'Vorhang' - Kapitel 06 - 11

  • Habe heute Mittag das 11. Kapitel nicht mehr geschafft. Mehr als 50 Seiten Agatha geht in der Mittagspause Zeit mäßig einfach nicht. Nehme ich dann im nächsten Teil mit dazu.


    Hercule wird durch seine Gebrechlichkeit doch ziemlich unleidlich. Aber muss er deswegen den guten Hastings so anfahren?
    Na gut, wie hieß es so schön: Poirot kann nicht mehr zu den Menschen gehen und sie befragen. Er muss warten bis jemand zu ihm konnte. Das scheint der kleinen Arroganzling ganz schön mitzunehmen.


    Poirot und Hastings warten auf den Mord. Das Motiv scheint, nach den 5 Fällen, die unser Meisterdetektiv in Zusammenhang, gebracht hat, ja klar.
    Ein unterdrückter Partner wird von seinem Tyrannen befreit, allerdings gerät er in Verdacht, aber er wird Mangels Beweisen nicht verurteilt.
    Als mögliche Opfer kämen da Barbara Franklin und Mrs. Luttrell in Betracht, die ihre Männer ganz schön am Zügel führen.
    Und bei Mrs. Lutrell könnte es bereits einen Mordversuch gegeben haben.


    Die Ansichten von Judith und Dr. Franklin sind ja ziemlich heftig und zeugen doch von einem fast übertriebenen Selbstbewusstsein, um nicht zu sagen Arroganz. Aber als Täter schliesse ich sie vorläufig aus. Das wäre zu einfach.


    Auch Elizabeth Cole wird wohl nichts damit zu tun haben. Eher wandelt sie auf Poirots Spuren und versucht den wahren Mörder zu entlarven, um ihre Schwester zu entlasten.


    Bei den anderen weiß ich noch nicht so recht, was von ihnen halten soll.


    Da fällt mir ein - ist es ein unbekannter Mörder, der praktisch nur den Unterdrückten helfen will, oder ein von den Unterdrückten gekaufter Mörder?

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Hm, ich finde Poirot eher ungeduldig als unleidig. Aber bei so jemanden wie Hastings wundert es mich nicht, wenn jemand so auf dem Schlauch steht, da würde ich auch ungeduldig werden. Und Hastings steht oft auf der Leitung... Von daher kann ich Poirots Reaktionen schon verstehen, wir ticken da wohl ähnlich. Vieleicht mag ich den kleinen Mann deshalb so gern. :grin


    Hastings ist auch ein Guter, etwas unbeholfen vielleicht, und manchmal etwas schwer von Begriff, aber dafür hat er eine sehr liebenswerte Art an sich.

    Die Frau, das Mädchen, von dem Boyd Carrington sprach ist unter Garantie Barbara Franklin, es wurde ja bereits erwähnt, das er einige Jahre älter ist als sie und das er sie schon als junges Mädchen toll fand. Allerdings scheint sie ihrem Mann ein Klotz am Bein,und scheint dies noch zu genießen...
    Mrs. Luttrell ist ja ein Drachen wie er im Buche steht, aber ist das Motiv genug sie zu beseitigen? Einen "Unfall" gab es ja bereits, ist ihr Mann wirklich so untröstlich wie es den Anschein hat?
    Mr. Norton ist mir noch irgendwie zu unauffällig, so unauffällig, dass es schon wieder verdächtig sein könnte...
    Und Allerton scheint ein gewissenloser Schürzenjäger, welchem es völlig egal zu sein scheint ob er die Mädchen in den Tod treibt.
    Franklin scheint in seiner Arbeit völlig aufzugehen, ebenso wie Judith. Er scheint allerdings auch sehr unglücklich in seiner Ehe zu sein.
    Ach ja und Miss Cole darf man auch nicht vergessen, mir gab dazu der letzte Satz von Hastings ( von ihrem Gespräch ) Ausschlag dazu.


    Was den Mörder oder das Opfer anbelangt, keine Ahnung. Mrs. Franklin und Mrs. Luttrell eignen sich als Opfer. Aber Täter? Mr. Norton?


    Edit:
    Was mir gar nicht gefällt, ist Judiths Umgangston mit ihrem Vater... Von einer 21 - jährigen, die meint sie sei erwachsen und kann tun und lassen was sie will, erwarte ich entsprechendes Benehmen.

  • Ich finde dieses Buch immer noch ziemlich deprimierend... Der ganze Ton in dem Buch ist doch ziemlich melancholisch, weil man nur darauf wartet, dass jemand stirbt! Aber wer wird das Opfer? Mrs Franklin oder doch Mrs Luttrell? Beide würden ja ins Schema passen!


    Ich hatte mich ja schon ein bißchen auf Boyd Carrington als Mister X eingeschossen, zum einen, weil er Hastings so sympatisch ist (meistens kein gutes Zeichen... :lache) und zum anderen, weil Poirot so merkwürdig auf ihn reagiert (als Hastings ihn ins Vertrauen ziehen wollte). Aber nach diesem Gespräch am Ende von Kapitel 11 schwanke ich wieder, weil Norton auch ein paar komische Ansichten hat... :gruebel
    Judith und Dr Franklin schließe ich dagegen auch aus, das wäre wirklich zu einfach!



    Zitat

    Original von nofret78
    Was mir gar nicht gefällt, ist Judiths Umgangston mit ihrem Vater... Von einer 21 - jährigen, die meint sie sei erwachsen und kann tun und lassen was sie will, erwarte ich entsprechendes Benehmen.


    :write Ich finde sie zum Teil wirklich unmöglich!

