Erziehungsfragen

  • Ich habe im Angebot: Zwei total computerverrückte 12jährige, was ich auch absolut unterstütze und fördere, solange ich merke, daß ihre wachsende Fachkenntnis den Drang, das Teil zum Spielen zu mißbrauchen, weit übersteigt.
    Beide sind aber ebenfalls anderweitig aktiv, der eine im Sportverein und der Andere in der Tanzschule.


    Eine Disneysüchtige 6jährige, die alles mitnimmt, was sie bekommen kann und das "richtige Spielen" (mit Frischluft und so ;-) ) ebenso schätzt wie mal eine gute DVD.


    In der Beziehung bin ich ziemlich zufrieden mit dem, wie es sich aktuell entwickelt :-]

  • Zu dem Thema kann ich aber auch was beitragen, wenn ich darf. Kinder habe ich keine, aber einen 7 Jahre jüngeren Bruder, der mich vor allem als er kleiner war häufiger mal aus Versehen Mama genannt hat, vielleicht zählt das ja schon. :grin
    Bei uns ist es nämlich genau andersherum. Er macht sich überhaupt nichts aus Videospielen, ab und zu spielt er mit seinem DS, aber das war es auch schon.
    Ich hatte zwar auch nur einen Gameboy, aber mittlerweile überlegen meine Mutter und ich, uns gemeinsam eine xbox zuzulegen. :lache Hat nur bisher nicht geklappt, da ich nicht so oft bei meinen Eltern bin. Wenn ich das Teil mit zu mir nehme, bringt es mir auch nix, weil ich keinen Fernseher habe. Und wenn es bei meinen Eltern steht, verstaubt es auch nur, weil meine Mutter nicht alleine spielen will und mein Bruder sich weigert. Er will nicht, dass wir sowas kaufen, warum auch immer. Also, wenn bei uns in der Familie jemand zockt, dann immer die Damen. Gegenbeweis erbracht. :grin Und jetzt verschwinde ich lieber und überlasse den echten Erziehungsberechtigten das Feld.

  • Zitat

    Meinen Sohn hab ich getröstet, denn wenn der solche Anfälle bekam, war er wirklich fertig mit der Welt. Das war kein Frustgeschrei, das waren ernsthafte seelische Zusammenbrüche (und die verwehrte Süßigkeit idR nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte).

    (Mulle)


    Hm. Mein Sohn ist auch sehr sensibel. Vielleicht sollte ich das mal so angehen.
    Vorhin ist mir noch was eingefallen. Nachträglich zum Geburtstag habe ich ihm noch einen Brustbeutel geschenkt (einen coolen mit nem Ampelmännchen :-]), mit einem Euro drin. Wenn wir demnächst einkaufen, nimmt er ihn mit und darf sich davon das kaufen, was er möchte. (für nen Euro bekommt er ja immerhin schon ein Ü- Ei oder ein Pixibuch, aber keinen riesigen Schokohasen :grin) Vielleicht ist es doch noch ein bisschen früh für Taschengeld- mal sehen, wie das so läuft.
    (Vielen dank für eure Tipps- Leseebär, oemichenli etc- aber ich werde mich nicht zusammen mit dem Blag auf den Boden schmeißen. Man kennt mich in dieser Gegend. :chen


    Zitat

    So hat sich mein Sohn nur ein einziges Mal so verhalten. Da war er gerade mal fünf Jahre alt. Ist also schon ziemlich lange her. Ich habe ihn ignoriert und war zudem damit beschäftigt diese dämlichen Trümmerlotten zusammenzufalten, die meinten mir etwas über Kindererziehung erzählen zu wollen. Die waren auch ziemlich schnell ruhig als ich dann etwas lauter wurde. Die Meinung über Erziehung irgendwelcher dritter Personen hat mich eigentlich nie interessiert. Wir - also meine Frau und ich - haben unseren Sohn so erzogen wie wir meinten das es richtig sei.

