Die Abtreibung und die Kirche

  • Ich bin der Meinung, jede Frau sollte für sich entscheiden, ob sie ein Kind austrägt oder nicht. Ich bin nicht gegen Abtreibung, aber ich bin katholisch. Und ich verstehe die Ansichten der Kirche zu diesem Thema nicht.
    Ich war zum Glück bisher noch nie in der Situation, mir Gedanken über eine Abtreibung machen zu müssen. Mein Partner und ich nehmen das Thema Verhütung sehr ernst. Doch ich bin der Ansicht, wenn dann trotzdem ein Kind entstehen sollte und ich einfach nicht in der Lage wäre, diesem Kind ein angemessenes Leben bieten (ob finanziell oder anders) zu können, dass ich dann abtreiben würde. Natürlich könnte das in der Situation wieder anders aussehen, doch jetzt mit etwas Abstand sehe ich das so.


    Allerdings verstehe ich es nicht, wenn Frauen nicht verhüten und dann abtreiben. Das ist verantwortungslos und ich bin der Ansicht, dass dann auch die Konsequenzen getragen werden müssen.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • ich habe jetzt nicht alles gelesen, wenn ich also etwas wiederhole, sorry, es geht ja um meine meinung...


    1. das thema abtreibung sehe ich unabhängig von der kirche.
    2. ich bin gegen die abtreibung
    3. ich verurteile aber keine frau, die abtreibt


    begründung:
    heute muss niemand mehr schwanger werden.
    wird er es doch, bin ich dafür, wenn man das kind nicht behalten kann/will, dass es zur adoption freigegeben wird oder in ein kinderheim kommt.
    dass solche heime nicht immer optimal sind, weiss ich zwar, aber das ist für mich kein kriterium. kein kriterium deshalb, weil (lassen wir die ersten stunden und die regelung der *pille danach* jetzt einmal aussen vor) es für mich "leben" ist, was da entstanden ist. und dieses leben auch ein recht auf leben hat.


    argument vergewaltigung. ja, ich stelle es mir sehr schlimm vor, in sich neun monate etwas wachsen zu fühlen, was das ergebnis eines so furchtbaren geschehens ist. aber dieses leben kann doch nichts dafür, dass es aus einer solchen tat stammt und es hat daher mE genauso ein recht, zu leben, wie ein normal gezeugtes kind. so schlimm das für die frau auch sein mag...


    ausnahme: wenn es definitiv fest steht, dass die frau bei der geburt sterben oder das kind stark behindert sein würde. zwar hat auch ein behindertes kind ein recht auf leben, aber es können umstände eintreten, wo, wenn ich die betroffene mutter wäre, mich trotzdem für eine abtreibung entschlösse.

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)


  • Hi Frosch,
    ich bin mir jetzt nicht sicher ob du männlich oder weiblich bist aber aufgrund deiner Argumentation gehe ich von einem Mann hinter deinem Nick aus.


    Verhütung kann ja bekannterweise auch mal schwer daneben gehen. Dann hat also auf jeden Fall die Frau die Konsequenzen zu tragen wenn kein dauerhafter Partner an ihrer Seite ist, egal wie ihre soziale Situation ist?


    Man muss schon eine ziemlich starke Persönlichkeit sein, um ein Kind, das durch eine Vergewaltigung entstanden ist, auszutragen. 9 Monate können eine verdammt lange Zeit werden wenn man etwas ungewolltes, durch Gewalt erzeugtes mit sich herum trägt. Das ist an Zynismus kaum zu übertreffen wenn man bedenkt, dass Vergewaltigungen die verschiedensten langfristigen Auswirkungen auf eine Frau haben können.


    Und wenn man das Kind dann partout nicht will, dann gibt man es ab, womöglich noch in ein Heim. Heime sind nicht nur nicht optimal, sie können Kinderseelen zerstören. Außerdem wird JEDE Frau, die ihr Kind in ein Heim abschiebt, egal wie die Gründe dafür auch gelagert sein können, stigmatisiert sein in Familie und Umfeld. So etwas gehört sich nicht und es wird niemanden die Geschichte dahinter interessieren.


    Für mich persönlich hätte ich Schwangerschaftsabbrüche jederzeit nicht akzeptabel gefunden, ich habe alle meine Kinder bekommen und zumindest bei meinem ersten Kind 'passte' der Zeitpunkt überhaupt nicht. Aber ich war bereit, die Konsequenzen zu tragen, nicht zuletzt deshalb, weil dieses Kind aus einer starken Liebesbeziehung entstanden ist. Heute weiß ich, dass meine Entscheidung richtig war aber ich würde meine Erfahrungen nicht grundsätzlich auf jede andere Frau übertragen können und ich würde eine Entscheidung nie abhängig machen von der Meinung der Kirche weil gerade diese Institution mir aus keiner Misere heraus geholfen hätte.


