals.Wie meinst du das?
Die Mitarbeiter waren Angestellte im öffentlichen Dienst und geniessen heute meinst ihre staatlichen Pensionen oder arbeiten noch immer in der Verwaltung. Schliesslich ist man da so schwer kündbar. Vor Gericht gestellt wurde jedenfalls so gut wie niemand. Wie die Autorin schon schrieb, Sassnitz war ein "normales" Kinderheim, aber ließ mal den verlinkten Artikel aus der Zeit.
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Auf das Buch bezogen meine ich, daß sich das Verhalten der damals Beteiligten rächen wird. Daß es - jedenfalls im Buch - so etwas wie ein wenig Genugtuung für die betroffenen Kinder gibt. Speziell für Christel natürlich.
Daß es in echt leider oft anders aussieht ist klar - traurig aber wahr.
Theoretisch wäre es ja auch eine Möglichkeit, den Angestellten eine Art psychologische Therapie aufzudrücken - wie gehe ich menschenwürdig mit Kindern um - Führungsstile auf humane Weise....
So etwas in der Art jedenfalls. Das würde ja schon vielen helfen. Nicht zu letzt den Betroffenen vielleicht selber. Denn sie waren ja auch Teil eines brutalen - in dem Fall menschenverachtenden Systems. -
Zitat
Original von Johanna
Auf das Buch bezogen meine ich, daß sich das Verhalten der damals Beteiligten rächen wird. Daß es - jedenfalls im Buch - so etwas wie ein wenig Genugtuung für die betroffenen Kinder gibt. Speziell für Christel natürlich.Daß es in echt leider oft anders aussieht ist klar - traurig aber wahr.
Theoretisch wäre es ja auch eine Möglichkeit, den Angestellten eine Art psychologische Therapie aufzudrücken - wie gehe ich menschenwürdig mit Kindern um - Führungsstile auf humane Weise....
So etwas in der Art jedenfalls. Das würde ja schon vielen helfen. Nicht zu letzt den Betroffenen vielleicht selber. Denn sie waren ja auch Teil eines brutalen - in dem Fall menschenverachtenden Systems.Sehe ich auch so. Und wenn auch hier sicherlich nicht alles perfekt ist, so ist es doch für uns als Wessis schwer nachvollziehbar, wie sich solche Ungerechtigkeiten innerhalb eines Rechtstaates abspielen konnten. Diese gegenseitigen Bespitzelungen und die grausamen Bestrafungen aller, die nicht in das System paßten, sind für mich unvorstellbar!
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Zitat
Original von Tempe
Sehe ich auch so. Und wenn auch hier sicherlich nicht alles perfekt ist, so ist es doch für uns als Wessis schwer nachvollziehbar, wie sich solche Ungerechtigkeiten innerhalb eines Rechtstaates abspielen konnten. Diese gegenseitigen Bespitzelungen und die grausamen Bestrafungen aller, die nicht in das System paßten, sind für mich unvorstellbar!Die Bespitzelungen hätten mir das Leben auch sehr schwer gemacht, wem kann man dann überhaupt noch vertrauen?
Am meisten berührt mich beim Lesen, dass es ja damals wirklich so war und nicht nur fiktive Szenen beschrieben werden. Ein großes Lob schon mal für die tolle Recherche!
Ich bin gespannt, ob es noch ein paar "Flashbacks" zu Judiths Vergangenheit und Martha geben wird. -
Zitat
Original von Lurch
Ich bin gespannt, ob es noch ein paar "Flashbacks" zu Judiths Vergangenheit und Martha geben wird.
Darauf hoffe ich auch sehr.
Gerade das finde ich ja mit so interessant.Heut nacht hab ich den nächsten Abschnitt begonne, les da aber noch nicht - ich will ja nix vorher wissen.
Ich schätze mal, ihn nachher durch zu haben. -
Zitat
Original von Tempe
Und sie arbeiten tatsächlich auch mal zusammen? Da können die Unterschiede doch nicht so groß sein, wenn sie ,für das größere Wohl' arbeiten?!
Alle Auslandsgheimdienste dieser Welt, sofern ihre Staaten "befreundete Nationen" sind, arbeiten bis zu einem gewissen Grad zusammen und tauschen Informationen aus.
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Und - kurioserweise, so wenig mir sonst die detailierte Beschreibung der Arbeit eines Pathologen ausmacht - hier bei der Beschreibung bin ich empfindlicher.
