'Die Comtessa' - Seiten 451 - Ende

  • Wenn man so ein Buch beendet hat, kann man sich wirklich drüber freuen in unserer vergleichsweise unkomplizierten Welt zu leben. Auch wir haben unsere Sorgen und Zwänge- aber es geht uns doch wirklich gut gegen das, was so eine arme Vizegräfin an Einschränkungen in ihrem Leben hinnehmen muß.

  • Hallo Beowulf,


    hab gerade deine Rezi entdeckt. Ich freu mich, dass dir das Buch gefallen hat und bedanke mich für deine Zeit und deine Kommentare. Mir hat die LR mit dir Spaß gemacht. Vielleicht bis zum nächsten Mal.


    Ulf

    Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, Thors Hammer, Odins Blutraben, Die letzte Schlacht, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters
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  • Den Schluss fand ich sehr überzeugend. Kein Heile-Welt-und-sie-lebten-glücklich-bis-an-ihr-Ende-Schmus, sondern harte Realität. Oder zumindest was ich mir unter Realität im Mittelalter vorstelle.
    Ermengarda hat sicher den größten Wandel durchgemacht, vom fünfzehnjährigen Mädchen, das die Ritter heimlich beim Zweikampf beobachtet und ebenso heimlich Ovid liest, zur gerechten Herrscherin, die weiß, was sie will, dass sie aber nicht alles alleine stemmen kann und sich ihre Berater klug aussucht.
    Arnaut ist und bleibt ein Hitzkopf und ein - Mann. Er kann sich nicht wirklich öffnen und über seine Gefühle sprechen und haut lieber ab.
    Felipe hingegen kommt mir erwachsener, abgeklärter vor. Er heiratet aus "Staatsraison", um Ermengarda zu unterstützen.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich habe lange über das Ende nachgedacht.


    Ein Happy End nach dem Motto "jetzt kriegen sie sich und leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage, das wollte ich nicht. Wäre aufgrund der Standesunterschiede nicht realistisch gewesen. Außerdem die Fakten belegen, dass sie hat keine eigenen Kinder gehabt hat. Aber ein tragisches Ende dieser Liebesgeschichte wollte ich auch nicht. Ich tendiere als Person eher zu Positivem. :grin Aber so, wie das Buch endet, war es für mich sinnvoll, nachvollziehbar und realistisch. Denn warum sollte eine Fürstin sich nicht einen heimlichen Liebhaber gönnen. Zumindest ist diese Möglichkeit angedeutet. :-)

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  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Ermengarda hat sicher den größten Wandel durchgemacht, vom fünfzehnjährigen Mädchen, das die Ritter heimlich beim Zweikampf beobachtet und ebenso heimlich Ovid liest, zur gerechten Herrscherin, die weiß, was sie will, dass sie aber nicht alles alleine stemmen kann und sich ihre Berater klug aussucht.


    Und zu einer Frau, die mit dem politischen Kalkül handelt, das sie ihrer Mutter vorgeworfen hat. Denn wie Nina schon sagt, Ermengarda hat keine Hemmungen, ihrer Schwester eine Ehe aufzudrängen, die zum Erhalt der Familienlinie notwendig ist.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Und zu einer Frau, die mit dem politischen Kalkül handelt, das sie ihrer Mutter vorgeworfen hat. Denn wie Nina schon sagt, Ermengarda hat keine Hemmungen, ihrer Schwester eine Ehe aufzudrängen, die zum Erhalt der Familienlinie notwendig ist.



    Natürlich könnte Ermengarda sagen, ihre Rebellion sei nur Narbonas Unabhängigkeit geschuldet gewesen, und um sich ihres Vaters würdig zu erweisen. Aber am Ende hat auch sie schnell gelernt, die Fäden der Macht zu ziehen. Realpolitik, eben. :-)


    Ich habe versucht, die Figuren realistisch zu zeichnen. Auch Ermengarda sollte kein Schneewittchen unter den sieben Zwergen werden.

