Die Abtreibung und die Kirche

@vallenton: Naja, eindeutig menschlich ist dieser Embryo auch nicht. Das könnte jedwelcher Primat sein.

Über Verhütung werden die Kinder in Europa doch eigentlich zuhause aufgeklärt und in vielen Ländern zudem in der Schule, da sollte "oops was war das?" nicht passieren. Ich denke nicht, dass eine Abtreibung so einfach vorgenommen wird.

Hallo Vallenton,

ich gebe hier Oryx recht - also ein Embryo eines Schweines oder einer Kuh sieht nicht anders aus - Dieses Wesen hat noch kein wirkliches Ich-Bewustsein und sein Schmerzempfinden ist weniger ausgeprägt, als das eines Fisches.

Ich lebe den christlichen Glauben, mehr als du jetzt denkst - ich nehme das Gebot "Du sollst nicht töten" wirklich wörtlich. Aber auch wenn du es jetzt nicht verstehst, solch einen Zellklumpen (viele solcher "Kinderchen" gehen einfach ab, ohne, daß die Frauen wussten, daß sie schwanger waren) abzutreiben, noch dazu wenn er aus einer Vergewaltigung entstanden ist - wäre für mich kein Problem.... problematischer ist es für mich ein Tier zu essen.

Ich weiß wie sich das anhört - aber das ist meine Meinung als katholische Christin, die kein Kind unter solch grausamen Umständen in die Welt setzen würde.

Ich versuche mein Leben zu leben und dabei vermeidbares Leid zu vermeiden - und ich könnte mir Umstände vorstellen, unter denen ich eine Abtreibung vornehmen lassen müsste um noch großeres und absolut vorhersehbares Leid zu verhindern.

@vallenton: Sorry, dass ich mich mit Biologie von Berufs wegen beschäftige und Embrionen oder Föten des öfteren sehe.

Buchling : Eine Kuh in diesem Stadium hat schon Hufansätze und einen Schwanz.

http://medicine.ucsd.edu/cpa/Images/Thumb/mac07.jpg
Das ist kein Mensch, sondern ein Makake.

Zitat

Original von Lolita/gast
Das ungewollte Baby versaut dir nicht eben mal EINEN Tag mit dem Geschrei, sondern DEIN GANZES LEBEN.
Wie schon öfters gesagt, ich war noch nie in einer solchen Situation, da ich schon seit Jahren die Pille nehme. Würde ich jedoch einmal in trotz Pille in eine solche Situation kommen, würde ich ganz klar sofort abtreiben lassen. Das ist MEINE Entscheidung.

In deinem Fall ist das zweitsicherste Verhütungsmittel allerdings vermutlich nur die zweitbeste Entscheidung: Eine Sterilisation könnte das Problem ein für allemal aus der Welt schaffen und ist ambulant bei örtlicher Betäubung ein schonenderer Eingriff als die jahrzehntelange Einnahme von Hormonen, die bekanntlich den Organismus neben der Vortäuschung einer permanenten Schwangerschaft mit erhöhten Risiken für z.B. Thrombosen, Embolien und Migräne belasten.

Vielleicht ist sie sich ja doch nicht so 100%ig sicher und scheut die absolute Entscheidung GEGEN ein Kind.

Es sollen schon ganz andere vor Freude auf den Tisch gesprungen sein wenn sie dann doch von ihrer Schwangerschaft erfuhren.

Gabi

Aber das ist heutzutage doch kein Problem mehr. Man kann sich inzwischen den ganzen Umstand mit dem Schwangersein sparen, muß weder mit blöden Hängerchen oder Latzhosen um den dicken Bauch rumlaufen, noch kriegt man diese ekligen Streifen und all das. Du kannst dir heute fast überall in der Welt für 'n Appel und 'n Ei ein Kind kaufen, auf Wunsch mit 'ner genetischen Analyse vorneweg, damit man kein Risiko eingeht von wegen Erbkrankheiten und Vorbelastungen. Du kannst in ein Kinderheim gehen und dir ein Kind asusuchen wie im Kaufhaus. Und in einigen Ländern gibt es sogar schon so eine Art Rückgaberecht.
Wozu selber schwanger werden, wenn die das in Osteuropa und in der Dritten Welt für uns erledigen können?

