Titel: Ostkurve. Eine Bremer Geschichte
Autor: Dirk T.
Verlag: Trolsen Verlag Quickborn
Erschienen: November 2010
Seitenzahl: 217
ISBN-10: 3981264991
ISBN-13: 978-3981264999
Preis: 12.90 EUR
Dirk T. ist „Fan“ von Werder Bremen, dem Fußballbundesligisten. In diesem Buch berichtet er nun über seine Zeit in der Ostkurve des Bremer Weserstadions. Es ist aber nicht nur ein Rechenschaftsbericht über ein „Fandasein“, es ist auch eine Milieustudie über die Fankultur im Fußball im Allgemeinen.
Allerdings fällt es sehr schwer diesen Menschen als „Fan“ zu bezeichnen, auch wenn dieser Begriff vom Substantiv „Fanatiker“ abgeleitet wird. Denn „Fan“ ist im Grunde ein eher positiver Begriff. Und positiv ist dieser Dirk T. auf gar keinen Fall, genauso wenig wie seine Kumpane aus dieser Krawallszene. Es geht diesem Mob nicht um den Fußball, es geht ihnen um Krawall um Gewalt, es geht ihnen ausschließlich um das Ausleben ihrer fast schon pathologischen Lebensauffassungen.
Ihre ganze Dummheit zeigen diese Menschen schon allein durch solche Sprüche wie „S 04, die Scheiße vom Revier“ oder auch „Tod und Hass dem HSV“. Da fragt man sich schon wie man einen Menschen nur darum hasst, weil er Anhänger eines anderen Fußballvereins ist? Was muss in den Köpfen dieser Vollpfosten nur vorgehen? Und dann lässt dieser Mensch auch noch solche Bemerkungen vom Stapel, dass der „Hass zwischen Werder und dem HSV“ schon Tradition hat. Was versteht dieser Bengel denn schon von Tradition? Es ist diese Leute wie dieser Dirk T. die den gesunden Konkurrenzkampf zwischen den Vereinen mit ihrem kriminellen Verhalten pervertiert haben. Denn bis zu Beginn der Siebziger gab es zwischen dem HSV und Werder einen gesunden und sportlichen interessanten Konkurrenzkampf, Gewalt oder Massenausschreitungen waren da unbekannt.
Es sind diese Leute wie dieser Dirk T. die am besten auf Lebenszeit aus allen Fußballstadien verbannt werden sollten. Es geht ihnen nämlich niemals um den Sport.
Da sind mir doch die Leute entschieden lieber, die einen Vereinsschal tragen und sich für jede Saison eine neue Dauerkarte leisten, selbst dann, wenn sie bar jeglicher Fußballahnung sind. Was fehlt ist eine rundum positive Fankultur.
Dirk T. hat ein hochinteressantes Buch geschrieben; wohl selten hat da jemand seine eigene Dummheit so gnadenlos entlarvt. Erschreckend an diesem Buch ist aber auch, die fast fehlende Emotionalität; der Autor schreibt sieht die erlittene und ausgeteilte Gewalt fast ohne jede Gemütsregung. Dabei hat dieser Mensch Abitur und studiert. Aber Dummheit scheint ja offenbar nichts mit dem erreichten Schulabschluss zu tun zu haben.
Ein lesenswertes Buch – auch wenn man manchmal nur kopfschüttelnd die Seiten um blättert. Bei Leuten wie diesem Dirk T. fehlt jeglicher Respekt vor seinen Mitmenschen, vor der bestehenden Ordnung und auch jeglicher Respekt vor der Sportart Fußball. Aber was will man jemanden auch erwarten, für den Polizeibeamten nur „hassenswerte Bullen“ sind. Hier schreibt ein Unbelehrbarer, der offenbar nicht in der Lage ist sein Verhalten wirklich selbstkritisch zu reflektieren. Man hat nicht den Eindruck, da hätte jemand aus seinem nichttolerierbaren Verhalten etwas gelernt.
Wichtig aber ist noch dieser Hinweis: Der Autor ist „Werder-Fan“, aber sein Verhalten ist nicht werdertypisch – jeder andere Verein muss sich – leider – auch mit diesen Idioten herumschlagen und auseinandersetzen.