Hier kann zu den Seiten 33 - Ende geschrieben werden.
'Der kleine Prinz' - Seiten 33 - Ende
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Na das war ja jetzt mal eine schnelle LR
Der zweite Teil hat mir wesentlich besser gefallen als der Erste.
Vor allem die Erzählungen des Prinzen auf den unterschiedlichen Planeten. So hätte ich mir das ganze Buch gewünscht.
Ich denke, ich werde und sollte das Buch irgendwann einfach noch mal lesen.Wenigesten kann ich jetzt behaupten, eins der "wichtigsten Bücher" gelesen zu haben
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Ja ich mag die Geschichten auch von den unterschiedlichen Planeten.
Überhaupt. Findet ihr es nicht auch teilweise erschreckend, wie schnell die eigene
Kindheit rum gegangen ist? Und was man eigentlich alles übers Kindsein vergessen hat?
Das ist das schöne an diesem Buch. Man kann das Leben mal wieder durch Kinderaugen und Kinderherzen sehen und fühlen.
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Hmh, mir hat der erste Abschnitt wesentlich besser gefallen. Das mit den Planeten kam mir ein wenig wie eine Aufzählung vor und das hat mich etwas ermüdet.
Alles in allem kein schlechtes Buch aber ich denk mal als Kind hätte es mich wohl etwas mehr angesprochen. Aber ich bereue es nicht
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Zitat
Original von Shadow91
Alles in allem kein schlechtes Buch aber ich denk mal als Kind hätte es mich wohl etwas mehr angesprochen. Aber ich bereue es nichtBei mir in der Arbeit haben sie heute auch gemeint, dass man das Buch als Kind vielleicht besser versteht.
Aber ist das wirklich so?? Ich habe eher das Gefühl, dass ein 11- oder 12-jähriges Kind das noch nicht richtig versteht. Oder? -
Zitat
Original von Jasmin87
Bei mir in der Arbeit haben sie heute auch gemeint, dass man das Buch als Kind vielleicht besser versteht.
Aber ist das wirklich so?? Ich habe eher das Gefühl, dass ein 11- oder 12-jähriges Kind das noch nicht richtig versteht. Oder?Hmh, so kann ich das gar nicht beantworten, ist auch bei mir schon ein paar Jahre her seit ich in diesem Alter war. Aber es kommt wohl immer auf das Kind an, ich wage mal zu behaupten das ich es wohl verstanden hätte, zumindest zum Großteil
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Ich habe das Buch zwar erst als Erwachsene gelesen, glaube aber, dass ich es als Kind auch gemocht hätte, wobei mir als Kind aber andere Dinge gefallen hätten (das Gefühl, als Kind von einem "Großen" verstanden zu werden beispielsweise), und ich manche Gedanken erst jetzt richtig zu würdigen weiß.
Was ich euch aber fragen wollte:
1. Wie steht ihr zu der Behauptung:
"Du bist für das, was du einmal gezähmt hast, zeitlebens verantwortlich"?
2. Wie gefiel euch der Schluss?EDIT: Tippfehler
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Zitat
Original von maikaefer
1. Wie steht ihr zu der Behauptung:
"Du bist für das, was du einmal gezähmt hast, zeitlebens verantwortlich.
2. Wie gefiel euch der Schluss?Zu 1.
Das mit dem zähmen hat mir im allgemeinen nicht sonderlich gefallen. Irgendwie find ich es seltsam zu lesen, das man seine Freunde erst zähmen muss und so. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie klang das für mich halb wie versklaven. Könnte daran liegen das ich Wörter wie zähmen automatisch auf Tiere beziehe.Zu 2.
Das Ende hat mir gut gefallen, es war einfach passend. -
Mir gefällt das Wort "zähmen" auch überhaupt nicht.
Man muss ein Pferd zähmen aber keine Freunde o.ä.Das Ende hat zum ganzen Buch gepasst, war schon in Ordnung
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Zähmen bezieht sich auf Tiere (der Fuchs IST ein Tier :grin), allgemein ist vielleicht der Ausdruck "sich miteinander vertraut machen" passender.
Und gerade dies miteinander vertraut machen... das fand ich eine der schönsten und aussagekräftigsten Stellen im Buch. Und nun noch einmal die Frage... Ist man wirklich für immer und ewig für das/die/denjenigen verantwortlich, mit dem man sich einmal vertraut gemacht hat? Und: Möchtet ihr, dass jemand, mit dem ihr euch einmal vertraut gemacht habt, sich wirklich zeitlebens für euch verantwortlich fühlt?