    (Voltaire)


    So haben wir das auch vor. Es regt mich auch immer wahnsinnig auf, wenn fremde Leute sich an öffentlichen Orten in meine Erziehung einmischen. Auf der anderen Seite wäre ich manchmal froh, wenn die Großeltern hier in der Nähe wohnen würden und nicht 700 km weit entfernt. Ich glaube, die Kinder würden von anderen Autoritätspersonen, außer den Eltern, profitieren.
    Von daher müssen wir auch immer skypen (weiß auch nicht, wie man das schreibt), sonst sehen sie sie ja gar nicht. Sie dürfen auch Fernsehen gucken, Sandmännchen oder Dvd. ( Pippi Langstrumpf o.ä.) Alles in Maßen, manche Eltern gucken mich auch komisch an- meine Kinder gehen in einen Waldorfkindergarten. War nicht geplant und eher aus der Not heraus, ist aber prima. Dazu ein andernmal. ) aber ich bin der Meinung, dass man das nicht verbieten kann. Irgendwann kommen sie doch drauf und werden möglicherweise zu Fernseh- Playstation- Gameboy- Junkies.


    Zitat

    Ich finde es wichtig, daß man bei Erziehungsfragen nicht nur darauf schaut, was andere tun oder darüber denken, sondern einfach mal aus dem Bauch heraus erzieht. Meist ist das nämlich richtiger als jeder Tipp in was weiß ich für einem Erziehungsratgeber. Nicht, daß ich nie so ein Buch zur Hand genommen hätte (mein Großer hat bei meiner anfänglichen Unsicherheit als Mutter so einiges ertragen müssen), aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. Und als 4-fach-Mama muß ich machmal einfach nur schmunzeln oder den Kopf schütteln (auch bei so manchem Beitrag in diesem Thread). Außerdem braucht man als Eltern, die halt eben nicht alles so machen, wie andere es tun, schon ein dickes Fell und eine große Portion Gelassenheit.


    :write
    Bei meinem ersten Kind hatte ich so ein Buch: "Oje- ich wachse". Voller Enthusiasmus habe ich daran gelesen und war nach einer Weile völlig frustriert. Was die Kinder da mit 12 Wochen schon alles konnten...meins war ja total zurückgeblieben, im vergleich zu diesen Hüper- Düper- Kindern. Dann habe ich eine Mama mit drei Kindern kennengelernt, die hat mir sofort imponiert mit ihrer gelassenen Art. Und seitdem lasse ich (fast) alle Erziehungsratgeber links liegen (Streifi sprach das ja auch an- aus dem Bauch heraus entscheiden). Dieses hier hat mir aber ganz gut gefallen.


    Übrigens ist hier verschütt gegangen, dass Mulle "das Titti" genannt wurde. Ich finde das sehr außergewöhnlich und mich würde interessieren, wie es zu diesem Namen kam. :chen

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Meine Große hat, glaub ich, ein einziges Mal einen Anfall gekriegt, ausgerechnet in einem Buchladen. Ich weiß nicht mehr warum, aber ich steh an der Kasse, peinlich berührt, das Kind brüllend am Boden, als die Oma hinter mir meinte: "Da hilft nur gelassen bleiben, das ham se alle mal!" Werd ich nie vergessen :chen

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von rienchen: Hm. Mein Sohn ist auch sehr sensibel. Vielleicht sollte ich das mal so angehen. Vorhin ist mir noch was eingefallen. Nachträglich zum Geburtstag habe ich ihm noch einen Brustbeutel geschenkt (einen coolen mit nem Ampelmännchen Freude ), mit einem Euro drin. Wenn wir demnächst einkaufen, nimmt er ihn mit und darf sich davon das kaufen, was er möchte. (für nen Euro bekommt er ja immerhin schon ein Ü- Ei oder ein Pixibuch, aber keinen riesigen Schokohasen Grinsen ) Vielleicht ist es doch noch ein bisschen früh für Taschengeld- mal sehen, wie das so läuft.


    Eigentlich kann man den Umgang mit Geld gar nicht früh genug lernen.
    Alles natürlich in Relation zu Alter und Taschengeld.
    In Bremen gab es vor längerer Zeit ein größer angelegtes Kindergartenprojekt, in dem die Kleinen die Wirtschaftskreisläufe kennenlernen sollten. Angefangen beim Kaufmannsladen bis zu einem kleinen Betrieb erfuhren sie, was Wirtschaftsgüter sind, wie man ihren Wert bestimmt und erlernten spielerisch den Umgang mit Geld.
    Leider finde ich keinen Link zu dem Projekt.

  • Zitat

    Original von rienchen
    Übrigens ist hier verschütt gegangen, dass Mulle "das Titti" genannt wurde. Ich finde das sehr außergewöhnlich und mich würde interessieren, wie es zu diesem Namen kam. :chen



    Find ich nicht außergewöhnlich, im Öcher Platt sind Tittis kleine Kinder...


