'Der Besucher' - Seiten 480 - Ende

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Aber was passiert, wenn dort trotz der Widrigkeiten wieder jemand einzieht oder das Haus tatsächlich als Internat oder ähnliches genutzt wird? Wie wird das „Böse“ dann darauf reagieren? :yikes Meine Phantasie schlägt grad Purzelbäume… ;-)


    Der Gedanke hat mich auch beschäftigt. Ich hatte kurz sogar den Gedanken, der Doktor selbst könne vorschlagen, dass man ein privates Krankenhaus daraus macht. Aber so wie er zum Schluss drauf ist glaube ich kaum, dass er noch bereit ist Hundreds mit irgendwem zu teilen.
    Doktor Faraday: *wieselt durch die dunklen Flure* Meiiiin Schaaaaaatzzzzzzz....

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Ayasha
    "...verwirrt und voller Verlangen..." - ich finde das bringt Faradays geistige Verfassung voll auf den Punkt und erklärt so einiges. Im weiteren wirft diese Aussage - und auch Faradays Verhalten und Gedanken vor Gericht - für mich die Frage auf, ob er nicht doch auch selber ahnt, was mit ihm los ist.


    Ich hatte während der Gerichtsverhandlung das Gefühl, dass er es langsam zu begreifen beginnt und zumindest erahnt.
    Und irgendwo hinterher kommt ein Satz, den ich so verstehe, als wenn er mit dem "Fremden" zu verschmelzen beginnt. Und zwar willig. Aber klar, jetzt braucht er dieses Geistwesen ja auch nicht mehr. Allerdings scheint es zu mächtig geworden zu sein, als dass Faraday wieder der Alte werden könnte.

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Doktor Faraday: *wieselt durch die dunklen Flure* Meiiiin Schaaaaaatzzzzzzz....


    Ja, so ähnlich stelle ich es mir auch vor... :lache


    Zitat

    Original von Mulle
    Allerdings scheint es zu mächtig geworden zu sein, als dass Faraday wieder der Alte werden könnte.


    Und dennoch schafft er es, nach aussen die Fassade zu wahren - er ist ja nach wie vor ein erfolgreicher Arzt. Aber gerade das finde ich so gruselig. Man kann also nicht mal mehr seinem Arzt vertrauen... ;-)

  • Ich seh schon, mir fehlt hier die entsprechende Phantasie... Vielleicht sollte ich mehr Fantasy lesen? :gruebel
    Denn eure Gedankengänge klingen sehr logisch. Aber meinereiner versucht es ähnlich wie Faraday wissenschaftlich und auf Fakten absierend zu erklären - und da scheitere ich hier.

  • Ich finde es ist eine gute Geschichte über jemanden, der als "Besucher" kommt und als Besessener unser Buch wieder verlässt. Für mich ist Dr. Faraday genau das.


    Vor allem auf Seite 483 ..." auch ließ ich mir einen Nachschlüssel zur Gartentür machen. Danach war mir erheblich wohler zu mute, und nun konnte ich kommen und gehen, wie ich wollte.", da ist er mir richtig unsympathisch. Es hört sich so an, als wäre es nur die logische Konsequenz, dass er nach all dem Theater ENDLICH die Schlüssel hat.


    Trotzdem habe ich irgendwie ein aufregenderes Ende erwartet. Ich hatte die selben Fragen wie Eskalina in ihrem Spoiler und bin ein bisschen ratlos zurück geblieben.

  • Ehrlich gesagt, war ich ganz schön enttäuscht als ich das Buch nun fertig hatte, mir geht es da wie nofret78.


    Wenn ich dazu allerdings Paradise Losts Post lese, kann ich mich mit dem Schluß anfreunden.
    Wenn Dr. Faraday in dem Sinn auch der "Auslöser" des Bösen war (was ich zwar angenommen hatte, aber am Ende nicht so empfand), dann ergibt das Ende einen Sinn. Dr. Faraday ist dann gleich Der Besucher?!


    Ich hätte mir trotzdem ein schlüssigeres Ende gewünscht.

  • Weil jeder mit seinen größten Ängsten konfrontiert wurde.


    Caroline: Ihre "Schwäche" war ihr Hund, ihr ein und alles
    Roderick: Hatte Verbrennungen. Was könnte schlimmer sein als ein neues Feuer?
    Mrs Ayres: Hat den Verlust ihrer Tochter nie wirklich überwunden


    Ich hatte in einem er vorigen Freds auf den Rosenheim-Spuk-Artikel verlinkt.
    Da war die Person allerdings immer anwesend, wenn diese Sachen passierten.


