Der texanische Autor Joe Lansdale hatte sich bereits mit einigen Horror-Romanen und -Geschichten einen Namen gemacht bevor er mit dem Roman "Wilder Winter" seinen ersten Krimi vorlegte. In diesem, zunächst als allein stehender Roman geplanten, Krimi traten diem beide ungleiche Freunde Hap Collins und Leonard Pine zum ersten Mal auf. Inzwischen ist eine Krimiserie mit dem coolen Team entstanden, deren Ende noch nicht abzusehen ist.
Das Buch: Haps Exfreundin Florida ist verschwunden. Die Anwältin untersuchte den vermeintlichen Selbstmord eines farbigen Gefangenen im Gefängnis - in einer texanischen Kleinstadt, in der weiße Rassisten den Ton angeben und so etwas wie Bürgerrechte nichts gelten. Hap und Leonard stechen sofort nach ihrer Ankunft in Grovetown in ein Wespennest, und gegen die Übermacht. welche ihnen entgegentritt, sind sie chancenlos!
Meine Rezension: Mit "The two-bear mambo" legte Lansdale bereits den dritten Band um das ungleiche Amateurdetektivpaar, den weißen, heterosexuellen Kriegsdienstverweigerer Hap Collins und den farbigen, homosexuellen Vietnamveteranen Leonard Pine vor.
Diese Kombination läd natürlich zu allerhand Übertreibungen ein, und es ist Lansdale hoch anzurechnen das er auf derlei offensichtliches verzichtet. In Texas - wie in den gesamten Südstaaten - spielt die Tatsache das Leonard schwarz ist natürlich eine wichtige Rolle, seine Homosexualität ist dagegen im Grunde nur zwischen den Freunden ein Thema, oft in Form von Frotzeleien, die auch fast immer von Leonard ausgehen.
Lansdale erschafft auch hier wieder zum Teil extreme, allerdings nie übertrieben oder künstlich wirkende Charaktere, jede hier auftretende Person, mag sie auch aus einer breiten Masse herausstechen, wirkt trotzdem realistisch und lebensecht; Lansdale erliegt nie der Versuchung durch Übertreibungen Kapital für seine Geschichte zu schlagen - was er zum Glück auch nie nötig hat. So ist auch "Mambo mit zwei Bären" ein grandioser "Texas-Noir-Thriller" in der Tradition eines Jim Thompson - wenn der witziger gewesen wäre.