Vor Veröffentlichungen bei Druckkostenzuschussverlagen wird sehr häufig gewarnt. Tatsächlich sind die in der Regel besser als ihr Ruf, es gibt aber leider eine ganze Reihe von Verlagen, die dieses Prinzip falsch nutzen und damit diesen schlechten Eindruck verursachen. Ich persönlich unterscheide für mich zwischen Zuschussverlagen und Bezahlverlagen.
Die großen Verlage machen bei neuen Autoren grundsätzlich erstmal Verlust. Erst ab dem dritten Buch werden Gewinne erzielt. Deshalb ist es schwer, bei einem Verlag, der keine Druckkostenzuschüsse verlangt, unter zu kommen. Selbst wenn man ein noch so gutes Buch schreibt - angenommen wird es nur, wenn innerhalb einer kurzen Zeitspanne zwei weitere Bücher in der selben Qualität von dem Autor zu erwarten sind. (Außnahme sind Bücher von Personen, die so schon durch die Medien bekannt sind). Daß die Veröffentlichungen bei großen Verlagen für eine bessere Qualität sprechen ist ein Irrtum (wie ließen sich sonst die ganzen Konsalik, Barbara Cartland und Hedwig Kotz-Malheur Veröffentlichungen erklären, die Dieter Bohlen-Biographie oder Bücher über Sumpflandschaften abgehalfterter Viva-Moderatorinnen?)
Wenn man vorsichtig und sinnvoll vergelicht, kann man auch bei einem Zuschussverlag gute Erfahrungen machen, sollte dabei aber mit einer gewissen Skepsis heran gehen.
Wie unterscheidet man aber nun zwischen einem Druckkostenzuschussverlag, der sinnvoll arbeitet und einem Bezahl-Verlag?
1.) Kosten: Wie der Name sagt trägt der Autor bei einem Druckkostenzuschussverlag einen Teil der Druckkosten mit. Der Verlag verdient dabei gar nichts, sondern hält nur die Kosten niedrig. Diese Kosten sollten MAXIMAL 250,- € betragen. Kosten über mehrere tausend Euro sind völlig überzogen. Dabei wird der Autor über den Tisch gezogen. Der Verlag holt sich sein Geld auf diese Weise vom Verfasser des Buches und hat an einer sinnvollen Vermarktung überhaupt kein Interesse.
2.) Einnahmen: Selbst bei kleinen Verkaufszahlen sollte der Autor innerhalb einer absehbaren Zeit seine Kosten wieder herein bekommen (siehe Punkt 1).
3.) Prüfungen und Absagen: Ein Verlag prüft das Manuskript, das ihm angeboten wird. An dem Antwortschreiben erkennt man in der Regel, ob dies passiert ist. Auch ein Druckkostenzuschussverlag ist daran interessiert, ein Buch auf dem Markt bekannt zu machen und sich über die Publikationen einen Namen zu machen. Deshalb wird es Verbesserungsvorschläge geben. Auch eine Absage ist nicht negativ. Jeder Autor hat schon Absagen bekommen. Das gehört zum Lernprozess.
Ein Bezahlverlag schreibt nur allgemein formulierte Anwortbriefe. Der nimmt jedes Manuskript an und schreibt gleich eine Rechnung, was die Produktion kosten soll. Finger weg!!! Wie gesagt, diese Verlage holen sich ihr Geld von den Autoren!
4.) Produkte: Es ist immer gut, sich die Veröffentlichungen eines Verlages anzusehen. Welche Themen spricht der Verlag an, werden die Bücher ordentlich beworben usw.?
5.) Veranstaltungen und Unterstützung: Wie macht ein Verlag seine Bücher bekannt? Organisiert er Lesungen, unterstützt er seine Autoren, wenn sie selbst Lesungen halten? Macht er Werbung oder lässt er seinen Autor allein?
6.) Normalerweise arbeiten Verlage mit Druckkosten, weil sie nicht über die finanziellen Mittel verfügen, in Vorkasse zu gehen. Die meisten versuchen aber, sich so zu etablieren, daß sie sich von diesem Prinzip so bald als möglich verabschieden können.