# Gebundene Ausgabe: 280 Seiten
# Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: 1 (19. März 2011)
# Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Die Geschichte eines müßiggängerischen Schauspielers, an einem einzigen Tag, vom Morgen bis tief in die Nacht: Das Gehen durch eine sommerliche Metropole, von den Rändern bis in die Zentren. Die Begegnungen: mit den Läufern, den Obdachlosen, den Paaren, dem Priester, den Polizisten. Ein Weg mitten durch Nachbarnkriege, vorbei an überlebensgroßen Leinwandpolitikern, dann inmitten von Untergrundfahrern aus einer anderen Welt. Wetterleuchten in der Stadtmitte. Und das Gesicht einer Frau.
Über den Autor
Peter Handke wird am 6. Dezember 1942 in Griffen (Kärnten) geboren. Die Familie mütterlicherseits gehört zur slowenischen Minderheit in Österreich; der Vater, ein Deutscher, war in Folge des Zweiten Weltkriegs nach Kärnten gekommen. Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen geehrt.
Die Formenvielfalt, die Themenwechsel, die Verwendung unterschiedlichster Gattungen (auch als Lyriker, Essayist, Drehbuchautor und Regisseur ist Peter Handke aufgetreten) erklärte er selbst 2007 mit den Worten: »Ein Künstler ist nur dann ein exemplarischer Mensch, wenn man an seinen Werken erkennen kann, wie das Leben verläuft. Er muß durch drei, vier, zeitweise qualvolle Verwandlungen gehen.«
Meine Meinung
"Jener Tag, der mit dem Großen Fall endete, begann mit einem Morgengewitter."
Peter Handke schreibt in seinem neuen Roman "Der große Fall" über einen namenlosen Schauspieler. Eines Morgens erwacht er im Bett einer fremden Frau, die schon bevor er erwacht war, leise das Haus verlassen hatte. Dieser - für mein Empfinden - eigentlich spannende Auftakt in die Erzählung, wird später nicht mehr weiter verfolgt. Der Leser erfährt nicht mehr über die Frau, die Beziehung zwischen ihr und dem Schauspieler und was in der Nacht vorgefallen ist.
In der Folge wandert der Schauspieler von der "Peripherie", bis in das Zentrum der Stadt - als querwaldein oder auch querstadtein wird dies an einer Stelle bezeichnet. Diese Wanderung umfasst den ganzen Tag und endet mit dem großen Fall. Was ich herauslesen konnte, war, dass der Schauspieler nicht mehr weiter als Schauspieler arbeiten möchte, aber auch das spielt nur am Rande eine Rolle.
Was dieser große Fall eigentlich sein soll, wird nicht aufgelöst - oder ich habe die Stelle überlesen, beziehungsweise fehlt es mir wahrscheinlich einfach an Tiefe um die Auflösung zwischen den Zeilen zu erkennen. Für mich war "Der große Fall" vor allem ein unheimlich frustrierendes Leseerlebnis: auf beinahe 280 Seiten beschreibt Handke nichts weiter als eine - vor allem ermüdende - Wanderung. Natürlich, die Erzählung ist schon ganz nett geschrieben und es gibt auch einige amüsante Passagen - es gibt jedoch keine stringente Geschichte (oder ich habe sie nicht erkennen können), keinen roten Faden, keine Auflösung, keine Tiefe. Kurz zusammengefasst beschreibt das Buch eigentlich nichts. Es ist natürlich möglich, dass alle diese Elemente, die mir gefehlt haben, auf einer Dimension liegen, die sich mir nicht erschließen konnte.
Beim Lesen habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, ob man auch als unbekannter Debütant ein solches Buch veröffentlichen könnte, unter ob diese Erzählung es lediglich in die Buchläden schafft, weil vorne der Name Peter Handke draufsteht.
Dies war mein erstes Buch von Peter Handke und sobald werde ich sicherlich nicht ein weiteres lesen wollen.
ASIN/ISBN: 3518423223 |