Erziehungsfragen

  • Zitat

    Original von Oryx
    Zum Thema Ausflug: Habt ihr schon mal eure Kinder auf ein Ferienlager/Camp geschickt bei dem keine bekannten Kinder oder Erwachsene dabei waren, also nicht von der Schule organisiert sondern bspw. von einer kirchlichen Organisation oder Jugendgruppe?


    Nein - zumindest ein Kind war immer dabei, das meine Tochter kannte. Sonst hätte sie gar nicht mitfahren wollen.
    Nur in der Ferienbetreuung von der Grundschule kannte sie die Kinder nicht, aber die Betreuer eben schon, also: nein. Irgendjemand war immer bekannt.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Zum Thema Ausflug: Habt ihr schon mal eure Kinder auf ein Ferienlager/Camp geschickt bei dem keine bekannten Kinder oder Erwachsene dabei waren, also nicht von der Schule organisiert sondern bspw. von einer kirchlichen Organisation oder Jugendgruppe?


    Wenn es komplett fremd waere, wuerden meine Kinder wohl nicht wirklich weg wollen. Aber sie sind jeden Sommer seit sie ca. 10 Jahre alt waren in einem Camp, wo sie niemanden kennen - ausser einer Freundin, die mitfaehrt. Wir sprechen das jedes Jahr ab, dass es zeitlich so klappt, dass auch jeweils eine Freundin zur gleichen Zeit fahren kann. Beim ersten Mal war es sogar so, dass es ein maennlicher Freund war, der mit meiner Tochter mitfuhr. Das bedeutete dann, dass die beiden zwar die Busfahrt gemeinsam machten, aber im Ferienlager selber nicht in der gleichen Unterkunft schlafen durften. Und so haben sie sich eigentlich die Woche ueber gar nicht mehr gesehen und selber neue Freunde gefunden. Es brauchte aber wenigstens etwas familiaeres fuer den Einstieg.


    Und das funktioniert super, weil dieses Camp sehr sehr gute Betreuer hat, die sehr liebevoll mit den Kindern umgehen. Wenn ich die Kinder frage, was ihnen am Camp am besten gefaellt, so kommt das immer an allererster Stelle!

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich frage deshalb, weil mir das mit neun Jahren passiert ist (war wohl gut gemeint von den Eltern) und ich es ziemlich schlimm fand auf niemanden zurückgreifen zu können, irgendwo im Nirgendwo zu hocken bzw. genötigt zu werden Fussball, Ping Pong, Badmington, etc. zu spielen - ohne Kommunikationsmöglichkeit mit den Eltern oder wenigstens einer vertrauten erwachsenen Person.
    (Vom Frass und den mangelhaften Installationen will ich gar nicht erst anfangen.)

  • 9 Jahre ist fuer so eine Alleinfahrt wirklich sehr jung. Wir hatten ins besagte Ferienlager vor einiger Zeit auch mal den Neffen meiner Freundin geschickt. Der war hier im Alter von 13 Jahren (und das bischen aelter macht da schon sehr viel aus) allein aus Polen zu Besuch und sollte dadurch auch die Moeglichkeit bekommen besser englisch zu lernen. Er kannte also wirklich niemanden im Camp und war der Sprache nur bedingt maechtig. Allerdings hatten wir die Moeglichkeit die Betreuer vorzubereiten auf den besonderen Fall und er hatte eine super Zeit.


    Letztes Jahr hatten wir auch Besuch von einem Maedchen aus D und sie ging auch ins Camp mit. Und das Ergebnis ist, dass ihre juengere Schwester diesen Sommer zu uns kommt und so von der Begeisterung ihrer Schwester angesteckt wurde, dass ihre einzige Bedingung fuer die Reise hierher das Ferienlager war. Und sie kennt eben auch niemanden wirklich.


    Mangelnde Installationen? Weiss natuerlich nicht wie mangelhaft das nun in deiner Situation war. Aber fuer uns ist eigentlich schon wichtig, dass so ein Sommercamp eher spartanisch ist, damit die Kinder mal was anderes erleben. Die Huetten sind mit 8 Etagenbetten ausgestattet und winzig. Bis zum Waschhaus mit den Toiletten muss man dann schon etwas laufen.


