Die Abtreibung und die Kirche

  • wieso wieder mal entfacht... war sie je erloschen... *stöhnt* und findet, daß jede Frau das Recht haben sollte selbst zu entscheiden und das die Kirche das ja mal gar nichts angeht.

  • Es gibt viele gute Gründe für eine Abtreibung. Letztlich muss diese Entscheidung aber von den zukünftigen Eltern bzw. der zukünftigen Mutter getroffen werden. Einfach dürfte diese Entscheidung wohl in den seltensten Fällen sein und sie sollte auch unbeeinflusst von irgendwelchen religiösen oder anderweitig gesellschaftlichen Vorgaben erfolgen.


    Gruss,


    Doc

  • Nur mal so als erster Gedanke zu dem von dir verlinkten Artikel: Ich habe fast den Eindruck, als hätten sowohl Meißner, als auch Spiegel kürzlich einen Volkshochschulkurs zum Thema: Meinungsäußerung - möglichst reißerisch aufgemacht und ans Volk gebracht - absolviert.


    Ansonsten denke ich, dass nicht nur die Kirche Frauen mit dem Problem der ungewollten Schwangerschaft so ziemlich im Regen stehen lässt. Ich denk da nur an den Ausstieg der katholischen Kirche zur Abtreibungsberatung nach § 219 StGB

  • Ich bin zwar grundsätzlich ein Abtreibungsgegner, kann aber dennoch die Haltung der Kirche nicht verstehen ( die jüngsten Äußerungen des Herrn Kardinal M. bedürfen keiner weiteren Kommentierung ...). Zwar ist mir klar, dass eine religiöse Institution gegen Abtreibung sein MUSS (Tötung von Leben kann keine Religion absegnen), aber die Kirche stiehlt sich aus der Verantwortung, weil sie betroffene Frauen im Stich lässt.

  • Mir geht's da (erster Teil) wie Rabarat, und ich kann die Kirchen auch verstehen, schließlich geht es um Grundlagen - die katholische Kirche hält Abtreibung nach wie vor für eine Tötung. Dem muß man nicht zustimmen, und man muß ja auch kein Katholik sein (sollte sich aber, wenn man denn schon einer ist, mal Gedanken darüber machen, inwieweit die eigene Weltauffassung mit derjenigen der Kirche deckungsgleich ist). Ein Argument, das mich in diesem Zusammenhang immer wieder auf die Palme bringt, ist dasjenige vom Recht auf Bestimmung über den "eigenen Körper", das Frauen für sich beanspruchen. Meinetwegen sollen sie doch sagen, daß sie keinen Bock auf das Kind haben, oder irgendwelche anderen - überzeugenderen - Argumente bringen, aber es geht definitiv nicht um den eigenen Körper, sondern um denjenigen des abzutreibenden Kindes.

  • <<Wie steht ihr zur Abtreibung?>>


    Es gibt ja schon seit ewigen Zeiten Diskussionen darüber, ab wann menschliches Leben beginnt. Für mich beginnt es in dem Moment, in dem Ei- und Samenzelle miteinander verschmolzen sind. Es konnte mir noch kein Mediziner oder Biologe einen "Fixtermin" nennen, der von meinem abweicht. Für mich käme deshalb auch keine Verhütung mit der Spirale in Frage.


    <<Und was haltet ihr zur Rolle der Kirche bezüglich dieses Themas?>>


    Ich bin zwar nicht katholisch, aber ich denke, dass die Meinung der katholischen Kirche von meiner nicht so sehr abweicht.


    Ich bin allerdings der Ansicht, dass es in bestimmten Situationen für Frauen nicht zumutbar ist, ein Kind auszutragen. Ob die katholische Kirche das genau so sieht, weiß ich nicht.

  • Wer weiß schon, in welche Situationen das Leben einen führt. Da kann es vorkommen, dass ursprünglich überzeugte Abtreibungsgegner sich plötzlich in Situationen wieder finden, die das schön gezimmerte Weltbild doch wanken lassen.


    Ich kann Maria nur zustimmen, vor allem nach der Unterhaltung mit einer angehenden Gynäkologin, die im Laufe ihrer Facharztausbildung auch Abtreibungen durchgeführt hat. Das Leben beginnt nach meinem Verständnis auch mit der Zeugung.


