Lolita lesen in Teheran von Azar Nafisi gelesen von Jasmin Tabatabai

  • Kurzbeschreibung
    »Selten ist die Sprengkraft von Literatur so beeindruckend vor Augen geführt worden wie in Nafisis Buch.« Brigitte Als die iranische Literaturprofessorin Azar Nafisi den Schleier nicht länger tragen will, wird sie von der Universität Teheran verwiesen - und erfüllt sich einen Traum. Zwei Jahre lang kommen sie und sieben ihrer besten Studentinnen jeden Donnerstag Morgen heimlich zusammen, um verbotene Klassiker der westlichen Literatur zu lesen. Aus den verstohlen in ihr Haus huschenden schwarz verschleierten Schatten werden junge Frauen in Jeans und bunten Kleidern. Sie öffnen sich in der Diskussion über die literarischen Werke und beginnen, die eigene Realität, der gegenüber sie sich lange sprachlos und ohnmächtig fühlten, zu hinterfragen und zu verändern.


    Über den Autor
    Azar Nafisi ist Professorin für englische Literatur an der Johns Hopkins University in Washington, D.C. Sie lehrte als Gastdozentin in Oxford und unterrichtete im Iran an der Universität. Weil sie sich weigerte, den Schleier zu tragen, erhielt Nafisi Lehrverbot. 1997 verließ sie den Iran und wanderte in die USA aus. Sie schreibt für die New York Times, die Washington Post, das Wall Street Journal und den New Republic.


    Über den Sprecher:
    Jasmin Tabatabai ist eine leidenschaftliche Vorleserin. Die Musikerin und Schauspielerin, die ihren Durchbruch 1997 mit Katja von Garniers Musikfilm "Bandits" hatte, wurde zuletzt für ihre Rolle in "Fremde Haut" als beste Hauptdarstellerin für den Deutschen Filmpreis nominiert.



    Meine Meinung:
    Ich weiß nicht genau, welche Erwartungen ich bei diesem Buch hatte, aber sicherlich waren sie anders, als das was ich letztlich geliefert bekommen habe. Vielleicht rührt daher auch ein wenig meine Enttäuschung. Denn das Buch ist sprachlich unheimlich gut, fast schon poetisch werden die kurzen Streiflichter auf die Studentinnen in Teheran gesetzt und von ihrem Leben dort berichtet. Mit einer großen Traurigkeit, aber auch einer großen Liebe zu ihrer Heimat berichtet die Autorin von Unfreiheit, von Unterdrückung, vom Einschluß der Fantasie und den Veränderungen...
    Ein bißchen zu selten wird mir dann der Rückschluß auf die literarischen Themen gezogen und ein wenig klingt es hier und dort nach Jammerei, ohne selbst etwas bewegen oder verändern zu wollen, denn letztlich flüchtet die Autorin und läßt ihre Studentinnen, die sie zum eigenständigen Denken, zum Hinterfragen und kritisieren angeregt hat, alleine zurück. Vielleicht ist es das was mich stört, ich weiß es nicht.
    Gesprochen wird das Buch passend und mit der angenehmen Stimme von Jasmin Tabatabai, die mir allerdings hier und da ein wenig zu burschikos und jugendlich daher kam, was aus meiner Sicht nicht 100% zum Text paßte.
    Trotzdem ein durchaus interessantes Hörbuch, bei dem ich mich schwer tun würde es einer Kategorie zuzuordnen.