Das Buch:
Als in einer New Yorker Kirche die verstümmelte Leiche der Studentin Marie gefunden wird, beginnt ein wahrer Albtraum. Der „Schlitzer“ hat sein Opfer erwürgt, ihm eine Botschaft in die Haut geritzt und es auf dem Altar einer Kirche zurückgelassen. Gott geweiht. Fieberhaft suchen das NYPD und der Profiler Lee Campbell nach dem Killer. Und ihnen ist schnell klar: Marie war nicht sein letztes Opfer …
Autorin:
C.E. Lawrence hat bereits zahlreiche Romane, Novellen und Kurzgeschichten und Gedichte veröffentlicht, zudem ist sie die Autorin mehrere Dramen und Musicals. Sie lebt in New York City.
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»Ein unheimlicher, fesselnder Thriller.« Publishers Weekly
Verstümmelte Leichen, ein Serienkiller, der seine Befehle von Gott bekommt, ein Profiler der Polizei, dessen Schwester vor fünf Jahren verschwunden ist...
Zutaten für einen bestimmt hervorragenden und spannenden Thriller... dachte ich jedenfalls
Das Buch fängt direkt mit dem Tatort an. Der Leser wird sofort ins Geschehen hineingeworfen. Es gibt keinen Prolog, der beschreibt, wie das Opfer stirbt und vor ihrem Tod leidet. Was meiner Meinung jetzt nichts Schlechtes ist. Trotzdem tropft aus dem Buch teilweise das Blut (vor allem später, wenn es mehr Leichen gibt).
Die Ermittlungen fangen an, Lee Campbell, der Profiler wird zu dem Fall hinzugezogen, der sich noch von einem Nervenzusammenbruch erholt. Wobei dessen Auslöser irgendwie nie erwähnt wurde Hat es mit den Anschlägen des 11. September zu tun (das Buch spielt etwa fünf Monate danach) oder doch etwa mit dem Verschwinden seiner Schwester vor Jahren? Der Leser erfährt es nicht.
Anfangs ist das Buch noch richtig unterhaltsam, Zeugen und andere Personen werden befragt, Spuren wird nachgegangen... alles so, wie es sein soll. Nur, dann nimmt Lees persönliche Geschichte Überhand. Ständig wird seine verschwundene Schwester erwähnt und wie sehr er darunter leidet. Psychisch ist er nicht gesund, was er aber den anderen gegenüber nicht zugibt. Da makiert er den Starken, den nichts umhauen kann.
Die Ermittlungen werden zurückgestellt, selbst als neue Leichen auftauchen. Man erfährt fast nichts mehr von irgendwelchen Zeugenbefragungen oder anderen Laboruntersuchungen. Es gibt lediglich nur noch Besprechungen der Ermittler, Lee und dessen Mentor Nelson. Der Rest widmet sich dann immer wieder Lees psychischen Problemen und seiner verschwundenen Schwester. Was irgendwann nur noch langweilig wird.
Natürlich darf eine Liebesgeschichte nicht fehlen, die aber total fehl am Platze war. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie nur eingebaut wurde, damit es Lee irgendwann psychisch wieder bessser geht. Irgendwie frage ich mich, wie sich die beiden verlieben konnten, wo sie doch ziemlich wenig Zeit im Buch miteinander verbracht haben. Es war so in die Richtung: ein Blick und sie sind sich einander verfallen *gähn*
Im Laufe der Geschichte werden Anschläge auf Lees Leben verübt, aber irgendwie schien ihn das nicht sonderlich zu beeinflussen. Vor allem
Die Charaktere bleiben ziemlich blass. Nicht einmal über Lee erfährt man sonderlich viel, außer, dass er sich öfters mit seiner Nichte Kylie trifft und es liebt, Klavier zu spielen. Die anderen Charaktere bleiben noch viel farbloser. Sie sind einfach da, ohne sonderlich viel Tiefe zu erlangen. Dasselbe gilt auch für Lees Frau des Herzens.
Das Einzige, was mir dann wirklich noch an dem Buch gefallen hat, ist, dass der Leser immer wieder Einblick in die Gedankenwelt des Killers erhalten hat. Das waren mitunter die besten Szenen des Buches
Was den Schluss angeht: nun, der kam nicht überraschend. Es gab keinen Aha-Effekt. Außerdem war das Ende viel zu kurz. Schade, irgendwie, da ich doch noch gerne gewusst hätte, was Lee über den Täter denkt. Sehr schwach ausgearbeitet.
Noch dazu wurde er im letzten Drittel wieder als Supermann hingestellt und seine Dickköpfigkeit war es zu verdanken, dass ich das Buch am liebsten gegen die Wand geworfen hätte
Das Buch fällt bei mir in die Kategorie: totaler Fehlkauf!
Ein reißerischer Text am Buchrücken, eine vielversprechende Idee, aber schwache Umsetzung mit blassen Charakteren und einem nicht sonderlich aufregenden Showdown.
Alleine die Einblicke in die Psyche des Killers und der flüssige Schreibstil machen einiges in dem Buch wieder wett.
Deshalb gibt es von mir 6 Punkte.
Hat irgendwer noch das Buch gelesen? Das würde mich wirklich interessieren, ob ich alleine mit der Meinung dastehe, dass das ein 08/15 Thriller ist.