Das Mädchen und der Leibarzt - Sina Beerwald

  • Ich habe das Buch vor einiger Zeit gelesen, und möchte nun meine Meinung dazu abgeben.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, und es gab keine unnötigen Längen. Ich war von der ersten Seite an im Geschehen drin, und habe jede Seite genossen. Das Buch war viel zu schnell ausgelesen, und die Geschichte war sehr spannend. Ich hatte angenehme Lesestunden.


    Helena ist eine sehr sympathische Figur. Im Gegensatz zum sogenannten Leibarzt. Manchmal wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Seine Sprüche haben mich oft sprachlos gemacht.
    Es war amüsant zu lesen, wie die beiden aufeinander getroffen sind. Während Helena am Anfang noch recht zurückhaltend war, hat sie sich doch am Ende gut gegen ihn behauptet, auch wenn es unangenehme Wendungen gab, die eine Fortsetzung versprechen.


    Das war mein erstes Buch der Autorin, aber ganz sicher nicht mein letztes. Ich freue mich schon auf ihre weiteren Werke.


    Von mir gibt es 10 Punkte, da ich nichts zu bemängeln hatte. :-)

  • Eins meiner RUB-Schätzchen, sogar signiert von Sina beim damaligen Büchereulentreffen und mit dem passenden Lesezeichen versehen.


    Ich hab mal wieder keine Ahnung, warum das Buch fast 3 Jahre im Regal lag, das hatte es nun wirklich nicht verdient. Aber so kann ich den Rezi-Thread aus der Versenkung holen, das ist doch auch was. :grin


    Mir gefiel das Cover auf den ersten Blick, die Farben, die Silhouette der Stadt, sehr schön gestaltet.


    Die Hebamme Helena, die danach strebt, Medizin studieren zu dürfen, gelangt nach dem Tod ihrer Großmutter und der Flucht vor ihrem Verlobten nach Quedlinburg in das Damenstift, nachdem sie die Fürstäbtissin bei einem Kutschenunfall medizinisch versorgt hat.


    Dort wird sie deren Leibarzt zur Seite gestellt, damit er sie in seine Arbeit einführt. Spannend, wie es damals zuging und was es für Methoden der Heilung gab. Interessant, dass damals die Idee der Zugvögel aufkam. Bei den Ansichten, die so manches Mal vertreten wurden und den Disputen zwischen dem Leibarzt und Helena habe ich mich köstlich amüsiert bzw. war betroffen über den Aberglauben und erstaunt über so manche Weitsicht.


    Sina Beerwald hat das Quedlinburg des frühen 19. Jahrhunderts detailreich und anschaulich vermittelt, so dass ich das Buch fast in einem Rutsch las. Äskulap war eine meiner Lieblingsfiguren, da er nicht so einfach gestrickt war und ich immer wieder am Zweifeln war, ob er es gut oder böse mit ihr meint. Doch auch Helena war eine starke Persönlichkeit, die ich gerne begleitet habe.


    8 Punkte von mir.

  • Als ich vor einigen Tagen im Öffentlichen Bücherschrank dies Buch entdeckte, musste ich doch mal wieder an Sina Beerwalds Buch denken, an das ich nach neun Jahren aber nicht mehr wirklich eine Erinnerung habe.

    Die Ärztin aus Quedlinburg. Das Leben der Dorothea Christiane von Erxleben

    ASIN/ISBN: 3861220067

    "Die Bemühung, den Verstand zu schärfen, deutlich und gründlich zu denken, kann der Ausübung der häuslichen Verrichtungen nicht nachteilig sein, ja es ist eine studierende Frau desto geschickter, die Pflichten einer guten Hauswirtin und Ehegattin zu erfüllen, je gelehrter sie ist." Wer ahnt heute noch den Sprengstoff, den diese Worte für die Zeit bedeuteten, in der sie geschrieben wurden? Doch ihre Verfasserin, Dorothea Christiane Erxleben, beließ es nicht bei Worten. Alles andere als ein verbiesterter Blaustrumpf, promovierte die hübsche Quedlinburgerin im Jahr 1754 als erste Frau in Deutschland zum Doktor. Die Ärztin, Mutter und Pfarrfrau lebte ihre dreifache Berufung bis zur letzten Konsequenz. Lassen Sie sich berühren vom kräftigen Farbenspiel eines Lebensbildes, das Licht und Schatten, Tragik und Triumphe einer Epoche größter Umwälzungen widerspiegelt.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)