Was den Schluß betrifft, fand ich das Offenlassen, ob das Schaf nun die Rose gefressen hat, recht unbefriedigend, aber vielleicht war mir da das kindliche Vertrauen schon zu sehr abhanden gekommen... -
Ich bin noch mitten drin, gehe mit dem kleinen Prinzen gerade noch von Planet zu Plante...Aber ich kenne ja das Buch schon und ich bin beim wiederlesen genauso begeistert wie beim ersten Mal. Ich weiss nicht, ob ich als Kind den Sinn des Buches ( für ich ) verstanden hätte. Heute, wo die Kindheit und dieses Unbeschwerte so weit weg sind, werden mir hier wieder die Augen geöffnet für die wichtigen kleinen Dinge im Leben. Kinder nehmen die anders wahr, und für sie sind diese Dinge denke ich noch wichtig. Ein Erwachsener in unserer schnelllebigen Zeit verliert den Blick dafür leider viel zu schnell. Ich denke mal, dieses Büchlein öffnet wieder so manchen Blickwinkel, für Dinge die wirklich zählen.
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Zitat
Original von nofret78
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Ich weiss nicht, ob ich als Kind den Sinn des Buches ( für ich ) verstanden hätte. Heute, wo die Kindheit und dieses Unbeschwerte so weit weg sind, werden mir hier wieder die Augen geöffnet für die wichtigen kleinen Dinge im Leben. Kinder nehmen die anders wahr, und für sie sind diese Dinge denke ich noch wichtig. Ein Erwachsener in unserer schnelllebigen Zeit verliert den Blick dafür leider viel zu schnell. Ich denke mal, dieses Büchlein öffnet wieder so manchen Blickwinkel, für Dinge die wirklich zählen.Was ist denn für euch der Sinn dieses Buches?
Hat jetzt der kleine Prinz freiwillig seinen Asteoride verlassen, um einen Freund zu suchen? Und warum hat er sich dann am Schluss umgebracht?Ich kannte schon einige Zitate aus dem Buch, natürlich allen voran die Stelle: "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." (Hier lehnt sich Saint-Exupery meiner Meinung nach etwas sehr an ein Bibelzitat an: "Ein Mensch sieht was vor Augen ist. Der HERR aber sieht das Herz an." 1. Sam. 16,7)
Zum Zähmen (besser: miteinander vertraut werden): Ich finde diesen Gedanken beängstigend und gefährlich. Wenn ich das auf eine Partnerschaft beziehe, ist es ein Geschenk an mich, wenn sich mein Partner mir gegenüber so öffnet, dass ich sein Innerstes kennenlernen darf. Ich lerne, ihn mit dem Herzen zu sehen und fühle das auch. Aber ich mache ihn mir nicht vertraut, sondern das geschieht freiwillig und auch nur so weit wie das Gegenüber es zulässt.
Wenn ich das auf die Beziehung zu meinen Kindern beziehe, finde ich den Gedanken noch schrecklicher. Die Kinder sind einem anvertraut und wir Erwachsenen haben die Aufgabe, sie durch das Leben zu begleiten - solange, bis sie unsere Hilfe nicht mehr benötigen und eigene Wege gehen. Das ist die Aufgabe: Da zu sein, Hilfen zu geben, aber die Persönlichkeit reifen zu lassen, und nicht "zu beschneiden." Ich bin der festen Überzeugung, dass in jeglicher Beziehung nur echte Liebe wachsen kann, wenn man den anderen so lässt, wie er ist, egal, ob Partner oder Kind.
Das gelingt natürlich nur, wenn man selbst in seiner Seele zu Hause ist. Jeder ist meiner Meinung nach für sein Glück selbst verantwortlich. Im Grunde kann jeder Mensch nur im Einklang mit seinen eigenen Ich glücklich werden.
Ich möchte mich niemandem eine Verantwortung für meine Person aufdrücken. Da schwingt gleich so ein Hauch von "Mitleid" oder "Gewissen" mit. Ich möchte, dass jemand Zeit mit mir verbringt, weil ich es ihm wert bin. Und wenn sich das einmal ändern sollte, dann liegt in jedem Abschied auch die Chance für einen Neuanfang.Insgesamt finde ich das Büchlein zu negativ. Wie enttäuscht muss der Autor von den Menschen und den Begegnungen mit ihnen gewesen sein.
Ich glaube fest an "wahre Liebe" und "echte Freundschaft", auch in unserer materialistischen Welt. -
Danke, Regenfisch, dass du so ausführlich auf mein Zähmen/verantwortungs-"Problem" eingegangen bist.
