Erziehungsfragen

LeSeebär:

Man muss eben einfach einen gesunden Mittelweg finden, der einem plausibel erscheint. Es wird IMMER Kinder geben, die das schönere Fahrrad, die cooleren Klamotten, die Eltern mit dem größeren Auto, die größeren geschenke vom Nikolaus etc, haben. So ist das Leben eben. Na und?

Meine Kinder haben sich heute Morgen wie bekloppt über den Kleinkram gefreut, nur darauf kommt es doch an. Die Frage ist doch, ob sie sich auch noch so schön freuen, wenn diese Geschenke alltäglich werden und ihre Besonderheit verlieren.

Und Knecht Rupprecht lassen wir außen vor. Wir erzählen vom Nikolaus, dass er den Kindern etwas bringt, wenn sie lieb sind. Aber nicht, dass sie im umgekehrten falle Dresche bekommen.

Hm, ich hab als Kind auch immer Süßigkeiten und dann noch eine Kleinigkeit bekommen, genau wie auch zu Ostern. Also Kleinigkeit im Sinne von Buch oder CD oder so.

Mit dem Weihnachtsmann - glauben die Kinder denn wirklich daran oder nur "so halb"? Ich meine mich zu erinnern, dass ich schon früh *eigentlich* wusste, dass Mama und Papa die Geschenke bringen und nicht das Christkind (Weihnachtsmann gabs bei uns eh nie!), aber ich hab dennoch immer schön brav die Illusion aufrechterhalten und laut darf das bis heute nicht ausgesprochen werden. Und ich will auch bitte weiterhin, dass meine Eltern so tun, als ob. Also wenn sie mir die Geschenke selbst in die Hand drücken wollten, wäre ich schon sehr verstört, und das Glöckchen muss auch weiterhin bimmeln, damit ich ins schön geschmückte Zimmer kommen kann... (ja, ich bin 23... :lache)

Zitat

Original von rienchen
LeSeebär:

Man muss eben einfach einen gesunden Mittelweg finden, der einem plausibel erscheint. Es wird IMMER Kinder geben, die das schönere Fahrrad, die cooleren Klamotten, die Eltern mit dem größeren Auto, die größeren geschenke vom Nikolaus etc, haben. So ist das Leben eben. Na und?

Meine Kinder haben sich heute Morgen wie bekloppt über den Kleinkram gefreut, nur darauf kommt es doch an. Die Frage ist doch, ob sie sich auch noch so schön freuen, wenn diese Geschenke alltäglich werden und ihre Besonderheit verlieren.

Und Knecht Rupprecht lassen wir außen vor. Wir erzählen vom Nikolaus, dass er den Kindern etwas bringt, wenn sie lieb sind. Aber nicht, dass sie im umgekehrten falle Dresche bekommen.

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Die ersten beiden Absätze kann ich so für uns nur unterschreiben.

Was den Nikolaus an sich betrifft, halten wir es einerseits mit der echten Nikolaus-Legende und handhaben das andererseits wie im Lied "Lasst und froh und munter sein". Bei uns gibt es also einen Teller und keine geputzten Stiefel. und auf diesem Teller liegen Kleinigkeiten und keine großen Geschenke. Ab und an machen wir es aber so, daß wir ein Familienbrettspiel auf den Teller legen, also etwas für uns alle gemeinsam.
Was den Nikolaus selbst betrifft, war das bei uns ein Mann, der arme Kinder beschenkt hat. Diese Geschichte gefällt meinen Kindern einfach. Dieses "nur brave Kinder bekommen etwas" gibt es bei uns nicht.

amoeba :
Genauso ist es bei meinen größeren Kindern. Natürlich wissen sie, "die Wahrheit", aber sie wären furchtbar traurig, wenn wir uns diese Weihnachtsillisuion nehmen würden. Und ich selbst fände das auch sehr schade.

Ich weiß bis heute nicht, wie meine Eltern die Geschenke unter den Baum bekommen haben es MUSS einfach das Christkind gewesen sein.
Alle gehen zur Kirche (nicht nur die Familie, die Nachbarn waren auch dabei!), Oma und Co wohnen alle zu weit weg, kein Kirchgänger "musste noch mal schnell umdrehen, weil Jacke vergessen / aufs Klo" aber immer wenn wir mit der gesammelten Straßengemeinschaft wiederkamen waren die Geschenke da, das Licht am Baum an und das Glöckchen bimmelte.