    Wirklich erforscht ist dieses Gebiet ja bislang nicht sondern basiert nur auf Beobachtungen. Den Radius hier hat die Autorin vermutlich großzügig erweitert.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Wirklich erforscht ist dieses Gebiet ja bislang nicht sondern basiert nur auf Beobachtungen. Den Radius hier hat die Autorin vermutlich großzügig erweitert.


    Ich glaube im Falle Faradays ist der "Poltergeist" ganz aufs Haus fixiert gewesen. Vielleicht, benutzt es ihn, weil er als KInd ein Stück Haus kaputtgemacht hat. Eine Art Austausch: Eichel gegen einen Teil seiner Seele. Ein verdammt wütender kleiner Teil ;-)



    Was ich mich noch frage: Im zweiten Abschnitt, nach dem Biss, als Faraday Gillian durchs Haus trägt, wird erwähnt, dass ihm im Nachhinein etwas Merkwürdiges aufgefallen sei. Es wird aber nicht geklärt, was er damit meint.
    Habe ich nicht aufgepasst oder wird tatsächlich nie geklärt, was das nun war?


  • Ach so, das mit den Ängsten ist mir jetzt klar.
    Aber das mit dem Radius hatte ich eben dem Rosenheim-Spuk entnommen und deshalb war es mir hier nicht plausibel.

  • Zitat

    Original von Mulle
    Was ich mich noch frage: Im zweiten Abschnitt, nach dem Biss, als Faraday Gillian durchs Haus trägt, wird erwähnt, dass ihm im Nachhinein etwas Merkwürdiges aufgefallen sei. Es wird aber nicht geklärt, was er damit meint.
    Habe ich nicht aufgepasst oder wird tatsächlich nie geklärt, was das nun war?


    Ich habe leider auch keine Erklärung "gefunden"... Aber vielleicht hat Faraday es nur im Unterbewusstsein gehört/gespürt, da ja von ihm der Auslöser für Gyp´s Reaktion ausgegangen ist. In diesem Falle war er ja anwesend. Bei den meisten anderen Vorkommnissen, war er nicht auf Hundreds Hall (ausser als die Dienstbotenglocke verrückt spielte).

  • Im Laufe dieses letzten Abschnittes (und vorher eigentlich auch schon) wurde mir Faraday immer unsymthatischer.
    Was das Gefallen des Buches betrifft bin ich sehr unentschlossen: einerseits fand ich es trotz einiger Längen sehr spannend und lesenswert, andererseits....ja was eigentlich? So richtig zufrieden bin ich nicht :-(


    Was ich wirklich schauerlich fand, an dieser sogenannten Schauergeschichte ist die Tatsache dass Faraday "ungestraft" davon kommt.

    Herzlichst, FrauWilli
    ___________________________________________________
    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Na, ich weiß nicht, ob er wirklich so ungestraft bleibt.
    Immerhin wird sein geliebtes Hundreds Hall nach und nach verfallen, ganz abgesehen davon, dass er doch einen leicht "gejagten" Eindruck macht, wie er da durch das verlassene Haus streicht auf der Suche nach diesem Geist, den er unbewusst selbst ins Leben gerufen hat.


    Ich glaub nicht, dass der Mann noch mal glücklich (oder auch nur geistig gesund) wird.

  • Also ich muss sagen, dass mir das Ende nicht gefällt. Spannend war es und ich hab jede Seite mit der Hoffnung umgeblättert, dass ich eine nachvollziebhare Erklärung bekomme. Leider nicht! Jetzt muss ich mir selber was zusammenreimen und das mag ich nicht so.


    Das mit dem Geist und eure Erklärungen dazu erscheinen mir schon logisch. Aber ich kann irgendwie nicht an Geister glauben. Deswegen ist es für mich keine befriedigende Erklärung. Ich hatte eigentlich gehofft, dass das Buch eine Wendung nimmt, wie die Fitzeks normalerweise. Er hat immer für alles eine rationale Erklärung :-)


    Jetzt werd ich das Buch erst noch mal überdenken. Vielleicht kann ich mich ja im Nachhinein noch damit identifizieren.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Zitat

    Original von Mulle
    Der Doc wurde mit im Verlauf des Buches so unsympathisch, dass ich ihm echt kein besseres Ende gegönnt habe ... soll er doch wahnsinnig werden, in seiner Hütte :-]


    Ich habe echt gelacht! Geht mir ebenfalls so - der Kerl hat echt alle anfänglichen Sympathien eingebüßt!

