Erziehungsfragen

  • Zitat

    Original von Voltaire: Shoppen gehen ist eh doof..... Grinsen Grinsen Winken


    Buchläden sind auch doof :grin?


    Insgesamt zeigt die aufgeworfene Thematik doch nur eines deutlich:
    Geld nimmt einen viel zu hohen Stellenwert ein. Wenn hier erwachsene Menschen (in der Mehrheit Frauen) schon ein Problem damit haben, bei knapper Kasse jemand zu begleiten, der eine Anschaffung tätigen möchte, wie sollen sich dann Kinder dieser Sachlage stellen.
    Die Erkenntnis, dass der Wert eines Menschen nicht von seiner finanziellen Ausstattung abhängt, erlangen Kinder nicht dadurch, dass man dem besser gestellten Nachwuchs etwas neidet, sondern dadurch, dass man den Umgang mit Geld erlernt und Eltern Vorbildwirkung zeigen.
    Im übrigen halte ich es für wenig problematisch, ein Kind mit angemessenem Taschengeld auf Klassenfahrt zu schicken, wenn der Nachwuchs abschätzen kann, was Kaufkraft bedeutet und durchaus die Möglichkeit besteht, auch wieder Geld mit nach Hause zu bringen und wenn das eigene Kind vor allem gelernt, dass man nicht zu prahlen und zu protzen hat.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    Buchläden sind auch doof :grin?


    Das Kaufen von Büchern gehört doch zur Grundversorgung des Menschen und kann meines Erachtens nicht unter den Begriff "Shoppen" - in seiner herkömmlichen Bedeutung - eingeordnet werden. Bücher sind lebensnotwendig wie die Grundnahrungsmittel (außer Gurken, Salat) auch. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Der entscheidende Unterschied liegt für mich darin, aus welcher Motivation heraus man Geld ausgibt. Einkaufen bedeutet für mich, gezielt das Zeug zu besorgen, das man braucht: Lebensmittel zum Beispiel oder eben Bücher (die brauche ich für mein geistiges Wohlbefinden). Das ist lästig, aber notwendig.


    Shoppen dagegen heißt, einen Laden nach dem anderen aufzusuchen, bis einem was ins Auge springt, das man zwar nicht braucht, aber gerne haben will.
    Das bringt mir persönlich keine Freude, weil es ganz wenige Dinge gibt, die ich haben will, weshalb ich nicht gerne shoppen gehe.


    Was die Bedeutung des Geldes angeht: die ist doch gar nicht zu überschätzen. Denn mit Geld lassen sich Statussymbole kaufen, und es ist nicht einfach, Kindern beizubringen, dass ihr "Wert" nichts mit der Menge Geld zu tun hat, die ihnen zur Verfügung steht.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Draper: :write


    Ich verstehe einfach nicht, warum man grade auf einer Klassenfahrt exorbitant shoppen muss. Hundert Euro sind ja auch nicht grade wenig. Das kann man doch auch in seiner Freizeit tun, mit seinen Freunden etc. Eine Klasse ist eher eine Gemeinschaft, die irgendwie miteinander auskommen muss. Das wäre ja so, als würde ich mit meinem Chef shoppen gehen. Oder mit meiner Kollegin, die mich nicht leiden kann, weil ihre Konfektionsgröße die meinige um zwei Nummern übersteigt. Also.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Jetzt fühle ich mich ja schon langsam schlecht.


    Ich habe (in der 12. Klasse, also in den späten Achtzigern) bei der letzten Klassenfahrt in einer grossen Stadt für eine Woche ca. 1000 DM dabei gehabt und davon ca. die Hälfte in Geschenke und Bücher umgesetzt.
    Man hat damals nicht immer die Gelegenheit gehabt auf einem alten Flohmarkt zu stöbern und Bücher von ca. 1930 zu entdecken oder eine augefallene CD eines sonst eher schwierig zu findenden Interpreten.