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  • ...und es hat ja auch geklappt, wenn auch nicht mit dem ersten Sohn, so doch mit dem zweiten und niemand weiß, ob nicht auch Nina im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein glückliches Leben hatte.

  • Zitat

    Original von Ulf Schiewe
    Ich habe versucht, die Figuren realistisch zu zeichnen. Auch Ermengarda sollte kein Schneewittchen unter den sieben Zwergen werden.


    Da bin ich auch ganz froh drum. Alles andere hätte auch nicht gepasst.


    Ich hatte beim Bastard von Tolosa oft das Gefühl, ich hätte ein "Männerbuch" in den Händen (ich höre schon Beowulfs wütenden Protest :grin), mit dem Schwerpunkt eben eher auf der Politik und dem Krieg.
    Hier in der Comtessa habe ich es nicht ganz so stark empfunden, da hier eben mit Ermengarda auch die weibliche Sichtweise und die weibliche Seite stärker vertreten war.


    Es gab aber auch hier Stellen, da dachte ich spontan: Ganz klar, das hat ein Mann geschrieben. Das ist jetzt nicht negativ gemeint sondern einfach der Reaktion der Protagonisten geschuldet.


    Beispiel?


    Die Szene zu Beginn der Kämpfe, in der Ermengarda nach Arnauts Hand tastet und er sie brüsk zurckweist. Dieses typische: nerv mich nicht, ich hab jetzt anderes zu tun.


    Hätte eine Frau diese Szene geschrieben, hätte Arnaut die Hand nicht zurückgewiesen sondern ergriffen.


    Es zeigt aber auch, Ulf, dass Du Dich beim Schreiben nicht verbiegst und nicht versuchst, auf Teufel komm raus für weibliche Leser zu schreiben (dann hättest Du vermutlich überlegen müssen, welche Reaktion Arnauts die Damenwelt denn in dieser Situation gerne lesen würde).

  • Zitat

    Original von beowulf
    ...und es hat ja auch geklappt, wenn auch nicht mit dem ersten Sohn, so doch mit dem zweiten und niemand weiß, ob nicht auch Nina im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein glückliches Leben hatte.



    In der Tat. Und das Haus Lara de Molino, in das sie eingeheiratet hat, war spanischer Großadel. Wirklich keine schlechte Partie.

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  • Interessant, was du sagst.


    Im "Bastard" wird die ganze Geschichte aus der Sicht des Protagonisten und männlichen Erzählers vermittelt. Klar, das hat alles eine männliche Färbung. Was meines Erachtens in dem Fall auch richtig ist. Interessanterweise haben diverse Leserinnen kommentiert, dass sie das sehr interessant fanden, wie ein Mann gewisse Dinge enpfindet oder sieht. :-)


    In diesem Buch gibt es ja unterschiedliche Perspektiven. Mal wird aus Sicht Ermengardas berichtet, mal aus der Arnauts, oder La Belas, et. Ich habe immer versucht, der jeweiligen Perspektive treu zu bleiben, mich in die Figur hineinzufühlen. Gelegentlich hat meine Frau mich auf das eine oder andere feminine Element aufmerksam gemacht. Ich hoffe, die Frauen kommen wie Frauen rüber. Das war mir ein Anliegen.


    Andererseits klar, Arnauts Reaktion, die du oben erwähnst, ist eher männlich. Auch sein gelegentlich aufbrausendes Temperament, und dass er sich am Ende mit verletztem Stolz und Gefühlen still verdrückt.


    Ich glaube, ich tue auch den weiblichen Lesern keinen Gefallen, ihnen weichgespülte Männer zu präsentieren. Die Kerle sind wie sie sind, auch mit ihren Fehlern, und die Frauen ganz genau so. Eben das Andersartige macht ja die Attraktion aus. :grin


    Aber schön, dass du mir dies positiv anrechnest.

