Spukhaus zu verkaufen

  • Spukhaus zu verkaufen
    (Eine Anthologie der etwas anderen Art)


    Autoren:
    Dr. Karsten Beuchert, Stefan Cernohuby, Simone Edelberg, Maren Frank, Konstanze Hunold, Karin Jacob, Sven Liewert, Angela Mackert, Nadine Muriel, Gerd Scherm, Maike Schneider, Tatjana Stöckler, Thomas Strehl.
    Bildkünstler:
    Kristina Ruprecht, Gerd Scherm, Markus Zechmann.
    Herausgeber:
    Simone Edelberg, Tatjana Stöckler.
    ISBN-13: 978-3-942026-01-7.
    Preis: 14,80 Euro.
    WortKuss Verlag
    Die Herausgeberinnen:
    Die anno 1969 in Dortmund geborene Wahlmünchnerin Simone Edelberg besteht aus feuchter Tinte und Druckerschwärze. – Vorsicht, bei Berührung könnte sie abfärben! Als Autorin und Journalistin basiert sie auf einer wahren Geschichte und hat bereits mehrere erfolgreiche Sach- und Fachbücher sowie Lernprogramme auf CD-ROM veröffentlicht. Als Literatin schlüpft sie in die Fantasien der Menschen und bannt sie auf Papier. Zudem ist sie Mitherausgeberin verschiedener Anthologien und gestaltet und moderiert Lesungen. Als Verlegerin widmet sich die leidenschaftliche Wortküsserin Nischenliteratur in Form von Anthologien, Ratgebern und anderen originellen Büchern. Aktuell arbeitet sie an einer Reihe fantastischer Werke.
    Tatjana Stöckler kam als Seemannstochter in Bremerhaven zur Welt und verbrachte ihre Schulzeit zwischen ländlichem Idyll und Großstadt. Nach dem vorgezogenen Abitur studierte sie in Marburg und approbierte als Ärztin, arbeitete in Frankfurt lange in der Strahlentherapie, derzeit in der Suchtprävention für Kinder. Die Autorin erschafft sich zur Entspannung ihre eigenen Welten in Fantasy und Science-Fiction. Ihre reichhaltige Lebenserfahrung bringt interessante Charaktere und spannende Handlungen mit fundiertem Hintergrund hervor.


    Das Buch:
    Wer glaubt schon an Geister?
    Immer wieder werden Häuser als verwunschen bezeichnet. Das schreckt potenzielle Käufer ab und drückt leider die Immobilienpreise.
    Christobal J. Satànchia, ein zwielichtiger Immobilienmakler mit Filialen weltweit, hat da ein besonderes Rezept. Er verkauft jedes Haus, vorzugsweise eine Spukvilla.
    Lesen Sie in 13 miteinander verwobenen Kurzgeschichten, was den geköderten Käufern in ihrem neuen Heim passiert. Vom Horrorurlaub bis zur steilen Karriere als Geister-Manager – alles kann geschehen. Mit einem guten Schuss Humor haben die Autoren der Edition Geschichtenweber diese Erlebnisse in Herrn Satànchias Reisen von einem Objekt zum nächsten eingebettet. Freuen Sie sich auf den Umzug!
    Mit unheimlichen Bildern von Kristina Ruprecht (»Schatten«), Gerd Scherm (»Spukhaus«) und Markus Zechmann (»Casa di Zombie«).
    (Quelle: WortKuss Verlag)


    Meine Meinung:
    Immobilienkrise?
    Nicht bei uns.
    Spukhausgeschichten sind passé?
    Haben Sie eine Ahnung!
    Hier erwartet Sie eine immobile Pralinenschachtel voller Konfektstücke, von Meisterhand gefertigt.
    Hier hausen die Götter im Nebenhaus, sofern dieses nicht seit einiger Zeit einen ungesunden Appetit auf Menschenfleisch entwickelt. Ehen werden trotz ihres weltlichen Endes ebenso im Jenseits weitergeführt wie unwiderruflich beendete Karrieren. Hinter allen angebotenen Objekten und ihren netten ... nun ja ... Überraschungen steht ein aalglatter Makler, wie Sie ihn sicher auch schon des Öfteren außerhalb einer Welt zwischen Buchdeckeln erlebt haben.