  • Oryx : Vingelas Tochter ist zwölf Jahre alt, das ist m.E. nach ewtas Anderes als eine Klassenfahrt in der zwölften Klasse. Da ist man schließlich schon erwachsen und weiß mit Geld umzugehen. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Meine letzte Klassenfahrt war in der 11. Klasse (Abifahrt war eine privat organisierte Sauftour, wo eh nur maximal die Hälfte mitkam, Studienfahrt im LK gabs leider nicht...). Die in der 11. ging jedenfalls wie alle unsere Klassenfahrten davor in unser Schullandheim im Allgäu, in der 6. und 8. waren wir im Sommer zum Wandern da, in der 10. und 11. zum Skifahren. Da brauchte man wirklich nicht viel Geld, man konnte in den Nachbarort wandern, da gabs ne Telefonzelle, und bei den Skifreizeiten wurde alle zwei Tage am Supermarkt angehalten auf dem Weg vom Skigebiet, da haben wir uns dann mit Apfelschorle zum Mitnehmen eingedeckt. Essen gabs ja, für die Hütte haben wir uns Brote gemacht, ab und zu hat man sich noch mal ein Almdudler gekauft und gut wars. Oder in die Kneipe im anderen Nachbarort, aber wirklich viel Geld wurde man da auf keinen Fall los!

  • Zitat

    Original von rienchen
    Oryx : Vingelas Tochter ist zwölf Jahre alt, das ist m.E. nach ewtas Anderes als eine Klassenfahrt in der zwölften Klasse. Da ist man schließlich schon erwachsen und weiß mit Geld umzugehen. :grin


    Sollte man zu mindest....:zwinker

  • Zitat

    Original von rienchen
    Oryx : Vingelas Tochter ist zwölf Jahre alt, das ist m.E. nach ewtas Anderes als eine Klassenfahrt in der zwölften Klasse. Da ist man schließlich schon erwachsen und weiß mit Geld umzugehen. :grin


    Meine Tochter ist unwesentlich jünger (knapp 11) und ich hätte schon Bedenken, sie nur mit dem von den Lehrern vorgeschlagenen Betrag losziehen zu lassen. Nicht zum Einkaufen, aber für den Notfall.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Nicht zum Einkaufen, aber für den Notfall.


    Wir hatten die Diskussion weiter oben, was auf einer solchen Klassenfahrt eigentlich als "Notfall" passieren koennte. Und in wieweit dann ueberhaupt extra Geld helfen wuerde.


    Typischer "Notfall" ist ein Kind verlaeuft sich/verliert den Anschluss an die Gruppe. Es braucht dann Strategien, wie man sich verhalten soll. Z.B. bei der Jugendherberge anrufen und sich abholen lassen oder Instruktionen zu bekommen, was man tu soll. Kosten dabei sind minimal.


    Es sind einige extreme Notfaelle hier angesprochen worden, keiner haette sich mit mehr Geld wirklich loesen lassen. Es brauchte vor allem Intervention der Eltern. Und auch da war es zumeist ein Telefonanruf, der die Loesung ins Rollen brachte.


    Anders sieht es bei einigen internationalen Fahrten aus. Meine 13jaehrige Tochter wird eine spezielle Kreditkarte fuer den Notfall mitbekommen, wenn sie alleine von Calgary nach Frankfurt fliegt. Ein Direktflug mit Abholung vom Flughafen. Aber sollte der Flug umgeleitet werden aus welchen Gruenden auch immer (medizinischer Notfall an Bord, Vulkanausbruch ...), dann haette sie Geld um eine Verspaetung im Restaurant oder Hotel zu ueberbruecken. Aber das ist eben auch keine typische Klassenfahrtssituation!!!!