Zunächst zu deinen Fragen:
Ich hab es so verstanden, dass er seinen Planeten verließ, weil er so unglücklich seine Rose liebte..., und dass er sich umbrachte, weil er die Rose jetzt verstanden hatte und zu ihr zurückkehren wollte, wozu er sich aber seines irdischen Körpers entledigen musste. Er sagte doch auch Dinge wie:
"ich war zu jung, um sie lieben zu können"
"Es wird ein wenig so aussehen, als stürbe ich"Den Gedanken des Zähmens sehe ich nicht so negativ wie du.
Wie in einem früheren posting schon gesagt, haben wir es hier mit einem Tier zu tun, welches noch dazu darum GEBETEN hat, gezähmt zu werden.
"Sich miteinander vertraut machen" finde ich viel schöner ausgedrückt.
Und dieses Vertrautmachen schildert der Autor wie ich finde, sehr schön.
Das Nicht-Überrumpeln, das sich langsam Näherkommen ("und jeden Tag wirst du dich ein Stück näher setzen dürfen"). Natürlich muss man das räumliche Näherkommen unter Menschen vielmehr auf die seelische Ebene übertragen können. Ist das nicht auch ein für dich akzeptierbares Vertrautwerden? Entspricht es nicht dem "Öffnen"? Und für mich ist dabei ganz selbstverständlich, dass dies nur soweit geschieht, wie beide Partner es zulassen, und das es, um bei den Kindern zu bleiben, es nichts mit "Von-sich-abhängig-machen" zu tun hat.
Schwierigkeiten macht mir hingegen die Sache mit dem Verantwortlichsein.
Ich habe viel darüber nachgedacht und dann für mich folgende Interpretation gefunden: Wenn ich jemanden "gezähmt habe", mit ihm vertraut geworden bin, und wir daher auch gegenseitig genau die verletzbaren Stellen kennen - und man "entzähmt", "entliebt" sich wieder - warum auch immer... bin ich für das während der Phase des Vertrau(tmach)ens erworbene Wissen verantwortlich, d. h., ich nutze es jetzt nicht gegen den früher Vertrauten. Aber ich bin nicht für den Rest meines oder seines Lebens für ihn verantwortlich. Und ich möchte auch nicht, dass ein einstiger Vertrauter sich anmaßt, "vertrauensvoll" in mein heutiges Leben einzugreifen.
Negativ finde ich das Buch eigentlich nicht, aber melancholisch-traurige Anteile hat es schon. Obwohl selbst der Fuchs, als die Stunde des Abschieds kam, zwar sehr traurig war, aber auf die Frage des Prinzen, warum er sich denn dann in dem Wissen, dass er später, beim Abschied eines Vertrautgewordenen, leiden würde, überhaupt erst habe zähmen lassen wollen, sagte, er habe die Farbe des Weizens gewonnen (weil ihn diese künftig stets an den Prinzen erinnern würde). Nun kann man sich natürlich streiten, ob es besser ist, gar nicht geliebt zu haben, als geliebt zu haben und den Geliebten zu vermissen und dann auch noch durch jedes beknackte Weizenfeld noch mal extra an ihn erinnert zu werden... oder ob man damit vielleicht zuviel in dieses Buch reininterpretiert...
Aber mir hat das Buch im Laufe der Jahre einiges zum Nachdenken gegeben. Und die Passage mit dem Fuchs gefällt mir trotz allen Traurigseins immer noch (bis auf das mit der lebenslänglichen Verantwortung halt...). -
Zitat
Original von maikaefer
Danke, Regenfisch, dass du so ausführlich auf mein Zähmen/verantwortungs-"Problem" eingegangen bist.Gerne!
ZitatZunächst zu deinen Fragen:
Ich hab es so verstanden, dass er seinen Planeten verließ, weil er so unglücklich seine Rose liebte..., und dass er sich umbrachte, weil er die Rose jetzt verstanden hatte und zu ihr zurückkehren wollte, wozu er sich aber seines irdischen Körpers entledigen musste. Er sagte doch auch Dinge wie:
"ich war zu jung, um sie lieben zu können"
"Es wird ein wenig so aussehen, als stürbe ich"Vielleicht ist es zu banal: Ich fände das Buch viel schöner, wenn der kleine Prinz seine Erkenntnisreise dazu genutzt hätte, zu der Rose zurück zu kehren, um seine gewonnenen Sichtweisen mit ihr zu teilen. Wenn er fortgekommen ist, wird er ja auch wiedre hinkommen, oder?