Bei meinem Freund ähnlich. Sie saßen mit der Familie im Essbereich. Wenn die Musik im Wohnzimmer anging, war das Christikind da gewesen und man durfte rüber gehen. Die Musik kam von CD, der Spieler war nicht programmierbar (zum Beispiel auf eine Anfangszeit) und wenn jemand das Zimmer verließ, dann war es nicht unmittelbar vor der Musik. Er weiß bis heute nicht, wie sie die Musik anbekommen haben

Ich freue mich schon, mir auch sowas ausdenken zu können

Ich habe meinem Schwiegervater auch mal zuhören dürfen, als es an der Haustür klingelte und der Weihnachtsmann die Geschenke abgegeben hat. Ich wäre beinah geplatzt vor unterdrücktem Lachen. Mein kleinster Schwager war damals 9 Jahre alt - er glaubte eigentlich auch nicht mehr so richtig an den Weihnachtsmann, hatte aber deutlich Angst zur Tür zu gehen und so lauschten wir alle dem Gespräch meines Schiegervaters mit dem Weihnachtsmann durch die geschlossene Wohnzimmertür

Das haben wir hier zuhause dann auch versucht, aber leider waren wir keine so guten Schauspieler wie mein Schwiegervater. Ihn konnten wir nicht mehr bitten, weil er gestorben ist, als ich schwanger war.

Nikolaus:
Unser Sohn (noch 13) hat heute einen Stutenkerl, einen Kitkat-Weihnachtsmann und den neuesten Eragon Band bekommen. Er war superglücklich.

Mein Mann hat 3 Zeitschriften (Auto, Motor und Sport, CHIP und Caravanning), einen Stutenkerl und einen Kinderschoki-Weihnachtsmann bekommen. Auch er war glücklich - obwohl er es etwas beschämend fand, das ich es aufgegeben habe ihm Bücher zu schenken (er liest sie nicht).

Das Beste heute morgen war aber, das auch unser Sohn etwas für uns von seinem Taschengeld besorgt hatte (Lindt Süßigkeiten - der Kleine hat Geschmack!).

Looser war mein Mann - er hatte vergessen, etwas zu organisieren. Macht nix, sonst bin ich immer der Depp, der alles vergißt.

Mein Mann hat auch ne Zeitung (Auto-Bild, die Caravan-Zeitungen hat er ja alle im abo :lache) und ein bisschen Lindt-Pralinen bekommen.
Für mich gab es Niederegger Nougat.
die Mädels haben sich ganz arg gefreut und uns ein wenig von ihrer Schokolade abgegeben.

Zitat

Original von Prombär

Ich war immer sehr enttäuscht als Kind, wenn weiche Packerl unterm Baum gelegen sind. Selbst heute wünsche ich mir Gewand erst zum Geburtstag (im Februar) und zu Weihnachten hauptsächlich harte Packerl

Ich war auch immer sehr enttäuscht wenn da die Großen aber weichen Päckchen unter dem Baum lagen. Ich habe als Kind auch nie verstanden warum mir der Weihnachtsmann Klamotten unter den Baum legt. Das wäre so ziemlich das letzte was ich mir gewünscht hätte und natürlich so gaaar nicht gewünscht habe.

Später habe ich dann aber verstanden warum das so ist. Von den Großeltern haben meine Eltern dann Geld bekommen und in Klamotten für mehr oder weniger das nächste halbe Jahr umgesetzt weil wir finanziell immer extrem knapp bei Kasse waren. Ich glaube ich habe dadurch ein anderes Wertgefühl für diese Art von Dingen bzw. Geschenken entwickelt. Die meisten Kinder werden heutzutage mit Spielzeug "zugeschüttet". Zum einen gibt es so normal, einfach mal zwischendurch, immer mal das ein oder andere und zum anderen werden an Geburtstagen und Weihnachten eigentlich nur noch Spielsachen geschenkt.
Klamotten sind selbstverständlich und haben nur einen kleinen Wert.

Ich denke schon, dass es wichtig ist, den Kindern den Wert für gewisse Dinge beizubringen, bin aber auch der Ansicht, dass man ca. 2/3 des Wunschzettels erfüllen sollte, so man es kann. Weihnachten ist nur einmal im Jahr (so wie ein Geburtstag auch) und da darf es ruhig opulenter sein.
Geschenke zwischendrin sind eigentlich nicht so mein Fall, obwohl ich gerne schenke und mir auch Gedanken dazu mache.