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Beatrix : danke für den Beitrag, Du bist mir zuvor gekommen. Dem kann ich mich nur anschließen. Eure Situation in Namibia(?), Oryx, kann man vielleicht auch nicht 1:1 auf die Klassenfahrt von Vingelas Tochter umlegen. Und nur um diesen einen speziellen Fall ging es hier in dieser Situation. :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Zitat

    Original von Oryx
    Jetzt fühle ich mich ja schon langsam schlecht.


    Ich habe (in der 12. Klasse, also in den späten Achtzigern) bei der letzten Klassenfahrt in einer grossen Stadt für eine Woche ca. 1000 DM dabei gehabt und davon ca. die Hälfte in Geschenke und Bücher umgesetzt.
    Man hat damals nicht immer die Gelegenheit gehabt auf einem alten Flohmarkt zu stöbern und Bücher von ca. 1930 zu entdecken oder eine augefallene CD eines sonst eher schwierig zu findenden Interpreten.


    Bei uns war eine Klassenfahrt in eine größere Stadt auch immer Gelegenheit einkaufen zu gehen. Wenn man aus einer Kleinstadt kommt, in der es einen Kik, keinen Schuhladen und sonst nur 1 Bekleidungsgeschäft für die Mütter-Generation gibt, dann nimmt man diese Gelegenheit sehr gerne wahr. Man wusste auch immer vorher, ob man in der Stadt etwas freie Zeit hatte oder ob das Programm straff war.


    Und sonst hat man nicht viel Geld ausgegeben. Was zu trinken oder ein Eis an der Autobahnraststätte, ein paar Süßigkeiten zum knabbern im Bus...
    Oder falls das Essen in der Jugendherberge eklig war, eine Notration.


    Aber es ging ja eigentlich im jüngere Kinder. Mit 12 war ich auch nicht shoppen, da sind wir höchstens mal in einen Schuhladen und haben die damals so modernen Plateau-Schuhe anprobiert und haben uns darüber amüsiert, wie stelzig man darin läuft. Aber gekauft hat keine was. Ich weiß jetzt nur nicht mehr, ob das am Geldmangel lag, oder weil man nicht wirklich nach etwas gesucht hat.

  • Zitat

    Original von Finchen87


    Bei uns war eine Klassenfahrt in eine größere Stadt auch immer Gelegenheit einkaufen zu gehen. Wenn man aus einer Kleinstadt kommt, in der es einen Kik, keinen Schuhladen und sonst nur 1 Bekleidungsgeschäft für die Mütter-Generation gibt, dann nimmt man diese Gelegenheit sehr gerne wahr. Man wusste auch immer vorher, ob man in der Stadt etwas freie Zeit hatte oder ob das Programm straff war.


    Das war bei uns auch so. Eine Tagesfahrt in eine größere Stadt war immer eine gute Gelegenheit ohne zusätzliche Fahrten die notwendigen Klamotten zu kaufen, dem entsprechend viel Geld hatte ich da dann auch immer dabei.

  • Zitat

    Original von Oryx: Jetzt fühle ich mich ja schon langsam schlecht. Ich habe (in der 12. Klasse, also in den späten Achtzigern) bei der letzten Klassenfahrt in einer grossen Stadt für eine Woche ca. 1000 DM dabei gehabt und davon ca. die Hälfte in Geschenke und Bücher umgesetzt. Man hat damals nicht immer die Gelegenheit gehabt auf einem alten Flohmarkt zu stöbern und Bücher von ca. 1930 zu entdecken oder eine augefallene CD eines sonst eher schwierig zu findenden Interpreten.


    Wir rechnen jetzt aber nicht nach, wie lange Du bereits die Schule verlassen hast und welche Kaufkraft damals 1000 DM besaßen ;-).

  • In der 12 hatte ich sowieso durch Jobben schon mein eigene Kohle und war niemandem mehr eine Rechenschaft über meine sinnvollen Anschaffungen schuldig. (Zb über die 3x2 Meter große "Pink- Floyd/The Wall"- Flagge, die noch Jahre später mein Zimmer verschönern sollte. :grin)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



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