    Ich kenne persönlich keine Frau, die ihre Entscheidung für einen Abbruch leichtfertig getroffen hat. Alle (die ich kenne) befanden sich aus unterschiedlichen Gründen in sehr schwierigen Situationen und ich habe keine einzige von ihnen um ihre Entscheidung beneidet. Diese Qual endet auch nicht mit dem Abbruch. Die psychischen Folgen sind immens und auch damit müssen viele Frauen allein fertig werden.

  • Den Artikel finde ich ziemlich polemisch.


    Ich bin der Meinung, daß die Eltern bzw. die zukünftige Mütter selbst darüber entscheiden müssen. Sie sind es auch, die zeitlebens mit den Folgen ihrer Entscheidung leben müssen - so oder so, ganz egal, wie sie sich entschieden haben.


    Ich denke auch, daß sich die allerwenigsten diese Entscheidung leicht machen. Verurteilen kann und würde ich diese Frauen nicht.


    Was mich in diesem Zusammenhang allerdings verwundert: ich habe mal in einem Bericht über Frauen gelesen, die schon mehrfach abgetrieben haben. Das ist etwas, das ich nicht verstehe. So etwas würde ich in meinem Leben doch nicht auch noch mehrfach mitmachen wollen. Spätestens nach der 1. Abtreibung *** würde ich mir ein "niet- und nagelfestes" Verhütungsmittel suchen. Was geht in diesen Frauen vor??? Aber diese Frage gehört nicht wirklich in diesen Thread.


    *** Nachtrag: Bitte nicht wörtlich nehmen und mißverstehen. Natürlich sollte man sich vorher bereits Gedanken über die richtige Verhütung gemacht haben und es sollte gar nicht erst soweit kommen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • Für mich beginnt das Leben mit der ersten Zellteillung. Deshalb sehe ich in jeder Abtreibung gleichzeitig auch ein Todesurteil für das werdende Kind. Ein Todesurteil wohlgemerkt nur für den Tatbestand, daß es ungewollt ist. Für mich ist die heute geübte Praxis und die Rechtslage nichts anderes als die Kapitulation der Gesellschaft vor der Gleichgültigkeit und Kinderfeindlichkeit unserer Zeit. Schließlich gibt es so einige Alternativen.
    Weshalb allerdings bei diesem Thema immer gleich eine Religion zitiert werden muß, ist mir Rätsel - oder vielleicht doch nicht, wenn ich den Verfasser des Threads sehe. His, deine Problembewältigung mit der Institution Kirche nimmt langsam groteske Züge an.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    His, deine Problembewältigung mit der Institution Kirche nimmt langsam groteske Züge an.


    Wie meinst du denn jetzt das denn?


    Hast du denn überhaupt meinen Ausgangsbeitrag gelesen? Wo habe ich da die Kirche bitteschön kritisiert?


    Und welche Probleme habe ich denn gegenüber der Kirche zu bewältigen?


    Gruß

  • Hallo, Demo.


    His' Ausgangsposting sollte eigentlich keine generelle Diskussion zum Thema "Abtreibung" entfachen, sondern eine Diskussion um die aktuellen Äußerungen von Kardinal Meisner, der die Abtreibung mehr oder weniger mit den Greueltaten des "Dritten Reichs" verglichen hat. Daß sich niemand dafür interessiert hat, ist nicht His' Schuld.

  • Zitat

    Original von Tom
    Daß sich niemand dafür interessiert hat, ist nicht His' Schuld.


    Ich hab zumindest festgestellt, daß ich den Artikel für reichlich polemisch halte ;-).


    His hat aber auch nach unserer Meinung zum Thema Abtreibung an und für sich gefragt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Historikus
    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.


    Ich zumindest habe alles gelesen ;-)... nur nicht alles kommentiert.


    Also... was meine kleine persönliche Rolle in diesem Thread angeht:


    - den Bericht habe ich gelesen *abhak*
    - meinen knappen Kommentar dazu abgegeben *abhak*
    - meinen Kommentar zum Thema Abtreibung abgegeben *abhak*
    - ohje... meinen Kommentar zum Thema Kirche habe ich mir sträflicherweise verkniffen :-(


    Das hole ich hiermit nach:


    Dafür, daß die Kirche Abtreibungen so scharf anprangert, leistet sie m.E. nicht genug Unterstützung, für Frauen, die vor der schwierigen Entscheidung "Kind oder Abtreibung" stehen.


    *aus dem Thread entschwinde*

    Lieben Gruß,


    Batcat


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