Geschichte der englischen Literatur - Ifor Evans

  • 304 Seiten, kartoniert
    Originaltitel: A Short History of English Literature with additional Material by Bernard Bergonzi
    Aus dem Englischen von Paul Baudisch, überarbeitet von Manfred Vasold
    Verlag: C. H. Becksche Verlagsbuchhandlung, München 1983
    ISBN-10: 3-406-09324-8
    ISBN-13: 978-3-406-09324-1



    Zum Inhalt (Quelle: Buchrücken)


    Ifor Evans Geschichte der englischen Literatur gilt in England seit mehr als vier Jahrzehnten als die beste Einführung. Die deutsche Ausgabe, seit vielen Jahren nicht mehr greifbar, wird hier in einer Neufassung vorgelegt, die sämtliche vom Autor erarbeiteten Änderungen und Ergänzungen berücksichtigt und auch ein von Bernard Bergonzi verfaßtes Kapitel über die englische Literatur der Gegenwart aufnimmt.
    Das Buch ist vorzüglich gegliedert: die literarischen Hauptgattungen - Lyrik, Drama, Erzählung und Roman - werden jeweils in der historischen Chronologie zusammenhängend behandelt. Es werden aber auch die bedeutenden Werke zur Theorie der Ästhetik und zur Philosophie in der Darstellung berücksichtigt. So entsteht ein Überblick, der es erlaubt, sich rasch über Gattungen und Epochen zu orientieren.



    Über den Autor


    konnte ich nichts finden. Außer dem Hinweis beim Oxford Dictionary of National Biography, daß er von 1899 - 1982 lebte, mit vollem Namen Evans, (Benjamin) Ifor, Baron Evans of Hungershall hieß und Literaturwissenschaftler war.



    Meine Meinung


    Durch BBC-Verfilmungen („Period Dramas“) bin ich auf englische Literatur aufmerksam geworden. Um einen Überblick zu erhalten, suchte ich nach einer Literaturgeschichte und bin in der hiesigen Stadtbücherei mit lediglich diesem älteren Buch fündig geworden. Laut U4-Text ist es in England wohl hochangesehen, ich bin mir nicht so sicher, ob es für meine Zwecke (erster Überblick) so ganz geeignet war.


    Das bezieht sich jetzt nicht auf die Menge des dargebotenen Stoffes, die ist wirklich beeindruckend. Ich meine eher die Art, die doch sehr an ein Schulbuch oder ein eher trockenes Sachbuch, durch das man sich durchkämpfen muß, erinnert. Vor allem habe ich eine Weile gebraucht zu realisieren, daß der Autor unter „Dichtung“ (und weithin „Literatur“) vor allem solche in Versen versteht - was genau die Art von Literatur ist, die ich nun gerade nicht suche. Und so geht man die Jahrhunderte mehrfach durch: für jede Literaturgattung (Dichtung = Verswerke, Drama, Romane, Prosa = Sachbuch) einzeln. Interessant fand ich, daß immer wieder, vor allem von Gedichten oder aus Dramen, Beispiele abgedruckt wurden, meist auch in deutscher Übersetzung.


    Besonders aufgefallen ist mir eine Stelle über H. G. Wells (1866-1946), hier auf Seite 213: In seinen späteren Lebensphasen erstickte sein didaktischer Hang die Kreativität; aber es gelang ihm, der Menschheit zu sagen, daß sie - ohne irgendeine Form von Weltregierung - keine Chance habe, weiterhin zu bestehen. Es ist ermutigend, heute zu sehen, daß man sich seiner mehr und mehr erinnert. So sehr ich dieser Erkenntnis zustimmen kann, so sehr bin ich im Zweifel, ob der letzte Satzteil auch heute (die Erstauflage des Buches erschien um 1940) wirklich Gültigkeit besitzt.


    Weshalb so mancher Autor nicht mal eine Namensnennung erfuhr, hat sich mir auch nicht ganz erschlossen. Fürs 19. Jahrhundert etwa R. D. Blackmore, dessen „Lorna Doone“ einen bis heute anhaltenden Widerhall gefunden hat, oder etwa auch J. R. R. Tolkien, der eine ganze Literaturgattung mit begründet hat (ob er das nun wollte oder nicht).


    Durch den (wie ich es empfunden habe) etwas „schulbuchhaften“ Stil ist es mir etwas schwer gefallen, die vielen Namen und Werke zu behalten. Ich habe mich dann quasi auf die großen Linien konzentriert, um einen Überblick zu bekommen; ein erstes Informationsraster, das nun mit weiterem gefüllt werden kann. Dabei erging es mir ähnlich wie kürzlich bei der Beschäftigung mit der deutschen Literaturgeschichte: in der Vergangenheit sind mir ein paar Werke aufgefallen, die ich lesen möchte, ein paar (eher weniger) in der Gegenwart (20. Jahrhundert), aber so richtig „zuhause“ fühle ich mich denn doch im 19. Jahrhundert. Insofern hat das Buch seinen Zweck erfüllt, nämlich mir die Richtung aufzuzeigen, in der ich weitersuchen (und lesen) will. Wobei ich anmerken muß, daß der letzte Abschnitt über moderne englische Literatur von Bernard Bergonzi sich viel flüssiger und besser verständlich las. Aus seinem Abschnitt habe ich mir tatsächlich einige Namen und Werke des 20. Jahrhunderts notiert, die ich mir genauer ansehen will (und weiß bei etlichen, daß ich genau das nicht tun werde). Ob das nun die Ausnahmen von der Regel sind oder Bergonzi einfach besser (be-)schreiben und damit Interesse wecken kann, vermag ich derzeit noch nicht zu beurteilen.



    Kurzfassung:


    Eine, für mein Empfinden, teilweise etwas trockene, aber umfassende Einführung in die englische Literatur von den Anfängen bis etwa zum dritten Drittel des 20. Jahrhunderts.
    .