Richtig lächerlich finde ich aber Kommentare von Eltern, man solle bloss keine Barbies verschenken, da dies Mädchen magersüchtig machen würde.
Wenn sich das Kind eine Barbie wünscht, dann bekommt es die auch.
Magersucht hat völlig andere Ursachen - wahrscheinlich die Verkrampftheit der Eltern.

Das finde ich auch bescheuert, irgendwelche Spielsachen kategorisch abzulehnen. Ich versuche zwar, dieses Lillifee etc Gedöns so lange herauszuzögern, wie es geht, aber irgendwann wollen sie so einen Mist haben und dann macht es auch keinen Sinn, sich zu verweigern.

Zitat

Original von Oryx: Ich denke schon, dass es wichtig ist, den Kindern den Wert für gewisse Dinge beizubringen, bin aber auch der Ansicht, dass man ca. 2/3 des Wunschzettels erfüllen sollte, so man es kann. Weihnachten ist nur einmal im Jahr (so wie ein Geburtstag auch) und da darf es ruhig opulenter sein.

Mutige Aussage ;-). Die Tochter meiner Freundin hat jeden zweiten Artikel im Toys'R'Us Katalog angekreuzt.
(Über die Sinnhaftigkeit, dem Kind einen Katalog in die Hand zu drücken, brauchen wir nicht reden.)

Zitat

Original von DraperDoyle
Kaya wünscht sich nur eins: einen Gameboy (der heutzutage irgendwie anders heißt). Den wird sie wohl dieses Jahr auch kriegen.

Nintendo DS, wenn ihr ihr den neusten kaufen wollt, besorgt ihr einen Nintendo 3DS. Aber nehmt am besten keinen schwarzen, da sieht man ALLEs, also jeden Fingerabdruck etc. (ich habe mir damals den silbernen geholt)

Zitat

Original von rienchen
Das finde ich auch bescheuert, irgendwelche Spielsachen kategorisch abzulehnen. Ich versuche zwar, dieses Lillifee etc Gedöns so lange herauszuzögern, wie es geht, aber irgendwann wollen sie so einen Mist haben und dann macht es auch keinen Sinn, sich zu verweigern.

irgendwie hoffe ich ja noch, dass dieser Kelch an uns vorüber gehen wird...was ist denn momentan eigentlich der männliche Gegenpart? Immer noch die wilden Kerle?

Ja genau, der kann auch 3D Spiele spielen, allerdings sind nicht alle Spiele die für den 3DS gemacht sind auch mit 3D Graphik. Da hat sich Nintendo mal wieder schön rausgemogelt. Auf Dauer wird es aber jetzt darauf hinaus laufen, dass nur noch Spiele für den 3DS produziert werden.

Oryx : Das mit den Barbies, wie du schon sagtest, quatsch. Ich habe gerne mit Barbies gespielt und magersüchtig bin ich nie und nimmer.

@Draper: Hat Kaya schon mal 3D Spiele ausprobiert? Das ist nicht jedermanns Sache. Mir wird z.B. recht schnell schlecht dabei. Andere fangen dann das schielen an.

@tropic: Gibt es bei euch ein Limit? Sprich für die Geschenke der Kinder wird max. die Summe von XY ausgegeben?

Zitat

Original von Salonlöwin
Mutige Aussage ;-). Die Tochter meiner Freundin hat jeden zweiten Artikel im Toys'R'Us Katalog angekreuzt.
(Über die Sinnhaftigkeit, dem Kind einen Katalog in die Hand zu drücken, brauchen wir nicht reden.)

Ich war vor ca. 2 Jahren bei Leuten eingeladen, deren etwa 1,5 Jahre alte Tochter und deren noch jüngerer Bruder einen Berg von Spielsachen hatten, mit dem man eine Day Care oder einen Kindergarten hätte komplett ausstatten können. Die Kinder bekommen doch so kein Verhältnis zu den Dingen und aufpassen und pflegen lernen sie so auch nicht.
Dazu muss ich sagen, dass das Ehepaar zur unteren Mittelschicht gehört und dieser Berg wohl etwa ein Jahreseinkommen symbolisierte.