    Noch etwas zu den Heimen:
    Unsere Kinderheime sind voll und du solltest mal einen Blick hinein werfen oder besser noch, dich mit den dort lebenden Kindern befassen. Sie haben alle ihre Geschichte und egal wie diese verlaufen ist, eins ist allen Kindern gemein: Sie fühlen sich von ihren leiblichen Eltern verraten und verkauft und allein gelassen. Kinder interessiert es herzlich wenig, welche Beweggründe Mütter oder/und Väter hatten oder zuständige Behörden. Sie werden betreut, erzogen, ausgebildet aber ein ganz wesentlicher Teil vom Leben fehlt, difinitiv.


    Das ganze Thema ist mir nicht fremd und ich kann grad nur den Kopf schütteln.


    Gabi

  • ich bin eine frau! :lache *kreide schlucke, busen rausstrecke und ganz strahlend lächel*


    "Verhütung kann ja bekannterweise auch mal schwer daneben gehen. Dann hat also auf jeden Fall die Frau die Konsequenzen zu tragen wenn kein dauerhafter Partner an ihrer Seite ist, egal wie ihre soziale Situation ist?" (gabi)


    ja. ich sagte ja, dass ich keine frau verurteile, wenn sie sich anders entschliessen würde. aber für MICH wäre es das kind, das zählt. das ein recht auf leben hat, weil es ja nichts dafür kann, in welcher situation es gezeugt wurde.


    "Man muss schon eine ziemlich starke Persönlichkeit sein, um ein Kind, das durch eine Vergewaltigung entstanden ist, auszutragen." (gabi)


    ja, ich stimme dir zu. aber: argumentation wie oben...


    "Heime sind nicht nur nicht optimal..." (gabi)
    dem kann abgeholfen werden. ausserdem möchte ich einmal dahin gestellt sein lassen, was die frau seelisch mehr belastet - das getuschel, ein kind in ein heim gegeben zu haben (weil es ihm dort besser als bei einem selbst gehen würde) oder das wissen (anderer, aber auch das eigene), abgetrieben zu haben.


    "ich würde eine Entscheidung nie abhängig machen von der Meinung der Kirche" (gabi)


    ich auch nicht, siehe oben:-)
    und zu deinem letzten absatz:
    ja. aber sie LEBEN! es wäre unsere aufgabe, das leben dort lebenswerter zu gestalten. aber ich kann doch kein leben töten, weil es keine guten heime gibt, oder?
    (sorry, aber das ist alles meine ganz persönliche meinung und ich gestehe jedem zu, eine davon abweichende zu haben!!!) :wave

  • Zitat

    Original von gastfrosch
    und zu deinem letzten absatz:
    ja. aber sie LEBEN! es wäre unsere aufgabe, das leben dort lebenswerter zu gestalten. aber ich kann doch kein leben töten, weil es keine guten heime gibt, oder?
    (sorry, aber das ist alles meine ganz persönliche meinung und ich gestehe jedem zu, eine davon abweichende zu haben!!!) :wave


    Originalzitat einer Mitarbeiterin des Jugendamtes:


    das schlechteste Elternhaus ist immer noch besser als das beste Heim.


    Unsere Heime SIND gut ........... von Ausnahmen abgesehen. Aber KEIN Heim kann ein Zuhause ersetzen und kein 'Betreuer' kann Mutter oder Vater ersetzen. Ich würde kein Kind zu Welt bringen wollen um es dann in ein Heim zu geben, ganz sicher NICHT.


    Gabi

  • "das schlechteste Elternhaus ist immer noch besser als das beste Heim."
    (gabi)


    das leben im schlechtesten heim ist (in meinen augen!!) immer noch besser als abgetrieben zu werden...
    die heime können verbessert werden. sie sind kein grund zur abtreibung.
    sie dürften es zumindest nicht sein. meine ich.

  • Nein, ein Heim ist kein Grund abzutreiben, aber die soziale Lage der Eltern, ob es eine Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung ist, wenn das Kind behindert wäre, das wären Gründe.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Zitat

    Original von Alexx61
    >>Die Abtreibung und die Kirche<<<


    Das geht die gar nix an...fertisch!


    Zitat

    Original von Alexx61
    Das geht die gar nix an...fertisch!


