Um einen Vorfall zu vertuschen wird Harry Hole zum Kommissionsleiter befördert. Eigentlich soll er nur entscheiden, ob Fälle überhaupt weiterverfolgt werden, aber mit seinem besonderen Blick für ungewöhnliche Details fällt ihm bald ein Vorfall auf, der auf ein mögliches Attentat hindeutet. Doch wer hat es da auf wen abgesehen und kann Harry den Attentäter rechtzeitig finden und aufhalten?
Seine Ermittlungen bringen ihn immer wieder mit der nationalsozialistischen Szene in Norwegen in Berührung. Wiederkehrende Rückblicke, die im Jahr 1942 beginnen, zeigen dass auch schon damals einige Norweger an der Seite der Deutschen im Krieg gekämpft haben.
Es wird deutlich wie es für die jungen Männer war an der Front zu kämpfen, dem Winter in Russland zu trotzen und mit der ständigen Gegenwart des Todes zurechtzukommen.
Das Buch beschäftigt sich mit vielen Themen. Für mich war das Hauptthema, wie es Soldaten im 2. Weltkrieg ergangen ist und wie ein solcher Krieg Menschen für immer verändert.
Es hat gedauert, bis mich die Handlung gepackt hat. Dabei haben mich vor allem die Rückblicke ausgebremst. Es war lange nicht klar, wo das alles hinführt und ich muss gestehen, dass ich die norwegischen Soldaten oft nicht auseinanderhalten konnte.
Aber so wie ich es von Jo Nesbøs Büchern gewohnt bin, hat es mich irgendwann doch gepackt und die Seiten sind nur so dahingeflogen.
Das liegt zum Großteil an Harry Hole, der einfach ein interessanter Charakter und ein Ermittler mit einem besonderen Spürsinn ist. Seine Menschlichkeit macht ihn verletzlich und sympathisch.
Der Roman ist spannend und entwickelt einen ganz eigenen Sog, den die Bücher dieses Autors und sein Protagonist auf mich ausüben. Da das Buch in einem Handlungsstrang mit einem üblen Cliffhanger endet, werde ich sicher auch Band 4 lesen, denn ich will unbedingt wissen wie es weitergeht.
8 von 10 Eulen