Inhalt:
Auf dem Rückweg von ihrer Hochzeitsreise vergisst Lisa ihren Ehering im Hotelzimmer, so dass ihr Mann Erik und sie ihren ersten Flug verpassen. Zurück in Deutschland erfahren die frisch Verheirateten dann, dass sie einem Flugzeugunglück ohne Überlebende entgangen sind. Der Schock darüber, dem Tode nur so knapp entwischt zu sein, sitzt tief bei Lisa und Erik und es gelingt ihnen nur schwer, ihn zu verarbeiten. Während Erik sich in seine Arbeit und seinen Sport stürzt, möchte Lisa mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen und mit Kindern endlich zu einer richtigen Familie werden. Doch sie kommen nicht auf einen gemeinsamen Nenner, und ihre Ehe droht zu zerbrechen, ehe sie richtig begonnen hat.
Meine Meinung:
Von außen ist „Was ich dir noch sagen will“ eines dieser typischen blauen Bücher, die momentan bei Liebesromanen groß in Mode zu sein scheinen. Blauer Himmel, ein paar Wolken, Schmetterlinge, eine Pusteblume… Ähnlich den Bücher von Cecelia Ahern und vielen anderen Liebesromanen, die in letzter Zeit auf den Markt gekommen sind.
Und genau so eine Geschichte ist „Was ich dir noch sagen will“ auch. Ein netter Roman, der sich wunderbar leicht lesen lässt, zum Lachen, aber auch zum Weinen bringt. Aber nichts Besonderes, nur ein Roman unter vielen.
Die Geschichte ist nicht neu, ein junges Ehepaar entgeht nur knapp dem Tod und findet sein Leben danach völlig auf den Kopf gestellt vor. Sie will Kinder, er nicht, es kommt zum großen Drama, dann passiert etwas und am Ende ist alles wieder gut und ganz wunderbar. Frühlingsfrische Lektüre, die ein paar Stunden Lesevergnügen beschert, wirklichen Tiefgang aber vermissen lässt.
Weder Erik noch Lisa sind Charaktere, in die man sich gut hineinversetzen kann. Erik ist ein egoistischer, nicht nachdenkender Unsympath, dem es völlig egal ist, ob er andere mit seinem Verhalten verletzt. Ganz selten wird er mal eine kleine Spur sympathischer, aber die meiste Zeit über kann man ihn einfach nicht leiden.
Lisa hingegen ist schon auf eine gewisse Art und Weise sympathisch, aber zu duckmäuserisch und romantisch für ihre 35 Jahre. Ihr Verhalten passt zu einer 20jährigen, aber nicht zu einer gestandenen Frau von 35, die ihren eigenen Laden führt und sich in der Modebranche durchsetzten kann.
Die Geschichte plätschert ohne große Höhen und Tiefen vor sich hin, nicht langweilig, aber auch nicht wirklich spannend und ziemlich vorhersehbar. Eine nettes Buch, um damit ein paar gemütliche Sonnestunden auf dem Balkon zu verbringen, mehr aber auch nicht.