Das Buch habe ich recht schnell gelesen:
1 Mittagspause
1 Abend
1 Mittagspause
und es hat mir klar gemacht, was eine gewisser Thomas Wörtche, der sogenannt Krimipabst, mit „Grimmi“ meint – einen Kriminalroman, der den erfahrene Leser ziemlich grimmig zurücklässt, ob der Fehlinvestition seiner schwer verdienten Euronen und der Unverfrorenheit der Verlage solche Romane auch noch zu versuchen zu hypen.
Ein Roman, der alle die negativen Vorurteile für die sogenannten Regionalgrimmis in sich vereint. Ein bisschen Lokalkolorit, ein bisschen Mystisches (Drachengrollen) und bisschen Sagenwelt (Nibelungen) und alles mögliche an skurrilem und klischeehaften Personen macht halt noch keine Plot aus.
Allein Jan Seidel ist schon ein wahres NoGo. Er sollte den Polizeidienst quittieren, denn er ist nur unfähig, und vielleicht Umschulen auf Altenpfleger. Vielleicht wären die Großmutter Edith und Jan als ihr Pfleger ein interessantes Paar als ein „Nero Wolfe und Archie Goodwin“-Verschnitt für die Leser der "Wolken auf blauen Cover"-Romane: Edith denkt und Jan rennt.
Schade um die Autorin, deren Kurzgeschichte, die in dem Roman mit abgedruckt ist, eigentlich Lust auf mehr macht. Ein kräftiger Werberummel macht halt noch keine neue Nele Neuhaus.
Auf der anderen Seite hat es auch etwas Gutes- eine Autorin weniger, deren Neuerscheinungen mein Bankkonto belasten werden.
PS.: noch etwas Positives zu erwähnen vergessen:
Den Passus, als über Kindergeld, Elterngeld usw. im Gegensatz zu dem, was für die „Alten“ getan wird, finde ich erwähnenswert. Er zeigt deutlich die aktuelle politische und gesell-schaftliche Wirklichkeit. Dafür gibt es eine Punkt mehr.