    Bei mir hieß es als ich älter wurde immer "Du bist doch kein Titti mehr" :lache

  • Zitat

    Original von rienchen
    :write
    Bei meinem ersten Kind hatte ich so ein Buch: "Oje- ich wachse". Voller Enthusiasmus habe ich daran gelesen und war nach einer Weile völlig frustriert. Was die Kinder da mit 12 Wochen schon alles konnten...meins war ja total zurückgeblieben, im vergleich zu diesen Hüper- Düper- Kindern. Dann habe ich eine Mama mit drei Kindern kennengelernt, die hat mir sofort imponiert mit ihrer gelassenen Art. Und seitdem lasse ich (fast) alle Erziehungsratgeber links liegen (Streifi sprach das ja auch an- aus dem Bauch heraus entscheiden). Dieses hier hat mir aber ganz gut gefallen.


    Das "Oje-ich wachse"-Buch habe ich zur Geburt von Nr. 4 geschenkt bekommen. Ich habe bis heute keine Ahnung, was die Schenkerin sich dabei gedacht hat, aber ich habe mich einerseits köstlich amüsiert. Was für ein Müll, denn das schlimme daran ist, daß das Mamas, die daran glauben, wirklich frustieren kann. Ich finde dieses Buch einfach nur schrecklich.


    Das Biddulph-Buch ist ganz gut, ja.


    Mir hat bei Kind Nr. 1 das u. a. Buch unglaublich geholfen. Ich hab Gewichtsprobleme und hatte richtige Panik davor dicke Kinder zu bekommen. Dieses Buch hat mir damals geholfen und meine Kinder haben ein besseres Verhältnis zum Essen als ich es als Kind hatte und heute noch habe, denke ich und man sieht es ihnen auch an.


    Was das Taschengeld betrifft, bzw. die Frage, wann man damit anfängt, ist das glaube ich auch so eine Bauchentscheidung. Wenn ihr so besser durch die Einkäufe kommt, finde ich die Idee gut.

  • Ganz schlimm sind übrigens die Ratgeber von diesem Jan-Uwe Rogge. Wer einen Rat sucht, findet in diesen Büchern unter Garantie nichts. Der Mensch beschreibt nur Situationen, nicht aber wie Eltern mit diesen Situationen umgehen sollen. Dann lieber gleich das Geld für diese Bücher zerreißen und in den Papiermüll werden - hat so ungefähr denselben Effekt. :wave


    Edit: Leider sind unzählige Eltern auf diesen Scharlatan reingefallen und haben seine Bücher gekauft - so wie auch ich..... :bonk

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

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  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ganz schlimm sind übrigens die Ratgeber von diesem Jan-Uwe Rogge. Wer einen Rat sucht, findet in diesen Büchern unter Garantie nichts. Der Mensch beschreibt nur Situationen, nicht aber wie Eltern mit diesen Situationen umgehen sollen. Dann lieber gleich das Geld für diese Bücher zerreißen und in den Papiermüll werden - hat so ungefähr denselben Effekt. :wave


    Edit: Leider sind unzählige Eltern auf diesen Scharlatan reingefallen und haben seine Bücher gekauft - so wie auch ich..... :bonk


    Ich hatte auch mal ein Buch von ihm. Weiß leider nicht mehr welches es war, müsste ich mal nahcschauen. Aber auch das war Mist.

  • Zitat

    Original von Babyjane



    Find ich nicht außergewöhnlich, im Öcher Platt sind Tittis kleine Kinder...


    Ah, dat is Öcher Platt? Ich kann keinen Hehl draus machen eine gewisse Erleichterung darüber zu empfinden, von niemandem aus meiner rheinländischen Sippschaft mal so genannt worden zu sein. Ich glaube, ich werde meine Tochter beim nächsten Blagentreffen mal laut "Titti" rufen und mir die Gesichter der anwesenden Übermuttis mal genauer ansehen. :chen


    Zitat

    Was für ein Müll, denn das schlimme daran ist, daß das Mamas, die daran glauben, wirklich frustieren kann. Ich finde dieses Buch einfach nur schrecklich.


    :write Ich werde nie vergessen, wie mich eine Freundin (für die dieses Buch sowas wie eine Bibel darstellte) mal ganz aufgeregt anrief. *Telefongespräch*:


    "Hallo, ich bins! Kann Dein Sohn schon sitzen?"


