Hundewache – Jan von der Bank
Der Gorch Fock-Thriller
Inhalt
Daß die Offiziersausbildung auf der „Gorch Fock“ hart würde, hatte Thies Hansen erwartet – nicht aber einen solchen Horrortrip! Bei der Kieler Woche wird nach einer feuchtfröhlichen Kutterregatta ein Mädchen vergewaltigt und ermordet. Thies und die anderen Kuttersegler des Schulschiffes werden verdächtigt und tagelang von Polizei und den eigenen Offizieren verhört, unter ihnen die attraktive Stabsärztin Vivian Berg, die sein eigenes, heikles Geheimnis kennt: Thies leidet unter dem HS-Syndrom, er ist hochsensibel! Und das ist etwas, was so gar nicht zur rauen Offiziersausbildung der Marine paßt. Schließlich darf das Schulschiff doch zur geplanten Reise auslaufen. Aber der Fluch des toten Mädchens segelt mit.
Im Nordatlantik kommt es zu mehreren unheimlichen Todesfällen, allesamt Mitglieder der Kuttercrew. Thies weiß, daß es auf See kein Davonlaufen gibt. Weder vor dem aufziehenden Sturm, noch vor dem unsichtbaren Mörder, auf dessen Liste er steht, noch vor sich selbst…..
Autor:
Soviel brauch ich ja nicht mehr über Jan zu sagen, mittlerweile kennen ihn ja viele Eulen.
Sowohl aus dem Forum, als auch in echt.
Und wer ihn kennt, weiß auch, daß er ein sehr sympathischer Autor ist mit dem man auch in echt richtig gut ein Bierchen trinken kann, schnacken und auch viel Spaß haben kann.
Ein bißchen offizielles noch:
Jan von der Bank, geb. 1967, ist mehrfacher Deutscher Meister und Weltmeister (2005) der Segelbootklasse "Contender" sowie Drehbuchautor der Fernsehreihen Gegen den Wind (WDR) und Küstenwache (ZDF).
Meine Meinung
Das Buch – diesmal in der Gegenwart angesiedelt - beginnt mit einer Segelregatta anläßlich der Kieler Woche– diesmal nehmen auch einige Kadetten des Segelschulschiffs Gorch Fock teil.
Mit an Bord ist der junge Thies Hansen, ein Kadett der des Segelns mächtig ist und die Mannschaft bei der Regatta tatkräftig unterstützt, so daß sie einen Sieg einfährt.
Anschließend bekommen die „Helden“ einen Tag frei um ihren Sieg an der Kieler Förde auch gebührend feiern zu können.
Die Nacht wird lang, die Bierchen mehr, die Feier ausgelassener und endet schließlich tragisch mit einen Mord an einem Mädchen eines anderen teilnehmendes Bootes……
Verdächtig sind auch die Teilnehmer der Regatta – es läßt sich allerdings kein Täter ermitteln und die geplante Hochseefahrt der Gorch Fock zur Ausbildung der Kadetten kann trotzdem starten.
Doch wer nun hoffte, die Tat hinter sich in Kiel gelassen zu haben, täuscht sich bitter, denn nun auf hoher See geht es erst richtig los…….
Was – das sag ich hier aber nicht, da das ja die Spannung nehmen würde.
Und die kommt – angerauscht wie ein leichter Wind, der sich zum Sturm bis hin zum Orkan ausweitet.
Die Kapitel sind auch treffenderweise mit den einzelnen Windstärken überschrieben – beginnend mit Windstärke 1 bis hin zur Windstärke 12.
Und so baut sich die Handlung auch immer mehr auf – der Spannungsbogen steigt kontinuierlich, vom Beginn des Geschehens hin bis zum furiosen Finale immer steigernd.
Man wird regelrecht in einen Sog hineingezogen, der einen nicht mehr aufhören lassen möchte zu lesen.
Dazu kommt – der Schreibstil ist hervorragend, so daß ich immer das Gefühl bekam, mitten dabei an Bord der Gorch Fock zu sein. Die leichten Winde, bis hin zum Sturm richtiggehend zu spüren.
Das Segelschiff war so gut beschrieben, die Stimmung an Bord, das Knirschen der Planken, die sich aufblähenden Segel, die Übelkeit der Seekrankheit bei den Schwankungen des Schiffs im Sturm die ich auch richtig spüren konnte. (Ich hoffe ja, in echt bin ich seefester :lache)
Das ist für mich ja etwas, was einen guten Roman ausmacht – das Gefühl mitten drin, dabei zu sein.
Die Gefühle der Protagonisten nachempfinden zu können.
Dazu kommt dann, daß ich so mit der Auflösung nicht gerechnet hätte – ein gutes Zeichen bei einem Thriller. Ich wurde richtiggehend überrascht, nachdem ich natürlich vorher wild herum spekuliert hatte, wer denn nun hinter allem steckt…
Einziger Wermutstropfen für mich als Landratte – viele der segeltechnischen Begriffe waren für mich natürlich Fremdworte.
Nicht, daß das den Lesefluß beeinträchtigt hätte, aber ich hab eben festgestellt, daß es nun aber wirklich endlich mal Zeit wird, das segeln zu lernen.
Ach ja – ich bin der Meinung, der Autor sollte keine große Pause einlegen, sich hinsetzen und sofort den nächsten Thriller beginnen. So lang will ich ja nu nicht warten, bis ich wieder in den Genuß kommen darf, etwas neues spannendes von Jan zu lesen.
Fazit:
Wieder ist Jan von der Bank ein packender Segelthriller gelungen, der einem das Gefühl vermittelt mittenmang dabei sein zu dürfen auf der Gorch Fock, wenn diese an Fahrt aufnimmt.
Für jeden Segelfan, Segelschiffan und Thrillerliebhaber sehr empfehlenswert.