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  • Komm drauf an, Ulf. Leserinnen, die einen typischen "die .....in" erwarten, die werden vermutlich eher enttäuscht sein. Leserinnen, die mehr erwarten, werden begeistert sein. Mir hat diese typisch männliche Sichtweise jedenfalls gefallen. Weil sie eben authentisch ist und kein rosarotes Bild zeichnet.


    Die Frauen sind Dir ebenfalls gut gelungen. Ich hatte nie das Gefühl, dass sich eine der Protagonistin nicht weiblich verhält bzw. haben sie alle genau so reagiert, wie Frauen eben reagieren :-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Komm drauf an, Ulf. Leserinnen, die einen typischen "die .....in" erwarten, die werden vermutlich eher enttäuscht sein. Leserinnen, die mehr erwarten, werden begeistert sein. Mir hat diese typisch männliche Sichtweise jedenfalls gefallen. Weil sie eben authentisch ist und kein rosarotes Bild zeichnet.


    Die Frauen sind Dir ebenfalls gut gelungen. Ich hatte nie das Gefühl, dass sich eine der Protagonistin nicht weiblich verhält bzw. haben sie alle genau so reagiert, wie Frauen eben reagieren :-)


    Na, dann bin ich ja erleichtert. :-)

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  • Auch da muss ich Bouqui wieder zustimmen.


    Obwohl ich überhaupt keine Ahnung von der Welt in dieser Zeit und in dieser Gegend habe, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ein wenig habe ich mich doch schon geärgert, dass ich den Bastard vorher nicht gelesen habe, denn ich glaube, dass die hier nur am Rande erwähnten Personen aus Rocafort mich bestimmt begeistert hätten, wenn ich schon vorher von ihnen gehört hätte. Naja, kann man jetzt nicht mehr ändern. Dann lese ich eben jetzt die falsche Reihenfolge und lerne die Leute eben später kennen ;-)


    Nett fand ich das Ende - kein typisches Happy End, wie man es so oft erlebt. Dass sie sich jetzt doch noch bekommen haben, fand ich schön. Es hätte einfach nicht gepasst, wenn Arnaut und Ermengarda geheiratet hätten, vor allem schon, weil die historischen Begebenheiten nicht so waren.


    Ulf, ich danke dir für die Begleitung der Leserunde. :-)

  • Bei Amazon sitzt offenbar jemand in den Startlöchern um Rezis zu Deinem Buch negativ zu belicken, Ulf. Es hat keine Stunde gedauert, bis der Nicht-Hilfreich-Klick da war. Tja, Erfolg ruft offenbar auch Neider auf den Plan.
    Ich hatte damit schon gerechnet, weil mir das bei den anderen Rezis schon aufgefallen war. Ärgerlich ist es trotzdem.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ulf, ich danke dir für die Begleitung der Leserunde. :-)


    Hallo Booklooker, ich danke dir auch. Ich mache gern diese Lesenrunden. Es ist eine Gelegenheit, etwas Feedback zu dem, was man schreibt, zu bekommen.


    Ich wünsche dir noch schöne, restliche Ostertage.


    Ulf

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  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Bei Amazon sitzt offenbar jemand in den Startlöchern um Rezis zu Deinem Buch negativ zu belicken, Ulf. Es hat keine Stunde gedauert, bis der Nicht-Hilfreich-Klick da war. Tja, Erfolg ruft offenbar auch Neider auf den Plan.
    Ich hatte damit schon gerechnet, weil mir das bei den anderen Rezis schon aufgefallen war. Ärgerlich ist es trotzdem.


    Ich hatte heute Abend den Krimi im ZDF geschaut und danach deine wunderbare Rezi entdeckt, für die ich mich erstmal bedanken muss. Recht detailliert und wirklich sehr schön geschrieben.


    Aber was Negativ-Klicks angeht, bist du sicher? Woran siehst du das?


