'Amber' v. Kathleen Winsor

  • @ Enigma


    Kathleen Winsor hat noch ein paar Romane mehr geschrieben, einen davon habe ich vor Urzeiten sogar mal gelesen - aber der hat mir so gar nicht gefallen, deshalb kann ich mich weder daran erinnern, wie er hieß, noch worum es ging! (wenn Du bei amazon unter "kathleen winsor" suchst, spuckt's Dir ein paar zusätzliche Titel außer "Amber" / "Forever Amber" aus)
    "Amber" war so ein Erfolg, dass keiner ihrer anderen Romane je daran anknüpfen konnte.
    (ich stell mir immer vor, wie furchtbar das für einen Schriftsteller sein muss!)


    Für einen Überblick siehe wiki (leider nur in Englisch):


    http://en.wikipedia.org/wiki/Kathleen_Winsor


    und von dort der Link zum "Guardian-Nachruf" anlässlich ihres Todes 2003:


    http://www.guardian.co.uk/obit…ory/0,3604,969747,00.html


    "Vom Winde Verweht" ist allerdings kein Einzelwerk. Im Nachlaß von M. Mitchell fand sich noch eine Novelle, die postum veröffentlicht wurde (irgendwann in den 90ern, wenn ich mich recht erinnere). Ich glaube, die hatte sie als junges Mädchen mit 17,18,19, geschrieben.... Originaltitel ist "Lost Laysen" - auf Deutsch war es glaube ich irgendwas mit "Insel" und "Sturm" ("Insel unter dem Sturm"??) - aber ich war soooo enttäuscht von dem Büchlein, dass ich es fix nach der Lektüre wieder in die Bibliothek zurückgetragen habe. Auf Deutsch ist es auch gar nicht mehr erhältlich, wenn ich das richtig gesehen habe.


    LG, Nicole :wave

  • Zitat

    Original von Nicole
    (wenn Du bei amazon unter "kathleen winsor" suchst, spuckt's Dir ein paar zusätzliche Titel außer "Amber" / "Forever Amber" aus)


    Jetzt fällt mir auch wieder ein, warum ich das Buch trotz weiblicher Hauptfigur damals gekauft habe: Mein Pferd hiess "Forever Amber" und deshalb konnte ich an dem Titel nicht vorbei. :lache

  • Ein absolut hinreißender Roman!


    Stilistisch nicht so perfekt und anspruchsvoll wie "Vom Winde verweht" (was auch an der Übersetzung liegen mag), aber ein Leseereignis, das an Spannung und Handlungsverlauf seinesgleichen sucht.


    Schauplatz ist London während der Restauration. Die Heldin heißt Amber St.-Clare. Und der rote Faden der Geschichte ist ihre unerwiderte Liebe zu Bruce Carlton, einem Abenteurer und Freibeuter.


    Amber schlägt sich mit einer Beharrlichkeit durch den Lauf der Ereignisse, die viele rücksichtslos nennen. Dabei tut sie das, was die meisten tun - sie strebt nach persönlichem Glück - und legt dabei einen gesunden Egoismus, gelegentlich auch gepaart mit böswilligem Eigennutz, an den Tag.
    Sie schlägt sich (wenn ich mich recht erinnere) durch vier Ehen, landet im Gefängnis, steht als Schauspielerin auf den Brettern, die die Welt bedeuten und avanciert letztich sogar zur Mätresse des Königs.


    Ihre Geschichte ist eingebettet in interessante Nebenhandlungen, die sich mit einigen wichtigen historischen Gestalten der damaligen Zeit befassen.


    Amber ist eine selbstsüchtige junge Frau und mittelmäßige Mutter, die glaubt, das ihr ganzes Lebensglück von einer anderen Person abhängt. Im Grunde ist sie ein emotional verarmter Mensch, der sich nicht in die Sorgen und Belange anderer hineinversetzen kann. Das führt dazu, das sie für viele keine geeignete Projektionsfigur verkörpert. Gleichzeitig ist sie ein ungemein willensstarkes Geschöpf, das seinen Weg geht und jedem Schicksalsschlag trotzt.


    Der Roman ist ausgezeichnet recherchiert und kommt ohne Klischees aus. Wer opulente historische Bücher liebt und damit leben kann, dass die Heldin kein mitfühlendes Pflänzchen, sondern hart wie Diamant ist, wird von diesem Buch nicht enttäuscht sein.


    * * *


    Ein Hinweis noch: Die Verfilmung des Romans mit Linda Darnell ist optisch hübsch, wird aber der Vorlage auf keinen Fall gerecht.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Oh ja, die gibt es.
    Baujahr 1944. In schönstem Technicolor und mit einem hinreißenden Score.
    Nur- es ist eben nicht wie der Roman, etwas spährlich, würde ich sogar sagen. Linda Darnell gibt sicherlich ihr Bestes und sieht auch Amber-like aus, aber sonst macht die Besetzung meiner Meinung nach nicht allzu viel her und es gibt auch einige Handlungsänderungen.


    Der Film wurde in Deutschland unter dem Titel "Amber - die große Kurtisane" in den Kinos gezeigt.
    Der Film ist in den USA als VHS "Forever Amber" erhältlich. Auf DVD gibt es den Film wohl noch nicht.



    Der Soundtrack ist ebenfalls relativ preiswert erhältlich (siehe amazon.com).


    Als Fan des Romans ist der Film jedenfalls mal interessant zu sehen.


    Viele Grüße


    Alice

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  • In der Erinnerung an das Buch könnte ich ins Schwärmen geraten. Ein echter "Schinken" aber im positiven Sinn. Ich kann mir denken, dass der Film dazu in keiner Weise dem Buch gerecht wird. Der Fantasie des Lesers kann kein Film das Wasser reichen.

  • Hm, uff bis zur Hälfte bin ich schon gekommen, nach Monaten habe ich das Gefühl.
    Allerdings habe ich am 8.12 2009 damit angefangen.
    Habe leider eine Ausgabe erwischt die das Lesen schwer macht, es sind Minibuchstaben(groß 2mm und die Kleinen 1mm) das strengt so was von an.


    Nun zum Buch hm, ich kann Amber nicht ausstehen, sie fängt an mich zu nerven und ich finde mit Scarlett hat sie nicht das Geringste gemein.


    Bruce ist auch so ein Unsymphat, will immer nur das Eine und die doofe Nuss von Amber gibt ihm das auch :pille .


    Na wenn das Liebe war, Prost Mahlzeit.


    Aber Frau Winsor ist es gelungen diese Geschichte so aufzuschreiben das man es weiterlesen muß, ob man will oder nicht.
    Und ich weiß noch nicht ob mich das freuen oder ärgern soll.:gruebel


    Also ich habe beschlossen diese Frau nicht zu mögen.


    Bei diesen erzählten Ausschweifungen, wenn sie denn wirklich so waren, wovon ich mal ausgehe, bin ich aufs Neue überrascht das es dieses Land noch gibt und manch andere ebenfalls.


    Aber alles in allem gut geschrieben.