Das unaufgelöste Ende erinnert mich an die Situation, sich mit einem geliebten Menschen vor dessen Tod nicht ausgesprochen zu haben. Das finde ich bedrückend.ZitatDen Gedanken des Zähmens sehe ich nicht so negativ wie du.
Wie in einem früheren posting schon gesagt, haben wir es hier mit einem Tier zu tun, welches noch dazu darum GEBETEN hat, gezähmt zu werden.
"Sich miteinander vertraut machen" finde ich viel schöner ausgedrückt.
Und dieses Vertrautmachen schildert der Autor wie ich finde, sehr schön.
Das Nicht-Überrumpeln, das sich langsam Näherkommen ("und jeden Tag wirst du dich ein Stück näher setzen dürfen"). Natürlich muss man das räumliche Näherkommen unter Menschen vielmehr auf die seelische Ebene übertragen können. Ist das nicht auch ein für dich akzeptierbares Vertrautwerden? Entspricht es nicht dem "Öffnen"? Und für mich ist dabei ganz selbstverständlich, dass dies nur soweit geschieht, wie beide Partner es zulassen, und das es, um bei den Kindern zu bleiben, es nichts mit "Von-sich-abhängig-machen" zu tun hat.
Natürlich ist ein Kennenlernen, ein langsames Öffnen eine wunderbare Form, einem Menschen näher zu kommen. Du hast recht, der Fuchs bittet den Prinzen darum, es geschieht freiwillig. Dennoch: "Aber ich habe ihn zu meinem Freund gemacht und jetzt ist er einzig in der Welt." (S. 93).
Das finde ich nicht. Jeder ist einzigartig, weil wir sind wie wir sind und nicht, weil wir von jemandem zu etwas gemacht werden. Kann man jemanden bitten, ihn zu lieben? Das geschieht von alleine. Liebe kann nur in Freiheit wachsen.ZitatSchwierigkeiten macht mir hingegen die Sache mit dem Verantwortlichsein.
Ich habe viel darüber nachgedacht und dann für mich folgende Interpretation gefunden: Wenn ich jemanden "gezähmt habe", mit ihm vertraut geworden bin, und wir daher auch gegenseitig genau die verletzbaren Stellen kennen - und man "entzähmt", "entliebt" sich wieder - warum auch immer... bin ich für das während der Phase des Vertrau(tmach)ens erworbene Wissen verantwortlich, d. h., ich nutze es jetzt nicht gegen den früher Vertrauten.
Da stimme ich absolut mit dir überein. Wenn man sich jemanden gegenüber öffnet, dass ist man auch besonders verwundbar. Das ist eine große Verantwortung, mit der man ganz behutsam umgehen sollte. Im Nachhinein gesehen kann man in vergangenen Beziehungen ja auch einen Schatz entdecken. Bis jetzt hat mich jede Beziehung geprägt und ein Stück weiter gebracht. Vielleicht meint S.-E. das mit "Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig." (S.93) Aber ich finde, es ist keine verlorene Zeit...!!!ZitatAber ich bin nicht für den Rest meines oder seines Lebens für ihn verantwortlich. Und ich möchte auch nicht, dass ein einstiger Vertrauter sich anmaßt, "vertrauensvoll" in mein heutiges Leben einzugreifen.
Das finde ich auch. Und ich finde, da muss man sich auch ganz klar abgrenzen. Ich möchte mein Leben selbst leben.
ZitatNegativ finde ich das Buch eigentlich nicht, aber melancholisch-traurige Anteile hat es schon.
Ich finde die Bilder negativ, mit denen er arbeitet. Glassturz (nimmt die Luft), Maulkorb (keine Meinungsfreiheit), Schachtel, die Raupen, die nicht zum Schmetterling werden konnten, "meine Rose" (besitzergreifend), Gift, Liebe als Verlust...Warum nicht als Geschenk?
ZitatObwohl selbst der Fuchs, als die Stunde des Abschieds kam, zwar sehr traurig war, aber auf die Frage des Prinzen, warum er sich denn dann in dem Wissen, dass er später, beim Abschied eines Vertrautgewordenen, leiden würde, überhaupt erst habe zähmen lassen wollen, sagte, er habe die Farbe des Weizens gewonnen (weil ihn diese künftig stets an den Prinzen erinnern würde). Nun kann man sich natürlich streiten, ob es besser ist, gar nicht geliebt zu haben, als geliebt zu haben und den Geliebten zu vermissen und dann auch noch durch jedes beknackte Weizenfeld noch mal extra an ihn erinnert zu werden... oder ob man damit vielleicht zuviel in dieses Buch reininterpretiert...
