Originaltitel: Brännmärkt
Klappentext:
Die Zeiten sind unruhig, als die junge Bürgersfrau Anne im Jahr 1391 aus Lübeck nach Stockholm reist. Mit ihrem Mann und dem Kind, das sie erwartet, will sie einen Neuanfang wagen. Doch Claus kommt bei einem Schiffbruch ums Leben, während Anne sich nach Stockholm retten kann, wo sie sich allein durchschlagen muss. Dabei sind ihr offenbar gefährliche Verfolger auf der Spur ... Vor dem Hintergrund der Hansezeit in Schweden erzählt Catharina Sundberg die spannende und atmosphärisch dichte Geschichte einer jungen Frau, die im mittelalterlichen Stockholm ums Überleben kämpft.
zur Autorin: Quelle: Piper-Verlag
Catharina Sundberg arbeitete viele Jahre als Meeresarchäologin und Historikerin. Nach Tätigkeiten in mehreren skandinavischen Museen besuchte sie die Journalistenhochschule in Göteborg und begann historische Romane zu schreiben, zuletzt »Gebrandmarkt«, »Die Handelsherrin« und »Die Kupferhändlerin«. Heute lebt sie in Stockholm und arbeitet als Journalistin bei der Tageszeitung Svenska Dagbladet. Weiteres zur Autorin: Homepage
Meine Meinung:
Catharina Sundberg hat eine farbenprächtige Epoche aus der Hansezeit ausgewählt und führt zügig in die Geschichte ein. Sie lässt dabei das historische Stockholm am Ende des 14. Jahrhunderts wieder aufleben und kann ihre detaillierte Recherche einbringen. Spannend beschreibt sie das geschäftige Treiben der Händler und die immer wieder stattfindenden Übergriffe der Vitalienbrüder. Die Protagonisten geraten hin und wieder in Gefahr, sodass neue Wendungen im Handlungsverlauf gemacht werden.
Einziges Manko an der Geschichte ist der stockende Erzählfluss im mittleren Teil, als Anne ihren Alltag in Stockholm neu organisiert. Zäh kommen sowohl das Leben im Haushalt, als auch der zweite Handlungsstrang um den Gaukler Mattis daher. Die Autorin hält sich mit ihrer Schilderung fast sachbuchartig an historisch belegte Vorfälle, die den Charakteren als Kulisse dienen. Erst auf den letzten Seiten steigt die Geschwindigkeit wieder und entlässt den Leser mit einer gewissen Vorfreude auf den zweiten Teil Die Handelsherrin. Da das Thema spannend zu lesen ist und sich die Autorin nur marginal in der Detailfülle verzettelt hat, bekommt der Roman dennoch acht Punkte von mir.