'Viel Lärm um nichts' - 4. - 5. Akt

  • Claudio ist ja widerlich. Wie kann er Hero so beschimpfen.
    Das soll wahre Liebe sein? Von einer Sekunde auf die andere eine solche Kehrtwende. Von Liebe zu solchem Hass.


    Aber so richtig geschockt hat mich Leonato. :yikes
    Er würde sein eigenes Kind töten wegen der "Schande". War das zu der Zeit wirklich so?

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Stimmt, die beiden sind wirklich furchtbar!!
    Was mich an der Sache so erschüttert hat, ist die Bereitwilligkeit, mit der alle der Untreue von Hero sofort glauben wollten! Sogar ihr Vater, der sie doch unbedingt verteidigen sollte! Nur Beatrice steht ihr bei, aber sie kann als Frau nicht wirklich etwas ausrichten...

  • Huhu!


    Habe das Stück gerade beendet.


    6. William Shakespeare: Viel Lärmen um Nichts (75 Seiten, in einem Behaltbuch)
    Eine kurze, nette Kommödie, gefallen hat ein Streit in Reimen...
    Note: 2



    Daß der Mönch den Vorschlag macht, Hero als gestorben auszugeben, kommt mir irgendwie bekannt vor :grin Romeo und Julia lassen grüßen...


    Daß Lenonato seine Tochter am liebsten selbst ermorden würde, wenn sie untreu sei, kann ich nachvollziehen.
    Immerhin ist sie sein einziges Kind, seine einzige Altersversicherung, wenn sie gut heiratet und ihn mit versorgen kann. Wenn aber bekannt werden würde, sie sei eine "Hure", müßte er einem evtl Bräutigam noch Geld zahlen, damit sie unter die Haube kommt.


    Ich werde hier weiter mitlesen, was sich noch an Kommentaren findet, sonst - bis zum nächsten Mal.


    :wave

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • @ Tempe
    Ich fand es sehr beeindruckend als Beatrice Benedikt den Vortrag hält, was sie tun würde wäre sie ein Mann. Die Frau hat wirklich Schneid.
    Gerade das Claudio sofort von ihrer Untreue überzeugt war, hat mich wütend gemacht!
    Der Mann könnte mir gestohlen bleiben.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Hallole!


    In der damaligen Zeit war wahrscheinlich jede Frau froh, wenn sie so einen Mann bekommen hätte.
    Er ist ein Graf, er ist reich.


    Da könnte er aussehen wie Quasimodo und eine Einstellung zu Menschen haben wie A. Hitler...


    :wave

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Das ist ja wirklich kaum zu glauben, was die Herren da mit Hero veranstalten...
    Sie wird beschuldigt, beschimpft, verurteilt...
    Dass Claudio den Beschuldigungen so schnell glaubt, passt zu der Art, wie schnell seine Liebe zu Hero entbrannt ist und wie schnell er sich mit ihr verlobte. Genau so schnell wird sie mal eben am Traualtar abserviert. Und sie wehrt sich nur schwach, eben ganz das schwache Weibchen, das sie ist. Hätte man Beatrice verleumdet, dann wäre die Reaktion sicher recht anders ausgefallen.


    Beatrice ringt Bennedict das Versprechen ab, ihre Cousine zu rächen, und wirklich: er fordert Claudio!
    Interessant, dass sie das schafft, zumal die Beiden am Ende der Komödie feststellen, dass ihre Liebe nur darauf fußt, dass sie erzählt bekamen, der jeweils Andere liebe sie :wow
    Na egal, man kann ja trotzdem heiraten, denn man passt ja so gut zusammen...


    Insgesamt ein für mich eher schwaches Werk Shakespeares; seichte Geschichte, teils unglaubwürdige Figuren.



    Edit sagt: Versprechen klein zu schreiben ist ein Verbrechen ;-)

    - Freiheit, die den Himmel streift -

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Clare ()


  • Genau das hat mich auch zu sehr gestört, als daß ich die Geschichte wirklich gut finden konnte. Es war größtenteils doch arg bemüht!


    Zitat

    Daß der Mönch den Vorschlag macht, Hero als gestorben auszugeben, kommt mir irgendwie bekannt vor Grinsen Romeo und Julia lassen grüßen...


    Shakespeare hat in einigen Geschichten dieselben Handlungen gebraucht, die haben ihm scheints richtig gefallen ;-)

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    Claudio ist ja widerlich. Wie kann er Hero so beschimpfen.
    Das soll wahre Liebe sein? Von einer Sekunde auf die andere eine solche Kehrtwende. Von Liebe zu solchem Hass.


    Aber so richtig geschockt hat mich Leonato. :yikes
    Er würde sein eigenes Kind töten wegen der "Schande".