Meine Meinung ist ganz klar: Nichts ist kostbarer auf der Welt als Liebe. Doch zur Liebe gehört Freiheit, und wenn ein Partner sich entscheidet, die Beziehung zu beenden, dann ist das sehr schmerzlich und tut unendlich weh. Aber wenn ich mein Glück nicht nur durch jemanden anderen erlebe, wenn ich mich nicht von jemandem glücklich machen lasse, sondern selbst aktiv mein Leben gestalte, dann ist immer ein Neu-Anfang möglich. Und die Möglichkeit, eine neue Liebe zu entdecken und sich wieder jemandem zu öffnen.ZitatAber mir hat das Buch im Laufe der Jahre einiges zum Nachdenken gegeben. Und die Passage mit dem Fuchs gefällt mir trotz allen Traurigseins immer noch (bis auf das mit der lebenslänglichen Verantwortung halt...).
Danke, maikaefer, dass du mich auch noch einmal zum Nachdenken angeregt hast. Irgendwie waren mir die Liebespaare nicht gleichberechtigt genug (Prinz-Rose; Prinz-Fuchs). Aber allein schon dieser Gedankenaustausch war es wert, das Buch gelesen zu haben. -
Ich habe vor einigen Stunden schon mal einen langen Antwortbeitrag verfasst und leider copy/paste vorm Absenden vergessen, so dass alles weg war... Da es wieder lang wird, wenn auch gewiss nicht mehr so durchdacht wie der erste Versuch, speichere ich jetzt zwischendurch gelegentlich mal ab. Ich hoffe, um die Uhrzeit stört sich niemand daran...
ZITAT: "Ich fände das Buch viel schöner, wenn der kleine Prinz seine Erkenntnisreise dazu genutzt hätte, zu der Rose zurück zu kehren, um seine gewonnenen Sichtweisen mit ihr zu teilen. Wenn er fortgekommen ist, wird er ja auch wiedre hinkommen, oder?
Das unaufgelöste Ende erinnert mich an die Situation, sich mit einem geliebten Menschen vor dessen Tod nicht ausgesprochen zu haben. Das finde ich bedrückend."Ich verstehe es so, dass er seine gewonnenen Erkenntnisse sehr wohl mit der Rose teilen will und genau deshalb stirbt, da er, im Gegensatz zur Abreise mit einem Vogelflug, bei der Rückreise seine sterbliche Hülle nicht mitnehmen kann. Wie er dann auf dem Heimplaneten auftauchen wird, weiß ich nicht, aber es ist ja auch ein Märchen.
ZITAT: "Dennoch: "Aber ich habe ihn zu meinem Freund gemacht und jetzt ist er einzig in der Welt." (S. 93).
Das finde ich nicht. Jeder ist einzigartig, weil wir sind wie wir sind und nicht, weil wir von jemandem zu etwas gemacht werden. Kann man jemanden bitten, ihn zu lieben? Das geschieht von alleine. Liebe kann nur in Freiheit wachsen."Natürlich ist jeder auf seine ganz eigene Art einzigartig. Der Prinz hat auch objektiv nichts mit dem Fuchs gemacht, diesen nicht verändert. Aber durch das Miteinandervertrautmachen ist er (für ihn, den kleinen Prinzen) einzigartig geworden. Jawohl, man kann jemanden bitten, ihn zu lieben. Ob das dann auch erfolgt, steht auf einem anderen Blatt, denn wie du, denke ich auch, dass Liebe nur von allein und in Freiheit wachsen kann.
ZITAT: "Vielleicht meint S.-E. das mit "Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig." (S.93) Aber ich finde, es ist keine verlorene Zeit...!!!"
Ich glaube, verloren darf man hier nicht gleichsetzen mit "vertan, vergeudet" sondern eher mit im positiven Sinne, frohen Herzens sozusagen und mit vollen Händen weggeschenkt, großzügig und bewusst für etwas (das Vertrautwerden) "verschwendet".
ZITAT: "Ich finde die Bilder negativ, mit denen er arbeitet. Glassturz (nimmt die Luft), Maulkorb (keine Meinungsfreiheit), Schachtel, die Raupen, die nicht zum Schmetterling werden konnten, "meine Rose" (besitzergreifend), Gift, Liebe als Verlust...Warum nicht als Geschenk?"
