Englischer Originaltitel: Tell-Tale
Klappentext
In einem Kinderheim geschehen schreckliche Dinge. Kinder werden in dunkle Zimmer gebracht, von Männern, denen sie vertrauen sollen. Eine Zeugin sagt aus und muss untertauchen. Jahre später: Nina führt mit Mick und Tochter Josie ein sorgloses Leben. Bis ein Mann auftaucht, und Ninas Vergangenheit auf einmal wieder lebendig wird. Doch dann verschwindet Josie, und Nina steht vor dem schwersten Weg ihres Lebens.
Die Autorin
Sam Hayes wurde im englischen Coventry geboren. Sie wollte eigentlich Pilotin werden, arbeitete dann aber u. a. als Privatdetektivin, Buchhalterin und Kellnerin. Nach Jahren in Australien und den USA kehrte sie mit ihrer Familie nach England zurück. Ihr erster Roman Blutskinder wurde auf Anhieb zu einem großen internationalen Erfolg.
Sam Hayes erzählt ihre Geschichte in mehrern Ebenen. Es beginnt recht spektakulär mit einem vorgetäuschten Selbstmord. Dann erfolgt gleich der Sprung zurück. Nina lebt mit Mann und Tochter ein scheinbar normales Leben. Doch Nina hieß früher Ava und wuchs in einem Kinderheim auf. Dort geschahen schlimme Dinge, an deren Aufdeckung Nina maßgeblich beteiligt war. Sie kam in ein Zeugenschutzprogramm. Niemand kennt ihre Vergangenheit, auch ihr Mann nicht. Doch plötzlich sieht sie sich bedroht durch jemanden aus der Vergangenheit.
Ninas Ich-Erzählung wird unterbrochen von den Rückblicken in ihre Kindheit, als sie noch Ava war und ins Kinderheim kam. Daneben gibt es noch eine Frau names Frankie, die in dem ehemalige Kinderheim, das nun eine Schule ist, eine neue Stelle anfängt. Nach und nach erfährt man, wie sie mit der Geschichte verbunden ist.
Das klingt zunächst interessant, aber die verschachtelte Erzählweise nimmt viel Spannung aus der Geschichte. Innerhalb der Ebenen gibt es immer wieder Rückblicke, z.B. wie Nina ihren Mann kennenlernte. Im Nachhinein sind diese Dinge auch von Bedeutung, aber wenn man es liest wirkt es ein wenig langatmig. Wieder ein Rückblick, wieder ein Ausholen nach hinten anstatt ein weitergehen in der Geschichte. Da man sich recht schnell denken kann, was in dem Heim mit den Kindern geschah, ist es auch nicht so wahnsinnig überraschend, was passiert. Ein kleiner Kniff ist zwar zum Schluß drin, aber der reißt das ganze auch nicht wirklich mehr raus. Zudem empfand ich den Schreibstil der Autorin als recht gemächlich und gleichzeitig verhuscht und ungenau. Sie kann keine Stimmung erzeugen und die Personen agieren alle sehr hölzern.
Irgendwie ein Buch, zu dem mir nichts besonderes einfällt. Und das sagt eigentlich schon genug aus