    Es gibt bei Ferienlagern schon grosse Unterschiede. Die Ausstattung ist da nicht unbedingt ausschlaggebend, sondern wirklich die Organisation und das Personal. Unser Ferienlager bildet ueber den Sommer auch Betreuer aus und die Konkurrenz fuer diese Ausbildungsplaetze ist enorm. Ich wuerd meine Kinder fuer ein Ferienlager mit Uebernachtung nur dort anmelden, wo ich weiss, dass da ein guter Ruf ist und ich Empfehlungen von anderen Eltern hab. Die Broschueren/Webseiten alleine helfen da nicht so viel.


    Hier ist ein Link zu "unserem" Ferienlager. Da ist auch ein kleines Video auf der Homepage, das Fotos von der einfachen Ausstattung zeigt. Gut daran ist, dass es dadurch auch erschwinglich bleibt. Es kostet uns fuer Busfahrt (150 km einfacher Weg), Unterkunft, Verpflegung und Aktivitaeten umgerechnet knapp 200 Euro pro Kind fuer eine ganze Woche. Und fuer sowas gibt es eben hier keine staatlichen oder kirchlichen Foerdergelder.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Beatrix : So weit ich gehört habe sind kanadische Camps sehr gut und auch hier in Mexico bei Eltern sehr beliebt.


    Bei mir war es sehr spartanisch (macht mir eigentlich nichts aus), aber eben so, dass man sich kaum richtig waschen konnte (was in meiner damaligen körperlichen Verfassung wichtig war), dass keine Rücksicht auf gesundheitliche Probleme genommen und man zu gewissen Aktivitäten gezwungen wurde, dass viele Magenprobleme bekommen haben, dass man wie Hühner nebeneinander am Tisch zusammengepfercht wurde, etc.

  • ich war in der zweiten Klassen (8 Jahre) das erste Mal im Sommerferienlager. In der DDR war das so üblich, dass Kinder während der Sommerferien für 2 Wochen in so ein Ferienlager gefahren sind. Oft wurden die von den Unternehmen, in denen die Eltern tätig waren, organisiert.


    Ich fand's immer total toll und hab mich jedes Jahr drauf gefreut, zumal man immer 2-3 Leute kannte - aus Vorjahren oder Kinder der Arbeitskollegen meiner Eltern. Klar hatte man auch mal Heimweh, aber das ging vorüber und im Großen und Ganzen waren es tolle Erlebnisse (die "gruseligen" Nachtwanderungen zB waren jedes Jahr ein Highlight!), die ich nicht missen möchte.


    Ich denke aber auch, dass es auf das jeweilige Kind drauf ankommt. Jedes Kind wird nicht mit 8 oder 9 Jahren "reif" genug sein, um ohne Eltern länger irgendwohin zu fahren.

  • Zitat

    Original von Queedin
    ..... im Großen und Ganzen waren es tolle Erlebnisse (die "gruseligen" Nachtwanderungen zB waren jedes Jahr ein Highlight!), die ich nicht missen möchte......



    :yikes das war wirklich immer eine gruselige Angelegenheit, aber spaß hats trotzdem gemacht... :yikes

  • jaaaa, und jedes Ferienlager war anders: in dem einen haben sich Betreuer als Gespenster verkleidet und und erschreckt, in anderen sind wir nur so durch den dunklen Wald gegangen. aber allein die Angst, dass man jeden Moment erschreckt werden KÖNNTE, war furchtbar genug :chen

  • Ich wurde von meinen Eltern zweimal in Freizeiten vom CVJM gesteckt :yikes Früh um sieben wurden wir durch Topfschlagen geweckt (totaal lustig) und es ging erstmal zum Gottesdienst. Ständig gab's Gebetskreise und stinkelangweilige Bibelstunden. Außerdem stand jede Freizeit unter einem Motto.
    Einmal war das Motto Afrika, da haben wir viel über die segensreiche Arbeit unserer Missionare in Tansania gehört. Und als passende Aktivität haben wir Baströckchen gebastelt :yikes


    Ich war ja erst sieben, acht, aber anstatt meinen Glauben zu festigen trugen diese Freizeiten wesentlich dazu bei, diesem Verein den Rücken zu kehren

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Ich war ja erst sieben, acht, aber anstatt meinen Glauben zu festigen trugen diese Freizeiten wesentlich dazu bei, diesem Verein den Rücken zu kehren