    Klar, wenn man es aus dem individuellen Standpunkt heraus betrachtet, geht es NIEMANDEN etwas an. Nicht die Kirchen, nicht die Nachbarn, nicht einmal Deine Eltern würde es etwas angehen, was Du tust bzw. was Du sein lässt.


    Nur die Kirche an sich und ihre Doktrin hat nicht die Möglichkeit der individuellen Betrachtungsweise. Die Bewahrung von Leben, nicht die Auslöschung, ist nun mal eines der unverrückbaren Grundprinzipien.


    Das heisst aber nicht, daß eine Frau die die Abtreibung als einzigen Ausweg sieht, sich von der Kirche abwenden muss. Die Gemeinden tun das nämlich auch nicht. Vielmehr wird seelsorgerisch Einiges getan, nur kann die Amtskirche durch eine Statement, daß Abtreibung befürworten würde nicht vom christlichen Grundprinzip "Bewahrung von Leben" abrücken. Das KANN und DARF sie nicht.


    Ich finde das Thema außerordentlich kompliziert, weil zu viele ganz individuelle Faktoren bei so einer Entscheidung eine Rolle spielen. Jede betroffene Frau (und nach Möglichkeit natürlich auch die dazugehörigen Männer) sollten sich über ALLE Aspekte versuchen klar zu werden. Ob so eine Entscheidung nun positiv oder negativ ausfällt, man ist in einer funktionierenden Gemeinde hinterher mit Sicherheit nicht am Schlechtesten mit seinen Problemen aufgehoben.


    Gruss,


    Doc

  • Ich sehe das so, dass jede Frau ein Recht auf Abtreibung hat.
    Natürlich ist es der letzte Ausweg, aber es gibt nun mal Situation, die die Abtreibung als letzten Ausweg sehen. Das finde ich okay. Natürlich sollte man nicht wild in der Gegend rumvögeln und dann ein Kind nach dem anderen abtreiben. Das möchte ich keineswegs sagen.
    Aber trotzdem finde ich es absolut nicht okay, wenn sich Männer hin stellen und laut kundtun, dass Abtreibung total scheiße ist. Männer haben davon meines Erachtens nämlich wenig Ahnung.
    Und ich kann ganz offen sagen, dass ich abtreiben würde, wenn ich schwanger werden würde (schließlich verhüte ich ja auch aus dem Grund, nicht schwanger werden zu wollen).


    Grüße,


    Lolita

  • @frosch: Wieso ist ein schlechtes Leben besser als Abtreibung?


    Wenn ich mir manchmal auf der Strasse die grosse Anzahl (angeblich haben wir in Mexico City 17,000) der verlassenen Kinder ansehe, die teilweise in der Kanalisation übernachten und sich mit Betteln über Wasser halten müssen, weil die Eltern verantwortungslos waren und untereinander Kinder ohne Zukunft gebären... dann denke ich mir, es wäre besser, dass diese Kinder nicht auf diese Weise auf die Welt gekommen wären. Teilweise werden sie verstümmelt zum Betteln geschickt, damit sie den Leuten auf der Strasse noch mehr leid tun sollen.
    Welche Lebenserwartung und -qualität haben sie denn?


    Sollte sich herausstellen, dass eines von meinen Kindern während der Schwangerschaft an einer Behinderung leidet, dann wird es selbstverständlich abgetrieben. Wie sollte es denn alleine überleben?

  • Zitat

    Original von Lolita
    Ich sehe das so, dass jede Frau ein Recht auf Abtreibung hat.


    Ein "Recht auf Abtreibung" kann es sowenig geben wie ein "Recht auf Sklaverei" oder ein "Recht auf Reichtum" oder ein "Recht auf Macht": eine Abtreibung ist nämlich eine Gewalttat. Ich kann damit leben, daß diese Gewalttat im Normalfall straffrei bleibt, weil es letztlich der Mutter kaum zuzumuten ist, die Abwägung ihrer Rechte auf Gesundheit, körperliche Unversehrtheit usw. gegen das Lebensrecht ihres Kindes einem unparteiischen Richter zu überlassen.


    Letztendlich bleibt also ein Abtreibung immer eine Verletzung von Rechten und muß als solche im jeweiligen Einzelfall aus der Situation heraus entschieden werden. Daß die Entscheidung bei der Mutter liegt, und nicht wie z.B. bei einer Festnahme oder einer Hausdurchsuchung von einem Richter entschieden wird, hat dabei allein praktische Gründe.

