Inhalt:
Mailand 1937/38, kurz vor dem Militärpakt Mussolini-Italiens mit Hilter-Deutschland, dem sogenannten Stahlpakt. Eine mittelenglische Maschinenfabrik bietet dem arbeitslosen Maschineningenieur Nicholas Marlow an, ihre Zweigniederlassung in Mailand zu Übernehmen, deren Leiter ermordet wurde. Marlow weiß nichts von der Bedeutung der Maschinen für die Rüstung und damit für die Agenten er verschiedenen Parteien, die sich gegenseitig ausspionieren und stetig ihr Waffenarsenal vergrößern. Vom Faschismus bekommt Marlow erst eine Ahnung, als ihn die Schwarzhemden in einer Altstadtgasse überfallen. Auch die Agenten befassen sich mit ihm, wollen ihn erpressen und hetzen ihn quer durch Venetien.
Komentar:
Das spannedste (aber nicht einzig spannende) an dem Buch ist das Veröffentlichungsdatum: 1938.
Ambler beschreibt die Rüstungsbemühungen Deutschlands und Italiens, die z.B. von englischen Firmen blauäugig und aus monitären Interessen unterstützt werden, unmittelbar vor Ausbruch des 2.Weltkrieges. Der bevorstehende Krieg wird bereits als unausweichlich beschrieben, als eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmasses.
Ich konnte das nur noch mit heruntergeklapptem Kiefer lesen - 1938 war offensichtlich bereits alles glasklar zu sehen, was in den nächsten Jahren geschehen sollte! Und die Welt marschiert sehenden Auges in den Abgrund, getrieben von Gier und Dummheit. Ein richtig aktuelles Buch, aktueller möglichweise als die aktuellen Krimis.
Aber wer liest sowas heute schon noch - Ambler gehört zu den wenigstgelesenen Autoren, deren Bücher noch verlagsseitig zu haben sind.