Die letzte Legion – Valerio M. Manfredi (L'ultima legione - 2002)
Kurzbeschreibung (Amazon)
Ein Kind auf dem Kaiserthron, eine Schar treu ergebener Gefährten gegen die Übermacht der plündernden Barbaren, Liebe in dunkelster Zeit und die Macht eines magischen Schwertes: Kraftvoll und mitreißend erzählt der Archäologe und internationale Bestsellerautor Valerio M. Manfredi von den dramatischen Tagen, als das Schicksal des Römischen Reiches besiegelt wurde und die Artussage ihren geheimnisvollen Anfang nahm.
»Manfredi gelingt es meisterhaft, Fiktion und Realität zu einem fesselnden Mix zu verarbeiten. Sein lebendiger Schreibstil läßt Städte, Landschaften und Personen jener Zeit regelrecht auferstehen.« Hamburger Abendblatt
Meine Meinung
Zunächst einmal war ich überrascht, dass für den 2003 erstmals in Deutschland erschienen Roman bei der Büchereule noch keine Rezension vorhanden war. Freue mich aber die erste schreiben zu dürfen. Den Roman habe ich innerhalb weniger Tage verschlungen. Die Cover der Piper-Taschenbücher finde ich immer wieder sehr ansprechend und gehören zu meinen Favoriten. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Charaktertiefe der Protagonisten ist ausreichend, um sich in die Gefühlswelten hineinzuversetzen. Mit Aurelius, Ambrosinus, Romulus und Livia hat Manfredi sympathische Protagonisten erschaffen, mit denen man die Reisen durch Italien, die Alpen, Germanien, Gallien und Britannien mitreißend durchleben kann. Zwar sind die Charaktere nur schwarz und weiß gezeichnet, also eher einseitig gut und böse, das stört aber in diesen Roman nicht wirklich. Der geschichtliche Hintergrund erscheint nach meiner laienhaften Meinung gut recherchiert - was aber nicht überrascht, da Manfredi Archäologe ist - und die fiktiven Ereignisse werden gut in die tatsächlichen historischen Geschehnisse eingebunden. Durch die Lektüre des Romans erhält man auch ein wenig Einblick in den Niedergang des Weströmischen Reiches und wird animiert Recherche zu betreiben um diesen Vorgang besser zu verstehen (Völkerwanderung, innerer Zerfall/Konflikte etc.). Kritikpunkt von meiner Seite: die Zeit in Britannien und das dortige Ende des Romans hätte man etwas ausführlicher ausbauen sollen - das ging mir dann doch etwas zu schnell. Und ich hätte gerne mehr als die 535 Seiten (ohne Nachwort) gelesen. Manfredis Roman hat mich sehr gut unterhalten, was die Hauptsache bei Romanen, in meinen Augen, sein sollte. Wer perfekte geschichtliche Infos erhalten möchte, sollte dann doch eher zu Sachbüchern greifen und selbst dort gibt es z.T. viele Ungenauigkeiten. Bin sehr angetan von diesem Roman und vergebe 9 von 10 Punkten.
Der Roman wurde 2007 auch unter dem gleichnamigen Titel verfilmt. Die DVD habe ich vor einiger Zeit schon angeschaut und hat mir auch gefallen. Für interessierte der Link: Die letzte Legion