    Eine andere Rezensentin hat mir so etwas letztens auch erzählt. Wer macht so etwas? Das ist doch ziemlich lächerlich.


    Aber egal. Wir haben eine schöne Leserunde gehabt. Das Buch hat dir gefallen, und das ist alles, was zählt.


    Ich melde mich nochmal bei dir über FB.


    Ulf

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  • Heute Morgen habe ich die letzten Zeilen gelesen... ein Schluss der die Historischen Fakten berücksichtigt und zum Rest des Buches passt. Sehr sehr stimmig!


    Einzig Gausbert kann sich meiner Meinung nach auf Seite 508 zu einfach aus der Affäre ziehen. Ein Missverständnis? Und dann musste sie darüber lachen? ?(


    Ermengarda ist schnell reifer geworden und hat gelernt mit der Macht umzugehen. Auch scheut sie sich nicht frei über Nina zu verfügen und sie zu verloben.


    Ich habe mittlerweile die Rezis bei Amazon gelesen... :wow Da gibts ja schon eine Menge an hervorragenden Buchbeschreibungen. Da muss man als Autor doch vor Freude permanent Luftsprünge machen... :sprung Meine persönliche Meinungsäusserung werde ich in den nächsten Tagen schreiben.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Bei Amazon sitzt offenbar jemand in den Startlöchern um Rezis zu Deinem Buch negativ zu belicken, Ulf. Es hat keine Stunde gedauert, bis der Nicht-Hilfreich-Klick da war. Tja, Erfolg ruft offenbar auch Neider auf den Plan.
    Ich hatte damit schon gerechnet, weil mir das bei den anderen Rezis schon aufgefallen war. Ärgerlich ist es trotzdem.


    Bouquineur - ich habe das ebenfalls dort gesehen, aber ich dachte, es seien die üblichen Abwertungen, die einige Schreiber dort vornehmen, um ihre eigene Rezi nach oben zu bringen? Schade ist es aber auf jeden Fall...


    Ich bin nun auch durch und mir hat es gut gefallen und ich bin endlich mal wieder auf eine Geschichte gestoßen (worden), der ich die Handlungszeit abnehme. :-]


    Zitat

    Original von Ulf Schiewe Ein Happy End nach dem Motto "jetzt kriegen sie sich und leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage, das wollte ich nicht. Wäre aufgrund der Standesunterschiede nicht realistisch gewesen. Außerdem die Fakten belegen, dass sie hat keine eigenen Kinder gehabt hat. Aber ein tragisches Ende dieser Liebesgeschichte wollte ich auch nicht. Ich tendiere als Person eher zu Positivem. Grinsen Aber so, wie das Buch endet, war es für mich sinnvoll, nachvollziehbar und realistisch. Denn warum sollte eine Fürstin sich nicht einen heimlichen Liebhaber gönnen. Zumindest ist diese Möglichkeit angedeutet. smile


    Genau das hat mir gut gefallen - ich bin einfach schon so an happy ends gewöhnt, dass ich dann, wenn ich es bei einem Buch am Ende bekommen habe, das Buch zuklappe und dann vergesse...Ist es aber etwas komplizierter, so hebt es sich wohltuend aus der Masse ab und hinterlässt einen Eindruck, der länger im Gedächtnis bleibt.


    Ich konnte mich leider aus zeitgründen nicht so sehr an dieser LR beteiligen, doch hat sie mir trotzdem viel Spaß gemacht und ich sage Danke an dich Ulf für die nette Begleitung hier. :wave

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Ich konnte mich leider aus zeitgründen nicht so sehr an dieser LR beteiligen, doch hat sie mir trotzdem viel Spaß gemacht und ich sage Danke an dich Ulf für die nette Begleitung hier. :wave


    Hallo Eskalina,


    danke, dass du dir die Zeit genommen und mitgemacht hast. Vielleicht findest du ja eine ruhige Minute, um eine kleine Rezension zu schreiben. Das wäre super.


    Liebe Grüße


    Ulf

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