    So mit 13, 14, 15 (die Erinnung ist ein wenig verblasst) ging es an unserem Gymi ins "Besinnungslager", ein paar Tage mit dem Religionspauker und anderen Gestörten zu ähnlichen Tätigkeiten.
    Einen Pauker haben wir damals geschafft, der hat dann anschließend die Schule gewechselt. :rofl
    Teenager im Hormonkoller mit ordentlich "Geistigem" im Gepäck... Für den guten Mann zuviel, aber scheeee war´s! :lache

  • Ich musste/durfte mit 7 oder 8 auch in ein Sommerlagen, welches von der Kirche aus organisiert wurde. War eigentlich ganz lustig. Ich kann mich auch nicht an irgendwelche Gebetskreise oder so erinnern. Im Jahr darauf hab ich mich trotzdem geweigert wieder dorthin zu fahren :grin

  • Zitat

    Original von Insomnia


    So mit 13, 14, 15 (die Erinnung ist ein wenig verblasst) ging es an unserem Gymi ins "Besinnungslager", ein paar Tage mit dem Religionspauker und anderen Gestörten zu ähnlichen Tätigkeiten.
    Einen Pauker haben wir damals geschafft, der hat dann anschließend die Schule gewechselt. :rofl
    Teenager im Hormonkoller mit ordentlich "Geistigem" im Gepäck... Für den guten Mann zuviel, aber scheeee war´s! :lache


    Oja, unsere Konfisfreizeit war auch so eine Veranstaltung. Unser Pfarrer war ja ganz furchtbar lieb, aber bar jeglicher Autorität, und unsere Jungs haben sich dort derartig aufgeführt, dass er ganz sicher an seiner Berufung zweifelte.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Insomnia
    So mit 13, 14, 15 (die Erinnung ist ein wenig verblasst) ging es an unserem Gymi ins "Besinnungslager", ein paar Tage mit dem Religionspauker und anderen Gestörten zu ähnlichen Tätigkeiten.
    Einen Pauker haben wir damals geschafft, der hat dann anschließend die Schule gewechselt. :rofl
    Teenager im Hormonkoller mit ordentlich "Geistigem" im Gepäck... Für den guten Mann zuviel, aber scheeee war´s! :lache


    Das gab es bei uns auch - war ein Orientierungswochenende in der 10. Klasse, mit einem externen Pfarrer (? - meine Erinnerung ist auch nicht mehr so frisch) und unseren Relilehrern auch etwas religiös angehaucht - Nachdem wir uns geweigert haben, religiösen Kram zu besprechen und uns an Fakten gehalten haben wars ein lustiges WE (mit unserer Skandal-Klasse haben sie wohlweislich nur noch Lehrer mitgeschickt die hart im nehmen sind :lache)


    Konfifreizeiten waren bei uns große Klasse - aber das steht und fällt mit der Gruppenzusammensetzung und den Betreuern!

  • Ich war auch mal drei Wochen in Ferienlager von unserer Gemeinde, und das war mal überhaupt nicht religiös angehaucht - ich glaube, in den drei Wochen gab es einen Gottesdienst, das konnte man ja so gerade noch verkraften! :lache


    Ansonsten warens eine Woche segeln und zwei Wochen auf Terschelling. Doch, das war gut...

  • Ich bin vier Jahre auf Kinderfreizeiten gefahren.
    Beim ersten mal kannste ich ein Mädchen, da war ich 12.
    Dort habe ich aber schnell Anschluss gefunden, hauptsächlich unter den "fremden" Kindern. In den zwei Jahren drauf kannte ich dann immer einige von den Kindern aus dem Vorjahr, aber bei der Anmeldung wusste ich nie, wer mitkam.
    Im letzten Jahr war das ganze dann von nem anderen Verein, da kannte ich niemanden. War aber auch gut ;-)

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Original von rienchen
    So, das habe ich grade mal für meine Tochter bestellt. Gefällt mir irgendwie. :lache Ottokar Kakawurst- Kinderbuch


    Edit: "Der Kakofant" hört sich auch gut an. Nehm ich auch noch. :grin


    Dass es Menschen gibt, die mit ihren Autos sprechen, wusste ich, aber eine Kackwurst zu personifizieren???
    Hoffentlich entwickeln die Kinder nicht solche Freundschaftsgefühle für Ottokar, dass sie ihn ins Bett zum Schlafen mitnehmen möchten.


    So was geht mir doch zu weit. Bäh! :rolleyes