Keine Ahnung wieso - muß ich mal ergründen GrinsenLiebe Johanna,
ich finde auch, im Vergleich zu Beckett bin ich geradezu appetitlich abendessenkompatibel :)) - Es ist aber auch ein harter Job. Bei der Buchpremiere in Berlin war Herr Heistermann dabei, ein echter Cleaner. Was der erzählt hat ... urrrgssssss ... damit hab ich euch verschont. Also ein wenig mehr Dankbarkeit bitte! (Doppelgrins, war ein Scherz ...) -
Zitat
Original von elisabethberlin
Und - kurioserweise, so wenig mir sonst die detailierte Beschreibung der Arbeit eines Pathologen ausmacht - hier bei der Beschreibung bin ich empfindlicher.
Keine Ahnung wieso - muß ich mal ergründen GrinsenLiebe Johanna,
ich finde auch, im Vergleich zu Beckett bin ich geradezu appetitlich abendessenkompatibel :)) - Es ist aber auch ein harter Job. Bei der Buchpremiere in Berlin war Herr Heistermann dabei, ein echter Cleaner. Was der erzählt hat ... urrrgssssss ... damit hab ich euch verschont. Also ein wenig mehr Dankbarkeit bitte! (Doppelgrins, war ein Scherz ...)Wohl an denen, die noch meinten, die Cleaner-Geschichte wäre zu kurz gekommen!
Mir hat's eindeutig gereicht!! -
So, ich hab jetzt auchendlich mein Buch, und schreibe hier einfach mal munter rein:
Auf das Buch aufmerksam geworden binich durch die Leseprobe bei vorablesen. Die Story an sich mit der Cleanerin hätte mir schon gefallen, die Geschichte aus dem Prolog hat mich dann vollends "angefixt".
Was hat Martha in den toten Briefkasten getan? Warum wird Christel eine neue Identität aufgedrückt? Warum wird martha nicht bestraft, obwohl doch die Oberen offensichtlich Bescheid wissen?
Dann Judith: ich mag sie. Sie scheint es schwer gehabt zu haben, da stand etwas von "seit zwei Jahren war sie im Job in der Spur geblieben..." Und sie hat einen besonderen Humor: Korrekt erledigt, sage ich nur. Und der Kollege kommt bestimmt wieder!
Mein erster Gedanke zu der Toten wra, ob es Martha ist? Sie wäre doch die einzige, die etwas zu Judiths Vergangenheit sagen könnte. Und die echte Judith wird wohl tot sein (zumindest spinne ich mir das im Moment so zusammen) - der "nette" Herr von der Stasi hatte doch Blut auf dem Hemd...
Bei dem Namen Quirin Kaiserley musste ich auch schmunzeln, bin mal gepannt, ob er noch Genugtuung bekommt - für was auch immer.
Ach ja: auf das Fundstück von Peppi bin ich auch gespannt...
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So, ich habe den ersten Abschnitt gerade eben zuende gelesen. Ich konnte leider erst später einsteigen, weil ich durch meinen Urlaub total in Leseverzug war und deswegen auch noch andere Leserunden-Bücher lesen musste.
Ich musste schmunzel, dass Pullach vorkommt (wegen BND), da ich da wohne
Ich auch mal lustig was über seinen "Ort" zu lesen, habe ich davor auch noch nieSo, jetzt zum Buch.
Ich habe mich wie Lurch auch schon gefragt, ob ich vielleicht die falsche Altersgruppe für das Buch bin. Monchichis kannte ich vorher schon, von meiner Mama ist noch eins im Keller, soweit ich weiß, aber von Tiemis hatte ich davor noch nie gehört.Mich interessiert richtig, was mit der echten Judith Kepler passiert ist und warum Christel in das Kinderheim gekommen ist.
Ich hoffe sehr, dass wir in den nächsten Abschnitten nochwas über Judith und Martha aus der früheren Zeit lesen werden.ZitatOriginal von Waldmeisterin
Mein erster Gedanke zu der Toten wra, ob es Martha ist? Sie wäre doch die einzige, die etwas zu Judiths Vergangenheit sagen könnte. Und die echte Judith wird wohl tot sein (zumindest spinne ich mir das im Moment so zusammen) - der "nette" Herr von der Stasi hatte doch Blut auf dem Hemd...Das war auch meine erster Gedanke. Mal schauen, ob wir recht haben.
Die Verabredung von Quirin ist nicht gekommen. Ich habe mir immer gedacht: Jemand war doch bei deinem Auto, geh doch und schau, ob Florena das Filmmaterial da rein gelegt hat?
Irgendwie habe ich so die Vermutung, dass sie das gemacht hat, aus welchem Grund auch immer...Das was Peppi da gefunden hat und Judith weggeschmissen hat, war bestimmt ein wichtiges Beweisstück in dem Mordfall..
Naja, ich werde jetzt weiterlesen...