  • Naja, der Meinung bin ich eben nicht.
    Es kann keine Frau dazu gezwungen werden, Kinder zu gebären. Es ist und bleibt der Körper der Frau und das Leben der Frau, das sich bei einer Geburt verändert und sie alleine entscheidet darüber.
    Und Mord ist es nur, wenn dieses Wesen schon über einen Verstand und Gefühle verfügt, was allerdings nicht der Fall in der Zeit, in der normalerweise abgetrieben wird. Scheinbar denken einige, selbst Sperma wär schon lebendig...


    Ich kann es jedenfalls offen zugeben, dass es ganz alleine mein Körper ist und ich entscheide, was in mir wächst und was nicht.

  • Also ich las nur die Überschrift zu diesem Artikel, und ich finde der Vergleich hinkt.
    Ich bin ein Gegner der Abtreibung. Weil eigentlich müsste heute keine Frau mehr abtreiben (mal Vergewaltigung ausgenommen oder es wird festgestellt das dass Kind nicht lebensfähig oder sonst irgendwie geschädigt ist, ihr wisst was ich meine). Verhütung wird in den meisten Fällen sehr klein geschrieben. Es gibt heute viel zu leichtsinnige Frauen die sagen püh na und treibe ich ab, das kann und werde ich auch nie verstehen.
    Und meine Meinung zur Kirche werde ich mal lieber für mich behalten, ich sage mal in der Hinsicht sehe ich das so wie Alexx.
    Gruß oemchenli

  • Abtreibung ist derzeit in Deutschland zwar rechtswidrig, aber straffrei. Eine "Gewalttat" ist etwas anderes (Körperverletzung, Tötung etc.).
    Es gibt zwar kein "Recht auf Abtreibung", aber eines auf Selbstbestimmung - und da sollte das auch entsprechend betrachtet werden.


    Wenn ich mir z.B. vorstelle, wie (signifikant!) in Ländern mit einem verschärften Abtreibungsrecht die Sterblichkeitsrate bei Frauen steigt, dann sollte genau das auch jedem klar sein, der ein solches Recht fordert.
    Und in welche Gewissensnöte eine katholische Frau kommt, wenn der Papst bei Abtreibung mit Exkommunikation droht, ist sicher auch einfach vorstellbar (wobei die Ortskirche da durchaus oft eine zeitgemäßere Sichtweise hat). Ich persönlich finde es auch moralisch extrem bedenklich, Opfern von Gewaltdelikten die Austragung des Babys zu empfehlen.


    Die Entscheidung sollte letztlich immer bei der Frau liegen - sie muß schließlich auch damit leben (sicher nicht leicht) und sich ggfs. irgendwann einmal dafür verantworten. Die entsprechenden Rahmenbedingungen für das "Wollen" zu schaffen, ist wiederum eine andere Sache :-)

  • Zitat

    Original von Oryx
    @frosch: Wieso ist ein schlechtes Leben besser als Abtreibung?


    Wenn ich mir manchmal auf der Strasse die grosse Anzahl (angeblich haben wir in Mexico City 17,000) der verlassenen Kinder ansehe, die teilweise in der Kanalisation übernachten und sich mit Betteln über Wasser halten müssen, weil die Eltern verantwortungslos waren und untereinander Kinder ohne Zukunft gebären... dann denke ich mir, es wäre besser, dass diese Kinder nicht auf diese Weise auf die Welt gekommen wären. Teilweise werden sie verstümmelt zum Betteln geschickt, damit sie den Leuten auf der Strasse noch mehr leid tun sollen.
    Welche Lebenserwartung und -qualität haben sie denn?


    Sollte sich herausstellen, dass eines von meinen Kindern während der Schwangerschaft an einer Behinderung leidet, dann wird es selbstverständlich abgetrieben. Wie sollte es denn alleine überleben?