  • Judith's Umgang mit ihrem Vater versetzt mich auch immer wieder in Erstaunen... Sie könnte wirklich etwas netter zu ihm sein, auch wenn er sich teilweise sehr ungeschickt benimmt! Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Judith wirklich etwas von Allerton will - ich setze da eher auf ihren Arbeitgeber...


    Und dann schießt Luttrell (ausversehen?)auf seine Frau... Ich würde hier auch auf den 1.Mordversuch tippen...

  • Hallo,


    Also Poirot so alt und gebrechlich zu sehen tut weh !
    Hastings ist Klasse, wie immer.
    Judith geht mir einfach nur auf die Nerven ! Was hat die für ein unmögliches benehmen ihrem Vater gegenueber ? Das geht ja mal gar nicht.
    Colonel Luttrell als Moerder wäre mir irgendwie zu einfach ?
    Ich weiß nicht recht, ich weiß nicht recht... .

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Das Gespräch zwischen Hastings und Poirot in Kapitel 8 finde ich ebenfalls ziemlich unschön, fast würde ich mir wünschen, dass Hastings mal kräftig Parole bietet! Doch Poirots Unleidigkeit scheint wirklich auf seine Krankheit zurück zuführen zu sein, und spornt Hastings schließlich zu erkenntnisreichen Überlegungen an :-]
    In diesem LR-Abschnitt erfahren wir auch erstmals etwas Genaueres über Mrs Cole, Allerton und Norton.
    Mögliches Opfer und möglicher Täter? Mir erschließt sich noch keiner so recht :gruebel
    Obwohl: Hastings schließt ja Boyd Carrington total aus, was wiederum verdächtig ist....

    Zitat

    Orginal von arica76
    ....und zum anderen, weil Poirot so merkwürdig auf ihn reagiert


    Auch das läßt ihn eher zu einem Verdächtigen werden. Norton ist allerdings auch irgendwie ein komischer Vogel :lache


    Die Ansichten Judiths über Euthanasie finde ich ja ziemlich anmassend, auf was oder wen spielt sie da an? Ihr übersteigertes Selbstbewußtsein, aber auch den Umgangston mit ihrem Vater, kann ich wirklich nur ihrer jugendlich-arroganten Überzeugung zuschreiben, die Weisheit mit dem Löffel gegessen zu haben.
    Es bleibt spannend :lesend

  • Was ist mir aufgefallen?
    Zunächst arbeiten Dr. Franklin und Judith daran, die Wirkung der Kalaharbohne zu erforschen, die auch Gottesurteilsbohne genannt wird. Sie wird bei afrikanischen Stämmen benutzt. Vielleicht wird sie noch als Mordwaffe eingesetzt?
    War nicht auch der gute Lutrell in Afrika unterwegs? Muss ich nochmal nachschlagen... Ja, ear er, er war mit mit Boyd Carrington zusammen in Afrika, also könnten beide die Bohne kennen.
    Dann wird erwähnt, dass Boyd Carrington ein sehr junges Mödchen geliebt hat, das sich dann umbrachte. Der Fall klingt ähnlich wie der Fall Derek Bradley.
    Dann entpuppt sich Miss Cole als Miss Litchfield, deren Schwester angeblich den Vater ermordet hat und ihn einer Irrenanstalt starb.
    Schließlich scheint Lutrell auf seine Frau zu schießen, es wird aber Mister X gewesen sein, der die Chance nutzt, ein weiteres Opfer zur Strecke zu bringen.
    Verdächtige?
    Alle außer Poirot und Hastings :grin.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ja, ich frage mich ebenfalls, ob es Zufall ist, dass Dr. Franklin und Jutith genau an der sog. Gottesurteilbohne forschen :gruebel Wird sie in diesem Fall noch weiter von Bedeutung sein?
    Außerdem frage ich mich, ob es nur ein typisches Ablenkungsmanöver von Agatha ist, dass Hastings mehrmals auf den unguten Umgang seiner Tochter mit Allerton angesprochen wird? Oder könnte Allerton tatsächlich Mister X sein? Irgendwie wäre das allerdings zu offensichtlich. Nix Genaues weiß man nicht :grin

  • Zitat

    Original von sill
    Außerdem frage ich mich, ob es nur ein typisches Ablenkungsmanöver von Agatha ist, dass Hastings mehrmals auf den unguten Umgang seiner Tochter mit Allerton angesprochen wird? Oder könnte Allerton tatsächlich Mister X sein? Irgendwie wäre das allerdings zu offensichtlich. Nix Genaues weiß man nicht :grin


    Mir war Allerton auch als Mr. X zu offensichtlich. Das paßt irgendwie nicht für einen Christie Roman.... :gruebel

  • ich finde das Buch bis jetzt sehr zäh und die Stimmung ist noch immer sehr gedrückt......ich habe fast alle von A. C. gelesen und das war damals schon nicht meine Favorit und heute wird es wahrscheinlich auch nicht zu meinen "Lieblingen" werden.....
    Das Judith so mit Ihrem Vater umspringt, ist vllt manchmal nicht ok, ich hätte mir aber als 21-jährige auch nicht vorschreiben lassen, mit wem und wie ich meine Zeit verbringe.....

  • Ich habe auch keinen speziellen Verdächtigen zu bieten. Außer, dass mir Boyd Carrington nicht wirklich koscher daherkommt und auch wohl damals etwas für die gute Mrs. Franklin empfunden hat, aber sich nicht recht traute.


    Allerton passt mir auch nicht. Hoffentlich fällt Judith nicht richtig auf ihn herein.


    was ist mit Norton? Auf S. 75 heißt es: "Der Gedanke, dass Nortons Hobby bei den künftigen Ereignissen eine bedeutende Rolle spielen könnte, kam uns nicht". Was das wohl bedeuten soll?


    Mal schnell weiter lesen. :grin