    Alte Ideen im neuen und modernen Gewand. Neue Ideen, wie sie sich die alten Meister des Grusels nie hätten träumen lassen. Mischungen aus beiden Welten, die Sie nicht mehr loslassen werden.
    Sie langweilen sich in ihrem Alltag? Sie suchen vielleicht sogar ein neues Daheim? Dann rufen sie Mr. Santànchia an, der hat bestimmt das passende Objekt für Sie. Aber vorher sollten Sie vielleicht doch einen Blick in diese Pralinenschachtel des Schreckens werfen. Denn ... wie verfluchten schon die alten Chinesen ihre Feinde?
    Achte auf deine Wünsche.
    Sie könnten in Erfüllung gehen.


    Mein Wunsch nach guter Unterhaltung ist auf alle Fälle erfüllt worden. Hier sind eine Handvoll Geschichtenerzähler versammelt worden, die ich so noch nicht erlebt habe.
    Ein paar exemplarisch herausgegriffene Storys (nicht chronologisch geordnet):


    Nadine Muriel, Wohnung Nummer Acht
    Handwerklich sehr sauber, eine verrückte Idee, die zudem sehr stimmungsvoll umgesetzt wurde. Mich trotz der Kürze so zu fesseln, ist schon eine Kunst.
    Karin Jacob, Immer das Gleiche
    Ein sehr solides Stück Text das sich nahtlos in das Gesamtbild einfügt
    Mir gefällt die Idee eines zankenden Paares, das sich als Geister nach einem erweiterten Suizid in den ehemals gemeinsam bewohnten achtundzwanzig Wänden wiederfindet
    (Es kann natürlich sein dass ich mich verzählt habe :grin )
    Angela Mackert, Otilias Spiegel
    Wie bei sehr vielen Geschichten dieser exzellenten Anthologie, habe ich mir ein breites Grinsen beim Lesen nicht verkneifen können. Erinnert mich diese Geschichte doch an die Gespenstergeschichten-Comics meiner Kindheit. Ich habe die Dinger verschlungen wie ein Verdurstender ein Glas Wasser. Und so ging es mir auch sehr schnell mit dem Text von Angela Mackert, den ich genussvoll über meine Lesezunge rollen ließ, wie einen guten alten Wein, dessen Genuss ich lange vermisst habe.
    Sehr stimmungsvoll, mit vielen kleinen Szenen und Bildern, welche die Spannung langsam steigern.


    So könnte ich alle Geschichten dieser Anthologie nach und nach beschreiben. Aber man sollte sie wirklich selber gelesen haben. Humorvoll, melancholisch, spannend, geheimnisvoll … Die Liste der treffenden Adjektive wäre in diesem Fall ziemlich lang.


    Es ist schön, nach vielen Enttäuschungen im Romanbereich (die aus großem Hause kommen) plötzlich eine Sammlung von Kurzgeschichten zu erleben, die viel mehr hält, als man allgemein von einer Anthologie erwartet.


    Ein Buch, das mir ausnehmend viel Spaß bereitet hat.
    Vielleicht folgt ja bald ein neuer Band?
    Herr Satànchia, der Herr über tausend Gebrauchtwagen mit E10-fähigem Motor? Oder als Verkäufer von Segelschiffen und Yachten für die oberen Zehntausend, also als Seelenverkäufer im besten Sinne des Wortes?


    Zu wünschen wäre es auf alle Fälle, so gut wie mir dieser Band gefallen hat.
    Ein bunter Lichtblick im trüben Grau des literarischen Alltags.


    Meine Wertung:
    10 von 10 Sternen

  • Dirk, dazu gibt es bereits einen Rezensionsthread, sogar von dir. ;-) Soll ich sie zusammenfügen oder den zweiten löschen? Deine Entscheidung.


    Hier ist dein erster Thread: Spukhaus zu verkaufen, Anthologie, diverse Autoren


    (Du kannst auch den ersten Thread einfach nur ergänzen, wenn du inzwischen eine neue Meinung hast (habs nicht genau verglichen), ich lösche dann den zweiten).

  • Ah, nicht aufgepasst!


    Kannst du bitte den ersten löschen?


    Ich hatte vor Monaten einen Wasserschaden im Keller, alle dort gelagerten Bücher futsch ...


    Nachdem ich dann ein neues Exemplar gekauft und nochmal gelesen hatte, habe ich dann die neue Rezi geschrieben.


    Ich finde, sie ist ausführlicher, und somit hilfreicher.


    Ws mich übrigens enorm erstaunt ist, dass sogar das zweite Lesen mir immer noch ausnehemnd viel Spaß bereitet hat.


    Ein Zeichen dafür, dass diese Antho wirklich gelungen ist!


    Danke dir und lieben Gruß


    Dirk :wave