Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2011
Mit Lorenzo De Luca und David De Filippi
Aus dem Italienischen übersetzt von Leo Schmidt
240 Seiten
Kurzbeschreibung:
Der aus zahlreichen Kultfilmen bekannte Bud Spencer ist für viele seiner Fans der Held ihrer Kindheit und eine Vaterfigur, die sie bis heute vergöttern. In Mein Leben, meine Filme – Die Autobiografie verrät Carlo Pedersoli alias Bud Spencer mit viel Humor, wie er sich selbst sieht: als kauzigen Vollblutkünstler, dem das Wort »Ruhestand« fremd ist, und als treuen Familienmenschen, den nichts so schnell erschüttert
Über den Autor:
Carlo Pedersoli ist so imposant wie die von ihm verkörperten Figuren, aber er ist noch viel mehr: ein intelligenter Jurist, ein ehemaliger Hochleistungsschwimmer, der zweimal an den Olympischen Spielen teilgenommen hat, und ein Kosmopolit, der viel gereist ist und noch mehr erlebt hat.
Mein Eindruck:
Bud Spencer, geboren als Carlo Perdersoli, wählt für seine Autobiographie ein gelungenes Konzept. Der 80-jährige trifft sein junges Ich und erzählt dem sein Leben. So wird das ganze Buch zu einer lockeren, amüsanten Plauderei.
Anfangs erzählt er von den Zeiten der Kindheit, des Krieges, seines Erfolges als Schwimmer. Zwei mal nahm er an olympischen Spielen teil. Diese Abschnitte sind spannend zu lesen.
Ihm selbst ging es immer gut, sein unbekümmertes Wesen ist echt.
Nach seiner Erfolgskarriere dauerte es noch ein wenig. Weil er Geld brauchte, spielte er Statistenrolle. Nur durch Zufall wurde er an der Seite von Terence Hill erfolgreich und drehte Erfolg auf Erfolg. Erst Jahrzehnte im Kino, dann bis heute im Fernsehen.
Bud Spencer ist selbstbewusst, mit sich selbst geht er in diesem Buch nicht gerade selbstkritisch um, aber das würde auch nicht zu ihm passen. Anscheinend hat er nichts im Leben zu bereuen.
Seine misslungenen politischen Ambitionen spart er allerdings aus.
Dabei ist er illusionslos, was seine Schauspielkünste angeht. Er gibt offen zu, als Typ eigentlich immer sich selber gespielt zu haben. Vielleicht ist er deswegen bis heute so ein großer Star.
Bud Spencer verliert in seiner Autobiographie kein böses Wort gegen irgendjemand. Es gibt keine Ansätze von irgendwelchen Abrechnungen. Er bleibt immer positiv.
Allerdings gibt es in den zahlreichen Anekdoten durchaus auch einmal einige Bissigkeiten gegen zu selbstverliebte Stars, aber es ist immer augenzwinkernd geschrieben.
In den Abschnitten über seine Filme, wird er gerade in den frühen Erfolgen den grandiosen Regisseuren gerecht, die ihn immer wieder einsetzten.
Guiseppe Colizzi, Enzo Barboni alias E.B. Clucher, Sergio Corbucci. Das sind Filmemacher, die die Mischung zwischen guter Unterhaltung und überragender Filmarbeit schafften. Für Filmkenner der sechziger und siebziger Jahre sind sie Genies.
Das Buch ist kurz, mit großer Schrift und guter Aufteilung. Auch eine Masche, den Leser nur so viel zu geben, dass er nur kurz satt wird, der Leser bleibt am Buch gefesselt. Appetit auf mehr Kapitel entsteht immer mehr und mehr. Ich konnte mich kaum vom Buch losreißen und habe lange am Stück gelesen.