    wir kommen zwar vom thema: "abtreibung und kirche" immer mehr zum thema "abtreibung pro oder contra", aber ich möchte deine frage nicht unbeantwortet lassen.
    zu deiner frage ganz oben: ich finde auf die schnelle leider nicht, wo ich das gesagt haben soll, aber:
    schau, du selbst sagst weiter vorn:
    "Natürlich beginnt menschliches Leben mit der Zeugung..."
    und genau das ist der punkt. ich halte zwar eine unmittelbar zB nach einer vergewaltigung prophylaktisch eingenommene "pille danach" für vertretbar, aber schau dir doch mal im www an, wie nach wenigen tagen der entwicklungsstand ist. die meisten frauen werden doch erst aufmerksam, wenn ihre monatliche regel ausbleibt. und ehe man dann einen termin beim gyn hat, vergeht weitere zeit. aber ab dem 28. tag ist das herz erkennbar.
    verstehst du - für mich (ich wiederhole: für MICH! - andere frauen mögen das gern anders sehen, dann aber bitte meine meinung genauso respektieren!) ist das leben. und dieses leben kann nichts dafür, aus welchem grund und in welche welt es hinein gezeugt wurde.
    du sprichst die sozialen verhältnisse an. und DAS finde ich in diesem zusammenhang nun ganz schlimm (wie gesagt- aus MEINER perspektive!).
    selbstverständlich ist es zu begrüßen, wenn paare sich der sozialen situation bewusst sind und deshalb verantwortungsbewusst verhüten. aber wie oben gerade gesagt, ist ein nun einmal entstandenes wesen LEBEN. und leben wegen sozialer mißstände zu töten, halte ich für falsch. dann muss man eben die umstände ändern. wenn das nicht so einfach ist, dann eben bessere gesetze zum thema adoption. ich kenne den aktuellen stand nicht und hier schreiben ja auch user aus verschiedenen ländern, aber hier in D WAR es zumindest einmal so, dass man ab einem bestimmten alter kein kind mehr adoptieren durfte. ich denke, adoptionen sollten für eltern bis zu dem alter zugelassen werden, in denen auch biologisch kein kind mehr möglich ist (durchschnittlich gesehen, meine ich). das wäre schon mal EIN denkansatz.
    (womit ich keine diskussion über adoptionen anfangen möchte*g*.)
    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von frosch1 ()

  • Hallo Frosch,
    das ist ein absolut sensibles Thema und ich kann mir vorstellen, dass du dich mit deiner Meinung sehr schnell auf einem heißen Stuhl wiederfinden kannst.


    Pille danach ist für Frauen, die sich in einem nicht nachzufühlenden Ausnahmezustand nach einem solchen Gewaltverbrechen befinden, sicher nicht der erste Gedanke. Ich glaube, niemand kann ermessen, was es bedeutet, so eine schreckliche Tat zu überleben und den Rest seines Lebens mit sich herlumzutragen. Kaum ein Opfer wird in der Lage sein, sich noch Gedanken über das unfreiwillig in ihnen erwachende Leben zu machen.


    Und was bedeutet es für die Kinder aus solchen Taten. Abgeschoben ins Heim, finden sie vielleicht mit viel Glück liebevolle Adoptiveltern. Aber sie werden zwangsläufig irgendwann mit ihrer Herkunft konfrontiert und machen sich Gedanken über ihre Mütter, die es nicht augehalten haben, durch sie täglich an die Vergewaltigung erinnert zu werden. Sie denken vielleicht über ihre Väter nach, deren krimineller Energie sie ihr Leben verdanken und haben möglicherweise (wer weiß das schon?) während der Schwangerschaft einen Schaden erlitten, weil ihre Mütter sie ablehnen?
    Ob die glücklich werden können? Auf jeden Fall keine leicht zu beantwortende Frage und ich würde niemand eine solche Entscheidung zubilligen, als den betroffenen Frauen.

  • "Hallo Frosch,
    das ist ein absolut sensibles Thema und ich kann mir vorstellen, dass du dich mit deiner Meinung sehr schnell auf einem heißen Stuhl wiederfinden kannst."
    (idgie)


    NOCH einmal: ich spreche für MICH!
    zwar würde ich mir WÜNSCHEN, dass meine auffassung verbreiteter wäre, aber ich verurteile niemanden, der sie nicht teilt!!!!!
    (gleiches erhoffe ich mir umgekehrt aber auch)
    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Ich hab das schon verstanden, dass du hier nur deine persönliche Einstellung kundtust.


    Du schriebst weiter oben:


    Zitat

    es hat daher mE genauso ein recht, zu leben, wie ein normal gezeugtes kind. so schlimm das für die frau auch sein mag...


    Ich bin mir sicher, dass du das nicht so meinst, aber es klingt sehr leicht so, als würdest du sagen, die Frauen müssten sich einfach nur zusammenreissen und aus Respekt vor dem Recht auf Leben diese neun Monate einfach noch durchstehen. Für viele Betroffene ist so eine Aussage kaum auszuhalten und fast wie ein Schlag ins Gesicht. Das habe ich mit dem heißen Stuhl gemeint, nicht etwa weil ich dich so verstanden habe, dass du sowas generell für zumutbar hälst.

  • gott sei dank WAR ich nie in dieser situation.
    aber ich würde mir wünschen, dass ich mich dann so verhalten würde/könnte.
    eben, weil ich es mehr aus der sicht des (künftigen) kindes sehe.
    :wave

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