Den Glassturz WOLLTE die Rose, später hat sie dann ja erkannt, dass sie einige Raupen aushalten muss, um Schmetterlinge kennenzulernen.
Der Maulkorb war als Notlösung für die Nacht gedacht, wenn der kleine Prinz schlafen würde und so seine Rose nicht vor dem Schaf schützen kann.
Die Schachtel kam doch ins Spiel, weil da das Schaf drin war - als die ersten Zeichenversuche den Prinzen nicht zufriedenstellten...
Die gewonnenen Erkenntnisse, auch und gerade über sein Verhältnis zu seiner Rose (und ich werte das "seine" nicht als besitzergreifend sondern als Zeichen der Zuneigung) waren das Geschenk an den kleinen Prinzen und seine Gesellschaft war das Geschenk an den Flieger. Die Schlange schenkte die Rückreise, der Autor uns die Geschichte... also, ich finde, dass da ne ganze Menge geschenkt wird
(soll nicht deine Auffassung abwerten, sondern nur meine Sicht der Dinge aufzuzeigen versuchen :-)). -
Wie gut, dass wir alle unterschiedlich sind und verschiedene Sichtweisen haben.
Vielleicht spielt bei mir auch eine große Potion Enttäuschung mit. Wie gesagt, ich kannte schon die "berühmten" Sätze und hatte aber das Buch in Gänze noch nie gelesen. Ich habe mir viel mehr erwartet.
Kennst du "Dienstags bei Morrie"? So etwa in der Art, ein Buch, das ein Wegweiser geworden ist, das mich einfach begleitet. Das ist mit dem "kleinen Prinzen" nicht so.
Ich freue mich, wenn es dir gefällt, maikäfer. Danke für deine Diskussion! -
Klar, ohne unterschiedliche Sichtweisen gäbe es wenig Diskussionsstoff.
Das von dir genannte Buch kenne ich nicht, habe es aber mal auf meine Wunschliste gesetzt. Allerdings ist b.a.w. massiver SUB-Abbau statt Neuanschaffung angesagt.
Der Dank geht ebenfalls in deine Richtung!
Die Diskussion geht hier aber hoffentlich noch weiter, denn es hatten sich doch noch weitere Teilnehmer angemeldet, glaub ich. Schauen wir mal... -
Vielleicht wäre es mir auch so gegangen wenn ich die meisten "berühmten" Sätze schon gekannt hätte. Ich habe sie mit dem Buch das erste Mal gelesen und daher hat es wohl anders auf mich gewirkt und ich sehe eine andere Botschaft, einen anderen Sinn.
Wäre ja auch langweilig, wenn es jeder gleich sehen würde. Ich finde es interessant, was jedem Einzelnen beim lesen des kleinen Prinzen durch den Kopf geht... -
Ich habe schonmal versucht das Buch zu lesen, als ich noch kleiner war und da hab ich es dann zur Seite gelegt... Diesmal hab ich es aber gelesen
So, ich Großen und Ganzen fand ich das Buch eigentlich nicht schlecht, aber soooooo gut nun auch wieder nicht.
Ich finde auch, dass der kleine Prinz seine Erkenntnisse mit auf seinen Planeten hätte nehmen können..... -
ZITAT NOFRET: "Wäre ja auch langweilig, wenn es jeder gleich sehen würde. Ich finde es interessant, was jedem Einzelnen beim lesen des kleinen Prinzen durch den Kopf geht..."
ZitatOriginal von Shotti
Ich habe schonmal versucht das Buch zu lesen, als ich noch kleiner war und da hab ich es dann zur Seite gelegt... Diesmal hab ich es aber gelesenSo, ich Großen und Ganzen fand ich das Buch eigentlich nicht schlecht, aber soooooo gut nun auch wieder nicht.
Ich finde auch, dass der kleine Prinz seine Erkenntnisse mit auf seinen Planeten hätte nehmen können.....Ich finds toll, dass du diesmal durchgehalten hast (mir hats auch erst im zweiten Anlauf etwas gebracht).
M. E. HAT er seine Erkenntnisse mit auf seinen Planeten genommen.
Er sagt doch dem Flieger, dass er heim will zu seiner Rose, und sich nur deshalb von der Schlange beißen lassen muss, weil er seinen Körper nicht mit auf die Reise nehmen kann...
Aber wahrscheinlich versteht jeder die Geschichte so, wie es ihm selbst am besten "verwertbar" ist.
Ist interessant, die verschiedenen Lesarten kennen zu lernen!