Aber ich geb zu, das hat mit dem Fred-Thema »Die Abtreibung und die Kirche« nix mehr zu tun. Und das überlaß ich auch lieber denen, die es selbstverständlich viel besser wissen müssen, nämlich denen, die mit der Kirche nix am Hut haben.

Hm, wobei die Preise für weiße Kinder (kaukasisch) weit höher sind als für Asiaten, Afrikaner und Latinos. Schwarze Kinder sind am billigsten zu haben und wirklich deutsche Kinder kriegt man nur selten aus Heimen heraus, die Bedingungen sind so was von streng ........... aber ich schalte jetzt mal den Sarkasmusmodus wieder aus.

Was in unserer Welt mit Kindern passiert finde ich teilweise mehr als erschreckend und gerade darum würde ich mir einen Wandel der kath. Kirche wünschen. Man kann diese Welt nicht gesund beten und man kann den Kindern nicht die Verantwortung für viele Konflikte, Fehlentscheidungen und Seuchen anhängen. Kinder sind immer noch unsere Zukunft und damit sollten wir sorgsam umgehen.

Gabi

der wandel in dieser welt muss und kann nicht allein von der kirche kommen.
jeder von uns kann etwas dafür tun.
zB eine patenschaft übernehmen (sos-kinderdorf, kindernothilfe, world vision, plan international) oder projekte wie dieses hier unterstützen:
http://www.waisenhaus-niteroi.com/

Zitat

Original von frosch1
der wandel in dieser welt muss und kann nicht allein von der kirche kommen.
jeder von uns kann etwas dafür tun.
zB eine patenschaft übernehmen (sos-kinderdorf, kindernothilfe, world vision, plan international) oder projekte wie dieses hier unterstützen:
http://www.waisenhaus-niteroi.com/

Natürlich kann der Wandel nicht allein durch die Kirche vollzogen werden aber die Kirche hat doch gerade in den Ländern von denen wir hier sprechen oft größeren Einfluß als jede andere Institution.

Alle Projekte, die du ansprichst kommen doch erst dann zum Einsatz wenn das 'Kind' lange in den Brunnen gefallen ist und wir wieder mal anfangen zu entwickeln statt vernünftige Lebensbedingungen zu schaffen. Diese Bedingungen könnte man durch andere Maßnahmen eher schaffen als durch immer wieder neue Hilfsprojekte, die eh nur eine eher kleine Gruppe Menschen erreicht. Mindestens zwei der von dir genannten Organisationen sind eher zweifelhaft und würden von mir nach jetzigem Kenntnisstand NICHT unterstützt.

Und es soll ja auch Menschen geben, die sich gut fühlen wenn sie die Container für Altkleider füllen ............... weil man damit armen Menschen hilft. Das alles ist Augenwischerei und an Hohn nicht zu überbieten.

Solange wir es billigend in Kauf nehmen auf Kosten anderer Länder relativ 'preiswert' zu leben wird kein Wandel stattfinden und jeden Cent Entwicklungshilfe bekommen wir über Umwege doppelt und dreifach wieder zurück. Das ist ein Prozeß, der fast nicht mehr zu stoppen ist und den auch niemand in den Industrieländern wirklich stoppen will.

Aber das alles gehört jetzt schon lange nicht mehr zum eigentlichen Thema.

Ich wollte mich nur mal kurz ausko*****

Gabi

Zitat

Original von Gabi

Natürlich kann der Wandel nicht allein durch die Kirche vollzogen werden aber die Kirche hat doch gerade in den Ländern von denen wir hier sprechen oft größeren Einfluß als jede andere Institution.
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richtig. nur: wenn der einfluss der kirche mE nicht oder nicht ausreichend genutzt wird, hindert mich das nicht, das MIR mögliche zu tun.

