Rolf Mayer - Spieltraining Fußball. 120 Programme für Angriff und Abwehr

  • Titel: Spieltraining Fußball. 120 Programme für Angriff und Abwehr
    Autor: Rolf Mayer
    Verlag: Rowohlt
    Erschienen: Juni 1992
    Seitenzahl: 288
    ISBN-10: 9783499186745
    ASIN: 3499186748


    Man merkt sehr schnell, dass dieses Buch bereits 1992 seine 7. Auflage erlebt hat. Vieles ist überholt und wirkt heute nur noch altbacken. Dieses Buch stellt an sich selbst den Anspruch, die Kreativität und die Spielphantasie zu verbessern. Nimmt man einfach mal das Jahr 1992 zum Maßstab so klafften auch damals schon Anspruch und Wirklichkeit, jetzt bezogen auf dieses Buch, doch sehr weit auseinander.


    120 Programme für Angriff und Abwehr. Welch ein Ansinnen. Schematischer und unkreativer geht es wohl kaum noch. Für die Leute die heute als Übungsleiter in der Verantwortung stehen, egal ob jetzt im Jugend- oder Erwachsenenbereich, ist das Buch leider nicht zu empfehlen. Sehr zu bemängeln ist das Fehlen von sportmedizinischen Erkenntnissen in Bezug auf eine moderne Trainings- und Spielgestaltung.


    Leider sind die meisten Bücher über Fußballtraining in unserem Lande nur von einem sehr mäßigen Niveau. Wie viel besser waren doch da die Handbücher aus der damaligen DDR. Vorbildliche Fußballlehrbücher. Allerdings hat die DDR sich die eigenen Vorstellungen in der Praxis nie zu eigen gemacht. Das fehlen fast jeglicher Individualität war ja Programm in der praktischen Ausbildung der DDR-Fußballer. Sicher ist Fußball auch ein Kollektivsport, aber gerade auch im Fußball benötigt das Kollektiv eben auch den Individualkönner, die herausragende Spielerpersönlichkeit. Man erinnere sich nur, wie in den sechziger Jahren das DDR-Fußballidol Peter Ducke von Motor Jena (heute Carl Zeiss Jena) immer wieder gegängelt wurde, ähnlich erging es Jürgen Heinsch, Torwart von Empor Rostock (heute Hansa Rostock). Sehr spät erst setzte sich in der DDR die Erkenntnis durch, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, nach den eigenen Lehrbüchern zu verfahren. Aber da war es dann zu spät und solche Leute wie Michael Ballack (wäre beim Weiterbestehen der DDR wohl dort nicht in der Nationalmanschaft gelandet), Ulf Kirsten, Thomas Doll, Andreas Thom und nicht zuletzt auch Matthias Sammer fanden ihren Weg in die gesamtdeutsche Nationalmannschaft.


    Die DDR-Fußballlehrbücher sind heute kaum noch erhältlich. Das ist sehr schade – müssen wir uns doch nun mit diesem Schrott eines Herrn Rolf Mayer begnügen (A-Lizenz-Trainer beim DFB – zum Fußballlehrer hat es wohl nicht gereicht).


    Für die Übungsleiter in deutschen Fußballlanden ist dieses Buch nicht zu empfehlen, es sei denn man spekuliert auf eine Entlassung aus dem Traineramt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.