  • Jetzt bin ich auch eeendlich durch.


    Soso, ein offenes Ende... War ja klar. Ich stimme da mit einigen hier überein und finde das höchst unbefriedigend.
    Ich stimme Mulle auch dahingehend zu, dass es einfach zu viel "blaaah blaaah" gab. Diese Seitenweisen Beschreibungen haben zwar dazu geführt, dass ich das ganze bildlich, ja fast wie in einem Film vor mir sehen konnte... Aber meinen Lesefluss haben sie deutlich verlangsamt.
    Der erste Eindruck, dass es sich hier eher nicht um einen Schauerroman handelt, hat sich fast durch das ganze Buch gezogen, so rar gesäht waren die tatsächlich/augenscheinlich "übernatürlichen" Phänomene. Und für so wenig Schauer erwarte ich am Ende eigentlich eine Erklärung, kein offenes Ende, denn das wirkt auf mich, etwas übertrieben, unfertig. So als hätte sich da jemand einen Plot überlegt, aber nicht zuende gedacht.


    Alle Handlungsstränge der Hauptcharaktere enden auf die eine oder andere Weise: Mrs. Ayres und Caroline sind tot, Rod in der Klapse, Betty glücklich vergeben und raus aus dem Haus... Nur Faraday streift noch umher. Das macht es dann doch wieder gruselig, weil man sich dann eben, wie hier schonmal erwähnt wurde, ausmalen kann, was er sonst noch so alles treiben könnte - WENN er der Verursacher des Spuks war.


    Ja, er war ein nerviger Zeitgenosse, der Doc. Zu seinen Bemühungen, das Haus an sich zu reißen, muss ich hier ja nicht mehr viel sagen, das habt ihr ja alle schon (besser als ich es je könnte) begründet.


    Abschließend kann ich sagen: Das Buch war okay, aber kein Renner für mich. Dazu war die Schreibweise und das, was zwischen den Gruselszenen erzählt wurde, einfach zu langweilig.

  • Edit: Ich habe gerade darüber nachgedacht, inwiefern man auf diese Geschichte die Struktur eines klassischen Dramas, hier erklärt anwenden kann.


    Exposition und steigende Handlung sind ja logisch. Erst werden die Figuren eingeführt (hier sogar seeehr intensiv, fast schon zu lange), dann beginnt langsam der Aufbau der Spannung, durch verschobene Stühle, Gyp, der das Mädchen beißt, etc.
    Als Klimax könnte man das Feuer in Rods Zimmer und den Suizid von Mrs. Ayres sehen, die danach folgenden Handlungen von Caroline und Faraday (Hochzeitsvorbereitungen etc.) als fallende Handlung, Carolines Trennung von Faraday und ihre Umzugsvorbereitungen als retardierendes Moment, in dem sich die Handlung durchaus noch einmal zum Positiven wenden könnte, bis dann die Finale Katastrophe in Form von Carolines Tod kommt.


    In einem klassischen Drama wäre es hier zuende, doch bei Frau Waters kommt hier in die Dramenstruktur noch ein kleiner Schlenker nach dem Ende, nahezu ein Häkchen oder wieder-aufbauen der Spannung durch das offene Ende und die letzte Episode von Faraday.

    Sorry, I can't hear you over the sound of my awesomeness. :putzen

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  • Ich bin jetzt doch einigermaßen verwirrt, dass hier so viele von einem offenen Ende schreiben.


    Inwieweit ist das Ende offen?


    Ich finde es eigentlich sehr deutlich, dass die Autorin Faraday als "Poltergeist" benennt, mit der entsprechenden Begründung/Wirkungsweise, die Dr. Seeley sehr ausführlich in seinem Gespräch mit Faraday dargelegt hat.
    Der Blick Faradays in den Spiegel am Ende der Geschichte, als er nach dem Geist Ausschau hält, unterstreicht dies noch.


    ?(

  • Ja, natürlich. Aber ein "nicht offenes" Ende heißt für mich eigentlich immer, dass die Quelle des Übels erkannt und in irgendeiner Weise etwas mit ihr geschieht, sie also entweder aus dem Weg geräumt wird oder... irgendetwas anderes. Das geschieht mit Faraday nicht. Genau genommen weiß man ja gar nicht, ob mit Faraday überhaupt noch irgendwas geschieht...