    :write


    Ich fand Claudio auch sehr unglaubwürdig. Erst will er unbedingt Hero haben, läßt einen anderen um sie werben (traut dem auch alles schlechte zu), dann soll schnell geheiratet werden - um dann wieder auf jemanden "reinzufallen". Und dann die Beschimpfungen.... Die arme Hero!
    Aber dann schnell wieder bekehrt zu werden, um ihre Cousine zu heiraten..


    Von ihrem Vater will ich gar nicht schreiben- er sollte es eigentlich besser wissen!


    Alles in allem war mir die Geschichte auch zu seicht und zu einfach gestrickt.

  • Ganz bin ich zwar noch nicht fertig, möchte aber trotzdem einige Gedanken loswerden.


    Beim Umgang mit Hero kann ich mich euren bisherigen Meinungen voll und ganz anschließen!


    Ist Claudio ein Weichei? Über diese Frage hab ich die letzten Tage nachgedacht. Irgendwie ist er für mich zwar kein "Weichei", aber noch zu jung, um wirklich Verantwortung übernehmen zu können. Ein verzogener Jüngling, dem man (Don Pedro) den Wunsch nach einer braven Frau, die alles mitmacht, erfüllt.


    Viel mehr als auf ihn bin ich auf Don Pedro sauer, dass dieser diese Posse mit Hero so mitmacht! Claudio ist verliebt und als sich Hero vermeintlich als unsittliche Jungfer herausstellt, dementsprechend sauer. Doch Don Pedro hätte eigentlich (schließlich sollte er alt und besonnen genug sein) hier eingreifen müssen und Claudio davon abhalten, Hero an ihrer geplanten Hochzeit so zuzusetzen. Ein Gentleman regelt so eine Situation doch anders! Das er die Dinge hat laufenlassen bzw. sogar noch unterstützt hat fand ich überhaupt nicht angebracht! (Aber dann wäre natürlich die Dramatik des Stückes nicht so gelungen).


    Und dass die beiden im 5. Aufzug in der 1. Szene auch noch nach diesem Vorfall und den vermeintlichen Tod Heros nach "Unterhaltung" verlangen fand ich wirklich widerwärtig! :hau


    Beatrice war toll, sie hat sich als einzigste sofort auf die Seite Heros geschlagen und auch noch Benedikt überzeugt, sie zu unterstützen. Und wie raffiniert sie das gemacht hat!


    Auch Leonato hat zunächst sehr hart reagiert, doch dann zumindest schnell ein Einsehen gehabt. Das kann ich noch mit Schockzustand nach dieser Entüllung entschuldigen.


    Witzig fand ich die Szene mit den einfältigem Gerichtsdiener, der unbedingt darauf besteht, er sei ein Esel :chen


    P. S. Gerade Bibliocats Beitrag noch gelesen und da fällt mir ein, ich hoffe nur, Hero heiratet Claudio letztentlich nicht! Ich frage mich nur, was das mit der Cousine soll (das wäre ja Beatrice, oder?).

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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  • Zitat

    Original von Lese-rina
    P. S. Gerade Bibliocats Beitrag noch gelesen und da fällt mir ein, ich hoffe nur, Hero heiratet Claudio letztentlich nicht! Ich frage mich nur, was das mit der Cousine soll (das wäre ja Beatrice, oder?).


    Claudio soll doch die Tochter von Leonato`s Bruder heiraten... also die 2.Hero... :wave

  • Wie gesagt, ich bin noch nicht ganz fertig und gerade in der Szene, in der Leonato sagt, Claudio solle seine Nichte heiraten. Und das wäre laut Personenverzeichnis Beatrice??? :gruebel


    Naja, ich lese jetzt einfach mal fertig, dann kann ich morgen "richtig" mitreden! :-]

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • @ Leserina
    In deiner Ausgabe besteht der Gerichtsdiener darauf ein Esel zu sein?
    In meiner besteht er darauf ein Arsch zu sein. :grin

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Mir war die Geschichte auch etwas zu seicht. Sobald ich mich nach den ersten Seiten an die Sprache gewöhnt hatte, war es eher leichte Kost für zwischendurch. Wirklich gefallen hat mir nur Beatrice, die Frau hat Klasse, vor allem für ihre Zeit.


    In meiner Fassung war der Gerichtsdiener auch ein Esel, die Szene fand ich auch sehr witzig. :lache

  • Hallole!


    In meiner englischen Fassung heißt es:
    Away! you are an ass; you are an ass


    In meiner deutschen Fassung, übersetzt von Graf Baudissin:
    Fort! Ihr seid ein Esel, Ihr seid ein Esel.


    :wave

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

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