Alle Projekte, die du ansprichst kommen doch erst dann zum Einsatz wenn das 'Kind' lange in den Brunnen gefallen ist und wir wieder mal anfangen zu entwickeln statt vernünftige Lebensbedingungen zu schaffen. Diese Bedingungen könnte man durch andere Maßnahmen eher schaffen als durch immer wieder neue Hilfsprojekte, die eh nur eine eher kleine Gruppe Menschen erreicht.
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stimmt auch. ist aber für mich kein grund, dem kind nicht aus dem brunnen hinauszuhelfen zu versuchen. es zählt jedes einzelne kind. selbst, wenn es besser wäre, mehr zu erreichen.

Mindestens zwei der von dir genannten Organisationen sind eher zweifelhaft und würden von mir nach jetzigem Kenntnisstand NICHT unterstützt.
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alle 4 (UND niteroi) sind als förderungswürdig anerkannt, weshalb evtl. spendenbeträge auch steuerlich absetzbar sind.

Und es soll ja auch Menschen geben, die sich gut fühlen wenn sie die Container für Altkleider füllen ............... weil man damit armen Menschen hilft. Das alles ist Augenwischerei und an Hohn nicht zu überbieten.
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100% zustimmung. wobei es natürlich schon hilft, kleidung und brillen nicht einfach wegzuwerfen. aber darauf sollte man sich nicht in dem wohlgefühl, "etwas gutes getan" zu haben, ausruhen.

Solange wir es billigend in Kauf nehmen auf Kosten anderer Länder relativ 'preiswert' zu leben wird kein Wandel stattfinden und jeden Cent Entwicklungshilfe bekommen wir über Umwege doppelt und dreifach wieder zurück. Das ist ein Prozeß, der fast nicht mehr zu stoppen ist und den auch niemand in den Industrieländern wirklich stoppen will.
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auch richtig. aber ich möchte auf den wandel nicht warten, sondern bereits jetzt etwas tun.

Aber das alles gehört jetzt schon lange nicht mehr zum eigentlichen Thema.
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in gewisser weise doch, denke ich.

Ich wollte mich nur mal kurz ausko*****
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ich auch!

Gabi

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Zitat

Original von frosch1

umso besser wenn es uns jetzt beiden besser geht.

Nur noch eines: Förderungswürdig und steuerlich absetzbar sind nicht unbedingt Kriterien für die Seriösität der Institutionen .......... wir hatten in einem anderen Forum eine lange und ausführliche Diskussion über Sinn und Unsinn solcher aufgeblasenen Vereine und es sind erstaunliche Dinge recherchiert worden. Unumstritten sind eben mindestens zwei der von dir genannten NICHT aber einen der beiden Vereine habe ich über lange Jahre selbst unterstützt.

Alte Brillen, Kleidung, Schuhe werden mittlerweile mit großem Gewinn gehandelt ................ in 3. Welt-Länder wo die ärmsten der Armen sich die gebrauchten Sachen relativ teuer erkaufen müssen. Die USA kritisieren schon seit längerem, dass der Big-Deal von Kanada aus erfolgt nachdem die USA ihre Altkleider dorthin verkauft haben. Das ganze ist eine Industrie für sich und bringt Milliardengewinne ............... und ist nicht wirklich als Hilfe gedacht.

Ich kann jetzt ganz speziell nur Ghana ansprechen. Dort leiden die inländischen Produktionen unter der Schwemme von Altkleidern. Kleine und mittlere Betriebe (Großproduktionen gibt es gar nicht) kapitulieren vor dem Überangebot aus Übersee. Und wir bringen alles unter, was bei uns nicht gewünscht oder gebraucht wird. Wenn wir das Hähnchenfilet den Chickenwings vorziehen werden ganze Container mit Chickenwings verschifft und zu Dumpingpreisen in Afrika auf den Markt gebracht ............ auch zum Nachteil der einheimischen Hühnerfarmen. Bei fast allen verschifften Fleischarten handelt es sich überdies um minderwertiges bzw. 'überfälliges' Fleisch.

