Klappentext
»Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss. Das hier ist das meine. « So beginnt Óscar Drai seine Erzählung. Der junge Held des Romans sehnt sich danach, am Leben Barcelonas teilzuhaben, und streift am liebsten durch die verwunschenen Villenviertel der Stadt. Eines Tages trifft er auf ein faszinierendes Mädchen. Sie heißt Marina, und sie wird sein Leben für immer verändern.
Gemeinsam werden die beiden in das düstere Geheimnis um den ehemals reichsten Mann Barcelonas gesogen. Schmerz und Trauer, Wut und Größenwahn reißen sie mit sich, eine höllische Verbindung von vernichtender Kraft. Aber auch Marina umgibt ein Geheimnis. Als Óscar schließlich dahinterkommt, ist es das jähe Ende seiner Jugend.
Der Autor
Carlos Ruiz Zafón wurde 1964 in Barcelona geboren und lebt heute in Los Angeles. Mit den großen Barcelona-Romanen ›Der Schatten des Windes‹ und ›Das Spiel des Engels‹ begeisterte er ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt; seine Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt. ›Das Spiel des Engels‹ stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Nur kurze Zeit vor ›Der Schatten des Windes‹ schuf Carlos Ruiz Zafón den Roman ›Marina‹.
In einem kurzen Vorwort erklärt der Autor, wann Marina entstand und wie er sein Werk empfindet. "Marina" ist ein frühes Werk. Ich kannte von Zafón bisher nur "Der Schatten des Windes", das ich als wunderbar erzählte Geschichte in Erinnerung hatte.
"Marina" läuft von vorne herein etwas neben der Realitätsspur. Oscar, der Ich-Erzähler, besucht ein Internat in Barcelona. Wir schreiben das 1980. Ein Jahr zuvor hatte er Marina und ihren Vater kennengelernt. Oscar ist 15, allerdings merkt man das zu keiner Zeit, er erscheint viel älter. Marina lernt er auf eine merkwürdige Art kennen, er beschließt eines Tages, einfach in eine der alten Villen hineinzuspazieren. Dort überrascht in Germàn, Marinas Vater. Vor Schreck nimmt er eine alte Taschenuhr mit. Der unabsichtliche Diebstahl nagt an ihm, ist auf der Uhr doch ein Spruch eingraviert, der auf einen persönlichen Bezug zu der Uhr schließen lässt. Oscar beschließt, zurückzugehen, und so begegnet er auch Marina. Zwischen ihnen entsteht eine zarte Freundschaft. Marina zeigt ihm eines Tages eine verschleierte Dame, die Sonntags ein anonymes Grab besucht und eine Rose dort ablegt. Die beiden Jugendlichen beschließen, dem Geheimnis der Dame auf die Spur zu kommen. So beginnt eine surreale Geschichte um den ehemalig reichsten Mann Bacelonas. Er hatte es sich zum Ziel gemacht, die Fehler der Natur auszugleichen und ging dabei einen Schritt zuweit.
Das "Marina" eher ein Jugendbuch ist, merkt man auf jeder Seite. Oscar und Marina sind immer genau dann zur Stelle, wenn etwas passiert. Sie gehen durch eine Gasse, und promt kommt jemand und macht etwas, was ein Puzzelteil zur ihrer Schnitzeljagd ist. Sie geraten an diverse Personen, die den beiden Teenies unversehens nach jahrzehntelangem Schweigen ihre tragische Geschichte erzählen. Alles geht ganz leicht und von selbst, seid langem schlummernde Geheimnisse und Gräuel werden von den beiden innerhalb kurzer Zeit aufgedeckt. Das ist für meinen Geschmack einfach zu simpel und der Hauptgrund, warum ich keine Kinder- und Jugendbücher lese.
Die Geschichte an sich ist nett erzählt, Zafón ist ein guter Erzähler. Auch birgt die Geschichte Potential, aber es geht einfach alles zu glatt, das Geheimnis ist recht phantastisch, aber nicht wirklich gut geklärt bzw erklärt. Zudem ist die Geschichte sehr sentimental, es geht um Liebe und Verlust, und wozu einen der Schmerz um besagten Verlust bringen kann. Marina umgibt selbst eine tragische Geschichte, in dessen Schmerz Oscar das ganze Buch über drin badet.
"Marina" ist eine hübsch erzählte Fantasy-Geschichte, die Handlung ist aber sehr unkomplex erzählt und für mich damit einfach zu kindlich in der Erzählweise.