Jens Lossau - Nordseeblut

  • Titel: Nordseeblut
    Autor: Jens Lossau
    Verlag: Blitz
    Erschienen: 2011
    Seitenzahl: 272
    ISBN-10: 9783898402996
    ISBN-13: 978-3898402996
    ASIN: 3898402991
    Preis: 12.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    „Wenn die Nordsee blutet. Meine lieben jungen Freunde! Dieses Territorium gehört mir. Und ihr habt diesen Ort entweiht. Ich kann leider nicht in Erscheinung treten; würdet ihr doch schreiend davonlaufen, käme ich hoch. Vergesst niemals: An Weihnachten hole ich einen von euch in mein Reich. Und spätestens dann werdet ihr mich sehen. Wengry“


    Auf der Suche nach Inspiration stellt der einsame Norder Schriftsteller Albert Rothmann vier Jungen nach und lässt ein fiktives Ungeheuer auf sie los. Schon bald erkennt er, dass hinter der Fassade einer romantisch verklärten Idylle der Horror lauert, der sich in seiner monströsen Erfindung manifestiert. Das Ungeheuer verselbstständigt sich.


    Der Autor:
    Jens Lossau wurde 1974 geboren und lebt in Alzey. Er hat schon mehrere Romane und Kurgeschichten veröffentlicht.


    Meine Meinung:
    Man sagt ja, dass Papier geduldig sei – aber niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass Papier dermaßen geduldig ist. Lossau hat eine krude, bluttriefende und mit psychologischem Achtelwissen gespickte Geschichte geschrieben, eine Geschichte, die durch ihre Sinnleere und Oberflächlichkeit eigentlich nur für die Mülltonne taugt. Selten habe ich ein dermaßen schlechtes Buch gelesen.
    Ein Christian Humberg von PHANTASTISCH hält Lossau gar für „den deutschen Stephen King“ – und man fragt sich nach der Lektüre von „Nordseeblut“ ob dieser Humberg (oder müsste er sich nicht besser Humbug nennen?) überhaupt schon mal ein Buch von Stephen King gelesen hat. Zweifel sind da mehr als angebracht.
    Und dann gibt es aber auch die MAINZER RHEINZEITUNG. Die sieht in Lossau „einen der kreativsten Köpfe im Land“. Wenn man Kreativität mit dümmlicher Brutalität, Brutalität um ihrer Selbstwillen, mit dem Schreiben einer wirren Geschichte gleichsetzt, dann ist dieser Zeitung ohne Wenn und Aber zuzustimmen.
    Lossau mag ja alles sein, eines ist er aber ganz sicher nicht: Er gehört nicht zu der Gruppe von Autoren, die mit der deutschen Sprache umgehen können. Sein Stil ist holprig und seine Satzkonstruktionen sind sehr oft auf abenteuerliche Art und Weise unfreiwillig komisch.
    Die handelnden Personen in diesem Buch sind nicht nur völlig unglaubwürdig, nein, sie brechen fast unter ihrer Klischeebeladenheit zusammen. Es sind diese Klischees gepaart mit einem pseudopsychologischem Anstrich, die das Lesen dieses Buches zu einem wirklichen Erlebnis machen, einem Erlebnis des literarischen Grauens. Das Buch ist langweilig, fast jeder Spannungsmoment fehlt. Vielleicht wäre es besser gewesen, dass Manuskript dieses Buches wäre in irgendeiner Schreibtischschublabe gelandet und würde dort vergessen.
    Man fragt sich auch, was will Lossau mit diesem Buch wohl sagen. Vielleicht machte er auch nur ein Feng Shui seiner Gedanken und die Gedanken, die entsorgt werden mussten, haben sich zu diesem Buch zusammengefunden.
    Ein schlechtes Buch, ein sehr schlechtes Buch.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Wow, das nenn ich mal "eine vernichtende Rezi". Aber die liest sich gut. Nun gut, zu dem Buch wollte ich eh nicht greifen - aber jetzt bin ich erst recht gewarnt. :lache

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • oh... na denn... kann ich mir das ja nochmal überlegen. Hast Du seine Romane gelesen, die er zusammen mit Schumacher geschrieben hat? Kannst Du vergleichen?

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Vogelfrau


    So verschieden können die Geschmäcker sein - und nein, ich bin nicht mit dem Autor verwandt oder verschwägert, las nur das Buch und suchte im Netz nach Infos und stieß auf diese unverständlich harsche Kritik. Viele Grüße!


    Wieso unverständlich? Ich denke, ich habe mich klar und deutlich ausgedrückt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


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  • Zitat

    Original von Vogelfrau
    Unverständlich in dem Sinne, dass ich nicht verstehe, wieso Leute ein Buch überhaupt weiter- bzw. fertiglesen, wenn sie es doch überhaupt nicht mögen.


    Nur wenn ich etwas zur Gänze gelesen habe, vermag ich auch eine Meinung dazu zu äußern. :wave


    Zitat

    So verschieden können die Geschmäcker sein - und nein, ich bin nicht mit dem Autor verwandt oder verschwägert.....


    So vehement wie du dich hier für diesen Autor - gleich mit deinem ersten Beitrag - ins Zeug legst, könnte man doch glatt etwas anderes vermuten. :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Stimmt genau!
    Selten so ein dummes Buch gelesen, ein einziges Ärgernis.
    Warum die Handlung in der Stadt Norden abläuft weiss der Autor nur allein, denn dort ist er wohl nie gewesen.
    Auch das die Einwohner dort vielfach sehr regionalspezifische Namen tragen hat sich ihm nicht erschlossen.