Schiet, ich könnte endlos weiter schreiben und einen dicken Hals bekommen und es bringt absolut nix.

Gabi

Zitat

Original von Gabi
Nur noch eines: Förderungswürdig und steuerlich absetzbar sind nicht unbedingt Kriterien für die Seriösität der Institutionen .......... wir hatten in einem anderen Forum eine lange und ausführliche Diskussion über Sinn und Unsinn solcher aufgeblasenen Vereine und es sind erstaunliche Dinge recherchiert worden. Unumstritten sind eben mindestens zwei der von dir genannten NICHT aber einen der beiden Vereine habe ich über lange Jahre selbst unterstützt.
Gabi

zu deinen beiden letzten absätzen kann ich mangelder vorkenntnisse keinen kommentar abgeben. klingt aber bedenklich (und hat insofern deine schlussbehauptung "bringt nix" schon widerlegt).

zur förderungswürdigkeit:
vor jahren wurde ich von einem sog. dennoch-verlag mit karten fuß- und mundmalender behinderter künstler geradezu mit karten überschwemmt.
ich habe damals erkundigungen eingezogen und erfahren, dass der initiator tatsächlich behindert ist und auch behinderte künstler malen lässt, dies aber für einen hungerlohn, während er selbst durch die spenden millionär würde.
damals erklärte man mir, dass die steuerliche absetzbarkeit nur dann zugebilligt würde, wenn die seriosität überprüft worden sei.
aber selbst wenn jemand bedenken hat... allein sos-kinderdorf dürfte ja über jeden zweifel erhaben sein. und jeder kann sich schliesslich auch selbst vor übernahme einer patenschaft oder einer einmaligen spende infos verschaffen.

was niteroi betrifft, so ist der initiator ein im allgäu lebender katholischer pfarrer im ruhestand, dessen bruder mir von seinem engagement erzählte und der auch brieflich und telefonisch einen vertrauenswürdigen eindruck macht.
regelmäßig organisiert er reisen nach brasilien, wo der spender sich im rahmen eines urlaubes persönlich vom fortschreiten seines projekts überzeugen kann.

ich wollte insgesamt auch lediglich zum ausdruck bringen, dass ich es für falsch halte, allen wandel von gott und/oder der kirche zu erwarten.

Ein wenig off-topic, aber vielleicht hilft es bei der Auswahl etwas weiter:

Hier kann man sich Informationen und einen Überblick über die Vergleichbarkeit verschiedener Spendenorganisationen machen.

danke!!! genau das meinte ich.
alle 4 organisationen sind dabei.
niteroi hab ich auf die schnelle nicht gefunden, aber angaben dazu findet man im impressum des niteroi-links.

Die SOS-Kinderdörfer arbeiten vorbildlich, da war ich schon des Öfteren persönlich und sie bieten den Kindern nicht nur eine Schulbildung, sondern auch ein richtiges Zuhause mit "Mutter" und "Geschwistern", was für eine Sozialisierung sehr gut ist.

Wenn ich aber hier höre, was so manche Pfarrer (besonders gerne die aus Spanien) hier an Unsinn erzählen, besonders was die Kinderanzahl und die Rolle der Frau angeht, dann wird es mir schlecht. Den Mädchen wird in den Schulen der Legionäre Christi noch das alte Bild der gehorsamen, gottesfürchtigen Hausfrau aufgezeigt, die Scheidung nicht einmal in Erwägung ziehen darf, selbst wenn der Mann sie verachtet. Und das ist nicht die einzige katholische Schule, die so verfährt.

Und das wird sich unter dem neuen Papst so schnell nicht ändern.