Dagenham, eine englische Autostadt Ende der 60er Jahre: Rita O’Grady (Sally Hawkins) arbeitet gemeinsam mit 186 weiteren Frauen als Näherin in einer Ford-Fabrik. Die Arbeitsbedingungen sind alles andere als angenehm, aber die Frauen wissen sich in ihrem knochenharten Job durchzubeißen. Als das Management jedoch auch noch beschließt die Frauen als ungelernte Arbeitskräfte einzustufen, gehen Rita und ihre Kolleginnen auf die Barrikaden. Gemeinsam mit dem Gewerkschaftsvertrer Albert (Bob Hoskins) organisiert Rita als Rädelsführerin den ersten Frauenstreik in der Geschichte Großbritanniens. Als sich auch noch die engagierte Kabinettsabgeordnete Barbara Castle miteinschaltet, bekommt die Aktion eine ungeahnte Dynamik.
Wie schon in seinen beiden bekanntesten Filmen Grasgeflüster und Kalender Girls erzählt Regisseur Nigel Cole auch in We Want Sex die Geschichte von echten Powerfrauen. Das Drehbuch von Bill Ivory beruht zu weiten Teilen auf Tatsachen und fängt gemeinsam mit dem beeindruckenden Produktdesign das Zeitgefühl der späten 60er Jahre perfekt ein. Mit Golden Globe – Gewinnerin Sally Hawkins in der Hauptrolle der rigorosen Arbeiterin Rita und bis in die kleinste Nebenrolle hochklassig besetzt, (u.a. Miranda Richardson und Rosamund Pike) weiß der Film auch in schauspielerischer Hinsicht vollkommen zu überzeugen.
Die in We Want Sex beschriebenen Ford-Werke in Dagenham waren zur damaligen Zeit die größten in ganz Europa. Insgesamt rund 55.000 Arbeiter, fast komplett männlich, hatten dort ihre Anstellung. Wurde der Streik für Gleichberechtigung zu Beginn von den Männern noch müde belächelt, staunten nicht wenige von ihnen als 1970 der Equal Pay Act in Kraft trat. Somit erzählt We Want Sex auch in weiten Teilen die Geschichte der Gleichberechtigungsbewegung Ende der 60er Jahre.
Unbedingt ansehen!!!