    Rienchen schielt auf ihren Sohn, der sich grade wie eine etwas zu groß geratene Made von einer Seite zur anderen rollt, dabei glucksende Geräusche macht und mit seinen noch nicht vorhandenen Zähnen an irgeneinem muffigen Stofftuch nagt. Er macht einen ganz zufriedenen Eindruck. Rienchen antwortet: "Nö, kann er nicht."


    "Also mein Sohn kann seit gestern sitzen, das macht er gaaaaanz toll. Ich dachte, ich frage bei Dir mal nach, Deiner ist doch schon drei Wochen älter. Meinst Du, er entwickelt sich gut? Warst Du schon bei der U3 mit ihm?"


    :bonk :bonk :bonk


    Keine Ahnung, ich kann ja verstehen, dass man total stolz auf sein Kind und seine Leistung ist, aber irgendwann fangen alle an zu laufen, werden trocken usw.
    Das Buch habe ich vor einiger Zeit hier bei den Büchereulen verschenkt. :schaem Ich hoffe, die Mama nimmt mir das jetzt nicht allzu übel. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Wenn es um das Ess- oder eben Nichtessverhalten von Babys und Kleinkindern geht, kann ich dieses Buch sehr empfehlen.
    Es wurde von der La Leche Liga, einem Verein zur Förderung des Stillens, verlegt, was erklärt, warum es in großen Teilen auch ums Stillen geht, aber vieles lässt sich problemlos übertragen.


    Wer sagt: Mein Kind weiß selbst am besten, was es braucht, solange ich gesunde Nahrungsmittel anbiete, wird es sich das nehmen - kann sich das Buch sparen.
    Wer aber Sorgen hat - zu dick, zu dünn, zu viel, zu wenig, zu früh, zu spät - der sollte einen Blick reinwerfen.
    Es ist richtig toll und dabei auch unterhaltsam geschrieben.


    Der Autor hat auch ein Buch zu Erziehungfragen für kleine Kinder generell geschrieben, es heißt: "In Liebe Wachen", und auch das ist sehr lesenswert, allerdings darf man sich daraus keine "Mach es so ..."-Tipps a la Elterntrainin von der Supernanny erwarten. Der Autor beleuchtete eher kritisch die üblichen Erziehungsfallen und hinterfragt, wie und warum es zu den Problemen zwischen Eltern und Kindern kommt.
    Sein Anliegen ist nicht, dass die Eltern tun, was er sagt, sondern dass die Eltern verstehen, wo das Problem liegt. Was sie daraus machen, müssen sie selbst entscheiden. Diese Herangehensweise findet man entweder ganz toll oder sehr blöd, daher ist das Buch große Geschmacksfrage.
    Man muss auch dazu sagen, dass die Fallbeispiele auf Deutsche manchmal etwas überzogen wirken; es ist eine Übersetzung aus dem Spanischen, wo teils noch andere Erziehungsansichten herrschen.

  • @ Rienchen
    Besser nicht, wie gesagt, das ist eher negativ behaftet, Tittis sind immer die anderen "dämlichen" Kleinkinder, nie das eigene!!
    Darum geh ich auch einfach mal davon aus, daß Mulles Spitzname irgendwie anders entstanden sein muß.
    :grin


    @ Mulle
    Unsere Kinderärztin hat zu meiner Mutter mal gesagt, so lange genug Essen im Angebot ist, ist noch kein Kind verhungert, lassen Sie das Mädchen mal...
    Fand ich gut... :-]

  • Michi :


    :gruebel


    Wir haben ganz komische Spitznamen für unsere Kinder. Eigentlich haben wir extra Namen gewählt, die (hauptsächlich durch dritte Personen, natürlich :grin) nicht großartig verunstaltet werden können und wie es dann so ist: plötzlich hängt man selber dann doch ein -I, ein -lein usw, an. Die Bezeichnungen "Dötzchen" kenne ich auch, "Stift", "laufender Meter" usw


    Wir nennen sie [SIZE=7]Biester, Zuckerschnecke/schnute, Maulbär etc[/SIZE] :grin Alles natürlich sehr liebevoll, das wissen sie, die kleinen Süßen.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Rienchen, ich dachte eher so an typische Berliner Ausdrücke :grin. Persönliche(peinliche) Namen haben wir natürlich auch ( naja hatten :grin, sonst werden wir gelyncht).Sehr beliebt war Mausi und Mäusepiep.


    Jetzt würde ich noch gerne die Entstehungsgeschichte von "Schlumpel" erfahren . Das ist echt genial :lache