Unter deutschen Betten – Justyna Polanska

  • Unter deutschen Betten – Justyna Polanska


    Inhalt


    »Mein Name ist Justyna. Ich komme aus Polen. Ich bin Putzfrau. Ich sehe, wie es wirklich aussieht im Leben der Leute. Und was mir da manchmal begegnet, hätte ich nicht für möglich gehalten …« Täglich macht Justyna Bekanntschaft mit den »schmutzigen Geheimnissen« ihrer Kunden. Sie weiß genau, wer ein teures Auto vor der Tür hat, aber nicht genug im Kühlschrank, um satt zu werden. Wer auf coolen Macho macht, daheim aber in Bärchenwäsche schläft. Oder wer der eigenen Frau den liebevollen Ehemann vorspielt, vor der Putzfrau aber schon mal die Hosen runterlässt. Lange hat Justyna höflich geschwiegen, doch jetzt packt sie aus …


    Autorin
    Über die Autorin stand so direkt nichts über Justyna, aber da es sich meiner Meinung nach z.T. auch um eine Art einer Biographie handelt – zumindest in Ausschnitten – steht alles wichtige über die Autorin in dem Buch selber beschrieben.
    Nur soviel.
    Justina Polanska ist 31, ist vor ca. 10 Jahren aus Polen nach Deutschland gekommen um hier eine gute Ausbildung zumachen, ihre Chance zu nutzen, die sie ihrer Meinung nach in Polen so nicht haben könnte.
    Seit der Zeit arbeite sie als „Putzfrau“ – wobei sie diesen Ausdruck nicht mag (ich übrigens auch nicht besonders) Ihr gefällt der Ausdruck Haushaltsmanagerin besser, oder auch Hilfe im Haushalt.




    Meine Meinung
    Ich gestehe, anfangs hatte ich es mir ein bißchen anders vorgestellt.
    Eher so etwas wie einen „Skandalaufklärungsroman“ über deutsche Haushalte.


    So ist es aber weniger – zwar kommt auch dieses nicht ganz zu kurz – es werden dann doch diverse Szenen, die ihr wiederfuhren beschrieben.
    Aber ich persönlich sehe es dann doch eher als eine Art biographische Beschreibung ihres Leben, besser ihrer Übersiedelung nach Deutschland und ihrer Arbeit, gespickt mit Anekdoten aus ihrem Arbeitsleben, teils mit bissigem Humor beschrieben.
    Nebenbei erfährt man einiges über Justyna – sei es über ihre Familie, ihren Mann oder auch über ihre Einstellung.


    Bei Amazon habe ich gesehen, daß das Buch relativ viele schlechte Bewertungen erhalten hat und viele Leser damit nicht zufrieden waren.
    So extrem sehe ich es aber nicht.
    Nachdem ich festgestellt habe, daß es doch ein wenig anders ist, als ich erwartet hatte, konnte ich mich einigermaßen mit dem Buch anfreunden.
    Es mag daran liegen, daß ich gerne Biographien und Lebensbeschreibungen lese, aber wohl hauptsächlich an Justynas doch oft humorvoller Art zu erzählen.


    Eine Art bissiger, doch leicht schwarzer Humor. Der wohl nicht zuletzt aus der Erfahrung diverser deutscher Haushalte und vor allem ihrer dort zum Teil sehr skurrilen Menschen herrührt.
    Oftmals merkt man dann doch, daß die deutsche und polnische Vorstellung von Höflichkeit und Lebensgewohnheiten nicht so ganz identisch ist.
    Sehr deutlich wird besonders, wie wenig angesehen die Arbeit einer „Putzfrau“ noch immer ist. Wie viele Vorurteile hier noch herrschen, vor allem einer Putzfrau gegenüber die aus Polen kommt.


    Da ich schon lange eine Affinität zu Polen habe, dort einige Mal war - ist das Buch für mich vielleicht schon daher interessanter, eben durch die Sichtweise einer Polin erzählt.



    Man sollte das Buch jetzt nicht als hochliterarischen Roman oder Aufklärungsroman sehen, auch nicht als eine reine Biographie (dazu ist es mit den 224 Seiten eh zu kurz), auch nicht als besonders anspruchsvoll. Sondern eher - wie auch Justyna selber schreibt, das Buch soll zur Entspannung sein.
    Auch sollte man nicht zu empfindlich sein, wenn es darum geht, einige „typisch deutsche“ Verhaltensweisen aus polnischer Sicht gesehen, vor die Nase gehalten bekommt.



    Fazit:


    Ein netter kleiner bissig humorvoller Roman über einige Zustände in deutschen Haushalten, aber auch geprägt mit einigen biographischen Anekdoten.
    Nicht besonders anspruchsvoll, aber für einen Nachmittag am Strand oder einfach auf dem Sofa sitzend zur Entspannung ganz gut geeignet.
    Vielleicht sollte man es auch nicht ganz zu ernst nehmen.

  • Super..habe auch schon durch und war begeistert.
    Zum einen habe ich an vielen Stellen gelacht :lache und an den gleichen Stellen war ich sehr wütend zugleich.
    Es ist manchmal wirklich.. zum Bücher schreiben.-
    Das hat sie gemacht und da ein wenig Licht reingebracht, das finde ich sehr gut.
    Und wehrt sich damit dagegen---gut gemacht !

    Chef Hasser Buch.. Wehrle :lesend
    Grimms Märchen auf englisch..>>belustigt :lache :lache :lesend
    Knast..Joe Bausch. :lesend
    Hörbuch.. schonende Abwehr verliebter Frauen. ein Genuss. :)

  • Das Buch habe ich in der Annahme erworben, dass es sich hier um eine locker, leichte Lektüre mit Anekdoten für Zwischendurch handelt. Ich wurde nicht enttäuscht. Justyna berichtet hier in einzelnen Anekdoten von ihren Erlebnissen bei ihrem Putzjob. Es geht dabei weniger um das Renigen - wobei dieser Thematik auch ein Kapitel gewidmet wurde - als mehr um das Verhalten und das Leben derer, die sich eine Putzfrau bestellen. Dabei bleibt Justyna sehr diskret und nennt keine Namen oder Details. Auch beschreibt sie ansatzweise, wie und aus welchem Grund sie nach Deutschland kam und wieso sie Putzfrau wurde.


    Fazit: Eine locker-leichte Lektüre für Zwischendurch, zum Entspannen und Schmunzeln.

  • Ich bin ja normalerweise kein Leser von Satiren, etc.


    Die Beschreibung hört sich aber tatsächlich so gut an, dass das Buch auf meine WL kommt.
    Danke für die sehr ansprechende Rezension.

    Büchereulen sind Listen-Fetischisten :chen


    Lesestatistik 2011:
    31 Bücher
    13924 Seiten
    2,58 Bücher / Monat

  • Ich hatte mir das BUch aus der Bücherei ausgeliehen und fand es ganz witzig. Schlecht wurde mir nur an der Stelle, als Justyna erzählte, was ihre Top 10 der Funde unter deutschen Betten waren. :wow


    Ansonsten war es amüsant, nette Unterhaltung und ein Appell: Putzfrauen sind auch Menschen.