# Gebundene Ausgabe: 167 Seiten
# Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (22. Februar 2011)
# Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Achtzehn Jahre, Ostdeutscher, arbeitslos, Nazimitläufer der Stoff, aus dem ein deutscher Held ist? Wie viel Gewalt erlaubt die Notwehr? Und wie schmutzig darf man sich die Hände machen beim Griff nach dem Glück?
Über den Autor
Jakob Arjouni, geboren 1964 in Frankfurt am Main, studierte und jobbte nach dem Abitur einige Jahre in Südfrankreich und lebte dann in Berlin. Er veröffentlichte Romane, Theaterstücke, Erzählungen und Hörspiele. Für "Ein Mann, ein Mord" erhielt Jakob Arjouni 1992 den Deutschen Krimi-Preis. Derzeit lebt er vorwiegend in Südfrankreich.
Meine Meinung
Jakob Arjouni lässt in seinem Buch den achtzehnjährigen Rick Briefe an seinen Therapeuten Doktor Layton schreiben. Schnell erfährt der Leser, dass Rick im Gefängnis sitzt und höchst wahrscheinlich eine schlimme Tat begangen hat. In den Briefen die Rick schreibt, kristallisiert sich Stück für Stück heraus, welche Tat Rick begangen hat, was ihn dazu getrieben hat und was ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er heutzutage ist.
Rick will raus aus dem Dorf in Brandenburg und ist bereit sehr viel dafür zu tun, um sich diesen Traum zu erfüllen. Um eine Lehrstelle zu bekommen, willigt Rick ein, ein paar Aufgaben für den Heimatschutz zu erledigen und gerät mit der Zeit immer tiefer in einen Strudel, den er irgendwann selbst nicht mehr überblicken kann. Und am Ende steht er vor der Entscheidung, wieviel er bereit ist, für sein Glück zu geben.
Das Buch von Jakob Arjouni ist sehr kurz. Aufgrunde einmal 170 Seiten beschränkt er sich darauf das Wesentliche zu erzählen und es gelingt ihm ein beeindruckend tiefgründiges Porträt eines jungen Mannes zu entwerfen, der ohne Perspektive aufwächst und dann auch noch die falschen Entscheidungen trifft. Für Rick fühlt sich die Situation, in der er steckt, irgendwann an wie eine lebenslange Abhängigkeit und er sieht nur noch einen Weg, um sich aus dieser zu befreien.
9 Punkte.